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ZUM INHALT
Aber das ist noch nicht alles: Moog One besitzt 61 Tasten, die auf Velocity und Aftertouch reagieren. Zu den Spielhil-
fen („Left-Hand-Controllers“ – LHC) zählt ein neu entwickeltes Touchpad, welches Steuerdaten aus drei Bewegungs-
richtungen erzeugen kann. Darüber hinaus nden sich die klassischen Handräder für Tonhöhe und Modulation. Beim
Moog One bestehen sie aus Aluminium. Zwei Pedal-Eingänge und eine Anschlussmöglichkeit für ein Sustain-Pedal
vervollständigen die Controller-Ausstattung. Onboard-Sequencer, Arpeggiatoren und eingebaute Effekte – darunter
ein hochwertiger Reverb vom bekannten Effektspezialisten Eventide – sorgen für Tiefe und Bewegung im Klangbild.
Mit der Außenwelt kommuniziert Moog One via MIDI und USB sowie über Ein- und Ausgänge für analoge Steuer-
spannungen („Control Voltages“ – CVs).
Moog One verfügt über eine programmierbare Modulationsmatrix mit Dutzenden von Modulationsquellen und
Zielen. Gesteuert wird sie übersichtlich mittels eines virtuellen Steckfeldes. Die digitale Effektsektion lässt sich bei
Bedarf aus dem Signalweg entfernen. Moog One liefert dann tatsächlich 100%ig analogen Sound – von den Oszillato-
ren über Filter und Verstärker bis hin zu den Ausgangsbuchsen.
PRESETS, SYNTHS UND PERFORMANCE SETS
Wie oben schon erwähnt, arbeiten im Moog One bis zu drei eigenständige Synthesizer parallel. Ein Preset beinhal-
tet die Einstellungen für alle aktiven Synths, also deren Sounds, Tastaturbereiche, Stimmenzahlen, MIDI-Känale und
einiges mehr. Somit lassen sich die Synths eines Presets sehr einfach verschiedenen Keyboard-Zonen zuordnen
und dabei nach belieben stacken, überlappen usw. Jeder Synth wird dabei individuell via MIDI angesteuert. Zudem
besitzt jeder Synth seinen eigenen Arpeggiator und Sequencer, die wiederum frei laufen oder zu einer Masterclock
synchronisiert werden können.
Moog One bietet zwei Typen von Audioeffekten: Synth Effects und Master Effects. Jeder Synth verfügt über seinen
eigenen, ihm fest zugeordneten Synth Effect. Master Effects lassen sich dagegen allen drei Synths zuordnen. Dafür
existieren im Master Effects Modul entsprechende Effekt-Send-Wege. Grundsätzlich arbeiten Moog Ones Master
Effects so, wie man es von der Effekt-Send/Return-Architektur eines traditionellen Mischpultes kennt.
Das Preset-System erlaubt die automatische Sicherung von „Snapshots“. So lassen sich jederzeit Programmierschrit-
te rückgängig machen und eventuelle Datenverluste vermeiden. Moog One kann tausende von Presets speichern
und verwalten. Um nur eine aktuell benötigte Auswahl im Fokus zu behalten – etwa für einen Live-Gig – kannst du
sog. Performance Sets anlegen. Sie beinhalten bis zu 128 Preset-Zusammenstellungen, die wiederum aus bis zu 64
Presets bestehen. Sie lassen sich schnell und übersichtlich nach dem wohl bekannten Bank/Preset-System aufrufen.
Dazu ist das Performance Set Modul mit einer 8x8 Matrix ausgestattet (Bänke A-H, PResets 1 - 8).
STIMMENARCHITEKTUR
Moog One besitzt drei außergewöhnlich leistungsfähige Dual-Integrator VCOs (Voltage Controlled Oscillators /
spannungsgesteuerte Oszillatoren). Jeder dieser Oszillatoren erzeugt eine variable Pulswelle und gleichzeitig wahl-
weise eine formbare Sägezahn- oder Dreieckswelle. Formbar deshalb, weil sich ihr Verlauf beeinussen lässt: Der
WAVE ANGLE Regler „verbiegt“ das Signal von Sägezahn über symetrische Dreieckswelle bis hin zu einer rampen-
förmigen Schwingung (bzw. einem invertieren Sägezahn). Alternativ beeinusst er die Phasenlage der Sägezahn-
welle. Mittels MIX Regler lassen sich die variablen Puls- und Dreieck/Sägezahl-Wellen stufenlos überblenden. So
entstehen auf rein analogen Wege komplexe Wellenformen mit riesigem Klangpotential. Jeder Oszillator besitzt ein
OLED-Display zur graschen Wellenform-Darstellung.
Die Oszillatoren 2 und 3 können zu Oszillator 1 synchronisiert werden (Hard Sync). Die Oszillator-Sektion bietet da-
rüber hinaus Ringmodulation, einen Multimode-Noisegenerator sowie die Nutzung externer Audiosignale als Klang-
quellen. Das Mixer-Modul routet die Oszillator-Signale entweder in das Moog-Kaskadenlter (Ladder Filter) oder in
ein Paar State Variable Filter (SVF) oder auch in beide. Kaskadenlter und SVF lassen sich seriell oder parallel betrei-
ben, wobei ein MIX Regler das Pegelverhältnis zwischen den Filtern bestimmt.
Jedem Synth stehen 4 LFOs (Low Frequency Oscillators) und 3 Hüllkurven zur Verfügung (Envelope Generators
/ EG). Sie alle verfügen über eine reichliche Parameterausstattung. Die wichtigsten Modulationswege sind intern
vorgegeben und direkt mittels Regler steuerbar. Darüber hinaus lassen sich LFOs und EGs via DEST Taster weiteren
Modulationszielen zuordnen.
Die, im zentralen LCD-Panel dargestellte Modulationsmatrix erlaubt eine exible Zuweisung von Controllern (etwa
MOD-WHEEL, X/Y-PAD oder AFTERTOUCH) und die Einbindung von sog. Transformern – kleinen Modulen, welche
die Modulationstiefen beeinussen oder etwa zwischen Modulationsquellen morphen können.