Moog Minitaur Benutzerhandbuch

Typ
Benutzerhandbuch
5KHz
20KHZ
20Hz
320Hz
80Hz
FINE TUNE
MIDI
FREQ
MIX
MOD
ENVELOPE
VCO 2
FILTER
VCA
RELEASE
LFO RATE
VCO LFO AMT
VCF LFO AMT
ATTACK
DECAY/
RELEASE
SUSTAIN
GLIDE
GLIDE RATE
VCO 1 LVL
VCO 2 LVL
CUTOFF
RES
EG AMOUNT
FILTER
AMPLIFIER
VOLUME
/
BEDIENUNGSANLEITUNG
REV 2.2
5 KH z
20 K H
Z
20 H z
320 H z
80H z
FINE TU N E
MID I
FRE Q
MI X
MO D
EN VELOP E
VCO 2
FILTER
VC A
RELE AS E
LF O R ATE
VCO LF O A M T
VCF LFO AM T
ATTAC K
DEC AY /
RE LE AS E
SU STAI N
GLID E
G LID E R AT E
VC O 1 LV L
VC O 2 LV L
C UTO FF
RE S
EG AMO U
N T
FI LTE R
A MPLIFIE R
V O LUME
/
MINITAUR
Herzlichen Glückwunsch zu Ihren neuen Moog Minitaur Analog Bass Synthesizer!
Der Minitaur ist ein ebenso klangstarker wie kompakter Synthesizer – der bisher kompakteste Moog
Synthesizer überhaupt, um genau zu sein. Mit Abmessungen von gerade einmal 22 cm mal 13 cm und
einem Gewicht von nur wenig mehr als einem Kilogramm passt der Minitaur problemlos in jedes erdenk-
liche Setup und lässt sich zudem mühelos transportieren. Das Klangvolumen des Minitaur steht seinen
großen und ganz großen Brüdern dagegen in nichts nach – in Verbindung mit einer geeigneten Abhöhr-
anlage lässt der Minitaur buchstäblich den Putz von den Wänden iegen...
Dank seiner kompromisslos hochwertigen Verarbeitung werden Sie an Ihrem Minitaur viele Jahre Spass
haben. Genau jetzt werden Sie jedoch sicher nichts lieber wollen, als Ihren neuen Minitaur so schnell wie
möglich auszuprobieren. Auch wenn Minitaurs Bedienkonzept optimal einfach gestaltet ist – die wichtigs-
ten Funktionen der Klangerzeugung besitzen ein eigenes Bedienelement – sollten Sie dieses kompakte
Handbuch sobald als möglich vollständig lesen und dabei verinnerlichen. So werden Sie alle Funktionen
Ihres neuen Bass-Synthesizers schnell und vollständig nutzen können. Vergessen Sie dabei nicht: Experi-
mentieren und probieren Sie nach Herzenslust! Wir wünschen dabei größtes Vergnügen.
WICHTIGE SICHERHEITSHINWEISE
WARNUNG – Bei der Anwendung elektrischer Geräte sind immer einige grundsätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu
beachten, einschließlich folgender:
1) Lesen Sie alle Anweisungen, bevor Sie das Gerät benutzen.
2) Benutzen Sie das Gerät niemals in der Nähe von Wasser, z.B. neben einer Badewanne, einem Wasch-
becken, einem Küchenabuss, auf feuchtem Grund oder neben einem Swimmingpool oder
dergleichen.
3) Dieses Gerät sollte nur mit einem vom Hersteller empfohlenen Ständer/Stativ betrieben werden.
4) Dieses Gerät kann von sich aus oder in Kombination mit einem Verstärker und einem Kopfhörer oder
Lautsprecherboxen Schallpegel erzeugen, die dauerhafte Gehörschäden zur Folge haben können.
Arbeiten Sie nicht über einen längeren Zeitraum bei hohem oder unangenehmen Lautstärkepegel.
Sollten Sie einen Gehörschaden oder Ohrensausen feststellen, konsultieren Sie einen Ohrenarzt.
5) Das Gerät sollte so aufgestellt werden, dass eine ausreichende Frischluftzufuhr immer gewährleistet ist.
6) Dieses Gerät sollte nicht in der Nähe von Wärmequellen wie Heizkörpern, Öfen oder anderen hitzeer-
zeugenden Geräten aufgestellt werden.
7) Das Gerät sollte nur an Stromnetzen betrieben werden, die in der Bedienungsanleitung beschrieben
oder auf dem Produkt vermerkt sind.
8) Das Netzkabel des Gerätes sollte aus der Steckdose gezogen werden, wenn das Gerät über einen
längeren Zeitraum nicht benutzt wird.
9) Achten Sie darauf, dass keine Gegenstände in das Gerät fallen und durch die Öffnungen keine Flüssig-
keit in das Geräteinnere gelangt.
10) Das Gerät sollte durch qualiziertes Fachpersonal gewartet werden, wenn
a. das Netzkabel oder der Stecker beschädigt ist oder
b. Gegenstände in das Gerät gefallen oder Flüssigkeit hineingeschüttet wurde oder
c. das Gerät Regen ausgesetzt war oder
d. das Gerät scheinbar nicht normal arbeitet oder in seiner Funktionsweise gestört sein sollte
e. das Gerät hinuntergefallen oder das Gehäuse beschädigt ist.
11) Nehmen Sie keine eigenen Reparaturversuche über den in den Wartungshinweisen angegebenen
Bereich hinaus vor. Alle weiteren Servicearbeiten sollten qualiziertem Fachpersonal vorbehalten
bleiben.
VORSICHT: Zur Vermeidung des Risikos eines elektrischen Schlages die Geräteabdeckung (oder Rückwand)
nicht abnehmen. Wartung durch den Anwender ist im Geräteinneren nicht erforderlich. Service nur durch
qualiziertes Fachpersonal.
ANLEITUNG ZUR ERDUNG DES GERÄTES
Das Gerät muss geerdet sein. Bei Fehlfunktion oder Totalausfall stellt die Erdung für den Stromuss den Weg
des geringsten Widerstandes dar, wodurch die Gefahr eines Stromschlags verringert wird. Das Netzkabel des
Instruments ist mit einem Erdungsleiter und einem Erdungspol ausgestattet. Der Stecker muss mit einer
geeigneten Netzsteckdose verbunden werden, die entsprechend den VDE Bestimmungen installiert und
geerdet wurde.
VORSICHT - Der falsche Anschluss des Erdungsleiters führt zur Gefahr eines Stromschlages. Fragen Sie einen
qualizierten Elektriker oder Wartungstechniker um Rat, falls Sie nicht sicher sind, ob das Gerät richtig geerdet
ist. Verändern Sie nicht den mitgelieferten Netzstecker – falls dieser nicht in die Steckdose passt, lassen Sie von
einem qualizierten Techniker eine geeignete Steckdose installieren.
BITTE BEWAHREN SIE DIESE HINWEISE AUF!
5
INHALT
VORBEREITUNGEN…………………………………………………………6
AUFSTELLUNG UND ANSCHLUSS………………………………………6
AUFSTELLUNG …………………………………………………… 6
ANSCHLUSS VON NETZTEIL UND MIDI.……………………… 6
EINSCHALTEN………………………………………………………7
AUDIOANSCHLUSS ……………………………………………… 7
ANSPIELEN………………………………………………………… 7
DOWNLOAD DES MINITAUR SOFTWARE-EDITORS ..…….. 7
FUNKTIONSÜBERSICHT ………………………………………………… 8
SIGNALWEG…………………………………………………………………9
SHIFT-FUNKTIONEN / PRESETS………………………………………. 10
MIDI-FUNKTIONSWEISE …………………………………………………10
DIE KOMPONENTEN …………………………………………………… 11
OSZILLATOREN ………………………………………………… 11
GLIDE……………………………………………………………... 13
MIXER………………………………………………………………14
FILTER .…………………………………………………………… 14
HÜLLKURVEN / ENVELOPES ………………………………… 15
MODULATION (MOD)…………………………………………… 18
VOLUME / LAUTSTÄRKE (VCA) ……………………………… 19
ANSCHLUSSFELD ……………………………………………… 19
PRESETS …………………………………………………………………. 21
MIDI-FUNKTIONEN ……………………………………………………… 22
CV ZUORDNUNG (CV-MAPPING) ………………………... 23
CV TO MIDI WANDLUNG ……………………….. 24
ANHANG A – MIDI-IMPLEMENTATION………………………………… 25
ANHANG B – PFLEGE DES MINITAUR…………………………………28
ANHANG C – TECHNISCHE DATEN…………………………………… 29
ANHANG D – SERVICE, IMPRESSUM ……………………………… 31
6ZUM INHALT
VORBEREITUNGEN
ÜBERPRÜFEN SIE BITTE DEN INHALT DER VERACKUNG.
SIE FINDEN IN DER VERPACKUNG FOLGENDEN INHALT:
1. Minitaur Analog Bass Synthesizer
2. 12 VDC Steckernetzteil
3. gedruckte Bedienungsanleitung (in englischer Sprache)
SIE BENÖTIGEN ZUM BETRIEB DES MINITAUR ZUSÄTZLICH:
1. Ein MIDI-Keyboard und/oder einen MIDI-Controller.
2. Ein MIDI-Kabel zum Anschluss an einen MIDI-Controller/Keyboard ohne USB-Port.
3. Ein USB-Kabel (für MIDI via USB) zum Anschluss an einen Computer oder an einen, mit
USB-Port ausgerüsteten MIDI-Controller/Keyboard.
4. Ein 6,3 mm Mono-Klinkenkabel (Standard-Instrumentenkabel) zum Anschluss an einen
geeigneten Mixer / Verstärker
oder
einen Kopfhörer mit Miniklinkenstecker.
AUFSTELLUNG UND ANSCHLUSS
Selbstverständlich gehören Bedienungsanleitungen zu Ihrer bevorzugten Lektüre – sehr gut, wir verstehen
uns! Etwa nicht...? Nun, selbst dann sollten Sie diese Bedienungsanleitung am besten jetzt sofort gründ-
lich studieren und verinnerlichen. So können Sie Ihren neuen Minitaur schnell und vollständig nutzen.
AUFSTELLUNG
Nehmen Sie den Minitaur vorsichtig aus seiner Verpackung und bewahren Sie den Originalkarton auf.
Suchen Sie eine ausreichend tragfähige, saubere und trockene Aufstelläche. Gebrauchte Pizzakartons
sind nicht zu empfehlen...
ANSCHLUSS VON NETZTEIL UND MIDI
Verbinden Sie das mitgelieferte Steckernetzteil mit der 12VDC-Buchse auf der Rückseite des Minitaur.
Das mitgelieferte Universalnetzteil verarbeitet Netzspannungen von 100 bis 240 Volt AC, 50/60Hz.
Verwenden Sie ausschließlich dieses Originalnetzteil! Bei Verwendung eines ungeeigneten
Netzteils kann der Minitaur irreparabel beschädigt werden.
7
ZUM INHALT
Sie können den Minitaur wahlweise über die 5-polige DIN-Buchse (MIDI IN) oder den USB-Port mit MIDI-
Daten versorgen. Falls Sie die ”traditionelle” MIDI-Verbindung bevorzugen, verbinden Sie den ”MIDI OUT”
Ihres MIDI-Controllers/Keyboards mit der ”MIDI IN”-Buchse des Minitaur. In seiner Werkseinstellung emp-
fängt der Minitaur MIDI-Daten auf MIDI-Kanal 1. Bitte sorgen Sie also zunächst dafür, dass Ihr Controller/
Keyboard MIDI-Daten auf Kanal 1 sendet.
Verwenden Sie ein geeignetes USB-Kabel, um den Minitaur mit Ihrem Computer zu verbinden (MIDI via
USB). Minitaurs USB-Treiber werden automatisch installiert. Der Minitaur wird sodann von Ihrer MIDI-
Software erkannt und in der MIDI-Device-Auswahl als ”Moog Minitaur” (Mac OSX, Windows) oder
”USB Audio Device (Windows) dargestellt.
EINSCHALTEN
Schalten Sie den Minitaur und Ihren MIDI-Controller/Keyboard ein.
AUDIOANSCHLUSS
Bevor Sie den Minitaur mit einem Abhöhrsystem, Verstärker, Mixer verbinden oder einen Kopfhörer an-
schließen, sollten Sie den Lautstärkeregler des Mintaur auf ”Null” (Linksanschlag) drehen. Bringen Sie nun
die Lautstärke des Abhöhrsystems in eine angenehme Einstellung und drehen Sie erst jetzt langsam den
Lautstärkeregler des Mintaur auf. Spielen Sie dabei ein paar Noten, um eine angenehme Lautstärkeein-
stellung zu nden.
Nehmen Sie Rücksicht auf Ihr Equipment, Ihre Ohren und Ihre Mitmenschen – vermeiden Sie bitte unnötig
hohe Abhöhrlautstärken.
ANSPIELEN
Als Bass-Synthesizer konzipiert, verarbeitet der Minitaur ausschließlich tiefe Noten (MIDI-Noten 0 bis
72), also vom zweigestrichenen (c‘‘) aus abwärts. Beim Anspielen einer beliebigen Note oberhalb von c“
erklingt immer das c“. Spielen Sie ein paar Noten und verändern Sie nach Belieben die Klangeinstellung –
viel Vergnügen!
DOWNLOAD DES MINITAUR SOFTWARE-EDITORS
Der Software-Editor ermöglicht eine bequeme Preset-Verwaltung sowie Zugriff und steuerung aller Funk-
tionen des Instruments. So lässt sich der Minitaur optimal in jedes DAW-Setup einbinden. Der Software-
Editor ist kostenlos via Download auf der Moog-Webseite erhältlich.
Ein Hinweis zur Betriebstemperatur des Minitaur: Der Minitaur sollte bei einer Umgebungstemperatur von
etwa +10°C bis +40°C betrieben werden. War der Minitaur längere Zeit abgeschaltet, benötigt er nach
dem Einschalten etwa 15 Minuten, um ein dauerhaft stabiles Tuning zu erreichen. Wurde das Gerät bei
einer Umgebungstemperatur außerhalb des oben genannten Bereichs gelagert, kann sich diese Zeitspan-
ne geringfügig verlängern. Beim Betrieb außerhalb des empfohlenen Temperaturbereichs erreichen die
Oszillatoren des Minitaur ggf. keine exakte Stimmstabilität. Zudem sollte der Minitaur möglichst nicht bei
direkter Sonneneinstrahlung betrieben werden.
8ZUM INHALT
FUNKTIONSÜBERSICHT
Der Minitaur ist ein monophoner Bass-Synthesizer. Seine Klangerzeugung besitzt einen vollständig echt
analogen Audiosignalweg, basierend auf den legendären Moog Taurus 1 und Taurus 3 Pedal-
Synthesizern. Der Minitaur besitzt zwei stimmstabile spannungsgesteuerte Oszillatoren (VCOs), ein
klassisches Moog Tiefpass-Filter, zwei Hüllkurvengeneratoren sowie einen Modulationsoszillator. Jede
wichtige Funktion der Klangerzeugung verfügt über ein eigenes Bedienelement auf der Bedienoberäche.
Weitere Parameter erreicht man über eine Shift-Funktion und/oder mit der Editor-Software des Minitaur.
Das Gehäuse des Minitaur ist eine äußerst kompakte und hochwertige Metallkonstruktion.
OSZILLATOREN
Zwei stimmstabile spannungsgesteuerte Oszillatoren (VCOs) mit den Wellenformen Sägezahn (entspre-
chend dem Original Moog Taurus 1) und Rechteck.
MIX
Mixer, um die Ausgangssignale beider Oszillatoren in einem beliebigen Verhältnis zu mischen.
FILTER
Das klassische Moog 24dB/Oktave Tiefpass-Filter mit regelbarer Resonanz.
ENVELOPES (HÜLLKURVEN)
Zwei Hüllkurvengeneratoren für die Modulation von Filter (VCF) und Lautstärke (VCA). Die Dauer von
Decay- und Release-Phase wird über einen gemeinsamen Regler bestimmt, kann aber auch getrennt
voneinander geregelt werden. Die Release-Phase lässt sich bei Bedarf über den RELEASE-Schalter
deaktivieren (Minimoog-ähnliche Funktionsweise).
MOD
Ein Niederfrequenzoszillator (Low Frequency Oscillator = LFO) für die kontinuierliche Modulation von
Tonhöhe (VCO) und Klangfarbe (VCF). Zur Verfügung stehen die Parameter RATE (Geschwindigkeit) und
VCO/VCF AMOUNT (Modulationstiefe) und Wellenform. RATE ist synchronisierbar zur MIDI-Clock.
BEDIENFELD
9
ZUM INHALT
KOPFHÖRER-AUSGANG
Stereo-Miniklinkenbuchse für Kopfhöreranschluss.
AUDIO OUT
6 mm Mono-Klinkenbuchse für unsymmetrischen Audioausgang
AUDIO IN
6 mm Mono-Klinkenbuchse für unsymmetrischen Audioeingang. Hier zugeführte externe Audiosignale
können im Mixer und Filter des Minitaur bearbeitet werden.
CONTROLLER / CV-GATE INPUTS (STEUERSPANNUNGSEINGÄNGE)
Die beiden Steuerspannungseingänge des Minitaur lassen sich beliebigen Parametern zuordnen (auch,
aber nicht nur Tonhöhe und Lautstärke). Der Gate-In kann allen Schaltfunktionen (On/Off, Waveshape
etc.) zugeordnet werden. Die CV-Zuordnung erfolgt mit Hilfe der Minitaur Editor-Software.
MIDI
Über MIDI DIN-Buchse oder USB-Port kann die gesamte Klangerzeugung und die Preset-Verwaltung des
Minitaur mit Hilfe von MIDI-Controller-Daten gesteuert werden.
An den CV/GATE-Eingängen anliegende Steuerspannungen lassen sich in MIDI-Daten umwandeln und
über den USB/MIDI-Port des Minitaur ausgeben. So kannst du CV-Quellen (z.B. vom Moog Mother-32) in
MIDI-Daten wandeln und damit Plug-ins, Soft-Synths oder andere MIDI-Geräte steuern.
ANSCHLUSSFELD
SIGNALWEG
Die folgende Abbildung zeigt den Signalweg des Mintaur. Dargestellt sind der Audiosignalweg mit seinem
Verlauf von links nach rechts (fett gedruckte Linien), Steuerspannungen (dünne Linien) mit vertikalem
Verlauf sowie Modulationswege (gestrichelte Linien).
Die Audiosignale des Minitaur werden von den beiden spannungsgesteuerten Oszillatoren (Voltage
Controlled Oscillators = VCOs) generiert. Deren Signale werden im Mixer zusammen mit dem External
Audio Eingang gemischt. Das Summensignal gelangt vom Mixer zum Filter. Dort wird, entsprechend der
Einstellungen der Filterparameter und der Filter-Hüllkurve, der Klang bearbeitet. Vom Filter gelangt das
Signal zum spannungsgesteuerten Verstärker (Voltage Controlled Amplier = VCA), wo es, den Einstellun-
gen der VCA-Hüllkurve entsprechend, einen Lautstärkeverlauf erhält. Schließlich gelangt das Signal über
den Lautstärkeregler an den Audioausgang bzw. den Kopfhöreranschluss.
In den meisten Fällen dürfte der Minitaur über MIDI gesteuert werden. Sobald der Minitaur einen MIDI-
Note-On-Befehl erhält, generiert er eine entsprechende Tonhöhensteuerspannung und ein Gate-Signal.
Die Tonhöhensteuerspannung bestimmt die Frequenz der Oszillatoren bzw. die Tonhöhe, Das Gate-Signal
startet die beiden Hüllkrven.
10ZUM INHALT
Der Minitaur lässt sich genau so einfach in einem vollständig analogen Setup betreiben. Er besitzt dazu
auf seiner Rückseite die notwendigen Steuerspanungseingänge. Auch der gleichzeitige Betrieb via MIDI
und Steuerspanungseingängen ist möglich, allerdings sind unter bestimmten Umständen „seltsame Effek-
te“ nicht auszuschließen.
An der MIDI-DIN-Buchse eingehende MIDI-Daten werden NICHT am USB-Port ausgegeben.
>
1
2
/
/
PITCH CV EINGANG FILTER CV EINGANG LAUTSTÄRKE CV EINGANGAUDIO EINGANG
OSZILLATOREN
MIXER
FILTER
VCA
(VERSTÄRKER)
MODULATION
(LFO)
HÜLLKURVEN
FILTER
ADSR
LAUTSTÄRKE
ADSR
MIDI
EINGANG
GATE-EINGANG
TONHÖHEN-CV
GATE
MIDI/CV-WANDLER
LAUTSTÄRKE
AUDIO
AUSGANG
KOPFHÖRER
SHIFT-FUNKTIONEN / PRESETS
Für die wichtigsten Funktionen des Minitaur ndet sich auf dem Bedienfeld ein eigener Regler oder Taster.
Weitere Funktionen lassen sich über die Editor-Software und/oder am Bedienfeld über eine Shift-Funktion
erreichen. Die Shift-Funktion übernimmt der GLIDE-Taster. Um die Shift-Funktion zu betätigen, muss der
GLIDE-Taster gehalten werden, während gleichzeitig ein bestimmter Regler bewegt wird.
Über die Shift-Funktion lassen sich Presets direkt am Gerät laden und speichern (mehr dazu auf S. 21).
MIDI-FUNKTIONSWEISE
Der Minitaur verarbeitet sowohl an der MIDI-DIN-Buchse als auch am USB-Port eingehende MIDI-Daten.
Eine LED signalisiert den Empfang von MIDI-Daten. Alle Funktionen des Minitaur lassen sich via MIDI-
Controller-Daten und/oder die Minitaur Editor-Software steuern. Die Einstellungen bzw. Bewegungen der
Bedienelemente des Minitaur werden als MIDI-Controller-Daten am USB-Port ausgegeben und lassen
sich so mit Hilfe einer MIDI-Recording-Software aufzeichnen. Die Regler des Minitaur senden und emp-
fangen hochauösende 14-Bit MIDI-Controller-Daten. So werden sprungfreie Klangveränderungen auch
von sensiblen Parametern wie Filter-Cutoff-Frequenz gewährleistet. Mehr dazu ab S. 23.
Eine Liste mit sämtlichen MIDI-Controller-Zuordnungen nden Sie ab Seite 25.
11
ZUM INHALT
DIE KOMPONENTEN
OSZILLATOREN
Die Oszillatoren dienen dem Minitaur als wichtigste Signalquellen. Sie
erzeugen auf elektronischem Wege Schwingungen mit bestimmten steuer-
baren Klangeigenschaften und einer ebensolchen Tonhöhe. Diese Signale
werden verstärkt und über Lautsprecher hörbar gemacht.
Der Tonumfang des Minitaur beträgt sechs Oktaven. Die höchste spielbare
Note ist das zweigestrichene C (c‘‘), welches der MIDI-Notennummer 72
entspricht.
Oszillator 1 (VCO 1) ist der Master-Oszillator, nach dessen Tonhöhe sich
auch Oszillator 2 (VCO 2) richtet.
Mit dem Regler FINE TUNE lässt sich die Gesamtstimmung des Minitaur
verändern um sie ggf. an andere Instrumente anzupassen. Oszillator 2
(VCO 2 FREQ) lässt sich im Bereich von +/- 1 Oktave gegen Oszillator 1
verstimmen. So lassen sich musikalische Intervalle erzeugen.
Für superfett klingende Schwebungen sorgt die Funktion „VCO 2 Beat-
Frequenz“.
Hard Sync liefert sehr interessante und bisweilen sogar aggressive Sounds
– besonders dann, wenn nur Oszillator 2 moduliert wird.
Beide Oszillatoren können wahlweise eine Sägezahn- oder Rechteckschwingung erzeugen. Sie unter-
scheiden sich im Klangcharakter.
Die Frequenzen (bzw. Tonhöhen) der beiden Oszillatoren lassen sich auf verschiedene Weise steuern:
An erster Stelle steht hier ein eingehender MIDI-Note-On-Befehl, aus dessen Notennummer der Minitaur
eine Steuerspannung mit musikalisch korrekter Skalierung ableitet, die wiederum die Oszillator-Tonhöhe
bestimmt.
Zudem lässt sich die Tonhöhe durch den Parameter ”VCO2 FREQ”, ”FINETUNE”, den LFO mit seinen
sechs Wlellenformen, die GLIDE-Funktion sowie eine, am PITCH CV Eingang anliegende, externe Steuer-
spannung beeinussen.
BEDIENELEMENTE DER OSZILLATOREN
OSZILLATOR 1 TASTER (MIDI-CONTROLLER-NR. 70):
Bestimmt die Schwingungsform für VCO 1. Zur Auswahl stehen Sägezahn (LED aus) oder Rechteck
(LED an).
OSZILLATOR 2 TASTER (MIDI-CONTROLLER-NR. 71):
Bestimmt die Schwingungsform für VCO 2. Zur Auswahl stehen Sägezahn (LED aus) oder Rechteck
(LED an).
VCO 2 FREQ (MIDI-CONTROLLER-NR. 17):
Bestimmt die Verstimmung von VCO 2 zu VCO 1. Der Maximalwert liegt bei +/-1 Oktave. In der Mittel-
stellung sind beide Oszillatoren identisch gestimmt.
Ist VCO 2 tiefer als VCO 1 gestimmt, wird beim Spiel von Noten zwischen 60 und 72 kein tieferer Ton als
MIDI-Note 72 (C4) erzeugt.
FINE TUNE:
Mit dem Regler FINE TUNE lässt sich die Gesamtstimmung des Minitaur verändern um sie ggf. an andere
Instrumente anzupassen. Der Regelbereich beträgt etwa +/-1 Halbton. Dieser Regler erzeugt keine MIDI-
Controller-Daten.
12ZUM INHALT
ÜBER SHIFT-FUNKTION / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
VCO 2 BEAT-FREQUENZ (SCHWEBUNG) (MIDI-CONTROLLER-NR. 18):
GLIDE + VCO 2 FREQ
Erlaubt die Einstellung einer sehr feinen Verstimmung zwischen VCO 1 und VCO 2. So lassen sich präzi-
se und dabei äußerst fett klingende Schwebungen erzeugen. Der Regelbereich liegt zwischen +/-50 Cents
bzw. 0 - 127. Werkseinstellung = 64
HARD SYNC (MIDI-CONTROLLER-NR. 80):
GLIDE + VCO 2 LEVEL
Hard Sync synchronisiert VCO 2 zu VCO 1 und erlaubt eine ganze Reihe hoch interessanter Sounds.
MODULATIONSQUELLEN (MIDI-CONTROLLER-NR. 85):
GLIDE + LFO RATE
Es lassen sich 6 verschiedene Modulationsquellen auswählen: LFO-Dreieck, Rechteck, Rampe, Säge-
zahn sowie Sample&Hold und Filter-Hüllkurve.
OSCILLATOR 2 MODULATION (MIDI-CONTROLLER-NR. 112):
GLIDE + VCO LFO AMT
Nur Oscillator 2 wird moduliert – ideal in Kombination mit Hard Sync.
ÜBER MIDI-CONTROLLER / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
NOTE SYNC (MIDI-CONTROLLER-NR. 81):
Ist NOTE SYNC aktiv, starten beide Oszillatoren beim Erhalt eines Note-On-Befehls exakt im Nulldurch-
gang ihrer Schwingung. So wird ein präzises Einschwingen des Tons sicher gestellt, was vor allem für
knackig-denierte Bass-Sounds und Kickdrum-ähnliche Klänge sehr wichtig sein kann.
Werkseinstellung = OFF
13
ZUM INHALT
PERFORMANCE TIPS:
Aktivieren Sie bei knackigen Basslines und Kickdrum-Sounds probeweise die MIDI-Funktion
NOTE SYNC.
• Sie können musikalische Intervalle erzeugen, indem Sie der PITCH CV Buchse eine konstante
Spannung zuführen. Je nachdem, ob die Spannung anliegt oder nicht, schaltet der Minitaur
zwischen den beiden Intervallen um.
• Den klassischen Sound des berühmten Moog Taurus 1 erhalten Sie, indem Sie die
Sägezahnwelle der Oszillatoren verwenden.
GLIDE
GLIDE (auch ”Portamento“ genannt) bezeichnet das ”Ziehen” der Tonhöhe von einer Note
zur nächsten. Mit dem Parameter GLIDE RATE wird die Dauer des Effekts bestimmt.
Der GLIDE-Taster dient auch zur Betätigung der Shift-Funktion. Um die Shift-Funktion
zu nutzen, muss der GLIDE-Taster gehalten werden, während gleichzeitig ein bestimmter
Regler bewegt wird.
BEDIENELEMENTE DER GLIDE-FUNKTION
GLIDE TASTER (MIDI-CONTROLLER-NR. 65):
Aktiviert/deaktiviert die GLIDE-Funktion. Bei leuchtender LED ist GLIDE aktiv.
GLIDE RATE (MIDI-CONTROLLER-NR. 5):
Bestimmt die Dauer des Glide-Effekts.
ÜBER MIDI-CONTROLLER / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
GLIDE TYPE (MIDI-CONTROLLER-NR. 92):
Der Glide-Effekt des Minitaur arbeitet in drei verschiedenen Modi:
Linear Constant Rate (LCR): Die Dauer des Effekts ist unabhängig von der Größe des gespielten
Intervalls.
Linear Constant Time (LCT): Die Dauer des Effekts ist abhängig von der Größe des gespielten
Intervalls.
Exponentiell (EXP): Der Verlauf des Effekts entspricht einer exponentiellen Kurve, d.h. zu
Beginn ändert sich die Tonhöhe schnell, um sich vor dem Erreichen der
Zielnote zunehmend zu verlangsamen. Diese Einstellung entspricht der
des Original Moog Taurus 1.
Werkseinstellung = LCR
LEGATO GLIDE (MIDI-CONTROLLER-NR. 83):
Üblicherweise werden bei aktiver GLIDE-Funktion alle gespielten Noten ”gezogen”. Ist zusätzlich
LEGATO-GLIDE aktiv, arbeitet der GLIDE-Effekt nur bei legato gespielten Noten – also bei Tasten die
gedrückt werden, bevor die zuvor angespielte Taste losgelassen wurde.
Werkseinstellung = OFF
14ZUM INHALT
MIXER
Beide Oszillatoren (VCO 1 und VCO 2) besitzen einen eigenen Lautstärke-
regler, der ihren Pegelanteil zwischen 0 und 100% bestimmt.
Ab einer Reglerstellung von etwa 2 Uhr beginnt der Filtereingang leicht zu
übersteuern. So lassen sich Sättigungseffekte und noch etwas mehr „Fett“
im Sound erzielen.
BEDIENELEMENTE DES MIXERS
VCO 1 LVL (MIDI-CONTROLLER-NR. 15):
Bestimmt den Pegel (Lautstärke) von VCO 1.
VCO 2 LVL (MIDI-CONTROLLER-NR. 16):
Bestimmt den Pegel (Lautstärke) von VCO 2.
ÜBER SHIFT-FUNKTION / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
EXTERNAL INPUT LEVEL (MIDI-CONTROLLER-NR. 27):
Bestimmt die Verstärkung des, am EXTERNAL IN anliegenden Audiosig-
nals. Werkseinstellung ist ein Verstärkungsfaktor von ”1” (oder 100%), d.h.
der Pegel beliebt unverändert. Die maximale Verstärkung liegt bei Faktor 2
bzw. 200%.
FILTER
Im Minitaur arbeitet ein klassisches Moog 24dB/
Oktave Tiefpass-Filter mit Resonanz. Es bestehen
Regelmöglichkeiten für Cutoff-Frequenz und Reso-
nanz. Erstere bestimmt, ab welcher Frequenz das
Filter das Audiosignal beschneidet, letztere verstärkt
das Signal im Bereich der Cutoff-Frequenz und
erzeugt somit eine weitere, deutlich wahrnehmbare
Klangveränderung (s. Abb.).
Bei Bedarf kann die, vom Filter erzeugte Klangverände-
rung einen dynamischen Verlauf erhalten. Dazu wird das
Filter ”moduliert”: Der Filter-Hüllkurvengenerator (Envelope
Generator / EG) erzeugt mit jedem neuen Tastendruck einen
einmaligen Modulationsverlauf, der Niederfrequenzoszillator
(Low Frequency Oscillator / LFO) erzeugt dagegen eine
kontinuierliche Modulation.
BEDIENELEMENTE DES FILTERS
CUTOFF (MIDI-CONTROLLER-NR. 19):
Bestimmt die Cutoff-Frequenz (Einsatzfrequenz) des Filters im Bereich von 20 Hz bis 20 kHz. Wird der
Regler im Uhrzeigersinn gedreht, steigt die Cutoff-Frequenz, das Filter wird geöffnet, ein zunehmend brei-
terer Frequenzbereich kann das Filter passieren und der Klang wird somit heller. Wird der Regler gegen
den Uhrzeigersinn gedreht, wird der Klang zunehmend dunkler.
Bei Reglerstellungen in der Nähe des Linksanschlags (Cutoff-Frequenz gegen Null) ist u.U. kein Signal
hörbar.
Amplitude
Resonanzspitze
Frequenz
Frequenzverhalten eines
Tiefpassfilters mit Resonanz
GLIDE + VCO 1 LEVEL
15
ZUM INHALT
RESONANCE (RES) (MIDI-CONTROLLER-NR. 21):
Bestimmt den Signalanteil, der vom Filterausgang zurück zu dessen Eingang geleitet wird. Der Frequenz-
bereich um die Cutoff wird dadurch zunehmend verstärkt und der Klang erhält mehr Schärfe. Ab einer
bestimmten RESONANCE-Einstellung beginnt das Filter zu schwingen und erzeugt einen Ton, der in etwa
der Cutoff-Frequenz entspricht (Selbstoszillation).
EG AMOUNT (MIDI-CONTROLLER-NR. 22):
Bestimmt die Modulationstiefe, mit der die Filter-Hüllkurve (EG) Einuss auf die Cutoff-Einstellung des
Filters nimmt. Je nachdem, ob eine positive (+) oder negative (–) Einstellung gewählt ist, wird das Filter,
ausgehend von der Cutoff-Einstellung, weiter geöffnet oder geschlossen.
Um den Effekt hörbar zu machen, müssen Sie also bei positivem EG AMOUNT den Filter CUTOFF Regler
in den linken Bereich drehen und umgekehrt. Bei einer sehr hohen Cutoff-Einstellung ist mitunter gar
keine positive Modulation hörbar. Umgekehrt gilt das Gleiche: Bei einer Cutoff-Einstellung in der Nähe des
Linksanschlags ist mitunter keine negative Modulation hörbar.
ÜBER MIDI-CONTROLLER / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
FILTER KB TRACKING (MIDI-CONTROLLER-NR. 20):
Das FILTER KEYBOARD TRACKING setzt Tonhöhe und Filter-Cutoff-Frequenz in ein bestimmtes Verhält-
nis: So lässt sich bewirken, dass höhere Noten zunehmend heller oder dunkler klingen. Der Wertebereich
liegt zwischen 0 und 200% bzw. 1 und 128.
Werkseinstellung = 32 (entspricht etwa 50% – das Filter schließt also mit zunehmender Tonhöhe)
FILTER VELOCITY SENSITIVITY (MIDI-CONTROLLER-NR. 89):
Bestimmt, wie stark die Filter-Cutoff von der MIDI-Velocity (Anschlagstärke) beeinusst wird.
Werkseinstellung = 64
HÜLLKURVEN / ENVELOPES
Hüllkurvengeneratoren (Envelope Generators / EGs) erzeugen
einen Klang- bzw. Lautstärkeverlauf und verleihen dem Klang
somit eine wichtige dynamische Komponente. Der Minitaur
besitzt zwei Hüllkurvengeneratoren – einen für die Modulation
der Filter-Cutoff (FILTER) und einen für die Modulation der
Lautstärke (AMPLIFIER). Beide sind funktional an die Hüllkur-
ven des Minimoog Synthesizers angelehnt.
Abhängig vom gewählten Hüllkurven-
Trigger-Modus, werden die Hüllkurven
durch ein Gate-Signal oder einen MIDI-
Note-On-Befehl ausgelöst. Ihr Ablauf
wird durch die Parameter ATTACK,
DECAY/RELEASE und SUSTAIN
bestimmt, des Weiteren durch die Ein-
stellung des Release-Tasters und durch
die Dauer der gehaltenen Noten.
Zusätzlich zu den Parametern ATTACK,
DECAY/RELEASE und SUSTAIN besit-
zen die Hüllkurven die Shift-Parameter
DELAY (Filter-EG) und HOLD.
Pegel
Hold
Attack
Delay
Decay
Sustain
R elease
Zeit
16ZUM INHALT
BEDIENELEMENTE DER HÜLLKURVEN
FILTER ATTACK (MIDI-CONTROLLER-NR. 23):
Bestimmt die Zeitspanne, in der die Filter-Hüllkurve nach dem Spielen einer Taste von Null zum Maximum
ansteigt. Der Einstellbereich liegt zwischen 1 msec und 30 Sekunden.
FILTER DECAY/RELEASE (MIDI-CONTROLLER-NR. 24):
Bestimmt die Dauer von Decay- und Release-Phase der Filter-Hüllkurve. Nachdem der Maximalwert der
Hüllkurve erreicht ist, folgt die Decay-Phase, in der die Hüllkurve auf das Sustain-Level abfällt und dort für
die Dauer des Tastendrucks gehalten wird. Nach dem Loslassen der Taste setzt die Release-Phase ein,
in der die Hüllkurve vom Sustain-Level ausgehend, auf Null abfällt. Die Einstellbereiche liegen auch hier
zwischen 1 msec und 30 Sekunden. Bendet sich der RELEASE-Schalter in der Position ”OFF”, ist die
Release-Phase inaktiv und die Hüllkurve fällt sofort nach dem Loslassen der Taste auf Null.
FILTER SUSTAIN (MIDI-CONTROLLER-NR. 25):
Bestimmt das Niveau der Filter-Hüllkurve beim Halten einer Taste, nachdem die Attack- und Decay-
Phasen vollständig durchlaufen wurden. Der Einstellbereich liegt zwischen 0 und 100%.
AMPLIFIER ATTACK (MIDI-CONTROLLER-NR. 28):
Bestimmt die Zeitspanne, in der die Verstärker-Hüllkurve nach dem Spielen einer Taste von Null zum
Maximum ansteigt. Der Einstellbereich liegt zwischen 1 msec und 30 Sekunden.
AMPLIFIER DECAY/RELEASE (MIDI-CONTROLLER-NR. 29):
Bestimmt die Dauer von Decay- und Release-Phase der Verstärker-Hüllkurve. Nachdem der Maximalwert
der Hüllkurve erreicht ist, folgt die Decay-Phase, in der die Hüllkurve auf das Sustain-Level abfällt und dort
für die Dauer des Tastendrucks gehalten wird. Nach dem Loslassen der Taste setzt die Release-Phase
ein, in der die Hüllkurve vom Sustain-Level ausgehend, auf Null abfällt. Die Einstellbereiche liegen auch
hier zwischen 1 msec und 30 Sekunden. Bendet sich der RELEASE-Schalter in der Position ”OFF”, ist
die Release-Phase inaktiv und die Hüllkurve fällt sofort nach dem Loslassen der Taste auf Null.
AMPLIFIER SUSTAIN (MIDI-CONTROLLER-NR. 30):
Bestimmt das Niveau der Verstärker-Hüllkurve beim Halten einer Taste, nachdem die Attack- und Decay-
Phasen vollständig durchlaufen wurden. Der Einstellbereich liegt zwischen 0 und 100%.
RELEASE (MIDI-CONTROLLER-NR. 72) – DECAY/RELEASE-MODI:
Die Decay/Release Parameter besitzen zwei unterschiedliche Betriebsmodi. Der RELEASE-Taster
bestimmt den Betriebsmodus und damit das Verhalten der beiden Hüllkurven: Zum Umschalten zwischen
Hüllkurven-Modus 1 und Modus 2 drücken und halten Sie den RELEASE-Taster für etwa 1 Sekunde. Die
LED des RELEASE-Tasters blinkt nun entweder einmal um Modus 1 anzuzeigen oder zweimal, um anzu-
zeigen, dass sich die Hüllkurven in Modus 2 benden (Nach dem Ausschalten des Minitaur bleibt diese
Einstellung erhalten).
MODE 1: Der Regler steuert gleichzeitig Decay- und Release-Dauer. Der RELEASE-Taster schaltet die
Release-Phase an/aus.
MODE 2: Decay- und Release-Dauer lassen sich unabhängig verändern. Leuchtet RELEASE, steuert der
Regler die Release-Dauer. Ist die LED dunkel, steuert der Regler die Decay-Dauer.
ÜBER SHIFT-FUNKTION / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
HÜLLKURVEN-TRIGGER-MODUS:
GLIDE + AMP EG ATTACK
Bestimmt das Trigger-Verhalten der Hüllkurven beim Legato-Spiel. Drei Einstellungen sind wählbar:
17
ZUM INHALT
LEGATO ON: Bei Legato-Spiel werden die Hüllkurven nicht neu getriggert. Nur die Tonhöhe
wechselt.
LEGATO OFF: Bei Legato-Spiel werden die Hüllkurven neu getriggert. Die Attack-Phase beginnt auf
dem aktuell erreichten Level.
EG-RESET: Bei Legato-Spiel werden die Hüllkurven neu getriggert. Die Attack-Phase beginnt bei
Null.
DELAY-PHASE DER FILTER-HÜLLKURVE:
Verzögert nach dem Noten-Trigger den Start der Hüllkurve um eine
wählbare Zeitspanne.
HOLD-PHASE VON FILTER- UND LAUTSTÄRKE-HÜLLKURVE:
GLIDE + FILTER EG DECAY/RELEASE
GLIDE + AMP EG DECAY/RELEASE
Hält die Hüllkurve nach dem Ablauf der Attack-Phase auf dem Maximalwert fest. Die Zeitspanne bis zum
Einsatz der Decay-Phase ist regelbar.
DRONE:
GLIDE + AMP SUSTAIN (Min bis Max = AN)
GLIDE + AMP SUSTAIN (Max bis Min = AUS)
Hält die Lautstärke-Hüllkurve auch nach dem Loslassen der Keyboard-Taste (und dem Ablauf der Decay-
Phase) auf Sustain-Level fest (Endlos-Ton).
GLIDE + FILTER EG ATTACK
18ZUM INHALT
MODULATION (MOD)
Während die Hüllkurvengeneratoren dem Klang beim Spielen
einer Taste einen einmaligen zeitlichen Verlauf geben, erzeugt
der Low Frequency Oszillator (LFO / Niederfrequenzoszillator)
periodische Modulationen wie etwa Vibrati, Triller oder auch die
sog. ”Wobbelbässe”. Der LFO des Minitaur bietet mehrere Wel-
lenformen, eine regelbare Modulationsgeschwindigkeit (RATE)
sowie Modulationstiefe (AMOUNT). Moduliert werden Tonhöhe
(VCO) und Filter-Cutoff (VCF).
BEDIENELEMENTE DER MODULATIONSSEKTION
LFO RATE (MIDI-CONTROLLER-NR. 3):
Bestimmt die Frequenz der Modulation im Bereich von 0,01 Hz (eine Schwingung in 10 Sekunden) bis
100Hz (100 Schwingungen pro Sekunde).
VCO LFO AMOUNT (MIDI-CONTROLLER-NR. 13):
Bestimmt die Intensität der Tonhöhenmodulation durch den LFO. Das Maximum liegt bei einem Modula-
tionshub von +/- 1 Oktave. Beide Oszillatoren werden gleichermaßen moduliert. Oberhalb der MIDI-Note
Nr. 72 wird die Modulationstiefe automatisch durch den Frequenzbereich der Oszillatoren begrenzt. Der
VCO LFO AMOUNT ist werksseitig MIDI-Controller Nr. 1 (Modulationsrad) zugewiesen. So lässt sich das
Modulationsrad Ihres MIDI-Keyboards ohne weitere Konguration zum Ein- und Ausblenden eines Vibra-
tos nutzen.
VCF LFO AMOUNT (MIDI-CONTROLLER-NR. 12):
Bestimmt die Intensität der Filter-Cutoff-Modulation durch den LFO. Das Maximum liegt bei einem Modu-
lationshub von +/- 5 Oktaven. Unter- bzw. oberhalb von 20 Hz / 20 kHz wird die Modulationstiefe automa-
tisch durch den Frequenzbereich des Filters begrenzt. Auch der VCF LFO AMOUNT ist werksseitig MIDI-
Controller Nr. 1 (Modulationsrad) zugewiesen. So lässt sich das Modulationsrad Ihres MIDI-Keyboards
ohne weitere Konguration zum Ein- und Ausblenden der Filtermodulation nutzen.
ÜBER SHIFT-FUNKTION / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
MODULATIONSQUELLEN (MIDI CC 85):
GLIDE + LFO RATE
Es lassen sich 6 verschiedene Modulationsquellen auswählen: LFO-Dreieck, Rechteck, Rampe, Säge-
zahn sowie Sample&Hold und die Filter-Hüllkurve.
ÜBER MIDI-CONTROLLER / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
LFO MIDI SYNC ON/OFF (MIDI-CONTROLLER-NR. 87):
Synchronisiert den LFO des Minitaur zu einem, am MIDI-Eingang oder dem USB-Port anliegenden MIDI-
Clock-Signal.
Werkseinstellung = ON
LFO MIDI SYNC DIVISION (MIDI-CONTROLLER-NR. 86):
Bestimmt das Clock-Teilerverhältnis der MIDI-Clock-Synchronisation. Die zur Verfügung stehenden Clock-
Teilerwerte sind auf Seite 24 aufgelistet. Bei aktiver MIDI-Clock-Synchronisation arbeitet der LFO RATE-
Regler ”gerastert” entsprechend der MIDI-Clock-Teilerverhältnisse.
Werkseinstellung = 1/4 Note
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ZUM INHALT
LFO KEY TRIGGER (MIDI-CONTROLLER-NR. 82):
Startet die LFO-Wellenform im Nulldurchgang, sobald der Minitaur einen MIDI-Note-On-Befehl oder ein
GATE-Signal erhält. Diese Funktion ermöglicht zusammen mit dem LFO-MIDI-Sync die rhythmisch korrek-
te Modulation eines Klanges – Stichwort ”Wobbelbässe”.
Nach dem Einschalten entspricht die Modulationstiefe für Tonhöhe (VCO LFO AMOUNT) und Filter (VCF
LFO AMOUNT) den Stellungen der entsprechenden Regler. Sobald der Minitaur erstmalig MIDI-Controller-
Daten von einem Modulationsrad erhält, entspricht die Modulationstiefe der Modulationsrad-Stellung.
VOLUME / LAUTSTÄRKE (VCA)
Auf der Rückseite des Minitaur nden sich Anschlussbuchsen für den Audioausgang und
einen Kopfhörer. Die Lautstärke beider Ausgänge wird gemeinsam über den VOLUME-
Regler bestimmt.
BEDIENELEMENTE FÜR LAUTSTÄRKE
VOLUME:
Bestimmt die Lautstärke des Minitaurs am Audio- und Kopfhörerausgang. Am Rechtsanschlag ist die
Maximallautstärke erreicht. Der Volume-Regler bendet sich hinter dem VCA. Er sendet/empfängt keine
MIDI-Controller-Daten.
ÜBER MIDI-CONTROLLER / EDITOR-SOFTWARE ERREICHBARE FUNKTIONEN
OUTPUT LEVEL / AUSGANGSLAUTSTÄRKE (MIDI-CONTROLLER-NR. 7):
Bestimmt die Lautstärke von Audio- und Kopfhörerausgang via MIDI-Controller.
VOLUME VELOCITY SENSITIVITY (MIDI-CONTROLLER-NR. 90):
Bestimmt, wie stark die Lautstärke von der MIDI-Velocity (Anschlagstärke) beeinusst wird.
Werkseinstellung = 64 (50%)
ANSCHLUSSFELD
Auf dem Anschlussfeld benden sich sämtliche Buchsen, um verschiedenste Signale in den Minitaur hin-
ein und aus ihm hinaus zu befördern. Neben den Aus- und Eingangsbuchsen für Audiosignale
(AUDIO IN/OUT) sind das die Steuerspannungseingänge (CONTROLLER INPUTS) sowie die MIDI-An-
schlüsse und die Buchse für das Steckernetzteil. Wie Sie selbstverständlich schon bemerkt haben, wurde
auf einen Ein/Aus-Schalter verzichtet. Wenn sie ihren Minitaur längerer Zeit nicht nutzen, ziehen sie bitte
das Steckernetzteil aus der Steckdose.
ANSCHLUSSFELD
20ZUM INHALT
12VDC (SPANNUNGSVERSORGUNG)
Hier wird das mitgelieferte Steckernetzteil angeschlossen. Der Minitaur ist für eine Versorgungsspan-
nung von +12VDC (Gleichspannung) ausgelegt. Die Spitze des Netzteil-Steckers führt den Pluspol. Das
Steckernetzteil verarbeitet Netzspannungen von 100 bis 240 VAC, 50-60 Hz. Der Minitaur ist somit ohne
Netzteil-Tausch rund um den Globus einsetzbar.
CONTROLLER INPUTS
Über diese Buchsen können Sie den Minitaur mit Steuerspannungen zwischen 0 und +5 Volt versorgen,
um damit. Die Buchsen führen zudem eine Spannung, sodass der Anschluss eines Expression-Pedals wie
etwa dem Moog EP-2 möglich ist. Die GATE-Buchse verarbeitet ein +5 Volt Trigger-Signal.
PITCH CV
Die Buchse PITCH CV auf der Rückseite des Minitaur dient als Eingang für eine externe
Tonhöhen-Steuerspannung. Sie steuert beide Oszillatoren gleichzeitig. Eine Änderung um 1Volt
bewirkt eine Tonhöhenänderung von einer Oktave (1V/Okt-Skalierung). Der Eingang verarbeitet
Spannungen von 0 bis +5V. Auch ein Expression-Pedal lässt sich anschließen.
FILTER CV
Die Buchse FILTER CV auf der Rückseite des Minitaur dient als Eingang für eine externe Steu
erspannung. Sie steuert die Cutoff-Frequenz des Filters und wird der aktuellen Cutoff-Reg-
lerstellung hinzu addiert. Eine Änderung um 1Volt bewirkt eine Änderung der Cutoff-Frequenz
von etwa einer Oktave. Der Eingang verarbeitet Spannungen von 0 bis +5V. Auch ein
Expression-Pedal lässt sich anschließen.
GATE
Die Buchse GATE auf der Rückseite des Minitaur dient als Eingang für ein externes Gate-Signal
mit +5V Pegel. Ein hier anliegendes Gate-Signal startet simultan die Hüllkurven von Amp und
Filter.
Das hier anliegende Gate-Signal hat Vorrang gegenüber MIDI-Triggern (Note-On). Tonhöhe und
Modulation lassen sich weiterhin via MIDI steuern. MIDI-Trigger werden erst wieder verarbeitet,
wenn kein Gate-Signal an der Gate-Buchse anliegt.
VOL CV
Die Buchse VOL CV auf der Rückseite des Minitaur dient als Eingang für eine externe Steuer
spannung. Sie steuert die Ausgangslautstärke (bzw. den VCA). Beträgt die anliegebnde
Spannung 0V, ist kein Ausgangsognal hörbar. +5V entsprechen der Maximaleinstellung des
Volume-Reglers. Der Eingang verarbeitet Spannungen von 0 bis +5V. Auch ein Expression-
Pedal lässt sich anschließen.
CV-ZUORDNUNG (CV-MAPPING)
In der Werkseinstellung sind die drei Controller-Eingänge den Parametern Tonhöhe (PITCH), Cutoff-
Frequenz (FILTER) und Lautstärke (VOLUME) zugewiesen. Die Gate-Buchse ist mit dem Trigger-Eingang
der Hüllkurven verbunden.
Die Steuerspannungseingänge lassen sich jedoch beliebigen Parametern zuordnen. Der Gate-In kann
allen Schaltfunktionen (On/Off, Waveshape etc.) zugeordnet werden. Die CV-Zuordnung erfolgt mit Hilfe
der Minitaur Editor-Software.
CV-TO-MIDI WANDLUNG (CV/MIDI CONVERSION)
An den CV/GATE-Eingängen anliegende Steuerspannungen lassen sich in MIDI-Daten umwandeln und
über den USB/MIDI-Port des Minitaur ausgeben. So könnn sie CV-Quellen (z.B. vom Moog Mother-32) in
MIDI-Daten wandeln und damit Plug-ins, Soft-Synths oder andere MIDI-Geräte steuern.
ACHTUNG: Die externen Steuerspannungen müssen im Bereich zwischen 0V und +5V liegen.
Verwenden sie keine negativen CVs oder höhere Spannungen als +5V!
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Moog Minitaur Benutzerhandbuch

Typ
Benutzerhandbuch