Enraf-Nonius TensMed P82 & S82 DJO Benutzerhandbuch

Typ
Benutzerhandbuch
PASSION FOR MOTION
Benutzerhandbuch
TensMed P82 & S82
Enraf-Nonius B.V.
Postfach 12080
3004 GB Rotterdam
Die Niederlände
Tel. : +31-(0)10 – 203 06 00
Fax : +31-(0)10 – 203 06 99
www.enraf-nonius.com
Art.-Nr. 1427772_42
Ausgabe 12. Dezember 2011
2
Index
1 Einführung............................................................................................ 4
1.1 Produkthaftung....................................................................................................4
2 Medizinische Hintergrundinformation .................................................. 5
2.1 TENS................................................................................................................... 5
2.2 NMES..................................................................................................................5
3 Vorsichtsmaßnahmen.......................................................................... 6
4 Überblick .............................................................................................. 8
4.1 Bedienelemente ..................................................................................................8
4.2 Bildschirmsymbole ..............................................................................................9
5 Betrieb................................................................................................ 10
5.1 Schritt-für-Schritt-Benutzung.............................................................................10
5.2 Besondere Anweisungen .................................................................................. 12
6 Batteriewechsel.................................................................................. 14
7 Programme ........................................................................................15
7.1 Standardprogramme – TENS............................................................................ 15
7.2 Standardprogramme – NMES........................................................................... 16
7.3 Benutzerdefinierte Programme .........................................................................22
7.3.1 Programmierung .......................................................................................... 22
7.3.2 Programmierdiagramm ................................................................................ 24
7.4 Compliance .......................................................................................................26
8 Zubehör.............................................................................................. 26
9 Pflegehinweise...................................................................................27
10 Störungsbehebung............................................................................. 28
11 Häufig gestellte Fragen......................................................................29
12 Technische Daten.............................................................................. 31
12.1 EMK - Details...............................................................................................32
13 Klinischer Einsatz............................................................................... 35
3
4
1 Einführung
Diese Bedienungsanleitung wurde für Besitzer und Benutzer der TensMed P82 und S82-Geräte
erstellt. Sie enthält allgemeine Informationen über Betrieb, Vorsichtsmaßnahmen, Wartung und
Teile. Zur Optimierung der Benutzung, Funktionsfähigkeit und Lebensdauer lesen Sie bitte diese
Bedienungsanleitung sorgfältig durch und machen Sie sich mit den Bedienelementen sowie dem
Zubehör vertraut, bevor sie das Gerät benutzen.
Die in diesem Handbuch angegebenen Spezifikationen waren zur Zeit der Publikation in Kraft.
Da firmeneigene Richtlinien Enraf-Nonius BV jedoch zu kontinuierlichen Verbesserungen
anhalten, kann Enraf-Nonius BV jederzeit und ohne eigene Verpflichtungen Änderungen an
diesen Spezifikationen vornehmen.
Das TensMed P82 ist ein Zwei-Kanal-Nervenstimulator zur Schmerzlinderung (TENS). Der
Stimulator besitzt 5 vorgegebene Programme und 5 benutzerdefinierte Programme. Die Kanäle
sind Simultankanäle, d.h. ein ausgewähltes Programm wird auf beide Kanäle appliziert.
Das TensMed P82 ist ein Zwei-Kanal-Nervenstimulator sowohl zur Muskelrehabilitation (NMES)
als auch zur Schmerzlinderung (TENS). Der Stimulator besitzt 28 vorgegebene Programme und
5 benutzerdefinierte Programme. Die Kanäle sind Simultankanäle, d.h. ein ausgewähltes
Programm wird auf beide Kanäle appliziert.
1.1 Produkthaftung
Zahlreiche Länder unterliegen den Bestimmungen eines Produkthaftpflichtgesetzes. Dieses
Produkthaftungsgesetz besagt unter anderem, dass der Hersteller nach Ablauf von 10 Jahren
nach der Vermarktung eines Produkts für eventuelle Produktfehler keine Haftung mehr trägt.
Bis zum maximal rechtlich zulässigen Umfang übernimmt Enraf-Nonius oder dessen Zulieferer
bzw. Wiederverkäufer in keinem Fall Haftung für mittelbare, Sonder-, Neben- oder
Folgeschäden, die aus der Verwendung bzw. der Nichtverwendbarkeit des Produkts entstehen,
einschließlich, aber nicht beschränkt auf Schäden durch Verlust des Geschäftsansehens,
Arbeitsausfälle, Produktivitätsverluste, Computerversagen oder -fehlfunktionen sowie jegliche
andere kommerzielle Schäden oder Verluste, selbst dann nicht, wenn bereits Informationen über
die Möglichkeit derartiger Schäden vorliegen und unabhängig von der Rechtstheorie
(Vertragsrecht, Zivilrecht oder sonstige Rechte), auf der ein Haftungsanspruch beruht. Die
Gesamthöhe der Haftung von Enraf Nonius aus den Bestimmungen dieser Vereinbarung
überschreitet auf keinen Fall die Summe aller Entgelte, die für dieses Produkt gezahlt wurden
sowie der Entgelte für Produktunterstützung, die Enraf Nonius im Rahmen einer anderen
Unterstützungsvereinbarung möglicherweise erhalten hat, mit Ausnahme von Todesfällen oder
Personenschäden als Folge eines fahrlässigen Verhaltens auf Seiten von Enraf-Nonius, in dem
Ausmaß, in dem eine Haftungsbeschränkung in derartigen Fällen durch geltendes Recht
untersagt ist.
Enraf-Nonius trägt keinerlei Haftung für Konsequenzen aus inkorrekten Informationen seitens
seines Personals oder für in diesem Handbuch und/oder in anderen Begleitdokumentationen
(einschließlich kommerzieller Dokumentation) enthaltene Fehler.
Die Gegenpartei (Benutzer des Produkts bzw. dessen Vertreter) stellt Enraf-Nonius gegenüber
allen Ansprüchen Dritter, ungeachtet ihrer Art oder Beziehung zur Gegenpartei, frei.
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2 Medizinische Hintergrundinformation
2.1 TENS
Der Einsatz von TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) liefert bei einer Anzahl
unterschiedlicher akuter und chronischer Schmerzzustände gute Ergebnisse. Diese klinisch
erprobte Behandlungsmethode wird weltweit von Physiotherapeuten, medizinischen Betreuern
und Spitzensportlern in der täglichen Praxis eingesetzt.
Hochfrequente TENS aktiviert schmerzhemmende Mechanismen des Nervensystems.
Die Stimulierung der Nerven durch elektrische Impulse von Elektroden, die auf der Haut über
oder in der Nähe des Schmerzbereichs angebracht werden, bewirkt eine Blockade der
Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn, sodass keine Schmerzen wahrgenommen
werden. Niedrigfrequente TENS stimuliert die Freisetzung von Endorphinen, den körpereigenen
natürlichen Schmerzstillern.
TENS ist eine sichere Behandlungsmethode und hat im Vergleich zu Arzneimitteln und anderen
schmerzstillenden Methoden keine Nebenwirkungen. In einigen Fällen reicht sie als alleinige
Behandlungsmethode aus, in anderen Fällen stellt sie eine wertvolle Ergänzung anderer
pharmakologischer und/oder physikalischer Behandlungen dar. TENS behandelt nicht unbedingt
die Schmerzursache. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Ihre Schmerzen anhalten.
2.2 NMES
NMES (Neuromuskuläre Elektrische Nervenstimulation) wird sowohl in der medizinischen
Rehabilitation als auch ergänzend zum sportlichen Training auf allen Niveaus erfolgreich
engesetzt.
Das Ziel der elektrischen Muskelstimulation ist das Erreichen von Kontraktionen oder
Vibrationen in den Muskeln. Die normale Muskelaktivität wird durch das zentrale und periphere
Nervensystem kontrolliert, die elektrische Signale auf die Muskeln übertragen. Der NMES liegt
das gleiche Prinzip zugrunde, doch wird eine externe Quelle (Stimulator) benutzt, wobei die
Elektroden auf der Haut angebracht sind und elektrische Impulse in den Körper senden. Die
elektrischen Impulse stimulieren die Nerven zum Aussenden von Signalen, die auf einen
bestimmten Zielmuskel gerichtet sind. Dieser reagiert durch Kontraktion, ebenso wie bei
normaler Muskelaktivität.
Die elektrische Stimulation eignet sich für alle Muskeln des Körpers. Sie kann zur Stärkung von
durch Operationen, Frakturen etc. geschwächten Muskeln sowie zur Verbesserung der Mobilität
eingesetzt werden. Sie hat sich ebenfalls ausgezeichnet in der Rehabilitation von
Schlaganfallpatienten bewährt, indem sie die Patienten bei Handübungen und beim Gehtraining
unterstützt.
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss eine elektrische Muskelstimulation zu
Rehabilitationszwecken von einem Physiotherapeuten oder Pfleger an jedem Patienten
individuell erprobt werden.
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3 Vorsichtsmaßnahmen
Das Gerät muss vor jedem Gebrauch überprüft werden.
Den Stimulator nur der Bedienungsanleitung entsprechend verwenden.
Der Stimulator darf nur mit Zubehör von Enraf-Nonius verwendet werden.
Das TensMed P82 oder S82 nie an Patienten benutzen, die Probleme mit
Überempfindlichkeiten haben oder die nicht in der Lage sind, Sie übereventuelle
Beschwerden in Kenntnis zu setzen, wenn diese auch noch so schwach sind.
WARNUNG!
Patienten mit implantierten elektronischen Geräten wie Schrittmacher oder intrakardiale
Defibrillatoren dürfen nicht mit einem TensMed P82 oder S82 behandelt werden.
Bei Schwangeren darf ein TensMed P82 oder S82 nicht während des ersten Trimesters (12
Wochen) angewandt werden.
Aufgrund des Verlaufs der Karotisarterien und Karotiskörper stimulieren Sie grundsätzlich
nicht am vorderen und seitlichen Halsbereich, da die Gefahr eines Blutdruckabfalls besteht.
Während ein Patient mit Geräten für die Hochfrequenzchirurgie verbunden ist, darf keine
Stimulation stattfinden. Sie könnte Verbrennungsverletzungen auf der Haut unter den
Elektroden sowie Probleme mit dem Stimulator verursachen.
Den Stimulator nicht in der Nähe von Kurz- oder Mikrowellentherapiegeräten benutzen, da
diese die Ausgangsleistung des Stimulators beeinträchtigen können.
Der Stimulator darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
Verbinden Sie die Stimulationskabel nie mit einer externen Stromquelle. Es besteht das
Risiko eines elektrischen Schlags.
Benutzen Sie das TensMed P82 oder S82 nicht, wenn irgendwelche Bestandteile
(Gehäuse, Kabel etc.) beschädigt sind oder wenn das Batteriefach offen ist. Es besteht das
Risiko eins elektrischen Schlags.
Bei plötzlichen Temperaturänderungen kann sich im Stimulator Kondensat ansammeln. Um
dies zu verhindern, warten Sie vor Gebrauch, bis der Kondensator Raumtemperatur
erreicht hat.
VORSICHT
Nehmen Sie die Stimulation mit besonderer Vorsicht vor, wenn Sie Angina pectoris und den
Thoraxbereichs von Patienten mit Herzrhythmusstörungen behandeln.
Die Elektroden dürfen nur auf gesunder Haut angebracht werden. Hautreizungen können
durch Herstellung eines guten Kontakts zwischen Elektroden und Haut erzielt wird.
Falls Sie schwanger sind, dürfen Sie Elektroden nie direkt auf dem Uterus anbringen oder
Elektrodenpaare quer über die Bauchdecke miteinander verbinden, weil der Strom
theoretisch das Herz des Fötus schädigen kann (obwohl keine Berichte diesbezüglich
vorliegen).
Falls Hautreizungen auftreten, sollte die Behandlung vorübergehend unterbrochen werden.
Ziehen Sie bei fortdauernden Problemen Ihren Arzt zu Rate. In seltenen Fällen können
Überempfindlichkeiten auf Klebeband und Gel auftreten. Dieses Problem wird
üblicherweise durch Verwendung eines anderen Klebeband- oder Geltyps gelöst.
Benutzen Sie keine Elektroden mit einer Oberfläche < 16 cm2, bei denen das Risiko von
Brandsverletzungen besteht. Bei Stromdichten > 2 mA/cm2 ist immer Vorsicht geboten.
Gehen Sie vorsichtig vor, wenn Sie Elektrotherapie anwenden, während der Patient an ein
Monitoring-Gerät mit am Körper angebrachten Elektroden angeschlossen ist. Die
Stimulation kann die Signale an das Monitoring-Gerät stören.
Öffnen Sie während der Stimulation niemals den Deckel des Batteriefachs, um einen
elektrischen Schlag zu vermeiden.
Schalten Sie immer zuerst die Stimulation ab, bevor Sie die Elektroden von der Haut
entfernen. Sollte sich eine Elektrode lösen, schalten Sie die Stimulation ab, bevor Sie die
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Elektrode aufheben. Eine elektrische Stimulation durch die Finger ist unangenehm, jedoch
nicht gefährlich.
Beim Einsatz der Stimulation in unmittelbarer Nähe von eingeschalteten Mobiltelefonen ist
besondere Vorsicht geboten, da hierdurch die Ausgangsleistung des Stimulators
beeinträchtigt werden kann.
Verwendung Sie einen Stimulator während des Betriebs eines Kraftfahrzeugs mit
besonderer Vorsicht. Unbeabsichtigte Stimulationsänderungen können die Ihre
Aufmerksamkeit vom Fahren ablenken und eine gefährliche Situation herbeiführen.
4 Überblick
4.1 Bedienelemente
1. Taste (EIN/AUS
Schaltet den Stimulator an und aus.
Schaltet den Stimulator auch dann
aus, wenn die Tastatursperre aktiviert
ist.
Kann jederzeit zum Abbruch der
Stimulation benutzt werden.
2. Taste (linker und rechter Kanal)
Erhöht die Amplitude (Intensität der
Stimulation)
Diese Taste herunterdrücken und
gedrückt halten, um die Amplitude
kontinuierlich zu erhöhen.
Erhöhen Sie die Stromstärke immer
vorsichtig!
Scrollt durch die
Auswahlmöglichkeiten im
Programmiermodus.
3. Taste VERRINGERN (Linker und
rechter Kanal)
Erniedrigt die Amplitude (Intensität der
Stimulation)
Die Taste herunterdrücken und
gedrückt halten, um die Amplitude
kontinuierlich zu erniedrigen.
Deaktiviert die Tastatursperre.
Scrollt durch die
Auswahlmöglichkeiten im
Programmiermodus.
4. Taste PROGRAMM
Wählt ein Programm aus (P1–P28).
Mit P+ schreitet man vorwärts durch
die Programme und mit P– rückwärts.
5. HANDSCHALTER-VERBINDUNG
Durch Benutzung des Handschalters
können Kontraktionen in Programmen
mit intermittierender Stimulation
manuell kontrolliert werden.
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4.2 Bildschirmsymbole
1. SPANNUNGSEINBRUCH) (linker und rechter Kanal)
Spannungseinbruch. Ein Spannungseinbruch kann infolge eines zu hohen Widerstands oder
eines Kabelbruchs auftreten. Siehe Kapitel STÖRUNGSBEHEBUNG.
2. TASTATURSPERRE
Aktivierte Tastatursperre. Die Tastatursperre wird automatisch aktiviert, wenn 20 Sekunden lang
keine Taste gedrückt wird.
Die Tastatursperre wird durch Drücken der linken oder rechten Taste ERHÖHEN deaktiviert.
3. BATTERIESTATUS
Leere Batterien. Dieses Symbol wird nur dann angezeigt, wenn die Batterien fast leer sind.
4. PROGRAMMNUMMER
Programmnummer auswählen.
5. RESTZEIT
Verbleibende Programmzeit in Minuten und Sekunden.
6. AMPLITUDEN-BARGRAPH (linker und rechter Kanal)
Ausgewählte Amplitude als Bargraph.
7. AMPLITUDENNIVEAU (linker und rechter Kanal)
Stromstärke der ausgewählten Amplitude in mA.
8. ARBEITSZEIT/RUHEZEIT (intermittierende Stimulation)
Anzeige Arbeitszeit/Ruhezeit für Programme mit intermittierender Stimulation. Der obere Teil des
Symbols blinkt während der Arbeitsphase und der untere Teil während der Ruhephase.
8. HOHE/NIEDRIGE FREQUENZ (Mischfrequenzstimulation)
Anzeige hohe/niedrige Frequenz für Mischfrequenz-Programme. Der obere Teil des Symbols
blinkt bei hoher Frequenz und der untere Teil bei niedriger Frequenz.
9. PROGRAMMSCHRITTE
Diese Anzeige zeigt die aktive Sequenz während eines Programms und während der
Programmierung an. Es stehen 3 Sequenzen zur Verfügung.
9
5 Betrieb
5.1 Schritt-für-Schritt-Benutzung
Das TensMed P82 kann für TENS/Behandlungen und das TensMed S82 für TENS und NMES-
Behandlungen verwendet werden. Benutzen Sie nur die Behandlungsprogramme, die Ihr Arzt für
am besten auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt hält. Der Stimulator besitzt zwei simultane Kanäle,
d.h. beide Kanäle stimulieren mit dem gleichen Programm. Mithilfe eines Handschalters können
in Nies-Programmen die Muskelkontraktionen einfach manuell kontrolliert werden.
1. EINLEGEN DER BATTERIEN
Legen Sie die Batterien wie illustriert ein (siehe
Kapitel Batteriewechsel)
2. ANBRINGEN DER ELEKTRODEN
In der den selbstklebenden Elektroden beiliegenden
Anleitung beschrieben
Schließen Sie die
Elektroden an die Kabel
an
Bringen Sie die
Elektroden an Ihrem
Körper an
Schließen Sie die das
Kabel an das Gerät an
3. HANDSCHALTER ANSCHLIESSEN (optionales
Zubehör)
Hinweis! Dies gilt nur für die Programme P6–P19
und P26–P28.
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4. EINSCHALTEN DES STIMULATORS
Drücken Sie den Schalter EIN/AUS. Dieser Schalter
kann jederzeit zum Ausschalten der Stimulation
benutzt werden, selbst wenn die Tastatursperre
aktiviert ist.
Schalten Sie immer zuerst die Stimulation aus, bevor
Sie Elektroden von der Haut entfernen.
5. WÄHLEN SIE EIN PROGRAMM AUS (P1–P28)
Drücken Sie die auf P+ oder P-, um die Programme
vorwärts zu durchlaufen, bis das Programm ihrer Wahl
auf dem Bildschirm angezeigt wird.
Hinweis! Vor der Auswahl eines Programms muss die
Amplitude auf beiden Kanälen auf 0,00 mA eingestellt
werden.
Weitere Informationen über die Programme sind dem
Kapitel PROGRAMME zu entnehmen.
6. BEGINN DER STIMULATION
TENS
Drücken Sie für jeden Kanal die Taste ERHÖHEN ,
bis Sie eine Stimulationsintensität erreichen, die Sie
als angenehm empfinden. Halten Sie die Taste
gedrückt, um die Amplitude kontinuierlich zu erhöhen.
NMES
Drücken Sie für jeden Kanal die Taste ERHÖHEN ,
bis Sie sichtbare Muskelkontraktionen erkennen.
Halten Sie die Taste gedrückt, um die Amplitude
kontinuierlich zu erhöhen.
Hinweis! Für die Programme P20 und P21 müssen
beide Kanäle benutzt werden.
Hinweis! Erhöhen Sie die Amplitude immer vorsichtig!
In folgenden Fällen den Abschnitt BESONDERE ANWEISUNGEN zu Rate ziehen:
Mischfrequenzstimulation
Intermittierende Stimulation + Handschalter
Intermittierende Stimulation mit aktiver Ruhephase
Eine automatisch aktivierte Tastensperre verhindert unbeabsichtigte Änderungen während der
Behandlung. Die Tastatursperre wird aktiviert, wenn 20 Sek. lang keine Taste gedrückt wird.
Durch Drücken der Taste VERRINGERN wird die Tastensperre aufgehoben.
7. UNTERBRECHUNG DER STIMULATION
Sie können die Stimulation beenden, bevor die vorprogrammierte Zeit abgelaufen ist, indem Sie
die Taste VERRINGERN drücken, bis die Amplituden auf 0,00 mA gesunken sind oder indem
Sie die EIN/AUS-Taste drücken. Sobald das Programm abgelaufen ist, blinkt auf dem Bildschirm
die Anzeige “00:00”. Das letzte benutzte Programm wird beim Ausschalten des Stimulators
gespeichert und bei der nächsten Inbetriebnahme vorselektiert.
Der Stimulator stellt sich nach 5 Minuten Untätigkeit ab, um die Batterien zu schonen.
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5.2 Besondere Anweisungen
Mischfrequenzstimulation (P4)
Mischfrequenzstimulation ist eine Kombination von Hoch (80 Hz)- und
Niedrigfrequenzstimulation (2 Hz) mit separaten Amplitudeneinstellungen.
1. Stellen Sie zunächst die Amplitude für die 80 Hz-Stimulation
ein, wenn der obere Teil des Hoch/Niedrigfrequenz-Symbols
blinkt.
2. Wenn der untere Teil des Symbols zum ersten Mal blinkt, liegt
die Amplitude für die 2 Hz-Stimulation zu Beginn auf dem
gleichen Niveau wie die für 80 Hz vorgegebene. Regulieren Sie
die Amplitude, bis Sie sichtbare Muskelkontraktionen erkennen.
Das Standardintervall zwischen den Frequenzänderungen liegt bei 3
Sekunden.
Weitere Informationen über Mischfrequenzstimulation sind dem Kapitel
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN zu entnehmen.
Intermittierende Stimulation + Handschalter (P6–P19 und P26-P28)
Die Programme P6–P19 und P26-P28 sind Programme mit intermittierender Stimulation und
Ruhezeit zwischen den Muskelkontraktionen (Arbeitszeit), siehe Abbildung.
Die Kontraktion nimmt während der Anstiegszeit allmählich zu. Die maximale Kontraktion wird
während der Arbeitszeit erreicht. Während der Abstiegszeit nimmt die Stimulation allmählich ab,
bis die Ruhephase beginnt. Die Ruhezeit kann ohne oder mit Stimulation (Aktive Ruhezeit)
durchlaufen werden.
In Programmen mit intermittierender Stimulation erscheint auf dem Bildschirm das
Arbeitszeit/Ruhezeit-Symbol . Der obere Teil des Symbols blinkt während der Arbeitszeit und
der untere Teil während der Ruhezeit.
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Die Programme P6–P19 und P26-P28 können mit dem Handschalter zusammen benutzt
werden, um die Dauer der Arbeits-/und Ruhezeit manuell zu steuern. Drücken Sie während der
Ruhezeit den Handschalterknopf für Anstiegszeit und Kontraktion. Die Dauer der Arbeitszeit ist
vorgegeben, kann aber durch Drücken des Handschalterknopfes verkürzt werden. Die Ruhezeit
dauert an, bis der Handschalterknopf erneut gedrückt wird.
Weitere Informationen über die Benutzung des Handschalters sind dem Kapitel HÄUFIG
GESTELLTE FRAGEN zu entnehmen.
Intermittierende Stimulation mit aktiver Ruhezeit (P16- P17)
In Programmen mit Aktiver Ruhezeit ist die Stimulation auch während der Ruhephase aktiv,
daher müssen Sie für jeden Kanal zwei Amplitudeneinstellungen vornehmen.
Einstellung der Amplitude für die Kontraktionen (Arbeitszeit):
Blinkt der obere Teil des Arbeitszeit-/Ruhezeit Symbols , erhöhen Sie die Amplitude
allmählich, bis schmerzfreie Muskelkontraktionen stattfinden.
Einstellung der Amplitude für Aktive Ruhzeit: Blinkt der untere Teil des Arbeitzeit-/Ruhezeit-
Symbols , erhöhen Sie die Amplitude allmählich, bis Muskelvibrationen stattfinden.
Weitere Informationen über Aktive Ruhezeit sind dem Kapitel HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
zu entnehmen.
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6 Batteriewechsel
Das Batterie-Symbol wird nur dann auf dem Bildschirm angezeigt, wenn die Batterien fast leer
sind.
Solange der Stimulator normal funktioniert, können Sie die Behandlung fortsetzen. Wenn die
Stimulation schwächer als normal wird oder der Stimulator sich ausstellt, müssen die Batterien
ausgewechselt werden.
Wenn der Stimulator längere Zeit nicht benutzt wird (ungefähr 3 Monate), sollten die Batterien
aus dem Stimulator entfernt werden.
Der Stimulator benötigt entweder zwei nicht aufladbare 1,5 V AA-Batterien oder zwei wieder
aufladbare 1,2 V AA-Batterien, die in einem separaten Ladegerät aufgeladen werden.
BATTERIEWECHSEL
1. Schalten Sie den Stimulator aus.
2. Lokalisieren Sie das Batteriefach an der Rückseite des Stimulators.
3. Entfernen Sie die Batterieabdeckung, indem Sie fest auf deren Markierung ganz oben drücken
und schieben Sie die Abdeckung nach unten.
4. Nehmen Sie die Batterien aus dem Fach heraus.
5. Beim Einlegen der neuen Batterien auf die im Batteriefach markierte Polarität (+ und -) Acht
geben, siehe Abbildung.
6. Die Batterieabdeckung wieder einschieben.
7. Die verbrauchten Batterien gemäß den jeweils geltenden Vorschriften entsorgen.
HINWEIS! Niemals versuchen, nicht wieder aufladbare Batterien zu laden. Es besteht das Risiko
einer Explosion.
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7 Programme
7.1 Standardprogramme – TENS
Das TensMed P82 besitzt 5 Standard TENS-Programme zur Schmerzlinderung. (P1 – P5)
Der nachfolgende Überblick über die Programme führt den Stimulationsmodus und die
Parametereinstellungen für jedes Programm auf.
Informationen über die Behandlung verschiedener Schmerzzustände mit TENS sind dem
klinischen Führer am Ende dieses Handbuchs zu entnehmen. Weitere Informationen über P4-
Programme sind dem Kapitel HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN zu entnehmen.
Programm 1 Konventionelle TENS
Frequenz 80 Hz
Impulsdauer 180 µs
Behandlungszeit 30 Minuten
Programm 2 Burst TENS
Frequenz 2 Hz
Impulsdauer 180 µs
Behandlungszeit 30 Minuten
Programm 3 Modulierte Pulsdauer
Frequenz 80 Hz
Impulsdauer 70 < > 180 µs
Behandlungszeit 30 Minuten
Programm 4 Mischfrequenz-TENS
Frequenz 1 (niedrig) 2 Hz
Frequenz 2 (niedrig) 80 Hz
Modulationszeit 3 Sekunden
Impulsdauer 180 µs
Behandlungszeit 30 Minuten
Programm 5 Behandlung von Übelkeit
Frequenz 10 Hz
Impulsdauer 180 µs
Behandlungszeit 10 Minuten
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7.2 Standardprogramme – NMES
Das TensMed S82 bietet Ihnen neben den 5 TENS-Programmen 23 NMES-Programme, die
entweder auf kleinere oder größere Muskelgruppen zugeschnitten sind.
Die Impulsdauer beträgt bei der Stimulation kleinerer Muskelgruppen 200 µs und bei der
Stimulation größerer Muskelgruppen 300–400 µs.
Es ist möglich, dass verschiedene Programme die gleiche Bezeichnung tragen. Sie
unterscheiden sich z. B. in der Länge der Arbeits- und Ruhezeit und/oder der Frequenz.
Berücksichtigen Sie bei der Programmwahl immer die Verfassung Ihres Patienten. Wird
zunächst die muskuläre Leistungsfähigkeit des Patienten ausgewertet, ist es einfacher, das
optimale Programm zu finden. Für die Stimulation schwächerer Muskel wird eine längere
Ruhezeit empfohlen, damit sich der Muskel länger auf die nächste Kontraktion vorbereiten kann.
Die Verwendung des Handschalters ermöglicht eine noch besser angepasste individuelle
Behandlung.
Programm 6 Intermittierende Stimulation
kleinerer Muskelgruppen
Frequenz 50 Hz
Pulsdauer 200 µs
Anstiegszeit 1 s
Arbeitszeit 2 s
Ruhezeit 2 s
Entspannungszeit 1 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 7 Intermittierende Stimulation
kleinerer Muskelgruppen
Frequenz 65 Hz
Impulsdauer 200 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 4 s
Ruhezeit 4 s
Entspannungszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 8 Intermittierende Stimulation
kleinerer Muskelgruppen
Frequenz 50 Hz
Impulsdauer 200 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 5 s
Ruhezeit 15 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
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Programm 9 Intermittierende Stimulation
kleinerer Muskelgruppen
Frequenz 50 Hz
Impulsdauer 200 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 10 s
Ruhezeit 10 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 10 Intermittierende Stimulation
kleinerer Muskelgruppen
Frequenz 50 Hz
Impulsdauer 200 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 15 s
Ruhezeit 30 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 11 Intermittierende Stimulation
größerer Muskelgruppen
Frequenz 50 Hz
Impulsdauer 400 µs
Anstiegszeit 1 s
Arbeitszeit 2 s
Ruhephase 2 s
Abstiegszeit 1 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 12 Intermittierende Stimulation
größerer Muskelgruppen
Frequenz 65 Hz
Impulsdauer 400 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 4 s
Ruhephase 8 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 13 Intermittierende Stimulation
größerer Muskelgruppen
Frequenz 65 Hz
Impulsdauer 400 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 5 s
Ruhezeit 15 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
18
Programm 14 Intermittierende Stimulation
größerer Muskelgruppen
Frequenz 50 Hz
Impulsdauer 350 µs
Anstiegszeit 4 s
Arbeitszeit 8 s
Ruhephase 24 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 15 Intermittierende Stimulation
größerer Muskelgruppen
Frequenz 50 Hz
Impulsdauer 350 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 10 s
Ruhephase 10 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 16 Stimulation mit aktiver
Ruhephase Kleinere
Muskelgruppen
Frequenz 35 Hz
Frequenz Ruhephase 8 Hz
Impulsdauer 200 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 10 s
Ruhezeit 10 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 17 Stimulation größerer
Muskelgruppen mit aktiver
Ruhezeit
Frequenz 50 Hz
Frequenz Ruhephase 8 Hz
Impulsdauer 350 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 10 s
Ruhezeit 12 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 20 Minuten
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Kleinere Muskelgruppen Programm 18
Sequentielles Programm Sequenz 1 Sequenz 2 Sequenz 3
Frequenz 8 Hz 50 Hz 3 Hz
Impulsdauer 200 µs 200 µs 200 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 10 s
Ruhezeit 15 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 5 Minuten 20 Minuten 5 Minuten
Größere Muskelgruppen Programm 19
Sequentielles Programm Sequenz 1 Sequenz 2 Sequenz 3
Frequenz 8 Hz 50 Hz 3 Hz
Impulsdauer 350 µs 350 µs 350 µs
Anstiegszeit 2 s
Arbeitszeit 10 s
Ruhezeit 15 s
Abstiegszeit 2 s
Behandlungszeit 5 Minuten 20 Minuten 5 Minuten
Hinweis: Sequenz 1 ist eine Aufwärmsequenz und Sequenz 3 ist eine Rehabilitationsfrequenz.
Hinweis: Bei jedem Sequenzwechsel eines Programms wird die Amplitude auf die Hälfte ihres
Werts reduziert, damit der Übergang für den Patienten angenehmer ist. Erhöhen Sie nach jedem
Sequenzwechsel die Amplitude erneut.
Programm 20 Alternierende Stimulation
Bein
Frequenz 40 Hz
Impulsdauer 400 µs
Anstiegszeit 1 s
Arbeitszeit 4 s
Ruhezeit 1 s
Abstiegszeit 1 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Programm 21 Alternierende Stimulation
Arm
Frequenz 40 Hz
Impulsdauer 200 µs
Anstiegszeit 1 s
Arbeitszeit 4 s
Ruhezeit 6 s
Abstiegszeit 1 s
Behandlungszeit 20 Minuten
Hinweis: Während der alternierenden Stimulation müssen beide Kanäle benutzt werden.
Bringen Sie eine Elektrodenpaar auf der Agonistenseite und eins auf der Antagonistenseite an.
Das Programm stimuliert die einzelnen Muskel nacheinander. Erhöhen Sie die Amplituden der
Kanäle nacheinander.
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Enraf-Nonius TensMed P82 & S82 DJO Benutzerhandbuch

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