Fritsch Planetary Mono Mill PULVERISETTE 6 Bedienungsanleitung

Typ
Bedienungsanleitung
PULVERISETTE 6
Originalbetriebsanleitung
FRITSCH PLANETEN-MONOMÜHLE
PULVERISETTE 6
Ausgabe 03/2005 Index 009
PULVERISETTE 6
Fritsch GmbH
Laborgerätebau
Industriestraße 8
D - 55743 Idar-Oberstein
Telefon: +49 (0)6784/ 70-0
Telefax +49 (0)6784/ 70-11
E-Mail: info@fritsch.de
Internet: http://www.fritsch.de
Beiliegende Konformitätserklärung nennt die Richtlinien,
denen die Labor-Schlagkreuzmühle „PULVERISETTE 6“ genügt,
um das CE-Zeichen tragen zu dürfen.
Gerätenummer 06.2000.00
gültig für Seriennummer 1336
Fritsch GmbH, ist von der
TÜV-Zertifizierungsgemeinschaft e.V. zertifiziert worden.
Durch ein Audit wurde der Nachweis erbracht,
dass die Fritsch GmbH die Forderungen der
DIN EN ISO 9001:2008 erfüllt.
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PULVERISETTE 6
Inhaltsverzeichnis Seite
1 Allgemeines / Einführung ................................................................... 3
1.1 Hinweise zur Betriebsanleitung ..................................................................... 3
1.2 Erklärung der auf der Maschine und in der Betriebsanleitung
verwendeten Symbole ................................................................................... 4
1.3 Kurzbeschreibung der Maschine ................................................................... 5
1.3.1 Anwendungsbereiche .......................................................................................... 5
1.3.2 Arbeitsweise ........................................................................................................ 5
1.3.3 Antriebsmotor und Drehzahlregelung .................................................................. 5
1.4 Technische Daten ......................................................................................... 6
2 Betriebssicherheit ............................................................................... 7
2.1 Allgemeine Sicherheitshinweise .................................................................... 7
2.2 Bedienpersonal ............................................................................................. 8
2.3 Schutzeinrichtungen ...................................................................................... 8
2.4 Gefahrenstellen ............................................................................................. 9
2.5 Elektrische Sicherheit .................................................................................... 9
2.5.1 Allgemeines ......................................................................................................... 9
2.5.2 Schutz gegen Wideranlauf .................................................................................. 9
2.5.3 Überlastsicherung (siehe Kapitel 6 Wartung) ...................................................... 9
2.5.4 Unwuchterkennung (siehe Kapitel 6 Wartung) .................................................... 9
3 Installation ......................................................................................... 10
3.1 Auspacken .................................................................................................. 10
3.2 Transport ..................................................................................................... 10
3.3 Aufstellung .................................................................................................. 10
3.4 Umgebungsbedingungen ............................................................................ 11
3.5 Elektrischer Anschluss ................................................................................ 11
3.6 Anpassen an Netzspannung, Ändern von Timer und Unwuchtschalter im
Setup-Modus ............................................................................................... 12
3.7 Erstes Einschalten / Funktionsprobe ........................................................... 13
4 Arbeiten mit der Planeten-Monomühle ............................................ 14
4.1 Wahl von Mahlbechern und Mahlkugeln ..................................................... 15
4.1.1 Größe der Mahlkugeln ....................................................................................... 16
4.1.2 Anzahl der Kugeln pro Mahlbecher ................................................................... 16
4.1.3 Berechnetes Gewicht einer Kugel ..................................................................... 17
4.2 Befüllen der Mahlbecher ............................................................................. 18
4.3 Einflussgrößen bei der Mahlung ................................................................. 19
4.3.1 Trockenmahlung ................................................................................................ 19
4.3.2 Nassmahlung (Mahlung in Suspension) ............................................................ 19
4.4 Einspannen der Mahlbecher ....................................................................... 20
4.4.1 Einspannen mit der Verspannung „safe lock“ .................................................... 20
4.4.2 Zusatzspann-System Inertgas ........................................................................... 21
4.5 Massenausgleich ........................................................................................ 22
4.6 Mahldauer ................................................................................................... 22
4.7 Bedienfeld ................................................................................................... 23
4.7.1 Drehzahl einstellen ............................................................................................ 23
4.7.2 Laufzeit einstellen .............................................................................................. 23
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PULVERISETTE 6
4.7.3 Reversierbetrieb ................................................................................................ 23
4.7.4 Wiederholung der Mahl / Pausenzyklen ............................................................ 23
4.8 Durchführung einer Mahlung ....................................................................... 24
4.9 Abkühlung der Mahlbecher ......................................................................... 25
4.10 Stand By ...................................................................................................... 25
4.11 Mahlung unter Schutzgas mit Begasungsdeckel ........................................ 25
4.12 GTM-System ............................................................................................... 28
5 Reinigung ........................................................................................... 29
5.1 Mahlteile ...................................................................................................... 29
5.2 Mühle .......................................................................................................... 29
6 Wartung .............................................................................................. 30
7 Garantie ............................................................................................. 31
8 Prüfliste zur Fehlerbehebung ........................................................... 32
9 Beispiele für Zerkleinerungsaufgaben ............................................ 33
10 Haftungsausschluss ......................................................................... 35
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PULVERISETTE 6
1 Allgemeines / Einführung
1.1 Hinweise zur Betriebsanleitung
Das Urheberrecht dieser technischen Unterlagen verbleibt der
Fritsch GmbH, Laborgerätebau.
Nachdruck und Vervielfältigung dieser Betriebsanleitung sind nur
mit Genehmigung der Fritsch GmbH, Laborgerätebau gestattet.
Die Betriebsanleitung aufmerksam studieren.
Dem Bedienpersonal muss der Inhalt der Betriebsanleitung be-
kannt sein.
Bitte beachten Sie die Hinweise zu Ihrer Sicherheit.
Die Planeten-Monomühle wurde unter dem Gesichtspunkt der Anwendersi-
cherheit konstruiert, jedoch sind Restgefahren nicht auszuschließen. Um
eine Gefährdung der Anwender zu verhindern sind die Ratschläge dieser
Anleitung zu befolgen.
Die Symbole am rechten Seitenrand verdeutlichen die im Text genannten
Gefahren.
Einige Symbole befinden sich auch am Gerät und warnen dort vor mögli-
chen Gefahren.
Warnsymbole sind mit einem Dreieck umrandet.
Diese Betriebsanleitung ist keine vollständige technische Beschreibung. Es
werden nur die für die Bedienung und den Erhalt der Gebrauchsfähigkeit
notwendigen Einzelheiten beschrieben.
Achtung!
Bedienungsanleitung
beachten
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PULVERISETTE 6
1.2 Erklärung der auf der Maschine und in der Betriebsan-
leitung verwendeten Symbole
Vorsicht!
Warnung vor Gefahrenstelle
Betriebsanleitung beachten
Vorsicht! Netzspannung
Vorsicht! Explosionsgefahr
Vorsicht! Heiße Oberfläche
Vorsicht! Feuergefährliche Stoffe
Schutzhandschuhe benutzen!
Gehörschutz benutzen!
Augenschutz benutzen!
Nicht unter angehobene Last treten!
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PULVERISETTE 6
1.3 Kurzbeschreibung der Maschine
1.3.1 Anwendungsbereiche
Die Planeten-Monomühle „pulverisette 6“ ist universell einsetzbar zur schnellen
Trocken- oder Nassmahlung von anorganischen und organischen Proben für
die Analyse, die Qualitätskontrolle, die Materialprüfung oder mechanisches Le-
gieren.
Bei der Synthese dient die Planeten-Monomühle zum Mischen und Homogeni-
sieren von trockenen Proben, von Emulsionen oder Pasten.
1.3.2 Arbeitsweise
Das Mahlgut wird in einem Mahlbecher von Mahlkugeln zerschlagen und zer-
rieben. Auf die Mahlbecherfüllung aus Mahlkugeln und Mahlgut wirken die
Zentrifugalkräfte aus der Rotation der Mahlbecher um ihre eigene Achse und
der rotierenden Trägerscheibe.
Drehrichtungen von Mahlbecher und Trägerscheibe sind entgegengesetzt, so
dass die Zentrifugalkräfte abwechselnd gleich- und gegensinnig wirken.
Daraus ergibt sich als Reibwirkung ein Ablaufen der Mahlkugeln an der Be-
cherinnenwand - und als Schlagwirkung das Aufprallen von Mahlkugeln auf die
gegenüberliegende Wand des Mahlbechers.
1.3.3 Antriebsmotor und Drehzahlregelung
Zum Antrieb dient ein wartungsfreier Drehstrommotor, der über einen Frequen-
zumrichter betrieben wird.
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PULVERISETTE 6
1.4 Technische Daten
Abmessungen und Gewicht
Abmessungen:500 x 370 x 530 mm (Höhe x Breite x Tiefe)
Gewicht: ca. 67 kg (netto), ca. 87 kg (brutto)
Arbeitsgeräusch
Der rmpegel beträgt bis zu ca. 85dB (A). Der Wert schwankt je nach Dreh-
zahl und Mahlgut sowie Art der Mahlbecher und Mahlkugeln stark.
Spannung
Das Gerät lässt sich in zwei Spannungsbereichen betreiben:
Einphasen Wechselspannung 100-120V ± 10% sowie
Einphasen Wechselspannung 200-240V ± 10%.
Transiente Überspannungen nach Überspannungskategorie II zulässig.
(siehe auch Kapitel 3.6)
Stromaufnahme
Die maximale Stromaufnahme beträgt:
Spannungsbereich
Stromaufnahme
100 - 120 V
max. 12 A
200 240 V
max. 7 A
Leistungsaufnahme
Die maximale Leistungsaufnahme beträgt ca. 1,1kW.
Elektrische Sicherungen Sicherung auf Platine entfallen
Sicherungseinsatz hinten am Gerät: 2 x 10 A T
Feinsicherung 10 A T
im Frequenzumrichter (Gehäuse abnehmen)
Material
Aufgabestückgröße maximal ca. 10 mm
Aufgabemenge maximal 225 ml
Endfeinheit
Trockenmahlung
bis zu d50 < 20 µm (materialabhängig)
Nassmahlung
bis zu d50 < 1 µm (materialabhängig)
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PULVERISETTE 6
2 Betriebssicherheit
2.1 Allgemeine Sicherheitshinweise
Die Betriebsanleitung aufmerksam studieren.
Die Planeten-Monomühle darf nur für den in Kapitel 1.3.1 Anwen-
dungsbereiche beschriebenen Zweck verwendet werden.
Nur Originalzubehör und Originalersatzteile verwenden. Bei Nicht-
beachtung kann der Schutz der Maschine in Frage gestellt sein.
Beschädigtes Zubehör nicht weiterverwenden.
Dem Bedienpersonal muss der Inhalt der Betriebsanleitung be-
kannt sein.
Dazu muss unter anderem sichergestellt sein, dass die Betriebsan-
leitung bei dem Gerät beiliegt.
Hinweisschilder nicht entfernen
Sicherheitseinrichtungen nicht außer Betrieb setzen.
Eigenmächtige Umbauten am Gerät führen zum Verlust der von
Fritsch erklärten Konformität zu europäischen Richtlinien und zum
Verlust des Garantieanspruchs.
Schutzhandschuhe tragen!
Die Mahlbecher können nach der Mahlung sehr heiß sein.
Schutzbrille tragen!
Bei der Nassmahlung kann sich durch die hohe Temperatur ein
Überdruck gebildet haben. Spritzgefahr!
Gehörschutz tragen! Lärmpegel bis ca. 85dB(A)
Die Planeten-Monomühle nicht mehrere Stunden ohne Abkühl-
phasen mahlen lassen. Überhitzungsgefahr!
Während aller Arbeiten ist unfallsicheres Verhalten streng zu befol-
gen.
Es müssen die MAK-Werte der gültigen Sicherheitsvorschriften be-
achtet werden, ggf. muss für Lüftung gesorgt werden oder die Ma-
schine unter einem Abzug betrieben werden.
Beim Mahlen oxidierbarer Stoffe (z.B. Metalle oder Kohle) besteht
die Gefahr der Selbstentzündung (Staubexplosion), wenn der Feinanteil
einen bestimmten Prozentsatz überschreitet. Beim Mahlen derartiger
Stoffe müssen deshalb besondere Sicherheitsmaßnahmen (z.B.
Nassmahlung) ergriffen und die Arbeiten müssen von einer speziali-
sierten Person beaufsichtigt werden.
Die Planeten-Monomühle ist nicht ex-geschützt ausgeführt und ist
nicht geeignet zum Mahlen von explosiven Stoffen.
Die Planeten-Monomühle nicht unbeaufsichtigt laufen lassen. Durch
die Vibrationen kann in bestimmten Betriebszuständen ein Wandern
auf der Unterlage auftreten.
Bedienungsanleitung
beachten!
Schutzhandschuhe
benutzen!
Augenschutz tragen
Gehörschutz tragen
Vorsicht!
Explosionsgefahr
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PULVERISETTE 6
2.2 Bedienpersonal
Die Planeten-Monomühle darf nur von autorisierten Personen bedient und von
ausgebildeten Fachleuten gewartet und repariert werden.
Personen, die unter Einfluss von gesundheitlichen Störungen, Medikamenten,
Drogen, Alkohol oder Übermüdung stehen, dürfen die Planeten-Monomühle
nicht bedienen.
2.3 Schutzeinrichtungen
Zur Inbetriebnahme muss die Haube geschlossen werden.
Die Haube ist verriegelt:
ohne Netzanschluss
während des Betriebs
Öffnen der Haube ohne Netzanschluss
1. Beiliegenden Dreikantschlüssel durch die Bohrung stecken und rechts her-
um drehen.
2. Die Verschlussklappe lässt sich nun nach Öffnen des Schnappverschlusses
an der Haubenvorderseite aufklappen.
3. Die Planeten-Monomühle kann nun nicht eingeschaltet werden. Dazu muss
durch Linksdrehung des Dreikantschlüssels die Sicherheitsverriegelung ak-
tiviert werden und die Haube geschlossen werden.
Schutzeinrichtungen sind bestimmungsgemäß zu benutzen und
dürfen nicht funktionsuntüchtig gemacht oder entfernt werden.
Alle Schutzeinrichtungen sind regelmäßig auf Vollständigkeit und
Funktion zu überprüfen. Siehe Kapitel 6 Wartung.
Die Haube lässt sich nur öffnen, wenn der Antrieb der Mühle zum
Stillstand gekommen ist.
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PULVERISETTE 6
2.4 Gefahrenstellen
Quetschgefahr beim Schließen der Haube!
Quetschgefahr an der Mahlbecherverspannung!
Quetschgefahr am Unwuchtausgleich!
2.5 Elektrische Sicherheit
2.5.1 Allgemeines
Der Hauptschalter trennt das Gerät zweipolig vom Netz.
Hauptschalter ausschalten wenn Planeten-Monomühle längere Zeit (z.B.
über Nacht) „Außer Betrieb“ ist.
2.5.2 Schutz gegen Wideranlauf
Bei Netzausfall während des Betriebes oder nach dem Abschalten mit dem
Hauptschalter ist die Haube verriegelt. Wiederkehrende Netzspannung öffnet
die Verriegelung der Haube. Aus Sicherheitsgründen läuft die Planeten-
Monomühle jedoch nicht wieder an.
2.5.3 Überlastsicherung (siehe Kapitel 6 Wartung)
Bei Überlastung regelt das Gerät die Drehzahl herunter. Die Leuchte
REDUCED SPEED blinkt.
Bei zu starker Erwärmung des Antriebsmotors schaltet das Gerät ab.
Bei blockiertem Antrieb schaltet das Gerät ab.
2.5.4 Unwuchterkennung (siehe Kapitel 6 Wartung)
Bei zu starker Unwucht schaltet das Gerät ab
Vorsicht!
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PULVERISETTE 6
3 Installation
3.1 Auspacken
Öffnen Sie die Bandagen, mit denen die Haube auf der Transportpalette
befestigt ist. Die Haube ist eine Holzkiste, die über die Transportpalette ge-
stülpt ist.
Heben Sie die Haube von der Transportpalette ab.
Sie können jetzt oder beim Aufstellen die Schaumstoffformteile entfernen.
Um diese besser entfernen zu können, kann man die vorperforierten Seg-
mente herausbrechen.
Vergleichen Sie den Inhalt der Lieferung mit Ihrer Bestellung.
Mahlbecher aus gehärtetem Stahl können durch die Fertigung bedingte
Oberflächenvertiefungen aufweisen. Diese beeinflussen weder die Mahlung
noch das Mahlergebnis und verschwinden Erfahrungsgemäß nach der ers-
ten Mahlung.
Diese evtl. vorhandenen Oberflächenvertiefungen liegen im Bereich der zu-
ssigen Fertigungstoleranzen. Die Reklamation solcher Mahlbecher kann
daher nicht anerkannt werden.
Bitte bewahren Sie die Transportverpackung auf, damit Sie diese bei evtl.
Rücksendung wieder verwenden können. Die Fritsch GmbH kommt für
Schäden, die durch unsachgemäße Verpackung (keine Fritsch-
Verpackung) entstehen nicht auf.
3.2 Transport
Transport mit einem Gabelstapler oder Hubwagen auf der Trans-
portpalette
Zum Tragen unter dem Gehäuserand angreifen.
3.3 Aufstellung
Heben Sie die Planeten-Monomühle von der Transportpalette
Sollten Sie das Schaumstoffformteil noch nicht entfernt haben, kann dies
jetzt geschehen. Siehe Kapitel 3.1 Auspacken.
Stellen Sie die Planeten-Monomühle auf einen ebenen,
stabilen Untergrund (Tisch). Um einen besseren Stand der
Mühle zu erreichen und ein „Wandern“ während des Betrie-
bes zu verhindern wird ein Befestigungsset mit geliefert. Die
beiden Ringe schrauben Sie mit Hilfe der Bohrschablone auf
den entsprechenden Untergrund. Stellen Sie die Mühle mit 2
Gerätefüßen in die dafür vorgesehenen Ringe.
Achten Sie auf eine gute Zugänglichkeit der Planeten-Monomühle. Es muss
ausreichend Platz sein, damit der Hauptschalter an der Geräterückseite er-
reichbar ist.
Luftaustritt an Lüftungsgitter auf der Seite frei halten. Überhitzungsgefahr!
Nicht unter angehobene
Last treten!
Zum Tragen sind mindestens 2 Personen notwendig!
Zum Herunterheben sind mindestens 2 Personen notwendig!
Ein Betrieb der Planeten-Monomühle auf der Transportpalette
stehend ist nicht zulässig!
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PULVERISETTE 6
3.4 Umgebungsbedingungen
Das Gerät darf nur in Innenräumen betrieben werden.
Die umgebende Luft darf keine elektrisch leitfähigen Stäube enthalten.
Die Raumtemperatur muss zwischen 5 - 40°C liegen.
Höhe bis zu 2000m NN
Maximale relative Feuchte 80% für Temperaturen bis 31C, linear abneh-
mend bis zu 50% relativer Feuchte bei 40C.
Verschmutzungsgrad 2 nach IEC 664.
3.5 Elektrischer Anschluss
Vergleichen Sie vor dem Anschluss die auf dem Typenschild angegebenen
Spannungs- und Stromwerte mit den Werten des vorgesehenen Netzes.
Einphasen-Wechselspannung mit Schutzleiter (siehe Kapitel 1.4 )
VORSICHT
Bei Nichtbeachten der Werte auf dem Typenschild können
elektrische, sowie mechanische Bauteile beschädigt werden.
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PULVERISETTE 6
3.6 Anpassen an Netzspannung, Ändern von Timer und
Unwuchtschalter im Setup-Modus
Spannungsumschaltung im Setup-Modus
1. Gerät vom Netz trennen
2. Hinten am Gerät Umschalter auf den Spannungsbereich stellen.
3. Gerät ans Netz anschließen
4. STOPP-Taste am Bedienfeld vorne drücken und gedrückt halten
5. Hauptschalter hinten am Gerät einschalten und gleich danach
STOPP-Taste loslassen.
6. Blinkt POWER SUPPLY, ist das Gerät im Setup-Modus. Wenn
POWER SUPPLY nicht blinkt, Vorgang wiederholen.
7. Mit den + / - Tasten ROTATIONAL SPEED Höhe der Netzspannung (90 -
260 V) wählen
8. Zum Abspeichern und Beenden des Setup-Modus die STOPP-Taste drü-
cken
Im Setup-Modus kann auch folgendes geändert werden:
A Unwuchtschalter Ausschalten/Einschalten
Betätigung (rechte) - Taste im Feld TIMER:
Unwuchtschalter ein: Anzeige: -
Unwuchtschalter aus: Anzeige: 1
B Zeiteinheit ändern:
Betätigung (rechte) + Taste im Feld TIMER:
Zeiteinheit Stunden und Minuten: Anzeige: -
Zeiteinheit Minuten und Sekunden: Anzeige: 1
Die Umschaltung der Spannungsbereiche am Gerät darf nur von
Fachpersonal erfolgen!
Deaktivieren des Unwuchtschalters auf eigene Gefahr!
Siehe Kapitel 2 Betriebssicherheit
Drücken der Tasten REPETITIONS im Setup-Modus ändert die
Geräteart!
Hier nichts ändern: Es muss P6 in der Anzeige stehen, sonst tre-
ten beim Betrieb Schäden auf.
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PULVERISETTE 6
3.7 Erstes Einschalten / Funktionsprobe
Gerät erst einschalten, wenn alle Arbeiten wie in Kapitel 3 Installation
beschrieben durchgeführt wurden!
Einschalten
1. Gerät ans Netz anschließen
2. Gerät am Hauptschalter an Geräterückseite einschalten
3. Lampe POWER SUPPLY leuchtet
4. Haube öffnen
5. evtl. vorhandene Mahlbecherverspannung und Holz herausneh-
men - es darf nichts mehr im Mahlbecherhalter sein
6. Gegengewicht ganz nach innen stellen
7. Haube schließen
8. Am Bedienfeld Drehzahl auf 100 stellen.
9. Am Bedienfeld START drücken
10. Die Haube wird verriegelt und Mühle läuft mit vorgewählter Drehzahl.
Ausschalten
Am Bedienfeld STOPP drücken
Nach kurzer Zeit (nach Stillstand der Mühle) wird die Haube entriegelt und
kann geöffnet werden
Diesen Test nur mit Drehzahl 100 1/min durchführen und Gegen-
gewicht unbedingt ganz nach innen stellen, da sonst zu große
Unwucht auftritt!
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PULVERISETTE 6
4 Arbeiten mit der Planeten-Monomühle
Achtung!!!
Vergewissern Sie sich vor dem Start der Maschine, dass die Mahlbecher richtig
verspannt sind und sich keine losen Teile im Innern des Gerätes befinden. Es
besteht die Gefahr, dass lose Mahlbecher oder Teile heraus geschleudert wer-
den.
Bei nicht beachten wird keine Garantie oder Reklamation für dadurch entste-
henden Schäden am Gerät oder Verletzungen an Personen übernommen.
HINWEIS
Beim Mahlen können hohe Temperaturen im Mahlbecher entste-
hen.
Bei gefassten Mahlbechern sind die Einsätze mit einem zweikom-
ponentigen Konstruktionskleber in die Fassung eingeklebt.
Der Kleber ist temperaturbeständig bis ca. 140°C. Oberhalb von
140°C verflüssigt sich der Kleber und sammelt sich unterhalb des
Einsatzes in der Fassung. Beim Erkalten des Klebers wird dieser
wieder fest und drückt die Fassung nach oben. Dadurch kann der
Einsatz zerstört werden. Der Mahlbecher wird auf jeden Fall un-
brauchbar.
Bei Temperaturen oberhalb von 200°C wird der Kleber zerstört.
Das gleiche gilt für gefasste Mahlbecherdeckel
HINWEIS
Das Mahlwerkzeug unterliegt bei Gebrauch einer normalen Ab-
nutzung. Vor jeder Mahlung ist die Wandstärke der Mahlbecher zu
überprüfen. Bei starker Abnutzung ist der Mahlbecher auszutau-
schen. Geschieht dies nicht besteht die Möglichkeit, dass die
Mahlkugeln bedingt durch die hohen Fliehkräfte, die während ei-
ner Mahlung herrschen, die Becherwand durchschlagen und es
dadurch zur Beschädigung der Mühle kommt. Bei nicht beachten
wird keine Garantie oder Reklamation für dadurch entstehenden
Schäden am Gerät oder Verletzungen an Personen übernommen.
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PULVERISETTE 6
4.1 Wahl von Mahlbechern und Mahlkugeln
Achtung!!!
Bei Verwendung von Mahlbechern und Mahlkugeln, die kein Originalzubehör
des Gerätes sind, wird keine Garantie oder Reklamation bei entstehenden
Schäden am Gerät übernommen.
Die Härte des verwendeten Mahlbechers und der Mahlkugeln muss höher sein
als die des verwendeten Materials, um übermäßigen Abrieb zu vermeiden.
Material
Dichte*
Abriebfestigkeit
(Becher und Kugeln)
in g/cm3
Achat
(99.9% SiO2)
2.65
gut
Sinterkorund
(99.7% Al2O3)
3.7
bedingt gut
Zirkonoxid
(95% ZrO2)
5.7
sehr gut
rostfreier Edelstahl
Becher:
(17-19% Cr + 8-10%
Ni)
Kugeln:
(12,5-14,5% Cr + 1%
Ni)
7.8
bedingt gut
gehärteter Stahl
Becher: (11-12% Cr)
Kugeln: (1,0-1,65% Cr)
7.9
gut
Wolframkarbid
(93%WC+6% Co)
14.7
sehr gut
Siliziumnitrid (Syalon)
(90% Si3N4)
3.1
extrem gut
Die Mahlbecher und Mahlkugeln aus Zirkonoxid sind gegen Säuren - außer
Flusssäure - beständig.
Normalerweise Mahlbecher und Mahlkugeln aus dem gleichen Material wählen.
Ausnahme: Wolframkarbid-Kugeln (<20mm) können kurzzeitig (wenige Minu-
ten) mit Stahlbechern kombiniert werden.
*
Hohe Dichte bedeutet hohe Schlagenergie
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PULVERISETTE 6
4.1.1 Größe der Mahlkugeln
Art des Aufgabegutes
Kugeldurchmes-
ser
Harte Proben mit Aufgabegröße <10
mm
30 mm oder
40 mm
Mittlere Stückgröße <5 mm
20 mm
Feines Material (0,5 mm)
10 mm oder 5 mm
Homogenisieren trockener oder
flüssiger Proben
10 mm
Homogenisieren dickflüssiger Proben
20 mm
Dies sind Richtwerte: Die Größe der Becher und Mahlkugeln ist ggf. expe-
rimentell zu ermitteln.
4.1.2 Anzahl der Kugeln pro Mahlbecher
Eine größere Anzahl Kugeln verkürzt die Mahlzeit, das Mahlergebnis liegt in ei-
ner engeren Kornbandbreite vor.
Kugel
Ø
(mm)
Mahlbecher-
volumen
(ml)
80
250
500
5
Anzahl der Kugeln
(St)
250 - 300
1200 - 1300
2000 - 2500
10
Anzahl der Kugeln
(St)
25-30
50 - 150
100 - 250
15
Anzahl der Kugeln
(St)
10
45 - 50
70 - 100
20
Anzahl der Kugeln
(St)
5
15 - 20
25 - 35
30
Anzahl der Kugeln
(St)
5 - 6
8
40
Anzahl der Kugeln
(St)
4
Dies sind Richtangaben: die Anzahl der Kugeln ist ggf. experimentell zu ermit-
teln.
Bei Kugeln Ø 30 und Ø 40 mm Gerät während das Betriebs beaufsichtigen,
wegen der Schwingungen Gefahr des Wanderns!
Kugeln mit einem Durchmesser von 40 mm werden sehr selten zur Mah-
lung verwendet, da diese Kugelgröße, bei zu langer Mahldauer, schnell zu
einer Beschädigung des Mahlbechers führen kann. Mahlkugeln mit einem
solchen Durchmesser nur bei kurzer Mahldauer verwenden.
Achtung:
Es ist nicht zu empfehlen Kugeln mit unterschiedlichen Durch-
messern zu mischen. (Bei Einsatz verschiedener Kugeldurchmes-
ser muss mit erhöhtem Abrieb der Kugeln gerechnet werden!)
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PULVERISETTE 6
4.1.3 Berechnetes Gewicht einer Kugel
510 15 20 30 40
Werksoff
Dichte
in
g/cm³
Achat 2.65 0.17 1.39 4.68 11.10 37.46 88.80
Sinterkorund 3.8 0.25 1.99 6.72 15.92 53.72 127.34
Zirkonoxid 5.7 0.37 2.98 10.07 23.88 80.58 191.01
rostfreier Edelstahl 7.8 0.51 4.08 13.78 32.67 110.27 261.38
gehärteter Stahl 7.9 0.52 4.14 13.96 33.09 111.68 264.73
Wolframkarbid 14.7 0.96 7.70 25.98 61.58 207.82 492.60
Siliziumnitrid (Syalon) 3.1 0.20 1.62 5.48 12.99 43.83 103.88
Kugeldurchmesser in mm
errechnetes Gewicht einer Kugel in g
Um das Gewicht der benötigten Kugeln zu ermitteln wird das
„errechnete Gewicht einer Kugel“ mit der „Anzahl“ der benötigten Kugel multi-
pliziert.
Beispiel: Es soll ein 250ml Achat Becher mit 1221 Achat Kugeln mit Durch-
messer 5mm befüllt werden.
Berechnung: 0,17g * 1221 St 208 g
Es können 208 g an Mahlkugeln abgewogen werden und in den Mahlbecher
gefüllt werden, somit erspart man sich das zeitaufwendige Zählen.
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Fritsch Planetary Mono Mill PULVERISETTE 6 Bedienungsanleitung

Typ
Bedienungsanleitung