Schneider Electric EcoStruxureTM Automation Expert, Erste Schritte Schnellstartanleitung

Typ
Schnellstartanleitung
EcoStruxureTM Automation Expert
Erste Schritte
Übersetzung der Originalbetriebsanleitung
EIO0000004749.02
04/2023
www.se.com
Rechtliche Hinweise
Die Marke Schneider Electric sowie alle anderen in diesem Handbuch enthaltenen
Markenzeichen von Schneider Electric SE und seinen Tochtergesellschaften sind das
Eigentum von Schneider Electric SE oder seinen Tochtergesellschaften. Alle anderen
Marken können Markenzeichen ihrer jeweiligen Eigentümer sein. Dieses Handbuch und
seine Inhalte sind durch geltende Urheberrechtsgesetze geschützt und werden
ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Ohne die vorherige schriftliche
Genehmigung von Schneider Electric darf kein Teil dieses Handbuchs in irgendeiner Form
oder auf irgendeine Weise (elektronisch, mechanisch, durch Fotokopieren, Aufzeichnen
oder anderweitig) zu irgendeinem Zweck vervielfältigt oder übertragen werden.
Schneider Electric gewährt keine Rechte oder Lizenzen für die kommerzielle Nutzung des
Handbuchs oder seiner Inhalte, ausgenommen der nicht exklusiven und persönlichen
Lizenz, die Website und ihre Inhalte in ihrer aktuellen Form zurate zu ziehen.
Produkte und Geräte von Schneider Electric dürfen nur von Fachpersonal installiert,
betrieben, instand gesetzt und gewartet werden.
Da sich Standards, Spezifikationen und Konstruktionen von Zeit zu Zeit ändern, können die
in diesem Handbuch enthaltenen Informationen ohne vorherige Ankündigung geändert
werden.
Soweit nach geltendem Recht zulässig, übernehmen Schneider Electric und seine
Tochtergesellschaften keine Verantwortung oder Haftung für Fehler oder Auslassungen im
Informationsgehalt dieses Dokuments oder für Folgen, die aus oder infolge der Verwendung
der hierin enthaltenen Informationen entstehen.
Inhaltsverzeichnis
Sicherheitshinweise .................................................................................................7
Zweck dieses Dokuments .......................................................................................9
Was ist EcoStruxure Automation Expert?...........................................................10
Funktionsbausteinmodell nach IEC 61499................................................................ 11
Drei Arten von Funktionsbausteinen ........................................................................12
Composite Automation Type (CAT)..........................................................................12
Informationen zur Tutorial-Anwendung...............................................................13
Molkereianwendung ...............................................................................................13
Prozesbersicht..............................................................................................14
Informationen zu „Whole Milk Storage“...............................................................16
Schrittweise Entwicklung - Überblick ..................................................................18
Konfiguration der Lösung........................................................................................19
Erstellen der Lösung.........................................................................................19
EcoStruxure Automation Expert - Buildtime ........................................................23
Referenzieren von Bibliotheken .........................................................................24
Importieren von Inhalt .......................................................................................27
Überblick über den Systemeditor .......................................................................30
Konfigurieren der Anwendung ...........................................................................35
Konfiguration der Instrumente ..............................................................................39
Hinzufügen der Instrumente....................................................................................39
Hinzufügen eines Funktionsbausteins ................................................................40
Zyklischer Motor...............................................................................................45
Ventil ...............................................................................................................46
Analogeingang .................................................................................................46
Digitaleingang ..................................................................................................47
Erstellen von Verbindungen zwischen Instrumenten..................................................48
Zweck der Verbindungen...................................................................................49
Öffnen des ersten Ventils ..................................................................................49
Öffnen des zweiten Ventils ................................................................................54
Öffnen des dritten Ventils ..................................................................................55
Verarbeiten des analogen Eingangswerts...........................................................61
Einschalten des digitalen Ausgangs...................................................................67
EIO0000004749.02 3
Entwickeln von Canvases .......................................................................................70
Erstellen des Haupt-Canvas..............................................................................71
Hinzufügen von Instrumentinstanzen .................................................................73
Erstellen eines Alarm-Canvas............................................................................79
Konfigurieren des Start-Canvas.........................................................................81
Ausführen der Anwendung......................................................................................83
Konfigurieren der logischen Geräte....................................................................86
Zuordnung .......................................................................................................87
Initialisieren des Geräts.....................................................................................91
Kompilieren, Implementieren und Ausführen der Anwendung ..............................93
Testen der Anwendung...........................................................................................97
Online-Start des HMI ........................................................................................97
Manuelles Testen der Instrumente ................................................................... 100
Simulieren von Verbindungen..........................................................................109
Der Füllsequenz-CAT........................................................................................... 118
Definition der Füllsequenz..................................................................................... 119
Definition der SE.AppSequence-Bibliothek.............................................................120
Funktionsbaustein SeqHead ...........................................................................122
Funktionsbaustein SeqStep.............................................................................123
Funktionsbaustein SeqTerminate..................................................................... 124
Einstellen der Füllsequenz-CAT ............................................................................125
Erstellen eines CAT ........................................................................................125
Übersicht über CAT-Editoren ...........................................................................126
Einführung in Adapter .....................................................................................130
Einstellen von CAT-Ports.................................................................................132
llsequenz starten..............................................................................................134
Schritt: Sequenz starten..................................................................................135
Schritt: Übernahme als Verantwortlicher...........................................................144
Schritt: Einschalten (ON) des Rührwerks (Agitator) ........................................... 150
Schritt: Öffnen des Einlassventils..................................................................... 155
Schritt: Öffnen des Annahmeventils ................................................................. 158
Schritt: Schließen der Einlass- und Annahmeventile.......................................... 161
Schritt: Ausschalten (OFF) des Agitators..........................................................164
Schritt: Aufgabe der Kontrolle als Verantwortlicher ............................................ 166
Beenden der Füllsequenz ...............................................................................168
4 EIO0000004749.02
Stopp der Füllsequenz..........................................................................................169
Schritt: Starten der Stoppsequenz ................................................................... 170
Schritte für Stoppsequenz ...............................................................................172
Fertigstellen der CAT-Entwicklung ................................................................... 173
Testen des CAT....................................................................................................177
Einrichten des CAT für den Online-Betrieb........................................................ 177
Überwachen, Ereignis auslösen und Wert forcieren........................................... 179
Erste Schritte für die Füllsequenz..................................................................... 184
Testen der Füllsequenz...................................................................................185
Der Vollmilchtank..................................................................................................189
Fertigstellen des Systemeditors.............................................................................189
Importieren einer Tank-Simulation (Composite)................................................. 190
Fertigstellen aller Funktionsbausteine .............................................................. 191
Zurücksetzen-Schaltfläche implementieren ...................................................... 194
Organisieren der Ebene ..................................................................................195
Entwicklung des Prozessbereichs ......................................................................... 196
Rohrleitungen zeichnen ..................................................................................196
Einschließlich Instrumente für die Rohrleitung................................................... 202
Sequenzelemente hinzufügen .........................................................................206
Testen der vollständigen Sequenz ......................................................................... 209
Implementieren, Starten im Online-Modus und Einrichten der Sequenz .............. 210
Ausführen der Sequenz .................................................................................. 211
EIO0000004749.02 5
Sicherheitshinweise
Sicherheitshinweise
Wichtige Informationen
Lesen Sie sich diese Anweisungen sorgfältig durch und machen Sie sich vor Installation,
Betrieb, Bedienung und Wartung mit dem Gerät vertraut. Die nachstehend aufgeführten
Warnhinweise sind in der gesamten Dokumentation sowie auf dem Gerät selbst zu finden
und weisen auf potenzielle Risiken und Gefahren oder bestimmte Informationen hin, die
eine Vorgehensweise verdeutlichen oder vereinfachen.
Wird dieses Symbol zusätzlich zu einem Sicherheitshinweis des Typs „Gefahr“ oder
„Warnung“ angezeigt, bedeutet das, dass die Gefahr eines elektrischen Schlags
besteht und die Nichtbeachtung der Anweisungen unweigerlich Verletzung zur Folge
hat.
Dies ist ein allgemeines Warnsymbol. Es macht Sie auf mögliche Verletzungsgefahren
aufmerksam. Beachten Sie alle unter diesem Symbol aufgeführten Hinweise, um
Verletzungen oder Unfälle mit Todesfälle zu vermeiden.
GEFAHR macht auf eine gefährliche Situation aufmerksam, die, wenn sie nicht vermieden
wird, Tod oder schwere Verletzungen zur Folge hat.
!
GEFAHR
WARNUNG macht auf eine gefährliche Situation aufmerksam, die, wenn sie nicht vermieden
wird, Tod oder schwere Verletzungen zur Folge haben kann.
WARNUNG
!
VORSICHT macht auf eine gefährliche Situation aufmerksam, die, wenn sie nicht vermieden
wird, leichte Verletzungen zur Folge haben kann.
VORSICHT
!
HINWEIS gibt Auskunft über Vorgehensweisen, bei denen keine Verletzungen drohen.
HINWEIS
EIO0000004749.02 7
Sicherheitshinweise
Bitte beachten
Elektrische Geräte dürfen nur von Fachpersonal installiert, betrieben, bedient und gewartet
werden. Schneider Electric haftet nicht für Schäden, die durch die Verwendung dieses
Materials entstehen.
Als qualifiziertes Fachpersonal gelten Mitarbeiter, die über Fähigkeiten und Kenntnisse
hinsichtlich der Konstruktion und des Betriebs elektrischer Geräte und deren Installation
verfügen und eine Schulung zur Erkennung und Vermeidung möglicher Gefahren absolviert
haben.
8 EIO0000004749.02
Zweck dieses Dokuments
Zweck dieses Dokuments
Das Dokument „Erste Schritte“ soll eine erste Einführung in die Software EcoStruxure
Automation Expert bieten. Es liefert jedem Erstbenutzer die grundlegenden Schlüssel, um
sich mit dieser Engineering-Software vertraut zu machen. Mithilfe dieses Dokuments wird
der Benutzer in der Lage sein, EcoStruxure Automation Expert zur Erstellung einer eigenen
Anwendung heranzuziehen.
Das Dokument ist in die folgenden zwei Teile untergliedert:f
Was ist EcoStruxure Automation Expert?
In diesem Abschnitt werden die Voraussetzungen für eine optimale Nutzung von
EcoStruxure Automation Expert beschrieben. Sie sollen dadurch die Funktionsweise
und Aufgabe dieser Software verstehen, das verwendete Standardmodell und die in
EcoStruxure Automation Expert verwendeten Hauptelemente.
Tutorial-Anwendung
In diesem Abschnitt wird die Entwicklung einer realistische Anwendung über drei
verschiedene Kapitel im Detail und Schritt für Schritt beschrieben. Dadurch soll Ihnen
das Funktionsprinzip von EcoStruxure Automation Expert vermittelt und detailliert
erläutert werden. Anschließend können Sie diese neu gewonnenen Kenntnisse dann
für Ihre eigenen Anwendungen nutzen.
HINWEIS:
Die Lernanwendung mit Schritt-für-Schritt-Anweisungen in diesem Dokument bezieht sich auf den
Produktionsprozess einer Molkerei.
Nützliche Links zur Vervollständigung Ihrer Kenntnisse
How-To-Videos EcoStruxure Automation Expert: Video-Playlist zur Erläuterung und Illustration
verschiedener Aspekte von EcoStruxure Automation Expert
Schulungssitzungen für EcoStruxure Automation Expert, verwaltet von Schneider Electric
EIO0000004749.02 9
Was ist EcoStruxure Automation Expert?
Was ist EcoStruxure Automation Expert?
EcoStruxure Automation Expert ist ein Ökosystem zur Automatisierung gemäß der Norm
IEC61499. Das System stellt ein neues Paradigma für die Automatisierung bereit, basierend
auf einem objektorientierten Modell und ereignisbasierten Mechanismen. Dieses komplette
Ökosystem umfasst hauptsächlich folgende Elemente:
EcoStruxure Automation Expert – Buildtime, das Engineeringtool zur Entwicklung,
Inbetriebnahme und Verwaltung der Anwendung und zugehörigen Hardware- und
Softwarekomponenten.
dPACs (Distributed Programmable Automation Controllers) zur Unterbringung der
ausgeführten Anwendung.
Ein HMI, um die Interaktion mit dem Bediener bei laufender Anwendung zu
ermöglichen.
Eine Archivierungsengine für die Historisierung und das Trend- und Alarmmanagement.
Ein Schnittstelle zur AVEVA System Platform (ASP) zur Überwachung der Anwendung.
Komponenteno-
rient
EcoStruxure Automation Expert ist komponentenorientiert. Das bedeutet, sowohl reale
Geräte wie auch komplette Anwendungen (z. B. Klimatisierungssysteme) können
durch Softwareobjekte dargestellt werden: die Composite Automation Types (CATs).
CATs umfassen gleichzeitig Steuerungsintelligenz und Visualisierung. Sie können in
jedem beliebigen Projekt ohne großen Aufwand wiederverwendet werden.
Hardwareu-
nabhängig
EcoStruxure Automation Expert ist hardwareunabhängig. Da die Steuerungsintelligenz
auf Anwendungsebene entwickelt wird, kann dieselbe Anwendung mit einem oder
mehreren dPACs ausgeführt werden. Wenn bei Entwicklung, Betrieb oder Wartung
neue Aspekte zu berücksichtigen sind, kann die dPAC-Struktur der Anwendung
problemlos entsprechend angepasst werden.
Ereignisgesteu-
ert
EcoStruxure Automation Expert basiert auf einem Ereignismechanismus. So kann ein
Teil der Anwendung auf Anforderung bei Auftreten neuer Ereignisse im System
ausgeführt werden.
HINWEIS:
Häufig in Anspruch genommene Teile der Anwendung können isoliert
werden, sodass ihnen ein dedizierter dPAC zugewiesen werden kann.
Verteilte
Steuerung
Mit EcoStruxure Automation Expert entfällt die Notwendigkeit einer festgelegten
Systemstruktur. Die Kommunikation zwischen dPACs wird transparent verwaltet.
HINWEIS:
Die Anwendung kann ohne großen Aufwand über mehrere dPACS
implementiert werden.
10 EIO0000004749.02
Was ist EcoStruxure Automation Expert?
Funktionsbausteinmodell nach IEC 61499
Jeder Funktionsbaustein verfügt über definierte Eingänge, die von einem internen
Algorithmus gelesen und verarbeitet werden. Das Ergebnis wird dann an definierte
Ausgänge gesendet. Mithilfe verschiedener Funktionsbausteine, durch Verbindung deren
Ein- und Ausgänge, kann eine komplette Anwendung erstellt werden.
Visuell besteht jeder Funktionsbausteintyp aus einem Kopf und einem Körper, Ereignisein-
und -ausgängen plus Datenein- und -ausgängen.
1 | Kopf des Funktionsbausteins
Ereigniseingänge:
Alle Schnittstellen an der linken
Seite des Funktionsbausteinkopfs.
Ein Ereignis, das an diesen
Eingängen auftritt, löst die
Verarbeitung eines Algorithmus
innerhalb des Funktionsbausteins
aus.
Ereignisausgänge:
Alle Schnittstellen an der rechten
Seite des Funktionsbausteinkopfs.
Wenn ein Algorithmus verarbeitet
wird, wird hier ein
Ausgangsereignis ausgelöst.
2 | Körper des
Funktionsbausteins
Dateneingänge:
Alle Schnittstellen an der linken
Seite des
Funktionsbausteinkörpers. Die an
diesen Eingängen vorhandenen
Daten werden im Algorithmus
verarbeitet.
Datenausgänge:
Alle Schnittstellen an der rechten
Seite des
Funktionsbausteinkörpers. Hier
werden nach der Verarbeitung des
Algorithmus die entsprechenden
Ergebnisse bereitgestellt.
HINWEIS:
Jedem Ein- und Ausgang wird ein Datentyp zugewiesen (BOOL, REAL, SINT usw.). Damit ist die
Schnittstelle eines Funktionsbausteins klar definiert.
EIO0000004749.02 11
Was ist EcoStruxure Automation Expert?
Drei Arten von Funktionsbausteinen
Die Norm IEC 61499 definiert verschiedene Arten von Funktionsbausteinen:
Basis-
Funktionsbau-
stein: Basic
Basic-Funktionsbausteine ermöglichen die Implementierung von Basis-
Anwendungsfunktionen (basic-Funktionen). Basic-Funktionsbausteine umfassen
interne Variablen oder weitere Algorithmen sowie ein ECC (Execution Control Chart)
zur Festlegung der Algorithmusverarbeitung.
Dienst-
Funktionsbau-
steine: Service
Service-Funktionsbausteine stellen die Schnittstellen zur Hardware dar.
Zusammenge-
setzter
Funktionsbau-
stein:
Composite
Mehrere basic-, service- oder andere composite-Funktionsbausteine können
kombiniert werden, um einen composite-Funktionsbaustein zu bilden. Der composite-
Funktionsbaustein präsentiert sich selbst als geschlossener Funktionsbaustein mit klar
definierter Schnittstelle.
Composite Automation Type (CAT)
EcoStruxure Automation Expert - Buildtime implementiert Anwendungslogik
(Steuerungsintelligenz) und umfasst die Visualisierung der Anwendung auf HMI/SCADA-
Ebene. Diese zwei Perspektiven sind im CAT vereint.
Aus
Steuerungssicht
Ein CAT-Objekt kann als zusammengesetzter (Composite) Funktionsbaustein
angesehen werden, der selbst wiederum Basis- (basic), Dienst- (service) oder
composite-Funktionsbausteine enthält.
Aus HMI-Sicht Ein CAT enthält verschiedene Symbole, die in Visualisierungsbildern (Canvases) sowie
in Detailbildern (Faceplates) verwendet werden können. Diese Symbole erleichtern die
Gestaltung einer Detailansicht und ermöglichen die Parametrierung der
Steuerungslogik.
Ein CAT kann zusätzliche einen service-Funktionsbaustein zur Verknüpfung von Steuerungsteil und
HMI.
12 EIO0000004749.02
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Inhalt dieses Abschnitts
Einführung in die Entwicklung einer vollkommen neuen, kompletten Anwendung mit
Funktionsbausteinen, CATs und Canvases.
Hauptthemen
Lernanwendung, Schritt-für-Schritt-Durchführung und -Erläuterung. Die einzelnen
Schritte zur Entwicklung dieses Projekts sind in separate Abschnitte untergliedert.
Drei archivierte Lösungen und zwei Composites.
HINWEIS:
Diese Dateien können als Backup-Dateien angesehen werden. Sie werden zu Beginn jedes Abschnitts
verwendet, um sicherzustellen, dass jeder mit denselben Grundlagen beginnt. Darüber hinaus kann
der Benutzer dadurch am Ende eines Abschnitts seine Arbeit durch einen Vergleich mit der
archivierten Lösung des folgenden Abschnitts überprüfen. Die Dateien stehen in folgendem
Windows-Ordner zur Verfügung: EcoStruxure Automation ExpertC:\Program Files (x86)
\Schneider Electric\ - Buildtime 22.0\GettingStartedProject\Archive files.
In den meisten Fällen wird der Entwicklungsprozess einer Anwendung mit EcoStruxure
Automation Expert in 3 Teile untergliedert:
Entwicklung mit
gebrauchsferti-
gen Objekten
Alle für die Projektentwicklung erforderlichen Objekte (Motoren, Ventile, Sensoren
usw.) sind in einer vorhandenen Bibliothek enthalten. In diesem Fall können diese
problemlos und schnell in die Lösung implementiert werden.
Entwicklung
von Objekten
Sollte eine besondere Funktion fehlen, dann können benutzerspezifische Objekte für
die Lösung generiert werden. Die Objekte können dann für spätere Lösungen
wiederverwendet werden. Diese Funktion bietet ein Maximum an Flexibilität.
Laden und
Starten der
Laufzeitsysteme
Nach Abschluss des Entwicklungsprozesses muss das Projekt in die
Steuerungseinheit geladen und das Laufzeitsystem zur Visualisierung gestartet
werden (HMI).
Molkereianwendung
Die Tutorial-Anwendung, die hier vorgestellt wird, basiert auf einer typischen
Molkereianwendung.
EIO0000004749.02 13
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Vorgestellt wird der gesamte Anlagenprozess, allerdings wird im Dokument „Erste
Schritte“ nur auf den Aufnahmetank 1 (TR1) und dessen Sequenz im Detail
eingegangen.
HINWEIS:
Auch wenn das Einführungsdokument „Erste Schritte“ nicht die gesamte Anwendung
behandelt, werden zahlreiche nützliche Funktionen und Bibliotheken vorgestellt und detailliert
beschrieben, um den Einstieg in die Arbeit mit EcoStruxure Automation Expert zu erleichtern.
Die Anwendung ist praxisorientiert, da sie eine reale Molkerei simuliert und folgende Elemente vorstellt:
Norm IEC 61499
Funktionen von EcoStruxure Automation Expert
Bibliotheken, wie z. B. SE.AppCommonProcess und SE.AppSequence
Canvas-Erstellung
Prozessübersicht
Der Produktionsprozess der Molkerei umfasst verschiedene Geräte:
• Vollmilchbehälter
• Pasteurisierer
• Milchzentrifuge
• Magermilchbehälter
• Rahmbehälter
• Verpackungsmaschine
• Förderanlage
14 EIO0000004749.02
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Nachstehend der Betriebsablauf:
Der Produktionsprozess der Molkerei siehe folgendermaßen aus:
1. Die gewünschte Menge Milch in den Vollmilchlagertanks wird vom Pasteurisierer
losweise bereitgestellt.
2. Die Vollmilch wird im Pasteurisierer auf extrem hohe Temperatur erhitzt, um die in der
Milch vorhandenen unerwünschten Bakterien ohne Beeinträchtigung der Qualität zu
zerstören.
3. Die pasteurisierte Milch wird dann an die Milchzentrifuge übergeben, in der der Rahm
durch Zentrifugalkraft von der Vollmilch getrennt. Das Ergebnis dieser Phase sind zwei
Produkte: Rahm und Magermilch.
4. Der Rahm und die Magermilch werden in zwei separaten Tanks gelagert:
Rahmlagertank und Magermilchlagertank.
5. Der Rahm wird vom Rahmbehälter an die Verpackungsmaschine geleitet, wo er in
Flaschen abgefüllt wird. Die Förderanlage macht ihn für den Vertrieb als Endprodukt
verfügbar
Vollmilchbehälter
Pasteurisierer
Milchzentrifuge
Magermilchbehälter
Rahmbehälter
Verpackungsmaschine
Förderanlage
EIO0000004749.02 15
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Nachstehend das Rohrleitungs- und Instrumenten-Fließschema (P&ID: Piping and
Instrumentation Diagram) für den Molkereiprozess:
HINWEIS:
Die Einführungsanwendung konzentriert sich auf die Elemente innerhalb des roten Rechtecks:
die TR1-Einheit, d. h. der TR1-Tank und die zugehörigen Instrumente aus dem Bereich der
Vollmilchtanks.
Informationen zu „Whole Milk Storage“
Wie aus dem P&ID-Fließschema ersichtlich wurde, besteht die Anlage zur
Vollmilchlagerung Whole milk storage aus zwei Tankeinheiten: TR1 und TR2. Beide
dienen der Lagerung der Vollmilch (Rohmaterial).
VOLLMILCHTANKS
MAGERMILCHTANKS
RAHMTANKS
MILCHZENTRIFUGE
PASTEURISIERER
VERPACKUNGSMASCHINE
FÖRDERANLAGE
ROHMILCH-
ANNAHME
ZU MAGERMILCH-
VERPACKUNGSMASCHINE
16 EIO0000004749.02
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Bei der Vollmilchannahme wird die Vollmilch in TR1 und TR2 gefüllt. Auf der Grundlage
der Mengenplanung wird die gewünschte Menge an Vollmilch aus TR1 und TR2 in den
Pasteurisierer geleitet.
Das Vollmilchtank-Verfahren umfasst drei Verarbeitungsbereiche mit Fließaktivität:
Vollmilchannah-
me („Whole Milk
Reception“)
Dies betrifft den Vollmilchfluss. Aufgabe ist die Befüllung der Tanks bei der
Annahme der Vollmilch sowie die Leerung der Tanks durch die Ableitung der
geplanten Mengen in den Pasteurisierer.
Reinigung (CIP:
„Clean-in-
Place“)
Hierbei handelt es sich um die Reinigungssequenz. Nach der Leerung des Tanks ist
dieser verunreinigt. Deshalb müssen Tank und und Anlagenzeile zuerst gereinigt
werden, bevor neues Rohprodukt eingefüllt werden kann. Zur Reinigung der
Tankeinheit wird ein spezielles chemisches Mittel verwendet.
Wasserspülung
(„Water“)
Hierbei handelt es sich um die Spülungssequenz. In die Anlagenzeile wird
Frischwasser geleitet, um potenzielle chemische Reste aus der Reinigungssequenz zu
entfernen, bevor neue Rohmilch gelagert werden kann.
HINWEIS:
In dieser Einführungsanwendung konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Befüllung der TR1-
Tankeinheit bei der Vollmilchannahme.
Für den Befüllungsprozess werden folgende Instrumente verwendet:
Komponen-
tenname
Beschreibung Position
TR1M01 Rührwerk zur Mischung, um eine homogene Konsistenz der
Vollmilch im Tank zu erzielen.
In TR1
TR1V01 Ventil zur Trennung des Tanks vom Vollmilchannahmebereich. Unter TR1
TR1V02 Ventil zur Trennung des Vollmilchannahmebereichs von der
Ankunft des Rohmaterials.
Im
Vollmilchannahme-
bereich
TR1V03 Ventil zur Trennung des Vollmilchannahmebereichs vom
Pasteurisierer.
Dem Pasteurisierer
vorgelagert
TR1LSH01 Digitaler Sensor zur Angabe eines hohen Materialstands im
Tank TR1.
In TR1
TR1LSL01 Digitaler Sensor zur Angabe eines niedrigen Materialstands im
Tank TR1.
In TR1
TR1LT01 Analoger Sensor zur Messung des Materialstands im Tank TR1. In TR1
HINWEIS:
Die drei Sensoren (digital und analog) werden zyklisch geprüft und ihre Werte aktualisiert. Die
Zykluszeit beträgt 500 ms.
EIO0000004749.02 17
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Schrittweise Entwicklung - Überblick
Bei der Entwicklung der TR1-Einheiten wird der Schwerpunkt auf Folgendes gelegt:
Die zugehörigen Instrumente (TR1M01, TR1V01 usw.)
Die Füllsequenz
Die Online-Steuerung
Drei Abschnitte:
1. Konfiguration der Instrumente, Seite 39
2. Die Füllsequenz CAT, Seite 118
3. Der Vollmilchtank, Seite 189
Jeder Abschnitt konzentriert sich auf einen anderen Engineering-Aspekt von EcoStruxure
Automation Expert, wie in Über die Lernanwendung, Seite 13 beschrieben:
Messgeräte einrichten: Entwicklung mit gebrauchsfertigen Objekten
Die Füllsequenz CAT: Entwicklung von Objekten
Der Vollmilchtank: Laden und Starten der Laufzeitsysteme
Jeder Abschnitt umfasst:
Eine Backup-Lösung bzw. ein Composite-Export, um mit einer ordnungsgemäßen
Basis beginnen zu können, ungeachtet dessen, ob die vorhergehenden Abschnitte
abgeschlossen wurden.
Ein Abschnitt mit dem Entwicklungsverfahren Schritt für Schritt.
Ein Praxistest, um das Ergebnis der schrittweisen Entwicklung zu überprüfen.
HINWEIS:
Diese verschiedenen Schritte können unabhängig voneinander ausgeführt werden.
18 EIO0000004749.02
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Konfiguration der Lösung
Inhalt dieses Abschnitts
Einführung in folgende Vorgänge:
Erstellen einer Lösung (Projektmappe), Seite 19
Anzeige der EcoStruxure Automation Expert- Buildzeit, Seite 23
Hinzufügen von Bibliotheken, Seite 24
Importieren von Inhalt, Seite 27
Zugriff auf den Systemeditor, Seite 30
Anwendung einrichten, Seite 35
Beginnen wir jetzt mit der Entwicklung der Anwendung.
Erstellen der Lösung
Bei der Entwicklung einer Anwendung mit EcoStruxure Automation Expert besteht der
erste Schritt in der Erstellung einer Lösung, die die Software- und
Hardwareanwendung eines Projekts verwaltet.
EIO0000004749.02 19
Informationen zur Tutorial-Anwendung
Gehen Sie zur Erstellung einer Lösung vor wie folgt:
1. Wählen Sie Neu im Startmenü von EcoStruxure Automation Expert aus.
Daraufhin wird das Dialogfeld Neue Projektmappe angezeigt.
In diesem Dialogfeld können Sie die Lösung (Projektmappe) mit drei verschiedenen
Vorlagen beginnen:
Vorlage
„Komplette
Lösung“
Alle verfügbaren Bibliotheken dieser Engineeringstation werden in der Lösung
referenziert. Der Benutzer hat dann Zugriff auf die Funktionen aller zugehörigen
Bibliotheken, sogar derjenigen, die u. U. überhaupt nicht benötigt werden. Diese
Vielfalt an Bibliotheken kann für den Benutzer verwirrend sein, wenn er nach
einem bestimmten Element sucht.
Vorlage
„Starter Kit“
(Windows-HMI)
In der Lösung werden nur die Basisbibliotheken referenziert. Andere
benötigte Bibliotheken müssen vom Benutzer manuell referenziert werden. Das
HMI in dieser Vorlage ist mit dem Windows-Betriebssystem kompatibel.
Vorlage
„Starter Kit“
(Multi-OS-HMI)
In der Lösung werden nur die Basisbibliotheken referenziert. Andere
benötigte Bibliotheken müssen vom Benutzer manuell referenziert werden. Das
HMI in dieser Vorlage ist mit mehreren Betriebssystemen kompatibel.
Neue Projektmappe
Hilfe
Erstellen
Abbrechen
Schablonen:
EcoStruxure Automation Expert – Komplette Lösung (Windows-HMI)
EcoStruxure Automation Expert – Starter Kit (Windows-HMI)
EcoStruxure Automation Expert – Starter Kit (Multi-OS-HMI)
Projektmappe wird erstellt in C:\...\Schneider Electric\EcoStruxureAutomationExpertProjects\
Name Projektmappe:
Verzeichnis:
C:\Users\SESA645093\Documents\Schneider Electric\EcoStruxureAuto ...
Name:
20 EIO0000004749.02
  • Page 1 1
  • Page 2 2
  • Page 3 3
  • Page 4 4
  • Page 5 5
  • Page 6 6
  • Page 7 7
  • Page 8 8
  • Page 9 9
  • Page 10 10
  • Page 11 11
  • Page 12 12
  • Page 13 13
  • Page 14 14
  • Page 15 15
  • Page 16 16
  • Page 17 17
  • Page 18 18
  • Page 19 19
  • Page 20 20
  • Page 21 21
  • Page 22 22
  • Page 23 23
  • Page 24 24
  • Page 25 25
  • Page 26 26
  • Page 27 27
  • Page 28 28
  • Page 29 29
  • Page 30 30
  • Page 31 31
  • Page 32 32
  • Page 33 33
  • Page 34 34
  • Page 35 35
  • Page 36 36
  • Page 37 37
  • Page 38 38
  • Page 39 39
  • Page 40 40
  • Page 41 41
  • Page 42 42
  • Page 43 43
  • Page 44 44
  • Page 45 45
  • Page 46 46
  • Page 47 47
  • Page 48 48
  • Page 49 49
  • Page 50 50
  • Page 51 51
  • Page 52 52
  • Page 53 53
  • Page 54 54
  • Page 55 55
  • Page 56 56
  • Page 57 57
  • Page 58 58
  • Page 59 59
  • Page 60 60
  • Page 61 61
  • Page 62 62
  • Page 63 63
  • Page 64 64
  • Page 65 65
  • Page 66 66
  • Page 67 67
  • Page 68 68
  • Page 69 69
  • Page 70 70
  • Page 71 71
  • Page 72 72
  • Page 73 73
  • Page 74 74
  • Page 75 75
  • Page 76 76
  • Page 77 77
  • Page 78 78
  • Page 79 79
  • Page 80 80
  • Page 81 81
  • Page 82 82
  • Page 83 83
  • Page 84 84
  • Page 85 85
  • Page 86 86
  • Page 87 87
  • Page 88 88
  • Page 89 89
  • Page 90 90
  • Page 91 91
  • Page 92 92
  • Page 93 93
  • Page 94 94
  • Page 95 95
  • Page 96 96
  • Page 97 97
  • Page 98 98
  • Page 99 99
  • Page 100 100
  • Page 101 101
  • Page 102 102
  • Page 103 103
  • Page 104 104
  • Page 105 105
  • Page 106 106
  • Page 107 107
  • Page 108 108
  • Page 109 109
  • Page 110 110
  • Page 111 111
  • Page 112 112
  • Page 113 113
  • Page 114 114
  • Page 115 115
  • Page 116 116
  • Page 117 117
  • Page 118 118
  • Page 119 119
  • Page 120 120
  • Page 121 121
  • Page 122 122
  • Page 123 123
  • Page 124 124
  • Page 125 125
  • Page 126 126
  • Page 127 127
  • Page 128 128
  • Page 129 129
  • Page 130 130
  • Page 131 131
  • Page 132 132
  • Page 133 133
  • Page 134 134
  • Page 135 135
  • Page 136 136
  • Page 137 137
  • Page 138 138
  • Page 139 139
  • Page 140 140
  • Page 141 141
  • Page 142 142
  • Page 143 143
  • Page 144 144
  • Page 145 145
  • Page 146 146
  • Page 147 147
  • Page 148 148
  • Page 149 149
  • Page 150 150
  • Page 151 151
  • Page 152 152
  • Page 153 153
  • Page 154 154
  • Page 155 155
  • Page 156 156
  • Page 157 157
  • Page 158 158
  • Page 159 159
  • Page 160 160
  • Page 161 161
  • Page 162 162
  • Page 163 163
  • Page 164 164
  • Page 165 165
  • Page 166 166
  • Page 167 167
  • Page 168 168
  • Page 169 169
  • Page 170 170
  • Page 171 171
  • Page 172 172
  • Page 173 173
  • Page 174 174
  • Page 175 175
  • Page 176 176
  • Page 177 177
  • Page 178 178
  • Page 179 179
  • Page 180 180
  • Page 181 181
  • Page 182 182
  • Page 183 183
  • Page 184 184
  • Page 185 185
  • Page 186 186
  • Page 187 187
  • Page 188 188
  • Page 189 189
  • Page 190 190
  • Page 191 191
  • Page 192 192
  • Page 193 193
  • Page 194 194
  • Page 195 195
  • Page 196 196
  • Page 197 197
  • Page 198 198
  • Page 199 199
  • Page 200 200
  • Page 201 201
  • Page 202 202
  • Page 203 203
  • Page 204 204
  • Page 205 205
  • Page 206 206
  • Page 207 207
  • Page 208 208
  • Page 209 209
  • Page 210 210
  • Page 211 211
  • Page 212 212
  • Page 213 213
  • Page 214 214
  • Page 215 215
  • Page 216 216

Schneider Electric EcoStruxureTM Automation Expert, Erste Schritte Schnellstartanleitung

Typ
Schnellstartanleitung