ESAB U6 Aristo® Benutzerhandbuch

Typ
Benutzerhandbuch

Dieses Handbuch ist auch geeignet für

Aristo®
Betriebsanweisung
0459 287 475 DE 20160127 Valid for: from program version 2.12A
U6
INHALT
0459 287 475 © ESAB AB 2016
1 EINFÜHRUNG ...................................................................................................... 4
1.1 Erste Schritte........................................................................................................4
1.2 Funktionsweise der Bedienkonsole ...................................................................5
1.3 Bedienkonsole......................................................................................................5
1.4 Symbole auf dem Display....................................................................................6
2 MENÜS ................................................................................................................. 7
2.1 Haupt- und Messmenü.........................................................................................7
2.2 Auswahlmenü.......................................................................................................7
3 MIG/MAG-SCHWEIßEN........................................................................................ 8
3.1 Einstellungen........................................................................................................8
3.2 Funktionserklärungen .......................................................................................10
4 WIG-SCHWEIßEN............................................................................................... 15
4.1 Übersicht.............................................................................................................15
4.2 Einstellungen......................................................................................................15
4.3 Funktionserklärungen .......................................................................................16
5 MMA-SCHWEIßEN .............................................................................................21
5.1 Einstellungen......................................................................................................21
6 LICHTBOGEN-DRUCKLUFTFUGEN.................................................................23
6.1 Einstellungen......................................................................................................23
7 ALLGEMEINE FUNKTIONEN ............................................................................24
7.1 Fernsteuerungseinheit ......................................................................................24
7.2 Einstellungen......................................................................................................24
8 SPEICHERVERWALTUNG................................................................................. 25
8.1 Speichern von Schweißdaten ...........................................................................25
8.2 Abrufen von Schweißdaten...............................................................................26
8.3 Löschen von Schweißdaten..............................................................................27
9 SICHERHEITSCODE.......................................................................................... 28
10 FEHLERCODES ................................................................................................. 29
10.1 Allgemeines ........................................................................................................ 29
10.2 Liste mit Fehlercodes ........................................................................................29
10.3 Beschreibung der Fehlercodes ........................................................................30
11 ERSATZTEILBESTELLUNG .............................................................................. 36
SCHALTPLAN ...........................................................................................................37
ANGABEN ZU DRAHT UND GAS ............................................................................38
INHALT
0459 287 475 © ESAB AB 2016
MENÜSTRUKTUR .....................................................................................................40
BESTELLNUMMERN ................................................................................................47
Änderungen ohne vorherige Ankündigung vorbehalten.
1 EINFÜHRUNG
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1 EINFÜHRUNG
In diesem Handbuch wird der Umgang mit der Bedienkonsole U6 beschrieben.
Allgemeine Hinweise zum Betrieb entnehmen Sie den Betriebsanweisungen für
Drahtvorschubeinheit und Stromquelle.
Wenn diese Warnung auf dem Display erscheint, wird diese Funktion von der Stromquelle
nicht unterstützt.
Wenden Sie sich zwecks Softwareaktualisierung an einen autorisierten
ESAB-Servicetechniker.
1.1 Erste Schritte
Dieses Menü wird beim erstmaligen Einschalten der Stromquelle angezeigt.
Im Lieferzustand sind Bedienkonsole und Display auf Englisch als Schnittstellensprache
eingestellt. In der Bedienkonsole sind 14 Sprachen gespeichert. Die gewünschte Sprache
wird wie folgt ausgewählt.
Drücken Sie , um das erste Auswahlmenü aufzurufen.
Drücken Sie , um das Konfigurationsmenü aufzurufen.
1 EINFÜHRUNG
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Drücken Sie (also die Softtaste rechts unter dem Display), bis die gewünschte
Sprache angezeigt wird.
1.2 Funktionsweise der Bedienkonsole
Die Bedienkonsole umfasst im Wesentlichen zwei Einheiten: Primärspeicher und
Schweißdatenspeicher.
Im Primärspeicher wird ein kompletter Satz von Schweißdateneinstellungen erstellt, der im
Schweißdatenspeicher abgelegt werden kann.
Beim Schweißen wird der Vorgang stets vom Inhalt des Primärspeichers gesteuert. Daher
können Schweißdateneinstellungen aus dem Schweißdatenspeicher in den Primärspeicher
übertragen werden.
Hinweis: Der Primärspeicher enthält stets die aktuellsten Schweißdateneinstellungen. Diese
können aus dem Schweißdatenspeicher oder aus individuell geänderten Einstellungen
abgerufen werden. Der Primärspeicher wird demzufolge nie gelöscht oder zurückgesetzt.
1.3 Bedienkonsole
1. Display
2. Regler für Spannungseinstellung
3. Regler zur Einstellung von
Drahtvorschubgeschwindigkeit und
Schweißstrom
4. Softtasten (Funktionstasten)
5. MENU-Taste
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Softtasten
Die Funktionsbelegung dieser Tasten ändern sich je nach dem Untermenü, das auf dem
Display angezeigt wird. Die aktuelle Funktion der jeweiligen Taste wird durch einen Text im
unteren Displaybereich angegeben. (Ein weißer Punkt neben dem Text signalisiert, dass die
entsprechende Taste aktiv ist.)
MENU-Taste
Mit dieser Taste wird das Auswahlmenü aufgerufen (siehe Eintrag <>), wenn Sie sich im
Hauptmenü befinden. Wenn Sie sich in einem anderen Menü befinden, gelangen Sie mit
dieser Taste in das nächsthöhere Menü.
1.4 Symbole auf dem Display
Zurück zum Hauptmenü.
Cursorbewegung nach unten zu einem neuen
Einstellungsparameter.
Änderung der Funktion in der ausgewählten Zeile.
Erhöhen des Werts.
Verringern des Werts.
2 MENÜS
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2 MENÜS
Die Bedienkonsole wird über mehrere Menüs gesteuert. Dazu gehören Hauptmenü,
Messmenü, Auswahlmenü, Prozessmenü, Einstellungsmenü, Konfigurationsmenü und
Speichermenü. Während des Starts erscheint ein Startbildschirm mit Informationen zu
Konsolentyp und verwendeter Softwareversion.
2.1 Haupt- und Messmenü
Direkt nach dem Start erscheint stets das Hauptmenü.
Hier werden die eingestellten Werte angezeigt. Wenn
Sie sich zu Beginn eines Schweißvorgangs im
Hauptmenü befinden, wechselt die Software
automatisch zur Anzeige der Messwerte (Messmenü).
Die Messwerte werden auch nach Abschluss des
Schweißvorgangs noch auf dem Display angezeigt.
Es können andere Menüs aufgerufen werden, ohne dass die Messwerte verloren gehen.
Erst durch Drehen eines Reglers oder Ändern des Schweißverfahrens werden anstelle der
Messwerte Einstellungswerte angezeigt.
2.2 Auswahlmenü
Im Auswahlmenü legen Sie das aufzurufende
Untermenü fest: Prozessmenü, Einstellungsmenü,
Konfigurationsmenü oder Speichermenü.
Das
Verfahrensmenü
Das
Einstellungsmenü
In diesem Menü
können Sie das
Schweißverfahren,
den Materialtyp usw.
ändern.
In diesem Menü
können Sie
Schweißparameter,
wie die
Gasvorströmung, die
Hotstart-Zeit, die
Kraterfüllzeit usw.
einstellen.
Das
Konfigurationsmenü
Das Speichermenü
In diesem Menü
können Sie die
Sprache, die
Maßeinheiten usw.
ändern.
In diesem Menü
können Sie
verschiedene
Schweißdateneinstell
ungen speichern,
aufrufen und/oder
löschen. Es stehen
zehn Speicherplätze
für Schweißdaten zur
Verfügung.
3 MIG/MAG-SCHWEIßEN
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3 MIG/MAG-SCHWEIßEN
Beim MIG/MAG-Schweißen schmilzt der Lichtbogen einen kontinuierlich vorgeschobenen
Fülldraht (Elektrode). Die Schmelze wird hierbei per Schutzgas geschützt.
Durch Pulsieren des Stroms findet die Tropfenübertragung vom Draht so statt, dass selbst
bei niedrigen Schweißdaten ein stabiler Lichtbogen ohne Schweißspritzer vorliegt.
3.1 Einstellungen
MIG/MAG-Schweißen ohne Pulsieren
Einstellungen Einstellbereich In Schritten von Standardeinstellung
2/4-Takt
1)
2-Takt oder 4-Takt - 2-Takt
Kraterfüllung AUS oder EIN - AUS
Kraterfüllzeit 0 - 5 s 0,1 s 1,0 s
Hotstart AUS oder EIN - AUS
Hotstart-Zeit 0 - 10s 0,1 s 1,5 s
Kriechstart AUS oder EIN - EIN
Gasspülung
1)
- - -
Kaltdrahtvorschub - - -
QSet AUS oder EIN - AUS
Synergie AUS oder EIN -
EIN
2)
Drosselung 0 - 100 1 70
Gasvorströmung 0,1 - 25 s 0,1 s 0,1 s
Rückbrandzeit 0 - 0,35 s 0,01 s 0,08 s
SCT AUS oder EIN - AUS
Gasnachströmung 0,1 - 20 s 1 s 1 s
Punktschweißen AUS oder EIN - AUS
Punktschweißzeit 0,1–25 s 0,1 s 0,1 s
Spannung 8 - 60 0,25 (Anzeige mit
einer
Nachkommastelle)
Synergieabweichung
±0
Drahtvorschubgeschw
indigkeit
0,8 - 25,0 m/min 0,1 m/min 5 m/min
Auslöserdaten AUS, EIN oder LIBO
AUS
- AUS
Abmessungen METRISCH oder
ZOLL
- METRISCH
Konsole aktivieren AUS oder EIN - EIN
Automatisches
Speichern
AUS oder EIN - AUS
AVC-Vorschubeinheit AUS oder EIN - AUS
Grenzwerte AUS oder EIN - AUS
Sicherheitscode AUS oder EIN - AUS
1)
Diese Funktionen können während des Schweißens nicht geändert werden.
3 MIG/MAG-SCHWEIßEN
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2)
Synergielinie im Lieferzustand: Volldraht (ER70S), Schutzgas CO2 mit Draht 0,8 mm.
MIG/MAG-Schweißen mit Impuls
Einstellungen Einstellbereich In Schritten von Standardeinstellung
2/4-Takt
1)
2-Takt oder 4-Takt - 2-Takt
Kraterfüllung AUS oder EIN - AUS
Kraterfüllzeit 0 - 5s 0,1 s 1,0 s
Hotstart AUS oder EIN - AUS
Hotstart-Zeit 0 - 10s 0,1 s 1,5 s
Kriechstart AUS oder EIN - EIN
Gasspülung
1)
- - -
Kaltdrahtvorschub - - -
Gasvorströmung 0,1 - 25 s 0,1 s 0,1 s
Rückbrandzeit 0 - 0,35 s 0,01 s 0,08 s
SCT AUS oder EIN - AUS
Gasnachströmung 0 - 20 s 1 s 1 s
Punktschweißen AUS oder EIN - AUS
Punktschweißzeit 0,1–25 s 0,1 s 0,1 s
Spannung 8 - 60 0,25 (Anzeige mit
einer
Nachkommastelle)
Synergieabweichung
±0
Drahtvorschubgeschw
indigkeit
0,8 - 25,0 m/min 0,1 m/min 5 m/min
Auslöserdaten AUS, EIN oder LIBO
AUS
- DEAKTIVIEREN
Abmessungen METRISCH oder
ZOLL
- METRISCH
Konsole aktivieren AUS oder EIN - EIN
Automatisches
Speichern
AUS oder EIN - AUS
AVC-Vorschubeinheit AUS oder EIN - AUS
Grenzwerte AUS oder EIN - AUS
Sicherheitscode AUS oder EIN - AUS
1)
Diese Funktionen können während des Schweißens nicht geändert werden.
3 MIG/MAG-SCHWEIßEN
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3.2 Funktionserklärungen
2-Takt
2-Takt-Betrieb des Auslösers am Schweißbrenner.
A =
Gasvorströmung
B = Hotstart C = Schweißen D = Kraterfüllen E =
Gasnachströmun
g
Im 2-Takt-Modus startet beim Drücken des Auslösers am Schweißbrenner die
Gasvorströmung (falls verwendet; 1) und zündet den Lichtbogen. Durch Loslassen des
Auslösers (2) findet eine eventuelle Kraterfüllung statt, der Lichtbogen wird gelöscht eine
eventuelle Gasnachströmung setzt ein.
HINWEIS: Durch erneutes Betätigen des Auslösers am Schweißbrenner während der
Kraterfüllung lässt sich der Schweißvorgang mit den Kraterfülldaten um eine beliebige
Zeitdauer verlängern (siehe gestrichelte Linie). Die Kraterfüllung kann ebenfalls abgebrochen
werden, indem der Auslöser schnell erneut gedrückt und während der laufenden
Kraterfüllung losgelassen wird.
- 2-Takt wird im Hauptmenü aktiviert.
3 MIG/MAG-SCHWEIßEN
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4-Takt
Funktionen des Schweißbrenners bei 4-Takt-Regelung
A =
Gasvorströmung
B = Hotstart C = Schweißen D = Kraterfüllen E =
Gasnachströmun
g
Im 4-Takt-Modus startet die Gasvorströmung (1), wenn der Auslöser am Schweißbrenner
gedrückt wird. Durch Loslassen des Auslösers (2) startet der Schweißvorgang. Am Ende des
Schweißvorgangs betätigt der Bediener den Auslöser (3) erneut. Dadurch startet eine
eventuelle Kraterfüllung und die Schweißdaten werden auf einen niedrigeren Wert verringert.
Durch erneutes Loslassen des Auslösers (4) wird der Lichtbogen gelöscht und es startet eine
eventuelle Gasnachströmung.
HINWEIS: Die Kraterfüllung wird beendet, wenn der Auslöser losgelassen wird. Wird der
Auslöser gedrückt gehalten, wird der Schweißvorgang mit den niedrigeren Daten der
Kraterfüllung fortgesetzt (siehe gestrichelte Linie).
- 4-Takt wird im Hauptmenü aktiviert.
Kraterfüllung
Per Kraterfüllung lassen sich Poren, temperaturbedingte Risse und eine Kraterbildung am
Werkstück zum Schweißende vermeiden.
- Die Festlegung der Kraterfüllzeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Hotstart
Bei der Funktion Hotstart (Hochstart) wird für einen einstellbaren Zeitraum zu Beginn des
Schweißvorgangs der Schweißstrom erhöht. Dadurch verringert sich das Risiko für
Bindefehler am Anfang der Schweißnaht.
- Die Festlegung der Hotstart-Zeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Kriechstart
Beim Kriechstart wird der Draht anfangs mit 50% der eingestellten Geschwindigkeit
vorgeschoben, bis ein Kontakt zwischen Draht und Werkstück hergestellt wird.
- Der Kriechstart wird im Hauptmenü aktiviert.
Gasspülung
Die Gasspülung wird beim Messen des Gasflusses verwendet oder wenn vor dem
Schweißstart Luft oder Feuchtigkeit aus den Gasschläuchen gespült werden soll. Sie findet
3 MIG/MAG-SCHWEIßEN
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so lange statt, wie die Taste gedrückt wird. Eine Spannungszufuhr und ein Start des
Drahtvorschubs werden währenddessen verhindert.
- Die Gasspülung wird im Hauptmenü aktiviert.
Kaltdrahtvorschub (Anschleichen)
Bei einem Kaltdrahtvorschub wird Draht vorgeschoben, ohne dass ein Lichtbogen gezündet
wird. Ein Drahtvorschub findet so lange statt, wie die Taste gedrückt wird.
- Der Kaltdrahtvorschub wird im Hauptmenü aktiviert.
QSet™
Mit QSet™ wird die Einstellung von Schweißparametern vereinfacht.
Durch Drehen des Reglers im Uhrzeigersinn (+) wird die Lichtbogenlänge vergrößert.
Durch Drehen des Reglers gegen den Uhrzeigersinn (-) wird die Lichtbogenlänge
verkleinert.
KURZLICHTBOGEN
Beim ersten Schweißen mit einem Draht-/Gastyp stellt QSet™ automatisch alle
erforderlichen Schweißparameter ein. Danach speichert QSet™ alle Daten, um ein optimales
Schweißergebnis zu erzielen. Die Spannung passt sich automatisch an die Änderungen der
Drahtvorschubgeschwindigkeit an.
SPRÜHLICHTBOGEN
Bei einer Annäherung an den Sprühlichtbogenbereich muss der Wert für QSet™ erhöht
werden. Deaktivieren Sie die QSet™-Funktion beim Schweißen mit einem reinen
Sprühlichtbogen. Alle Einstellungen werden von QSet™ übernommen, nur die Spannung
muss eingestellt werden.
Empfehlung: Führen Sie den ersten Schweißvorgang (6 s) mit QSet™ an einem
Testwerkstück aus, damit die korrekten Daten eingestellt werden können.
HINWEIS!
QSet-Funktion und Synergiefunktion
können nicht gleichzeitig aktiviert sein.
- Die QSet-Funktion wird im Prozessmenü aktiviert.
Synergie
Jede Kombination aus Drahttyp, Drahtdurchmesser und Gasmischung erfordert ein
besonderes Verhältnis zwischen Drahtvorschubgeschwindigkeit und Spannung
(Lichtbogenlänge), damit ein stabiler Lichtbogen erzeugt werden kann. Die Spannung
(Lichtbogenlänge) richtet sich automatisch nach der vorprogrammierten Synergielinie, die
vom Bediener ausgewählt wurde. Dadurch wird die Einstellung der optimalen
Schweißparameter enorm erleichtert. Das Verhältnis zwischen
Drahtvorschubgeschwindigkeit und den anderen Parametern wird als Synergieprofil oder
Synergielinie bezeichnet.
Synergie EIN: Im Hauptmenü erscheint der eingestellte
Drahtvorschub sowie die positive und negative
Abweichung von der Spannung der Synergielinie.
Bei einer positiven Abweichung erscheint ein Block
über SYN, bei einer negativen Abweichung befindet
sich der Block unter SYN.
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Synergie AUS: Im Hauptmenü werden die eingestellten Werte für Spannung und
Drahtvorschub aufgeführt.
- Die Option Synergie wird im Prozessmenü aktiviert.
Synergieliniensatz
Der mit der Maschine gelieferte Synergieliniensatz heißt Standard synergic lines” und
enthält die 33 am häufigsten verwendeten Synergielinien.
Andere Synergieliniensätze können ebenfalls bestellt werden. Ihre Installation muss jedoch
von einem speziell geschulten ESAB-Servicetechniker ausgeführt werden.
Drosselung
Eine höhere Drosselung sorgt für einen flüssigeren Schweißvorgang und weniger Spritzer.
Eine niedrige Drosselung bewirkt einen schärferen Klang und einen stabileren,
konzentrierteren Lichtbogen.
- Die Drosselung wird im Einstellungsmenü konfiguriert.
Gasvorströmung
Mithilfe der Gasvorströmung wird angegeben, wie viel Zeit zwischen dem Ausströmen des
Schutzgases und dem Entzünden des Lichtbogens vergehen soll.
- Die Festlegung der Gasvorströmzeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Rückbrandzeit
Als Rückbrandzeit wird die Zeitspanne bezeichnet, die zwischen dem Bremsbeginn der
Drahtvorschubeinheit bis zum Abschalten des Schweißstroms durch die Stromquelle liegt.
Eine zu kurze Rückbrandzeit führt dazu, dass nach dem Schweißende zu viel Fülldraht
hervorsteht. Dadurch besteht das Risiko, dass der Draht im erstarrenden Schweißbad
stecken bleibt. Eine zu lange Rückbrandzeit führt zu einem kürzeren Drahtvorsprung.
Dadurch erhöht sich das Risiko, dass der Lichtbogen beim nächsten Schweißstart in der
Kontaktspitze des Schweißbrenners zündet.
- Die Festlegung der Rückbrandzeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
SCT
SCT ist eine Funktion, die kleine, wiederholte Kurzschlüsse am Ende des Schweißvorgangs
vermittelt, bis der Drahtvorschub völlig gestoppt ist und der Kontakt mit dem Werkstück
unterbrochen wurde.
Gasnachströmung
Mithilfe der Gasnachströmung wird angegeben, wie lange Schutzgas nach Ausschalten des
Lichtbogens ausströmen soll.
- Die Festlegung der Gasnachströmzeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Änderung von Triggerdaten
Mithilfe dieser Funktion kann zwischen verschiedenen voreingestellten Schweißdatensätzen
umgeschaltet werden, indem der Auslöser am Schweißbrenner doppelt betätigt wird.
Es wird zwischen den Speicherplätzen 1, 2 und 3 umgeschaltet, siehe
“SPEICHERVERWALTUNG”. Wenn Speicherplatz 2 keine Daten enthält, wird stattdessen
zwischen den Speicherplätzen 1 und 3 umgeschaltet.
EIN Zwischen Speicherplätzen kann vor dem, nach dem oder beim Schweißen
umgeschaltet werden.
LIBO AUS Zwischen Speicherplätzen kann nur vor oder nach dem Schweißen
umgeschaltet werden.
3 MIG/MAG-SCHWEIßEN
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- Eine Umschaltung zwischen Auslöserdaten wird im Konfigurationsmenü aktiviert.
AVC-Vorschubeinheit
Bei Aktivierung dieser Funktion kann eine lichtbogenspannungsgesteuerte Vorschubeinheit
(Off-The-Arc-Feeder) eingesetzt werden, bei der die Lichtbogenspannung von der
Stromquelle als Versorgungsspannung für die Vorschubeinheit verwendet wird.
- Die Option AVC-Vorschubeinheit wird im Prozessmenü aktiviert.
Punktschweißen
Das Punktschweißen wird genutzt, um dünne Bleche miteinander zu verbinden.
- Aktivierung und Festlegung des Punktschweißens werden im Einstellungsmenü
vorgenommen.
Spannung
Eine höhere Spannung vergrößert die Lichtbogenlänge und sorgt für ein wärmeres und
breiteres Schweißbad.
Unabhängig vom angezeigten Menü kann der Einstellwert für die Spannung jederzeit
geändert werden. Der Wert wird im Haupt- oder Auswahlmenü angezeigt.
Drahtvorschubgeschwindigkeit
Als Drahtvorschubgeschwindigkeit wird die Vorschubgeschwindigkeit für den Fülldraht in
m/min bezeichnet.
Unabhängig vom angezeigten Menü kann der Einstellwert für die
Drahtvorschubgeschwindigkeit jederzeit geändert werden. Der Wert wird im Haupt- oder
Auswahlmenü angezeigt.
4 WIG-SCHWEIßEN
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4 WIG-SCHWEIßEN
4.1 Übersicht
Beim WIG-Schweißen schmilzt ein Lichtbogen das Werkstück mithilfe einer
nichtschmelzenden Wolframelektrode. Schweißbad und Wolframelektrode werden per
Schutzgas geschützt.
Das Pulsieren wird zur verbesserten Steuerung von Schweißbad und Erstarrungsprozess
verwendet. Die Impulsfrequenz wird so langsam festgelegt, dass das Schweißbad zwischen
jedem Impuls zumindest teilweise erstarren kann. Für die Impulseinstellung werden vier
Parameter benötigt: Impulsdauer, Hintergrundzeit, Impulsstrom und Hintergrundstrom.
4.2 Einstellungen
WIG-Schweißen ohne Pulsieren
Einstellungen Einstellbereich In Schritten von Standardeinstellung
2/4-Takt
1)
2-Takt oder 4-Takt - 2-Takt
HF/LiftArc HF oder LiftArc - HF
Live-WIG-Start
2)
- - -
Gasspülung
1)
- - -
Gasvorströmung 0-5s 0,1 s 0,5 s
Up-Slope-Zeit 0-5s 0,1 s 0,0 s
Down-Slope-Zeit 0-10s 0,1 s 2,0 s
Gasnachströmung 0-25s 0,1 s 5,0 s
Strom
2)
4-500A 1 A 100 A
Auslöserdaten AUS, EIN oder LIBO
AUS
- DEAKTIVIEREN
Abmessungen METRISCH oder
ZOLL
- METRISCH
Konsole aktivieren AUS oder EIN - EIN
Automatisches
Speichern
AUS oder EIN - AUS
Grenzwerte AUS oder EIN - AUS
Sicherheitscode AUS oder EIN - AUS
Min. Strom 0-99% 1% 0%
VRD - - -
1)
Diese Funktionen können während des Schweißens nicht geändert werden.
2)
Live-WIG-Start/maximaler Strom richten sich nach dem verwendeten Maschinentyp.
WIG-Schweißen mit Pulsieren
Einstellungen Einstellbereich In Schritten von Standardeinstellung
2/4-Takt
1)
2-Takt oder 4-Takt - 2-Takt
HF/LiftArc HF oder LiftArc - HF
Gasspülung
1)
0-5s 0,1 s 0,5 s
Gasvorströmung 0-5s 0,1 s 0,5 s
4 WIG-SCHWEIßEN
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Einstellungen Einstellbereich In Schritten von Standardeinstellung
Up-Slope-Zeit 0-5s 0,1 s 0,0 s
Down-Slope-Zeit 0-5s 0,1 s 2,0 s
Gasnachströmung 0-25s 0,1 s 5,0 s
Impulsdauer 0,001-0,1s
0,1-5 s
0,001 s
0,1 s
0.100 s
Hintergrundzeit 0,001-0,1s
0,1-1 s
0,001 s
0,1 s
0.200 s
Impulsstrom
2)
4-500A 1 A 100 A
Hintergrundstrom
2)
4-500A 1 A 25 A
Auslöserdaten AUS, EIN oder LIBO
AUS
- DEAKTIVIEREN
Abmessungen METRISCH oder
ZOLL
- METRISCH
Konsole aktivieren AUS oder EIN - EIN
Automatisches
Speichern
AUS oder EIN - AUS
Grenzwerte AUS oder EIN - AUS
Sicherheitscode AUS oder EIN - AUS
Min. Strom 0-99% 1% 0%
1)
Diese Funktionen können während des Schweißens nicht geändert werden.
2)
Der maximale Strom richtet sich nach dem verwendeten Maschinentyp.
4.3 Funktionserklärungen
2-Takt
2-Takt-Betrieb des Auslösers am Schweißbrenner.
A = Gasvorströmung B = Stromanstieg C = Stromabsenkung D =
Gasnachströmung
Im 2-Takt-Modus startet beim Drücken des Auslösers am Schweißbrenner die
Gasvorströmung (falls verwendet) und zündet den Lichtbogen (1). Der Strom steigt auf den
eingestellten Wert (gesteuert von der Up-Slope-Funktion, falls verwendet) Durch Loslassen
des Auslösers (2) wird der Strom reduziert (oder wird Down-Slope gestartet, falls verwendet)
und der Lichtbogen wird gelöscht. Falls verwendet, erfolgt eine Gasnachströmung.
- 2-Takt wird im Hauptmenü aktiviert.
4 WIG-SCHWEIßEN
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4-Takt
4-Takt-Betrieb des Auslösers am Schweißbrenner.
A = Gasvorströmung B = Stromanstieg C = Stromabsenkung D =
Gasnachströmung
4-Takt-Betrieb des Auslösers am Schweißbrenner.
Im 4-Takt-Modus startet beim Drücken des Auslösers die Gasvorströmung (falls verwendet;
1). Nach Ablauf der Gasvorströmzeit steigt der Druck auf Steuerniveau (einige Ampere), und
der Lichtbogen wird gezündet. Wenn der Auslöser (2) losgelassen wird, steigt der Strom auf
den eingestellten Wert (mit Up-Slope, falls verwendet). Am Ende des Schweißvorgangs
drückt der Bediener den Auslöser (3) erneut. Dadurch verringert sich wieder das
Stromsteuerniveau (mit Up-Slope, falls verwendet). Durch erneutes Loslassen des Auslösers
(4) wird der Lichtbogen gelöscht und es startet eine eventuelle Gasnachströmung.
- 4-Takt wird im Hauptmenü aktiviert.
HF
Bei der HF-Funktion (Hochfrequenzzündung) wird der Lichtbogen von einem
überspringenden Funken gezündet, während sich die Wolframelektrode in einem bestimmten
Abstand zum Werkstück befindet.
- Die HF-Option wird im Prozessmenü aktiviert.
LiftArc
Bei der LiftArc-Funktion wird der Lichtbogen gezündet, indem ein Kontakt zwischen
Wolframelektrode und Werkstück hergestellt und die Elektrode anschließend wieder
angehoben wird.
Zünden des Lichtbogens mit der LiftArc™-Funktion:
1. Die Elektrode berührt das Werkstück.
2. Der Auslöser wird gedrückt und ein niedriger Strom beginnt zu fließen.
3. Der Bediener hebt die Elektrode vom Werkstück ab. Dadurch wird der Lichtbogen
gezündet und der Strom steigt automatisch auf den eingestellten Wert an.
4 WIG-SCHWEIßEN
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Live-WIG-Start
Beim "Live-WIG-Start" wird der Lichtbogen gezündet, wenn die Wolframelektrode in Kontakt
mit dem Werkstück gebracht und danach von ihm abgehoben wird.
- Die Funktion "Live-WIG-Start" wird im Prozessmenü aktiviert.
Gasspülung
Die Gasspülung wird beim Messen des Gasflusses verwendet oder wenn vor dem
Schweißstart Luft oder Feuchtigkeit aus den Gasschläuchen gespült werden soll. Eine
Gasspülung findet so lange statt, wie die Taste gedrückt wird. Bei einer Gasspülung sind
weder Spannung noch Drahtvorschub aktiv.
- Die Gasspülung wird im Hauptmenü aktiviert.
Gasvorströmung
Hiermit wird die Zeit festgelegt, in der vor dem Zünden des Lichtbogens Schutzgas strömt.
- Die Festlegung der Gasvorströmzeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Up-Slope
Bei der Up-Slope-Funktion steigt der Strom beim Zünden des WIG-Lichtbogens allmählich
bis zum Vorgabewert an. Dadurch wird die Elektrode vorsichtiger erhitzt und der Schweißer
ist in der Lage, die Elektrode korrekt zu platzieren, bevor der Schweißstrom erreicht wurde.
- Die Festlegung der Up-Slope-Zeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Down-Slope
Die Down-Slope-Funktion wird beim WIG-Schweißen verwendet, um Kraterbildung zum
Schweißende zu vermeiden. Sie reduziert den Strom langsam über einen einstellbaren
Zeitraum.
- Die Festlegung der Down-Slope-Zeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Gasnachströmung
Hiermit wird die Zeit festgelegt, in der nach dem Löschen des Lichtbogens Schutzgas strömt.
- Die Festlegung der Gasnachströmzeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Impulsdauer
Dies ist die Zeitdauer, in der der Impulsstrom während eines Impulszyklus eingeschaltet ist.
- Die Festlegung der Impulsdauer wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Hintergrundzeit
Dies ist die Zeitdauer, in der der Hintergrundstrom fließt. Zusammen mit der Impulsdauer
ergibt sie die Impulszyklus-Gesamtzeit.
- Die Festlegung der Hintergrundzeit wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Hintergrundstrom
4 WIG-SCHWEIßEN
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Dies ist der niedrigere der beiden Stromwerte, die beim Impulsstromschweißen verwendet
werden.
- Die Festlegung des Hintergrundstroms wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
Impulsstrom
Dies ist der höhere der beiden Stromwerte, die beim Impulsstromschweißen verwendet
werden.
Unabhängig vom angezeigten Menü kann der Einstellwert für den Impulsstrom jederzeit
geändert werden. Der Wert wird im Haupt-, Auswahl- oder Einstellungsmenü angezeigt.
WIG-Schweißen mit Impuls.
A = Strom B = Zeit C = Hintergrundzeit
D = Hintergrund E = Impulszeit F = Impulsstrom
Strom
Ein höherer Strom erzeugt einen breiteren und tieferen Einbrand im Werkstück.
Unabhängig vom angezeigten Menü kann der Einstellwert für den Strom jederzeit geändert
werden. Der Wert wird im Haupt- oder Auswahlmenü angezeigt.
Umschaltung zwischen Auslöserdaten
Mithilfe dieser Funktion kann zwischen verschiedenen voreingestellten Schweißdatensätzen
umgeschaltet werden, indem der Auslöser am Schweißbrenner doppelt betätigt wird.
Es wird zwischen den Speicherplätzen 1, 2 und 3 umgeschaltet, siehe Kapitel
"SPEICHERVERWALTUNG". Wenn Speicherplatz 2 keine Daten enthält, wird stattdessen
zwischen den Speicherplätzen 1 und 3 umgeschaltet.
EIN Zwischen Speicherplätzen kann vor dem, nach dem oder beim Schweißen
umgeschaltet werden.
LIBO AUS Zwischen Speicherplätzen kann nur vor oder nach dem Schweißen
umgeschaltet werden.
- Eine Umschaltung zwischen Auslöserdaten wird im Konfigurationsmenü aktiviert.
Min. Strom (Fernsteuerung min.)
Wird verwendet, um den minimalen Strom für die Fernsteuerung einzustellen. Wenn der
maximale Strom 100 A beträgt und der minimale Strom bei 50 A liegen soll, stellen Sie den
minimalen Stromwert auf 50%. Wenn der maximale Strom 100 A beträgt und der minimale
Strom bei 90 A liegen soll, stellen Sie den minimalen Stromwert auf 90%.
- Die Einstellung für den minimalen Strom wird im Einstellungsmenü vorgenommen.
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VRD (Voltage Reduction Device; Spannungsminderungseinrichtung)
Per VRD-Funktion wird sichergestellt, dass die Leerlaufspannung maximal 35 V beträgt,
wenn kein Schweißvorgang stattfindet. Dies wird über das VRD-Symbol angezeigt (siehe
Abbildung).
Die VRD-Funktion wird blockiert, wenn das System den Beginn eines Schweißvorgangs
erkannt hat.
Wenn die Leerlaufspannung bei aktivierter VRD-Funktion den Grenzwert von 35 V
überschreitet, erscheint eine Fehlermeldung (16) auf dem Display. So lange diese Anzeige
besteht, kann kein Schweißvorgang gestartet werden.
VRD-Symbol
HINWEIS!
Die VRD-Funktion ist bei Stromquellen nutzbar, in die sie implementiert ist.
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ESAB U6 Aristo® Benutzerhandbuch

Typ
Benutzerhandbuch
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