ESAB PROTIG 315 Programming Manual

Typ
Programming Manual
443 425--003 9604 Valid from Machine no 606 XXX--XXXX
PROTIG 315
TIG--welding equipment
WIG--Schweissausrüstung
Programming
Programmierung
SICHERHEIT 72.....................................................
TECHNISCHE BESCHREIBUNG 73...................................
BLOCKSCHALTBILD 77.............................................
FUNKTIONSBESCHREIBUNG 78.....................................
Programmiersperre 82............................................
PROGRAMMIER--FUNKTIONEN 83...................................
Programmiereinheit 84............................................
Programmierregeln 86............................................
TASTENTFUKTIONEN 87............................................
SHIFT-- Funktion 87..............................................
Andere Funktion als SHIFT 87.....................................
Programmschritte 88.............................................
Löschen 89......................................................
Sektor--Begriffe 91...............................................
Slope--Begriffe 95................................................
Erhöhen/Vermindern--Funktion 97..................................
Start/Stopp--Funktion 98..........................................
INBETRIEBSETZUNG 101............................................
Aktuelle Werkzugcodes 101........................................
Schreibe--Funktion 102............................................
Lese--Funktion 103................................................
Notizbuch 104....................................................
PROGRAMMIERUNG 105.............................................
Dezimalpunkt--Eingabe 105.........................................
Manuelles Programm 105..........................................
SCHWEISSPROGRAMME 110.........................................
Test von Schweissprogrammen ohne Schweissen 115.................
Übertragung von Schweissprogrammen zwischen Arbeitsbereich und
Bibliotheksbereich 115.........................................
Impulsschweissen 117.............................................
Lichtbogenspannung 121...........................................
Heftschweissen 122...............................................
Pendelung 122....................................................
Spezial--Pulsierfunktion 126........................................
Intervall--Schweissen 129..........................................
Rotation bis zur Startposition 130....................................
Ausgangslagen-- Funktion 131......................................
CODES 132..........................................................
Quittierungscode--Verzeichnis 132...................................
Aktivitätscode--Verzeichnis 132.....................................
Sperrcode--Verzeichnis 133.........................................
ÜBERTRAGUNG VON SCHWEISSPROGRAMMEN 136..................
Übertragung von Schweissprogrammen zwischen PROTIG 315 und
einem Extern--Speicher 136.....................................
Übertragung von Steuerausrüstung zu Mikrokassette 137..............
Übertragung von Mikrokassette zu Steuerausrüstung 138..............
Übertragung von Schweissprogrammen 139..........................
Ausdruck mit Übertragung von Schweissprogrammen von
Steuerausrüstung zu HX--20 Drucker 140.........................
Mikrokassetten--Handhabung 140...................................
Änderungen vorbehalten.
-- 7 1 --mmvarnga
WARNUNG
BEIM LICHTBOGENSCHWEIßEN UND LICHTBOGENSCHNEIDEN KANN IHNEN
UND ANDEREN SCHADEN ZUGEFÜGT WERDEN. DESHALB MÜSSEN SIE BEI
DIESEN ARBEITEN BESONDERS VORSICHTIG SEIN. BEFOLGEN SIE DIE
SICHERHEITSVORSCHRIFTEN IHRES ARBEITGEBERS, DIE SICH AUF DEN
WARNUNGSTEXT DES HERSTELLERS BEZIEHEN.
ELEKTRISCHER SCHLAG -- Kann den Tod bringen.
S Die Schweißausrüstung gemäß örtlichen Standards installieren und erden.
S Keine Stromführenden Teile oder Elektroden mit bloßen Händen oder mit nasser
Schutzausrüstung berühren.
S Personen müssen sich selbst von Erde und Werkstück isolieren.
S Der Arbeitsplatz muß sicher sein.
RAUCH UND GAS -- Können Ihre Gesundheit gefährden.
S Das Angesicht ist vom Schweißrauch wegzudrehen.
S Ventilieren Sie und saugen Sie den Rauch aus dem Arbeitsbereich ab.
UV-- UND IR--LICHT -- Können Brandschäden an Augen und Haut verursachen
S Augen und Körper schützen. Geeigneten Schutzhelm mit Filtereinsatz und
Schutzkleider tragen.
S Übriges Personal in der Nähe, ist durch Schutzwände oder Vorhänge zu
schützen.
FEUERGEFAHR
S Schweißfunken können ein Feuer entzünden. Daher ist dafür zu sorgen, daß
sich am Schweißarbeitsplatz keine brennbaren Gegenstände befinden.
GERÄUSCHE -- Übermäßige Geräusche können Gehörschäden verursachen
S Schützen Sie ihre Ohren. Benutzen Sie Kapselgehörschützer oder andere
Gehörschützer.
S Warnen Sie Umstehende vor der Gefahr.
BEI STÖRUNGEN
S Nur Fachleute mit der Behebung von Störungen beauftragen.
LESEN SIE DIE BETRIEBSANWEISUNG VOR DER
INSTALLATION UND INBETRIEBNAHME DURCH.
SCHÜTZEN SIE SICH SELBST UND ANDERE!
SICHERHEIT
-- 7 2 --df00f2ga
SICHERHEIT
Der Anwender eines ESAB--Schweißausrüstungen ist verantwortlich für die Sicher-
heitsmaßnahmen, die für das Personal gelten, das mit der Anlage oder in deren Nä-
he arbeitet.
Die Sicherheitsmaßnahmen sollen den Anforderungen entsprechen, die an diesen
Schweißausrüstungen gestellt werden.
Der Inhalt dieser Empfehlung kann als eine Ergänzung der normalen Vorschriften für
den Arbeitsplatz betrachtet werden.
Die Bedienung muß nach gegebenen Anleitungen von Personal ausgeführt werden,
das mit den F unktionen des Schweißausrüstungen gut vertraut ist.
Ein falsches Manöver kann eine unnormale Situation herbeiführen, die Personen--
und maschinellen Sachschaden verursachen kann.
1. Personal, das mit dem Schweißausrüstungen arbeitet, soll gut vertraut sein mit:
S dessen Handhabung
S dem Standort des Notausschalters
S dessen Funktion
S den geltenden Sicherheitsvorschriften
S Schweißungen
Um die Bedienung zu erleichtern, ist jeder elektr. Schalter, Druckknopf oder je-
des Potentiometer mit einem Schild versehen, auf dem der Typ der aktivierten
Bewegung oder der Einschaltung bei Betrieb angegeben sind.
2. Der Bediener soll sicherstellen:
S daß sich kein Unbefugter im Arbeitsbereich des Schweißausrüstungen befin-
det, bevor dieser eingeschaltet wird.
S daß keine Person ungeschützt steht, wenn der Lichtbogen gezündet wird.
3. Der Arbeitsplatz soll:
S für den Zweck geeignet sein
S zugfrei sein
4. Persönliche Schutzausrüstung
S Immer die vorgeschriebene, persönliche Schutzausrüstung wie z.B. Schutz-
brille, feuersichere Arbeitskleidung, Schutzhandschuhe tragen.
S Keine lose sitzenden Gegenstände wie Gürtel, Armbänder, Ringe usw. tra-
gen, die hängenbleiben oder Brandverletzungen verursachen können.
5. Sonstiges
S Kontrollieren, ob die angewiesenen Rückleiter gut angeschlossen sind.
S Eingriffe in elektr. Geräten dürfen nur von einem Elektriker vorgenommen
werden.
S Erforderliche Feuerlöschausrüstung muß an einem gut sichtbaren Platz
leicht zugänglich sein.
S Schmierung und Wartung des Schweißausrüstungen darf nicht während des
Betriebs erfolgen.
apa2dp03
TECHNISCHE BESCHREIBUNG
-- 7 3 --dpa4d1ga
TECHNISCHE BESCHREIBUNG
PROTIG 315 ist eine programmierbare WIG-- Schweissausrüstung mit der Möglich -
keit den Schweissvorgang zu programmieren, Schweissprogramme zu speichern
und zwischen gleichen Schweissausrüstungen zu übertragen.
Als Externspeicher kann ein völlig IBM--kompatibler PC zusammen mit ESABs Da-
tenbasprogramm PROfile angewendet werden. Die alte Version von EPSON HX--20
kann auch verwendet werden.
PROTIG 315 ist zur Anwendung zusammen mit den Rohrverbindungswerkzeugen
PRB/PRC/PRD/PRE/PRF/PRG/PRI und der Drahtvorschubeinheit M T C20/MEI20,
bzw. den Rohreinschweisswerkzeugen POA/PIA/POB und dem Komponentsystem
A25 vorgesehen. Die Ausrüstung kann auch zusammen mit einem WIG--Handbren-
ner angewendet werden. Die Ausrüstung entspricht den Anforderungen gemäss
Standard IEC 974.
Eine komplette Schweissausrüstung
besteht aus folgenden Bauteilen:
S Schweisstromquelle
Verwendungsbereich, technische Da-
ten, Konstruktion und Funktion.
S Elektronikeinheit
Steckrahmen mit Platinen
S Programmiereinheit
Layout und Programmierung
S WIG--Schweisswerkzeuge
Siehe das jeweilige Bedienerhandbuch
S Drahtvorschubeinheit
Siehe das jeweilige Bedienerhandbuch
PROTIG 315 ist zur Anwendung in Kom-
bination mit einer neuen Ausführung der
Programmiereinheit und der EPROM--
Version R5E und R6A vorgesehen (die
ältere Version kann nicht angewendet
werden).
Eingegebene Werte oder Positionen werden via einen Ziffer-- und Zeichenindika-
tor angezeigt.
TECHNISCHE BESCHREIBUNG
-- 7 4 --dpa4d1ga
TECHNISCHE DATEN
PROTIG 315
Zulässige Belastung (Gleichstrom), Schweisstromquelle
ED % 100 60 35
Strom (A) 200 250 315
Spannung (V) 18 20 23
Zulässige Belastung (Gleichstrom), Schweisswerkzeug Siehe die jeweilige
Gebrauchsanweisung
Einstellbereich (Gleichstrom) 5 -- 315 A
Max. Leerlaufspannung 67 V
Leerlaufleistung 500 -- 600 W
Umgebungstemperatur:
2
5
_
C
5
5
_
C
g
g
p
während Transport
-- 2 5 _C--+55_C
1
0
_
C
+
4
0
_
C
während Schweissen
-- 1 0 _C--+40_C
Relative Luftfeuchtigkeit:
b
i
4
0
_
C
g
bis zu 50%
bei +40_C
b
e
i
+
2
0
_
C
bis zu 90%, nur Lagerung
bei + 20_C
Temperaturklasse F (155_C)
Schutzform IP 23 AF
Wirkungsgrad und Leistungsfaktor Siehe Gebrauchsanweisung für
PROTIG 315
Netzspannungsvariation Weniger als 2 A bei 10% Varia-
tion der Netzspannung
Programmsektoren 1--999 Stk
Speicherkapazität Etwa 150 Programme
Batteriereserve 2 Jahre
Netz--
anschluss
50 -- 60 Hz
3x208 V 3x230 V 3x380 V 3x400 V 3x415 V 3x440 V 3x460 V 3x480 V 3x500 V
TECHNISCHE BESCHREIBUNG
-- 7 5 --dpa4d1ga
Die Hauptkomponenten der Steuer-- und Regelausrüstung besteht aus:
1. Programmiereinheit
2. Elektronikeinheit
S Die Programmiereinheit ist mit Z iffer--, Funktions-- und Parametertasten sowie
Ziffer-- und Zeichenanzeige versehen.
TECHNISCHE BESCHREIBUNG
-- 7 6 --dpa4d1ga
S Die Elektronikeinhit enthält:
A01 Rechnerplatine
S Zur Kontrolle des Schweissvorgangs zusamm e n mit der CPU--Plati -
ne.
S Mit Zeitfunktionen für das Schweissen, Impuls-- und Slope--Funktio-
nen.
S Für Anpassung von Tastatur und Display an den Prozessor.
A03 CPU--Platine 16 kByte RWM und EPROM (Platine)
S Zur Speicherung von Schweissprogrammen
S Zur Verarbeitung und Ausführung von Instruktionen.
A06 E/A--Platine zur Steuerung aller Aktivitäten beim Schweissen
A07 Verbindungsplatine
A08 Motorplatine für Pendelbewegung
A09 Motorplatine für Drahtvorschubbewegung
A10 Motorplatine für Rotationsbewegung. Beachten, dass die Motorplatinen
A 08 -- A10 identisch sind.
A11 Motorplatine zur Regelung der Lichtbogenlänge
A12 Stromreferenzplatine
A13 Relaisplatine mit Relais für Ein--/Auskupplung von Magnetventilen und
Startfunktionen.
A14 Rückplatte (Platine)
A15 Frontplatine
A16 Entstörungsplatine, vorn
A17 Entstörungsplatine, hinten
A18 Filterplatine zur Messung der Lichtbogenspannung
A21 Vorschubeinheit
BLOCKSCHALTBILD
-- 7 7 --dpa4d1ga
BLOCKSCHALTBILD
Steuer-- und Pro-
grammiereinheit
Elektronikein-
heit (Platinen-
steckrahmen)
Rohrschweisswerk-
zeug und Rohrein-
schweisswerkzeug
Externe Speiche-
reinheit
Schweisstrom-
quelle
Drahtvorschubein-
heit
Regelverstärker
und Slope--Einheit
Zusatzeinheit:
Registrierender Drucker für Schweissparameter, Schweisstrom, Lichtbogenspan-
nung und Rotationsbewegung des Werkzeugs.
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
-- 7 8 --dpa4b1ga
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
Die Schweissausrüstung kann in folgende Funktionen eingeteilt werden.
S Schweisstromkreis
S Schutzgaskreis
S Speise -- und Steuerkreis
S Motorkreis
S Programmhandhabung
Schweisstromkreis
Der im Elektronikteil eingebaute Stromregler gibt in Kombination mit dem Messwi-
derstand der Schweisstromquelle eine sehr gute Einstell-- und Wiederhohlgenauig-
keit des Schweisstroms.
Durch eine Wahlmöglichkeit bei der Programmierung kann der Schweisstrom zwi-
schen den gewünschten Werten während des ganzen Schweissverlaufs oder nur be-
stimmte Abschnitte daraus pulsiert werden.
Auch durch eine Wahlmöglichkeit bei der Programmierung kann die Anstieg-- oder
Abfall--Funktion (slope--up bzw. slope--down) gewählt werden. Diese beiden Funktio-
nen können nicht nur am Anfang und Ende des Schweissprogramms ausgenützt
werden, sondern auch innerhalb bestimmte Abschnitte des Programms.
Die Anstieg/Abfall--Funktion kann entweder zeitbasiert oder positionsorientiert sein.
Bei der positionsorientierten Anstieg/Abfall--Funktion kann eine kontinuierliche
Stromänderung auch bei einzelnen Abschnitten des Schweissprogramms erfolgen.
Zu Beginn des Schweissverlaufs ist die HF--Einheit der Schweisstromquelle einge-
schaltet. Die Zündung des Lichtbogens wird dabei über den Schweisstromkreis über-
wacht. Nach der Zündung wird die HF-- Einheit automatisch abgeschaltet.
Als zusätzlicher Schutz ist e ine “Wassersicherung“ im Schwesstromkreis eingeschal-
tet. Die Sicherung wird kontinuierlich durch das um den Sicherungsdraht zirkulieren -
de Wasser gekühlt. F alls die Wasserzirkulation aufhören sollte, schmilzt der Siche-
rungsdraht, und der Schweisstromkreis wird unterbrochen.
Die Elektronikeinheit ist intern für eine Überwachungsfunktion vorbereitet, die bei
Aufhören der Wasserzirkulation blockiert wird.
Schutzgaskreis
Auf der Rückplatte der Elektronikeinheit sind Anschlussmöglichkeiten für Wurzelgas,
Startgas und Schweissgas.
S Das Wurzelgas kann manuell eingeschaltet oder für die gewünschte Zeit pro-
grammiert werden.
S Startgas und Schweissgas sind manchmal identisch. Hier besteht aber die
Möglichkeit verschiedene Gastypen zu verwenden.
Die Vor-- und Nachspülzeit für Schutzgas kann wahlweise zwischen 0 und 999 Se-
kunden programmiert werden.
Ausser den drei Magnetventilen der verschiedenen Gasfunktionen, ist auch ein Gas-
flusswächter eingeschaltet. Der Gasflusswächter zeigt an, ob Schutzgas während
des Schweissverlaufs vorhanden ist.
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
-- 7 9 --dpa4b1ga
Falls Schutzgas nicht vorhanden ist, wir d der Schweissverlauf unterbrochen. Die
Wurzelgasfunktion ist nicht an den Gasflusswächter angeschlossen.
Speise-- und Steuerkreis
Die Elektronikeinheit ist an die von der Stromquelle und deren Steuertrafo geliferte
Spannung von 42 V AC angeschlossen.
Die Stromversorgungseinheit, die M agnetventile und der Startkreis werden mit 42 V
AC über Relaisplatinen und Verriegelungsfunktionen versorgt.
Die Versorgungseinheit liefert +5, --5, +12 --12, +15 und --15 V DC als Versorgungs--
spannung für den Platinen--Steckrahmen sowie 36 und 60 V DC für die Motorkreise.
Die Versorgungseinheit hat automatische Wiedereinschaltung nach Netzausfall,
kurzschlussichere Ausgänge sowie eine F unktion, wo die die Ver sorgungseinheit ab-
getrennt wird, falls eine der Speisespannungen für den Steckrahmen den Nennwert
um mehr als +/ -- 5% über-- oder unterschreiten sollte.
Eine grüne Leuchtdiode auf der Elektronikeinheit zeigt an, dass Speisespannung
eingeschaltet ist.
Motorkreis
Die Elektronikeinheit ist für vier Motorfunktionen vorgesehen: Rotation, Drahtvor--
schubbewegung, Lichtbogenlängenregelung und Pendelfunktion.
Für die Regelung der Lichtbogenlänge gibt es eine besondere Platine. Für die Pen-
delung wird aber derselbe Motorregler verwendet wie für den Drahtvorschub und die
Rotationsbewegung.
Die Speisespannung für den Läufer der Rotations-- und Drahtvorschubbewegung ist
24 V. Beide Motoren haben einen Tachometergenerator.
Das Regelsystem nutzt die Tachometerspannung aus und gewährleistet daurch eine
sehr gute Konstanthaltung der Drehzahl bei variierenden Belastungsverhältnissen.
Das Regelsystem hat entsprechende Stromgrenzen für jeden Motor.
Durch Ausnützung des Tachometergenerators der Rotationsbewegung, kann auch
die jeweilige Position des Motors festgestellt werden. Die Tachom etergeneratoren
liefern eine grosse Anzahl von Impulsen, und dadurch erhält man eine sehr hohe
Positioniergenauigkeit.
Eine Ausnahme im Hinblick auf die Speisespannung für die Motoren ist die Drahtvor-
schubeinheit MTC 20, die einen 36 V--Motor mit höherer Leistung hat als die übrigen
Motoren. Wenn diese Einheit angeschlossen wird, erhält man automatisch eine -
here Stromgrenze.
Die kleineren Motoren haben Dauermagneten (gilt auch für MEI 20), während der
MTC 20--Motor einen Stator mit F eldwicklung hat.
Sollte irgendeiner der Motoren von der Elekktronikeinheit getrennt werden, wird die
Spannungsversorgung zur ganzen Einheit unterbrochen.
Bei Wiedereinschaltung oder Austausch des Schweisswerkzeugs fragt die Program-
miereinheit nach einem Werkzeugcode (Identifikation), die erst beantwortet werden
muss, bevor die Ausrüstung wieder zum Schweissen verwendet werden kann.
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
-- 8 0 --dpa4b1ga
Schweisstromquelle
Rein elektrotechnisch kann die Schweisstromquelle in vier verschiedenen Einheiten
eingeteilt werden.
1. Leistungseinheit
2. Hauptplatine
3. Hochfrequenzeinheit
4. Elektronikausrüstung (Platinensteckrahmen)
Die Leistungseinheit (Gebläsegekühlt) enthält:
S Haupttransformator
S Transistoreinheit
S Diodenbrücken
S Hilfsdioden
S Drossel
Transforma tor-- und Drosselwicklungen sind silikonimpr ägniert.
Die Drossel sorgt für einen weicheren Schweissverlauf mit weniger Spritzer.
Der Messwiderstand im Schweisskreis gibt eine proportionale Spannung, die zu dem
Regelsystem zurückgekoppelt wird, und kompensiert auf diese Weise für Span-
nungsschwankungen im Schweisskreis.
Die Transistoren regeln die Schweisstromstärke.
Die Leistungseinheit hat drei Überlastschutze (Thermowächter).
Die Hauptplatine enthält:
S Computer
S Speicherfunktion
S Regelfunktion
S Steuerfunktionen
Der Steuertrafo versorgt das Systemet mit 42 V AC.
Die Gasspülfunktion ist jetzt in der Elektronikeinheit verlegt und wurde dabei von ei-
ner festen Zeit zu einer programmierbaren F unktion geändert.
Die Hochfrequenzeinhet enthält:
S HF--Einheit
S HF--Transformator
Die Hochfrequenzeinheit wird automatisch abgeschaltet, wenn der Lichtbogen ge-
zündet hat.
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
-- 8 1 --dpa4b1ga
Die Elektronikausrüstung (Platinensteckrahmen) enthält:
S Prozess--Bereich
S Daten--Bereich
Der Grenzschnitt zwischen diesen beiden Bereichen besteht aus der Anschlussplati-
ne zwischen Frontplatte und Rückplatte (Pos. 7 und 15).
Prozess--Bereich
S Pendelmotorplatine Pos. 8
S Drahtvorschubplatine Pos. 9
S Rotationsmotorplatine Pos. 10
Diese drei Motorplatinen (Pos. 8, 9 10) sind identisch.
Die Versorgungsspannung beträgt 42 V DC mit Vollwellengleichrichtung über ei-
nen Glättkondensator 220 mF über die Anschlüsse.
Zur Regelung der Motordrehzahl wird ein ”Chopper”--Regler (Impulspausenrege-
lung) angewendet. Der Referenzwert erhält man via einen 10 Bit D/A--Umsetzer.
Jeder Motor hat eine Tachometer--Rückkopplung und eine Stromgrenze. Der
Lichtbogenlängenmotor hat statt Tachometer eine Lichtbogenspannungs--Rück-
kopplung.
Der Referenzwert erhält man via einen 8 Bit D/A--Umsetzer.
S Lichtbogenlängen--Motorplatine Pos. 11
S Stromreglerplatine Pos. 12
Der Referenzwert erhält man vom Schweissprogramm via E/A-- und CPU--Plati -
nen.
Der Regler ist vom Datenbereich über einen 12 Bit D/A--Umsetzer galvanisch ge-
trennt, der Schritte von jeweils 0,1 A zwischen 5 und 315 A ( theoretischer Wert)
liefert.
Der Messwiderstand im Schweisstromkreis ist wichtig für die gesamte Messge-
nauigkeit des Schweisstroms.
Der Spannungsfall am Messwiderstand ist eine Rückkopplung vom Schweiss-
stromkreis.
S Relaisplatine Pos. 13
Die Funktionen der Relaisplatine besteht in Ein--/Ausschaltung der Speisespan-
nung (42 V) für die drei Magnetventile, sowie die Startfunktion der Schweiss-
stromquelle (insgesamt 4 Relais).
Die Platine hat Platz für insgesamt acht Relaisfunktionen.
Alle Platinen im Prozessbereich werden über die E/A--Platine aktiviert.
Datenbereich
S E/A--Platine
Die E/A--Platine kontrolliert sämtliche Aktivitäten im Schweissvorgang.
Sie hat 9 verschiedene 8 Bit Gatter, insgesamt 72 Anschlüsse (Drähte).
Die Platine hat auch Kreise für Adressierungslogik.
FUNKTIONSBESCHREIBUNG
-- 8 2 --dpa4b1ga
S CPU--Platine
Die CPU--Platine enthält:
S Einen Prozessor
S Einen Bus--Puffer
S Eine interne Uhr (Zeitbasis für das ganze System). Die Funktion ist, Instruk-
tionen zu verarbeiten und auszuführen (Kontrolle der Daten-- und Prozess -
bereiche).
S Eine Kommunikationsverbindung für Serienkommunikation.
S Eine Funktion für Prozedur-- und Schweissprogramme.
S Das Prozedurprogramm ist in 2 EPROM--Kapsleln gespeichert, die ihre Infor -
mation auch nach einer Unterbrechung der Speisespannung beibehalten.
Der Inhalt kann nur durch UV--Licht gelöscht werden.
S Die Schweissprogramme sind in einem 16 kB Schreib-- und Lesespeicher
gelagert, wovon 15kB für die Speicherung von Schweissdaten verwendet
werden. Im Speicher werden auch der Drehzahlanzeiger, Indikatoren (Flag-
gen) und zufällige Zahlen gespeichert.
S Rechnerplatine
Die Rechnerplatine enthält drei wichtige Kreise:
S 8259 -- zur Kontrolle des Schweissvorgangs zusammen mit der CPU--Plati-
ne.
S 8253 -- mit Zeitfunktionen für den Schweissvorgang und die Slope --Funktion.
S 8279 -- für Anpassung von Tastatur und Display an den Mikroprozessor in
der CPU.
Programmiersperre
Prog rammiersperre über einen Schlü sselschalter au f der Programmiereinheit
1. Zugängliche Funktioner in der Stellung ”Programmiersperre”.
S Versetzung der Zentrumlinie der Elektrode während des Schweissvorgangs
und im manuellen Programm.
S Lesen von Parameterwerten.
S Kontrolle von Programmen (Schrittfunktion)
S Übertragung von Schweissprogramm von Bibliotheksbereich zu Arbeitsbe-
reich.
S Übertragung von Schweissprogramm von Computer zu Arbeitsbereich.
S Löschen von Programmen im Arbeitsbereich.
S Startvorgang.
S Stopp und Start von Schweissprogramm sowie Notaus mittels gleichzeitiger
Betätigung von drei Tasten.
2. Verbotene Funktionen in der Stellung ”Programmiersperre”.
S Löschen von Schweissparametern in einem Schweissprogramm.
S Löschen von Schweissprogramm im Bibliotheksbereich.
S Erhöhen/Vermindern--Tasten (+ und --).
S Austausch des Inhalts eines Schweissprogramms
S Austausch oder Änderung von Parametewerten.
S Übertragung von Schweissprogramm von Arbetsbereich zu Bibliotheksbere-
ich.
Anmerkung: Falls eine verbotene Funktion gewählt wurde, wird im Anzeigefenster
”Bloc” angezeigt. Der Computer reagiert nicht auf der Betätigung einer verbotenen
Funktion.
PROGRAMMIER- FUNKTIONEN
-- 8 3 --dpa4p1gb
PROGRAMMIER--FUNKTIONEN
Hier werden die einzelnen Funktionen im Hinblick auf Programmierung beschrieben.
Die Beschreibung umfasst sowohl Programmier--Beispiele mit entsprechenden Kom -
binationsmöglichkeiten als auch ein Fehlercode--Verzeichnis.
Vor dem Schweissen können folgende Funktionen aktiviert werden:
S Manuelle Gasvorspülung
S Manuelle Lichtbogenlängen--Regelung
S Manuelle Einstellung von Elektrode (seitlich)
S Manuelle Einstellung von Zusatzdraht
S Manuelle Einstellung von Ausgangslage der Rotation
Vor dem Schweissen werden alle Schweissprogramm--Operationen ausgeführt
S Programmierung
S Test von fertigen Programmen (ohne Schweissen)
S Lesen in befindlichem Programm
S Änderung von einzelnen Parametern oder Programmteilen
S Schrittweiser Durchlauf des Programms oder einzelner Sektoren
S Übertragung von Schweissprogramm zwischen Arbeitsbereich und Bibliotheks-
bereich in beiden Richtungen
S Übertragung von Schweissprogramm zwischen Arbeitsbereich und Mikrokasset-
te oder ”Profile”-- Programm in beiden Richtungen
Funktionen, die während des Schweissens ausgeführt werden können:
S Gasvorspülung und Gasnachspülung
S Besondere Startgas während der Startprozedur
S Wurzelgasspülung
S Pulsierung von Schweisstrom, Rotations-- und Drahtvorschub--Bewegung
S Synchron--Pulsierung von Schweisstrom und Drahtvorschub--Bewegung
S Synchron--Pulsierung von Schweisstrom und Rotations--Bewegung
S Zeitabhängige Slope--up-- und Slope--down--F unktion
S Positionsabhängige Slope--up-- und Slope--down--Funktion
S AVC -- und Pendelfuntktion.
Während des Schweissens können folgende Justierungen und
Registrierungen vorgenommen werden:
S Stopp und Neustart des Schweissverlaufs in der gewünschten Position
S Positionskontrolle während der Rotationsbewegung
S Manuelle Nachstellung der Elektrodenposition (vertikal und horizontal)
S Parameter--Lesen während der Slope--Funktion
S Änderung von einzelnen Parametern in einem geschweissten Sektor
S Registrierung von Lichtbogenspannung, Schweisstrom und Rotationsbewegung
PROGRAMMIER- FUNKTIONEN
-- 8 4 --dpa4p1gb
S Schrittweiser Durchlauf eines geschweissten Sektors
S Einführung eines neuen Sektors
Programmiereinheit
Auf der Programmiereinheit befindet sich:
S Ein Display mit 7--Segment--Anzeigern
S Ein Schlüssel zum Sperren der Programmierung
S 37 Tasten, die folgendermassen eingeteilt sind:
S Funktionstasten
S Parametertasten
S Zifferntasten
Funktionstasten
Gasfunktionstasten
Verzögerter Start der Rota-
tionsbewegung
Rotation des Schweiss --
werkzeugs im Uhrzeiger--
und Gegenuhrzeigersinn
Zusatzdrahtvorschub
Zentrumlinien--Justierung
Start-- und Stopptaste für
Schweissen
PROGRAMMIER- FUNKTIONEN
-- 8 5 --dpa4p1gb
Parametertasten
Impuls--Funktionstasten
Löschtaste
Bogenlängenregelungs--
tasten
Pendel--Funktionstasten
Schritt--Funktionstaste
Bewirkt Zweitfunktion bei
gewissen Tasten
Aufteilung von Schweiss--
programmen in verschie--
denen Sektoren
Erhöht den angezeigten
Wert
Vermindert den ange--zeig-
ten Wert
Slope --up-- und Slope--
downfunktion
Ergibt ProgrammNummer
Zifferntasten
Zifferntasten
Dezimalpunkt
PROGRAMMIER- FUNKTIONEN
-- 8 6 --dpa4p1gb
Programmierregeln
Symbol für nicht--leuchtendes Display (d.h. keine Anzeige).
Symbol für Display mit eingegebenem Wert.
Symbol für Display mit Sektornummer--Anzeige.
Symbol für Display mit Fehlercode--Anzeige, Sperrcode.
Zeigt, dass Löschen erfolgt.
Zeigt, dass ein eingegebenes Programm gespeichert wird.
Zeigt, dass ein Programm aus Bibliotheksbereich kopiert und
in Arbeitsbereich übertragen wird.
Zeigt, dass der letzte Vorgang im Schweissprogramm abge-
schlossen ist.
Zeigt, dass eine Operation im Gang ist -- weitere Tastenbetäti-
gungen werden nicht berücksichtigt.
Zeigt, dass die SHIFT--Taste betätigt ist.
TASTENTFUKTIONEN
-- 8 7 --dpa4kppg
TASTENTFUKTIONEN
SHIFT-- Funktion
Mit der SHIFT--Taste wird, ähnlich wie bei Tashcenrechnern, gewissen Tasten eine
zweite Funktion zugeordnet.
Die SHIFT--Taste, gleichzeitig mit der Betätigung einer anderen Taste, eingedrückt
halten.
Erklärungen Betätigen Display Leuchtende Tas -
te(n)
Werkzeugcode
”TOOL”
Startgas
Pulsierte Draht--
vorschubbewegung
Momentanwert--An -
zeige (nur in Ver--
bindung mit dem
Schweissen)
Andere Funktion als SHIFT
Lichtbogenlängen--Regelung und Pendelung
Bogenlängen --Regelung AVC während
Impulszeit
Bogenlängen --Regelung AVC während
Hinterstromzeit
Pendel--Frequenz ”WEAVE RATE”
Pendel --Frequenz ”WEAVE AMPL”
Pausenzeit Pendel--Bewegung ”DWELL
LEFT”
Pausenzeit Pendel--Bewegung ”DWELL
RIGHT”
TASTENTFUKTIONEN
-- 8 8 --dpa4kppg
Programmschritte
Schrittweiser Durchlauf des ganzen Programms vor dem Schweissen.
Erklärungen Betätigen Display Leuchtende Tas -
te(n)
Zeigt Schritt für
Schritt alle einge --
gebenen Parame-
ter eines Pro-
gramms. Das
Schritten kann an
jeder beliebigen
Stelle im Pro-
gramm beendet
werden.
Schrittweiser Durchlauf eines Programms in Bezug auf einzelne Parameter
Schritt 1:
Zeigt den ge-
wünschten Para-
meter.
Schritt 2:
Sowohl die Para--
metertaste als auch
das Display erlö-
schen.
Schritt 3:
Erneutes Drücken
derselben Parame--
tertaste zeigt den
Wert des nächsten
Sektors im selben
Programm.
Schritt 4:
Durch noch ein
Drücken derselben
Taste erlöschen Ta-
ste und Display
wieder.
Während einer Schweissequenz ist das Schritten nur innerhalb des Sektors möglich,
in dem die aktuelle Aktivität stattfindet. Das Schritten wird mit der STEP--Taste aus-
geführt. 1, 3, 5 ... usw. zeigt die Parameterwerte.
2, 4, 6 ......usw. bewirkt Erlöschen von Parametertaste und Display.
Der Schrittvorgang kann an jeder beliebigen Stelle im Programm beendet werden. .
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ESAB PROTIG 315 Programming Manual

Typ
Programming Manual