Magnetek ST Electric Shoe Brake Bedienungsanleitung

Typ
Bedienungsanleitung
Elektrische ST-Backenbremsen
Elektrische ST-Backenbremsen von Magnetek
Bedienungsanleitung
Teilenummer: 452038 R01
October 2018
©Copyright 2018 Magnetek Material Handling
Elektrische ST-Backenbremsen – Bedienungsanleitung
October 2018
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Elektrische ST-Backenbremsen – Bedienungsanleitung
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Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeine Beschreibung..................................................................................................................7
1.1 ST.................................................................................................................................................8
1.2 ST/E .............................................................................................................................................9
2 Anwendung .......................................................................................................................................10
3 Beschreibung der Funktionsweise .................................................................................................11
3.1 Allgemeines................................................................................................................................11
3.2 Reservehub der Druckvorrichtung..............................................................................................14
3.3 Schubstangen ............................................................................................................................16
3.4 Schubstangenbaugruppe für automatische Einstellung .............................................................17
3.5 Schubstangenbaugruppe für manuelle Einstellung....................................................................18
3.6 Baugruppe für automatischen Ausgleich....................................................................................19
3.7 Außen befindliche Bremsmomentfederbaugruppe.....................................................................20
3.8 Handlösevorrichtung ..................................................................................................................21
3.9 Endschalter ................................................................................................................................23
3.10 Sonstiges ...................................................................................................................................24
4 Einstellung ........................................................................................................................................25
4.1 Handbetätigung ..........................................................................................................................26
4.2 Schubstange für automatische Einstellung ................................................................................26
4.3 Schubstange für manuelle Einstellung (MA) ..............................................................................28
4.4 Einstellung des Bremsmoments.................................................................................................29
4.5 Baugruppe für automatischen Ausgleich (AE) ...........................................................................30
4.6 Funktion zur Verhinderung des Schleifens.................................................................................31
4.7 Einstellung der Zeitverzögerung.................................................................................................32
5 Informationen zur Elektrik ...............................................................................................................34
6 Installation.........................................................................................................................................36
7 Polieren..............................................................................................................................................42
8 Betriebsprüfung................................................................................................................................44
9 Wartung und Reparatur....................................................................................................................46
9.1 Wechsel der Bremsbacken ........................................................................................................46
9.2 Schubstangen ............................................................................................................................50
9.3 Buchsen für Baugruppen für automatische Einstellung (AA) und Baugruppen mit außen
befindlicher Bremsmomentfeder (XTS) ......................................................................................50
9.4 Sonstiges....................................................................................................................................50
9.5 Inspektion ...................................................................................................................................51
9.6 Schmierung ................................................................................................................................51
9.7 Betriebsflüssigkeit der Druckvorrichtung ....................................................................................52
10 Ersatzteile..........................................................................................................................................53
10.1 Bremsbelagwechsel ..................................................................................................................53
11 Langzeitlagerung ..............................................................................................................................54
CE-Einbauerklärung .........................................................................................................................55
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WARTUNGSINFORMATIONEN
Ihre neuen elektrischen Backenbremsen
Vielen Dank für den Kauf der elektrischen ST-Backenbremsen von Magnetek. Magnetek hat mit diesem
neuen Sortiment an elektrischen Bremsbacken neue Maßstäbe für Leistung, Zuverlässigkeit und
Werthaltigkeit gesetzt.
Für den Fall, dass Ihr Produkt modifiziert oder instandgesetzt werden muss, kontaktieren Sie bitte einen
unserer Repräsentanten an folgenden Standorten:
Serviceinformationen USA
Bei Fragen bezüglich Service oder technischen Informationen wenden Sie sich bitte an:
1-866-MAG-SERV
(1-866-624-7378)
Internationaler Service
262-783-3500
Konzernzentrale:
Magnetek, Material Handling
N49 W13650 Campbell Drive
Menomonee Falls, WI 53051
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Website: www.magnetek.com
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Vertrieb: 262-783-3510
Service: 262-783-3508
© 2018 MAGNETEK
Alle Rechte vorbehalten. Diese Erklärung gilt für alle urheberrechtlich geschützten Materialien, die in
diesem Produkt enthalten sind, darunter dieses vorliegende Handbuch und die im Produkt enthaltene
Software. Dieses vorliegende Handbuch ist ausschließlich für den Gebrauch durch die Person bzw.
Personen bestimmt, für die es bereitgestellt wird, und jegliche unberechtigte Verteilung des Handbuchs
oder Verbreitung seines Inhalts ist streng verboten. Dieses vorliegende Handbuch darf ohne ausdrückliche
schriftliche Genehmigung von MAGNETEK weder gänzlich noch teilweise in irgendeiner Form reproduziert
werden.
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VORWORT UND SICHERHEIT
Magnetek, Inc. (Magnetek) bietet eine breit gefächerte Palette an funkferngesteuerten Produkten, Steuer-
und Regeltechnikprodukten, Frequenzumrichtern sowie industriellen Bremsanlagen für Anwendungen in
der flurfreien Fördertechnik. Dieses Handbuch wurde von Magnetek erstellt, um Informationen und
Empfehlungen für die Installation, Verwendung, Bedienung und Wartung der Fördertechnikprodukte und -
systeme von Magnetek (Magnetek-Produkte) bereitzustellen. Jede Person, die Magnetek-Produkte
verwendet, bedient, wartet, repariert, installiert oder besitzt sollte die Anweisungen und
Sicherheitsempfehlungen in diesem Handbuch für Magnetek-Produkte kennen, verstehen und befolgen.
Die Empfehlungen in diesem Handbuch haben nicht Vorrang vor allen folgenden Anforderungen in Bezug
auf Kräne, Hubwerke und Hebezeuge:
Anweisungen, Handbücher und Sicherheitshinweise der Hersteller der Anlagen und Geräte, in
denen das Funksystem verwendet wird,
Werksicherheitsvorschriften und -verfahren der Arbeitgeber und der Besitzer der Anlagen, in
denen die Magnetek-Produkte verwendet werden,
Von der Occupational Health and Safety Administration (OSHA) herausgegebene Bestimmungen,
Geltende lokale, staatliche und bundesstaatliche Vorschriften, Richtlinien, Normen und
Anforderungen oder
Sicherheitsnormen und -verfahren für die flurfreie Fördertechnikindustrie.
Dieses Handbuch umfasst oder behandelt nicht die spezifischen Anweisungen und Sicherheitshinweise
dieser Hersteller oder anderer oben aufgeführter Anforderungen. Eigentümer, Benutzer und Bediener der
Produkte von Magnetek sind dafür verantwortlich, alle diese Anforderungen zu kennen, zu verstehen und
zu befolgen. Der Eigentümer der Produkte von Magnetek ist dafür verantwortlich, seine Arbeitnehmer über
alle oben aufgeführten Anforderungen in Kenntnis zu setzen und sicherzustellen, dass alle Bediener
angemessen geschult sind. Personen, die nicht mit diesen Anforderungen vertraut und nicht
entsprechend geschult sind, dürfen Produkte von Magnetek nicht verwenden.
Informationen zur Produktgarantie
Magnetek, im weiteren „Unternehmen“ genannt, übernimmt keine Verantwortung für unrichtige
Programmierung und/oder Installation von Geräten (z. B. Antrieb oder Funkgerät) durch ungeschultes
Personal. Ein Gerät sollte nur von einem geschulten Techniker programmiert bzw. installiert werden, der
den Inhalt des relevanten Handbuchs bzw. der relevanten Handbücher gelesen und verstanden hat.
Unrichtige Programmierung oder Installation eines Geräts kann zu unerwarteter, unerwünschter oder
unsicherer Funktionsweise oder Leistung des Geräts führen. Daraus kann Schaden an Betriebsmitteln
oder Verletzung von Personen resultieren. Das Unternehmen haftet nicht für wirtschaftlichen Verlust,
Sachschaden oder andere Folgeschäden oder Körperverletzung, die vom Käufer oder von einem Dritten
infolge einer solchen Programmierung erlitten wird. Das Unternehmen übernimmt im Zusammenhang mit
dem Verkauf oder der Verwendung dieses Produkts weder anderweitige Haftung, noch ermächtigt es eine
andere Person zur Übernahme einer Haftung für das Unternehmen.
INFORMATIONEN ZUR GARANTIE
INFORMATIONEN ZU PRODUKTGARANTIEN VON MAGNETEK NACH PRODUKTTYP FINDEN SIE
UNTER WWW.MAGNETEK.COM.
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Die Signalwörter GEFAHR, WARNUNG, ACHTUNG und HINWEIS
Vor der Installation, dem Betrieb oder der Wartung des Produkts das vorliegende Handbuch lesen und
verstehen. Das Produkt in Übereinstimmung mit dem vorliegenden Handbuch und den lokalen
Vorschriften installieren.
Bei den folgenden Konventionen handelt es sich um Sicherheitshinweise, die überall im vorliegenden
Handbuch zu finden sind. Nichtbeachtung dieser Hinweise kann zu tödlicher Verletzung oder
Beschädigung von Produkten und zugehörigen Geräten und Systemen führen.
GEFAHR, WARNUNG und ACHTUNG
Die Signalwörter GEFAHR, WARNUNG und ACHTUNG wurden bewusst überall im vorliegenden
Dokument platziert, um Punkte hervorzuheben, die für den Schutz von Personal und Betriebsmitteln
wichtig sind.
HINWEIS: Ein HINWEIS gibt wichtige, aber nicht auf Gefahren bezogene Informationen zur
Installation, Bedienung, Programmierung oder Wartung.
WARNUNGEN und SICHERHEITSHINWEISE SOLLTEN NIE MISSACHTET WERDEN.
Eingetragene Warenzeichen
Warenzeichen sind im Besitz der jeweiligen Eigentümer.
GEFAHR
GEFAHR weist auf eine unmittelbar drohende Gefahr hin, die bei Nichtvermeidung zum Tod oder zu
schwerer Verletzung führen kann. Dieses Signalwort ist nur für äußerst gefährliche Situationen
bestimmt.
WARNUNG
WARNUNG weist auf eine möglicherweise gefährliche Situation hin, die bei Nichtvermeidung zu Tod
oder schwerer Verletzung führen kann.
ACHTUNG
ACHTUNG weist auf eine möglicherweise gefährliche Situation hin, die bei Nichtvermeidung zu
geringfügiger oder leichter Verletzung führen kann. Der Hinweis kann auch als Warnung vor unsicheren
Praktiken dienen.
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1 Allgemeine Beschreibung
Die federbetätigten, elektrohydraulischen, drehbaren, außen befindlichen Mehrzweck-
Doppelbackenbremsen des Typs ST und ST/E von Magnetek sind für Kräne und
Hochleistungsanwendungen zum Bremsen schwerer beweglicher Strukturen vorgesehen. Die komplett
aus hochfestem Stahl bestehende Backenbremse kann für jeden Antrieb verwendet werden, der zur
Ausführung von Hub- oder Fahrbewegungen dient.
Es gibt zwei Haupttypen der ST-Bremse. Der Typ ST verwendet eine nicht verstellbare
Bremsmomentfeder, die im Stellantrieb eingebaut ist, um ein Bremsmoment mit unveränderlicher Stärke
zu entwickeln. Der Typ ST/E verwendet eine verstellbare Bremsmomentfeder außerhalb der
Druckvorrichtung, um ein Bremsmoment zu entwickeln, dessen Stärke innerhalb eines bestimmten
Bereichs eingestellt werden kann. Die Bremskraft wird immer mechanisch über die Bremsmomentfeder
übertragen, und das Lösen der Bremse erfolgt immer über elektrischen Strom, der dem
elektrohydraulischen Stellantrieb (Druckvorrichtung) zugeschaltet wird.
Die ST-Bremse kann so eingerichtet werden, dass sie einen Teil des maximalen Drehmoments liefert,
indem die Bremsdrehzapfen umgesetzt werden, um das mechanische Vorrücken des Bremsgestänges zu
verkürzen.
Die ST/E-Bremse besitzt eine außerhalb des Stellantriebs befindliche Bremsmomentfeder, die schnelles
Einstellen ermöglicht und einen unbegrenzt einstellbaren Bereich zur genauen Einstellung des
Bremsmoments bietet. Sobald die Bremse eingestellt ist und betätigt wird, entwickelt sie ein unverändert
starkes Bremsmoment. Die ST/E-Bremse kann mit einer Stärke betätigt werden, die zwischen dem
kleinsten und größten Moment liegt, wie auf der Skala der Bremsmomentfeder angegeben.
HINWEIS: Wenn nicht spezifisch ausgelegt und in Verbindung mit Braketronic-Steuerungen von
Magnetek verwendet, eignen sich Bremsen des Typs ST/E eher als Kranbrückenbremsen.
Beide Typen, deren Funktionsweise ähnlich ist, sind für zöllige Bremsradgrößen zwischen 6 und 19 Zoll
und metrische Bremsradgrößen zwischen 200 und 500 mm erhältlich. Bremsen mit zölligen Radgrößen
sind in zwei Standardausführungen erhältlich. Die von Magnetek Engineering konzipierten Bremsen des
Typs MST (und MST/E) beanspruchen wenig Platz und Schafthöhe und eignen sich ideal für die
Installation in engen Räumen. Die Bremsen des Typs AST (und AST/E) sind konform mit dem Platzbedarf,
der Schafthöhe und andere Spezifikationen der Technischen AISE (AIST)-Berichte Nr. 11 und Nr. 6. Die
Typen IST und IST/E sind für metrische Anwendungen bestimmt und mit dem Platzbedarf, der Schafthöhe
und anderen Spezifikationen der Normen DIN 15435 und DIN 15434 konform.
Die Bremsen können als „Einbauteile“ mit identischen Montageparametern geliefert werden, wodurch
verschiedene Bremsen anderer Hersteller ersetzt werden können und die Tragstruktur der Bremsen eines
Endanwenders nicht verändert werden muss. Das Vertriebsteam von Magnetek kontaktieren.
Magnetek ist das einzige EMG-zertifizierte Unternehmen für die Reparatur von elektrohydraulischen
ELDRO
®
-Stellantrieben in Nordamerika. Bei Bedarf an einer Überholung von elektrohydraulischen
ELDRO
®
-Stellantrieben oder an Ersatzteilen den Kundendienst von Magnetek kontaktieren.
HINWEIS: UM INFORMATIONEN IN BEZUG AUF EINE SPEZIELLE ANWENDUNG ODER IN
BEZUG AUF DIE GRÖSSE UND DEN TYP EINER BREMSE EINZUHOLEN, DEN
KUNDENDIENST VON MAGNETEK KONTAKTIEREN.
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1.1 ST
Abb. 1: ST
1. Bremshebel 4. Versandbolzen
2. Schubstangenbaugruppe für manuelle
Einstellung
5. Baugruppe für automatischen
Ausgleich
3. Bremsbacken
3
2
1
5
4
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1.2 ST/E
Abb. 2: ST/E
1. Druckvorrichtung 4. Bremsbasis
2. Schubstangenbaugruppe für
automatische Einstellung
5. Typenschild
3. Bremsarme 6. Außen befindliche
Bremsmomentfederbaugruppe
3
2
1
5
6
4
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2 Anwendung
Die Association for Iron and Steel Technology (AIST) bestimmt das empfohlene Drehmoment für einen
gegebenen Raddurchmesser beim Einsatz von Motoren mit einer Nennlaufleistung von 30 und 60 Minuten
in Stahlwerkanwendungen. Dies basiert auf Erfahrungen und Übereinkünften in der Industrie, letztendlich
aber entscheidet jeder Endanwender selbst, ob Empfehlungen berücksichtigt werden oder nicht.
Das Deutsche Institut Normung (DIN) bestimmt ausgehend von einem gegebenen Raddurchmesser und
einer typischen Motordrehzahl das empfohlene Bremsmoment für allgemeine
Antriebssystemanwendungen. Letztendlich aber entscheidet jeder Endanwender selbst, ob Empfehlungen
berücksichtigt werden oder nicht.
Für Antriebe mit vier Quadranten oder andere Anwendungen, in denen die Raderhitzung genau
vorherbestimmt werden kann und die Wärmebelastung relativ klein ist, können Bremsen bereitgestellt
werden, deren Momente über den Empfehlungen liegen.
Wenn die Wärmebelastung und die Raderhitzung relativ groß sind und das Lastspiel eine Radgröße
erfordert, die größer als normal ist, was häufig bei Kranbrückenantrieben der Fall ist, können Bremsen
bereitgestellt werden, deren Momente unter den Empfehlungen liegen.
Probleme mit Schwerlastanwendungen, bei denen die Wärmeausdehnung des Rads beträchtlich ist oder
bei denen übermäßiger Radschlag vorhanden ist, können gelöst werden, indem mehrere
Druckvorrichtungen mit vergrößerter Kolbenhublänge verwendet werden. Die Druckvorrichtung löst die
Bremse, wodurch ein kleiner Abstand zwischen den Bremsbacken und dem Bremsrad entsteht, während
die Bremse gelöst ist.
Für anspruchsvollere oder korrosive Umgebungen sind Edelstahlteile, Gehäuse mit National Electrical
Manufacturer’s Association (NEMA)-Güte, Lacke and Oberflächenbehandlungen im Angebot. Ein
großes Angebot an Bremsrädern, OEM-Ersatzteilen, speziellen Zusätzen und Produktoptionen steht zur
Verfügung. Weitere Informationen den Produktbroschüren von Magnetek oder unter Magnetek.com
entnehmen oder den Kundendienst von Magnetek kontaktieren.
Die serienmäßige Druckvorrichtung ist wetterfest und staubdicht. Ein Elektromotor in der Druckvorrichtung
entwickelt Hydraulikdruck zum Betätigen und Lösen der Bremse. Der Elektromotor ist komplett gekapselt
und nicht belüftet (Totally Enclosed Non-Ventilated, TENV), und der hydraulische Teil ist vollständig
abgedichtet und unabhängig. Elektromotoren für bestimmte Gefahrenbereiche sind als Sonderausstattung
erhältlich. Außerdem sind Nebenschluss-Gleichstrom-Druckvorrichtungen erhältlich.
Zusammen mit den Druckvorrichtungen können Hilfsheizungen zur Verbesserung der Leistung in extrem
kühlen Umgebungen geliefert werden. Bei Umgebungen mit großen Temperaturschwankungen kann ein
als Sonderausstattung erhältlicher Entlüfter in der Druckvorrichtung installiert werden. Der Entlüfter
verhindert Druckaufbau in der Druckvorrichtung.
Bei Verwendung der richtigen Hydraulikflüssigkeit und geeigneter Dichtungen können die Bremsen bei
Umgebungstemperaturen von –40 bis +158ºF (–40 bis +70ºC) betätigt werden. Die Tieftemperaturgrenze
kann durch die Installation eines Hilfsheizgeräts sogar noch weiter herabgesetzt werden.
Die Bremsen können in Umgebungen in einer Höhe von 3000 m eingesetzt werden.
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3 Beschreibung der Funktionsweise
3.1 Allgemeines
Das Bremsmoment wird über die Bremsmomentfeder übertragen. Eine Hochleistungsdruckfeder zieht am
Bremshebel, wodurch Kraft über das Bremsgestänge übertragen wird und die Bremsbacken an das Rad
gedrückt werden. Im Normalbetrieb der Bremse dient das Bremsmoment zum Stoppen und Halten einer
Last. Dies wird als „Betätigung“ der Bremse bezeichnet oder mit den Worten „die Bremse wird betätigt“
beschrieben.
Abb. 3
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Wenn der Druckvorrichtung elektrischer Strom zugeschaltet wird, kann die Bremse nicht mehr das
Bremsmoment auf das Antriebssystem übertragen. Wenn elektrischer Strom zugeschaltet wird, fährt die
Kolbenstange der Druckvorrichtung aus, schiebt den Bremshebel vor, und das Bremsgestänge bewegt die
Bremsbacken vollständig vom Rad weg, wodurch ein Abstand entsteht. Dies wird als „Lösen“ der Bremse
bezeichnet oder mit den Worten „die Bremse wird gelöst“ beschrieben.
Abb. 4
Die ST-Bremse besitzt eine feste innen befindliche Bremsmomentfeder, aber das Bremsmoment kann in
festen Schritten verkleinert werden. Diese Bremse wird im Allgemeinen für Hubanwendungen verwendet,
bei denen das erforderliche Moment genau bekannt ist. Siehe „Tabelle 1“ auf Seite 12 und Abb. 5 auf
Seite 13.
Tabelle 1: Vorteile mechanischer ST-Bremsen
1. Abstand bei gelösten Bremsbacken
KONFIGURATION
A + C MAX. MOMENT
B + C KLEINERES
MOMENT
A + D
B + D KLEINSTES
MOMENT
1
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Abb. 5
Die ST/E-Bremse besitzt eine verstellbare Bremsmomentfeder und wird im Allgemeinen für Installationen
eingesetzt, bei denen das erforderliche Moment nicht vorherbestimmt werden kann. Das Moment wird
vergrößert, indem die Schraube wie gezeigt in das Gehäuse eingedreht wird, und verkleinert, indem die
Schraube durch Drehen in die andere Richtung gelöst wird. Siehe „Abb. 6“ auf Seite 13.
Abb. 6
1. Schraube der Bremsmomentfeder
D
C
A
B
A
B
1
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3.2 Reservehub der Druckvorrichtung
Das Bremsmoment wird über die Bremsmomentfeder übertragen, und die Funktion der Bremse ist davon
sehr abhängig. Bremsmomentfedern sind hochleistungsfähige Druckfedern, und die Kraft der Feder ist
proportional zum Federdruck. Durch größeren Federdruck wird ein größeres Bremsmoment erzeugt.
Die beste Methode zur Bestimmung des Zustands der Bremsmomentfeder und zur Sicherstellung der
einwandfreien Funktionsweise – ganz gleich, ob es sich um eine außen befindliche Bremsmomentfeder
(ST/E) oder eine innen befindliche Bremsmomentfeder (ST) handelt – besteht darin, den Reservehub der
Druckvorrichtung zu messen. Der Reservehub wird nur bei betätigter Bremse gemessen. In diesem
Zustand muss der Reservehub immer innerhalb der zulässigen Grenzen gehalten werden. Siehe „Tabelle
2“ auf Seite 15 für spezifische Reservehubeinstellungen.
Der Gesamthub der Druckvorrichtung entspricht der Summe aus dem Reservehub und dem aktiven Hub.
Der Reservehub ist proportional zum Bremsmoment. Der aktive Hub ist proportional zum Abstand bei
gelösten Bremsbacken.
Abb. 7
Gesamthub = Reservehub + aktiver Hub
Reservehub Bremsmoment
Aktiver Hub Abstand bei gelösten Bremsbacken
Reservehub
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Tabelle 2: Zulässiger Bereich des Reservehubs
Abb. 8
Wenn der Reservehub unter dem minimalem Grenzwert liegt, zeigt dies, dass die Bremsmomentfeder nicht
mehr genügend zusammengedrückt ist. Die Feder erzeugt nicht genügend Kraft, sodass das von der
Bremse entwickelte Moment kleiner als beabsichtigt ist. Dies ist ein gefährlicher Zustand, der daraus
resultiert, dass zu wenig oder möglicherweise null Bremskraft auf eine Last wirkt.
Größe der
Druckvor-
richtung
Schubstange für manuelle Einstellung Schubstange für automatische
Einstellung
Minimum Einstellung x Maximum Minimum Maximum
ED 23/5 0,60”
(15 mm)
0,70”
(17 mm)
0,89”
(23 mm)
0,60”
(15 mm)
0,89”
(23 mm)
ED 30/5 0,60”
(15 mm)
0,70”
(17 mm)
0,89”
(23 mm)
0,60”
(15 mm)
0,89”
(23 mm)
ED 50/6 0,70”
(17 mm)
0,80”
(20 mm)
0,99”
(25 mm)
0,70”
(17 mm)
0,99”
(25 mm)
ED 80/6 0,70”
(17 mm)
0,80”
(20 mm)
0,99”
(25 mm)
0,70”
(17 mm)
0,99”
(25 mm)
ED 121/6 0,70”
(17 mm)
0,80”
(20 mm)
0,99”
(25 mm)
0,70”
(17 mm)
0,99”
(25 mm)
ED 201/6 0,70”
(17 mm)
0,80”
(20 mm)
0,99”
(25 mm)
0,70”
(17 mm)
0,99”
(25 mm)
ED 301/6 0,70”
(17 mm)
0,80”
(20 mm)
0,99”
(25 mm)
0,70”
(17 mm)
0,99”
(25 mm)
1. ED23, ED30, ED50, ED80
– null Reservehub
3. Druckvorrichtung eingeschaltet,
Bremse gelöst
2. ED121, ED201 – null Reservehub
x
x
3
1
2
3
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Wenn die Druckvorrichtung aktiviert wird, um die Bremse zu lösen, bewegt sich der Kolben in die
vollständig ausgefahrene Stellung. Wenn der Reservehub über dem maximalen Grenzwert liegt, entsteht
ein gefährlicher Zustand, da der aktive Hub, der zum Bewegen der Kolbenstange der Druckvorrichtung
verbleibt, nicht ausreicht, um die Bremsbacken vom Rad zu lösen. Wenn das Antriebssystem in diesem
Zustand eine Last bewegt, können die Bremsbacken über das rotierende Bremsrad schleifen und/oder
weiterhin ein Bremsmoment ausüben, wenn die Bremse gelöst sein sollte. Dadurch wird die Bremse
überhitzt, was zu Schaden an der Bremse und am Antriebssystem führen kann.
Der Reservehub verändert sich während des Bremsvorgangs. Die Abnutzung der Reibbeläge während
des normalen Betriebs führt zur Verringerung des Reservehubs. Die Wärmeausdehnung eines Bremsrads
kann den Reservehub vergrößern. Eine vor kurzem durchgeführte Installation oder Einstellung einer
Bremse kann den Reservehub beeinträchtigen, selbst nachdem entsprechende Einstellungen
vorgenommen wurden. Der Reservehub wird über Einstellungen der Schubstange gesteuert.
3.3 Schubstangen
Die Bremsbacken sind mit hochleistungsfähigen Reibbelägen verklebt, deren Dicke mit der Betätigung der
Bremse im Laufe der Zeit abnimmt. Mit der Abnutzung der Beläge verändert sich die Lage des
Bremsgestänges, wodurch der Druck der Bremsmomentfeder nachlässt und der Reservehub verkleinert
wird. Um dieses Phänomen zu kompensieren, müssen Einstellungen an der Schubstange vorgenommen
werden.
Schubstangen haben eine bestimmte „Länge“. Die nge der Schubstange entspricht dem Abstand
zwischen den Achsen der zwei Drehzapfen (siehe Abbildung).
Abb. 9
Die Länge der Schubstange muss im Laufe der Nutzung eines Paars von Reibbelägen nach und nach
verkürzt werden, um einen angemessenen Reservehub und das richtige Bremsmoment beizubehalten.
Wenn die Bremsbacken gewechselt werden, muss die Schubstange in etwa dieselbe Länge haben, die sie
nach der Erstinstallation der Bremse hatte. Bremsen werden entweder zusammen mit einer
Schubstangenbaugruppe für automatische Einstellung (AA) oder einer Schubstangenbaugruppe für
manuelle Einstellung (MA) geliefert.
Länge
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3.4 Schubstangenbaugruppe für automatische
Einstellung
Abb. 10
Die Schubstange für automatische Einstellung (AA) ist ein Verbindungselement des gesamten
Bremsgestänges. Bei Bremsen mit automatischer Einstellung wird der Reservehub automatisch durch
einen Ein-Weg-Drehkupplungsmechanismus beibehalten.
Der einziehbare, am Bremshebel montierte Kolben pendelt innerhalb eines Schlitzes in der Ringkupplung.
Wenn der Kolben betätigt wird, kann er im Schlitz der Drehkupplung pendeln, und die Bremse behält
dementsprechend den angemessenen Reservehub bei.
Eine Ringkupplung hat mehrere Schlitze. Jeder Schlitz ist durch eine Reihe von Punkten an der
Außenseite des Rings gekennzeichnet, wodurch der Wert des Reservehubs angezeigt wird, der entwickelt
wird. Schlitze mit mehr Punkten entwickeln mehr Reservehub als Schlitze mit weniger Punkten. Der
Kolben muss in einen der Schlitze einrücken, damit die Betätigung erfolgen kann. Die technische
Zeichnung der Bremse zeigt, welcher Schlitz zu verwenden ist. Für verschiedene Konfigurationen
derselben Bremse können verschiedene Schlitze erforderlich sein. Siehe „Tabelle 1“ auf Seite 12 und
Abb. 5 auf Seite 13.
HINWEIS: Wenn sich der Kolben in der eingefahrenen Stellung befindet, ist die automatische
Einstellung unwirksam, und der Reservehub wird nicht automatisch gesteuert, wodurch ein
gefährlicher Verlust des Bremsmoments verursacht wird.
1. Arm für automatische Einstellung 3. Ringkupplung
2. Kolben 4. Sechskantmutter für automatische Einstellung
1 2 3 4
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Der Kolben nutzt die Bewegung der Druckvorrichtung und berührt die Schlitzflächen, wodurch leichte
Drehungen der Ringkupplung verursacht werden.
Sobald die Bremse gelöst ist, wird die Kupplung durch die automatische Einstellung infinitesimal gedreht,
damit die Länge der Schubstange wie erforderlich verkleinert wird. Es handelt sich hierbei um den
Ausgleich mittels der automatischen Einstellung für die Abnutzung der Beläge.
Sobald die Bremse betätigt ist, wird die Kupplung infinitesimal in die andere Richtung gedreht, obwohl
dadurch nicht die Länge der Schubstange verändert wird. Hierbei handelt es sich um die Freilaufrichtung
der Kupplung.
HINWEIS: Die Länge der Schubstange nur gemäß dem Verfahren in Abschnitt 4 auf Seite 25
einstellen.
HINWEIS: Die Vorrichtung für automatische Einstellung nie auseinanderbauen. Alle
Überholungs- und Kalibrierungsarbeiten müssen von Werkstechnikern von Magnetek
durchgeführt werden. Bei in Betrieb stehenden Bremsen ist nur der Aus- und Einbau von
kompletten Baugruppen für automatische Einstellung erlaubt.
3.5 Schubstangenbaugruppe für manuelle Einstellung
Die Schubstange für manuelle Einstellung (MA) ist ein Verbindungselement des gesamten
Bremsgestänges. Die Schubstange für manuelle Einstellung steuert den Reservehub, aber der
Reservehub muss durch menschliches Eingreifen beibehalten werden.
Drei Sechskantmuttern sichern den einstellbaren Zapfenblock in Position. Die Position des einstellbaren
Zapfenblocks an der Schubstange steuert den Reservehub. Nie den nicht einstellbaren Zapfenblock
einstellen.
Abb. 11
1. Sechskantmutter Nr. 1 4. Einstellbarer Zapfenblock
2. Sechskantmutter Nr. 2 5. Nicht einstellbarer Zapfenblock
3. Sechskantmutter Nr. 3
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HINWEIS: Informationen zum Einstellen der Vorrichtungen für manuelle Einstellung sind in
Abschnitt 4 auf Seite 25 zu finden.
3.6 Baugruppe für automatischen Ausgleich
Die Baugruppe für automatischen Ausgleich (AE) sorgt für einen angemessenen Abstand der Backen und
des Rads, wenn das Lösen der Bremse angefordert wird. Wenn die Bremse gelöst ist, werden die Backen
auseinander bewegt, wodurch Abstand zum Rad entsteht. Der aktive Hub der Druckvorrichtung ist
proportional zum Gesamtabstand der zwei Backen.
Wenn der Kolben der Druckvorrichtung angehoben wird, öffnet zunächst die Backe, die sich in nächster
Nähe der Druckvorrichtung befindet.
Der Abstand für die in nächster Nähe befindliche Backe wird durch die Baugruppe für automatische
Einstellung begrenzt, und der verbleibende Abstand, der sich aus dem verbleibenden aktiven Hub ergibt,
wird dann genutzt, um die andere Backe auf Abstand zu bringen.
Die Lage des Reibungsbolzens für automatischen Ausgleich bestimmt die Grenze des Abstands für die
Backe, die sich in nächster Nähe der Druckvorrichtung befindet. Die Lage wird automatisch nach Bedarf
verändert, um die geringer werdende Belagdicke zu kompensieren.
Als Alternative zur Baugruppe für automatischen Ausgleich können Versandbolzen verwendet werden, um
die Position zum Lösen jeder einzelnen Backe zu steuern. Dies würde ständiges menschliches Eingreifen
erfordern, um Einstellungen vorzunehmen, da die Belagdicke mit der normalen Nutzung der Bremse
abnimmt. Dies ist nur bei manchen Montageanordnungen nötig, die im Verhältnis zur Schwerkraft nicht
normgerecht ausgerichtet sind.
Wenn Versandbolzen zur Steuerung des Backenabstands verwendet werden, die Höhe der Bolzenköpfe
so einstellen, dass bei beiden Backen der gleiche Abstand gebildet wird, dann die Bolzen mit den
Gegenmuttern in Position sichern.
Abb. 12
Elektrische ST-Backenbremsen – Bedienungsanleitung
October 2018
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3.7 Außen befindliche Bremsmomentfederbaugruppe
Es gibt keinen grundlegenden Unterschied in der Funktionsweise der Bremse, wenn eine Baugruppe mit
außen befindlicher Bremsmomentfeder (XTS) verwendet wird oder nicht.
Bei Verwendung dieser Baugruppe wird einfach die Lage der Bremsmomentfeder verändert, die sich
außerhalb der Druckvorrichtung befindet. Der Druck der Bremsmomentfeder wird dann durch die
Schraube der Bremsmomentfeder gesteuert, was ein Vorteil gegenüber einer voreingestellten
Bremsmomentfeder ist, die nicht einstellbar ist.
Das Bremsmoment wird an der Unterseite der Bremsmomentfeder (obere Fläche des Federsitzes) durch
das Fenster am Gehäuse der Bremsmomentfeder und am Momentskalenschild abgelesen. Durch Drehen
der Schraube im Uhrzeigersinn wird die Feder zusammengedrückt und das Bremsmoment vergrößert.
Durch Drehen der Schraube gegen den Uhrzeigersinn wird das Bremsmoment verkleinert.
Beim Einstellen des Moments immer die Angaben auf dem Momentskalenschild beachten. Das Moment
nur bei betätigter Bremse ablesen. Beim Lösen der Bremse wird die Bremsmomentfeder weiter
zusammengedrückt und der abgelesene Momentwert ist nicht mehr gültig.
Das maximale Moment weder überschreiten noch das Moment unter das Minimum setzen.
WARNUNG
Wenn das Moment so eingestellt wird, dass es außerhalb der Mindest- und Höchstgrenzen liegt,
resultiert ein gefährlicher Zustand, der zu schwerer Verletzung oder zum Tod führen kann.
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Magnetek ST Electric Shoe Brake Bedienungsanleitung

Typ
Bedienungsanleitung