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Padshop/Padshop Pro
Lehrgänge
4. Passen Sie während Sie spielen den Shape-Parameter an, um den Einfluss der
Amplitudenmodulation zu hören.
Der Shape-Parameter bestimmt die Amplitude des Sample-Ausschnitts, der vom
Grain wiedergegeben wird. Dies ähnelt dem Prinzip der Amplitudenmodulation,
bei der ein Signal (der Modulator) die Amplitude eines anderen Signals (des
Trägers) bestimmt. In unserem Fall ist das Sample das Trägersignal und das Grain
der Modulator. Amplitudenmodulation fügt jeder sinusförmigen Komponente eines
Trägersignals Seitenbänder hinzu. Je komplexer also das Sample, desto mehr
Seitenbänder hören Sie.
Bis jetzt haben wir nur statische Spektren aus einer einzelnen Sinuswelle erzeugt.
Lassen Sie uns das Spektrum jetzt ein bisschen abwandeln, um dem Sound mehr
Lebendigkeit zu verleihen.
5. Spielen Sie eine Note und erhöhen Sie den Formant-Parameter.
Sie hören, wie sich der Formant im Spektrum nach oben bewegt. Ein Formant ist
eine Frequenzgruppe im Spektrum, die betont ist. Die Tonhöhe des Sounds ändert
sich nicht, da die Grain-Dauer nicht verändert wird. Wenn Sie sich die
Wellenformanzeige ansehen, sehen Sie, dass eine höhere Formant-Einstellung
den Ausschnitt des Samples verlängert, der vom Grain wiedergegeben wird.
6. Spielen Sie eine Note und verringern Sie den Length-Parameter.
Der Length-Parameter hat eine ähnliche Wirkung wie der Formant-Parameter.
Durch Verringern der Länge wird das Grain gekürzt, aber der Zeitraum, in dem das
Grain wiederholt wird, bleibt gleich. Es ändert sich also nur das Spektrum des
Sounds, aber nicht seine Tonhöhe.
7. Wählen Sie in der Modulationsmatrix »Grain Formant« oder »Grain Length« als
Modulationsziele aus und wählen Sie eine Modulationsquelle, z.
B. »Filter
Envelope« oder »LFO 1/2«.
Dadurch erhält der Sound mehr Lebendigkeit.
8. Passen Sie die Modulationstiefe an, und hören Sie sich das Ergebnis an.
9. Probieren Sie diese Einstellungen mit einem komplexeren Sample aus.
10. Klicken Sie auf die Wellenform, um die Position der Grain-Wiedergabe zu ändern.
Das Spektrum ändert sich entsprechend.
11. Passen Sie die Filter-, Hüllkurven- und Effekteinstellungen an, und speichern Sie
Ihren Sound als Preset.
Ö Das Preset »Formantor« aus der mitgelieferten Library ist ein gutes Beispiel für einen
Flächensound, der aus kurzen Grains erzeugt wurde.
Lehrgang 3 – Low-Fidelity-Time-Stretch
1. Wählen Sie im Ordner »Padshop/05 Musical Fx« das Sample »Cosmic«.
2. Stellen Sie den Speed-Parameter auf +100 % und den Number-Parameter auf 2
ein.
Mit diesen Einstellungen wird das Sample in Originalgeschwindigkeit mit zwei
Grain-Streams wiedergegeben, die sich vollständig überlappen.
3. Spielen Sie die Note C3, um sich das Sample so anzuhören, wie es aufgenommen
wurde.
4. Spielen Sie eine Note und verringern Sie die Speed-Einstellung auf +1 %.
Die Tonhöhe des Sounds ist eine Oktave höher als C3. Das liegt daran, dass die
beiden Grain-Streams, die dasselbe Sample wiedergeben, um 180°
phasenverschoben sind und somit den Grundton des Sounds aufheben.