Pottinger AEROSEM 400 Bedienungsanleitung

Typ
Bedienungsanleitung
"ETRIEBSANLEITUNG
D
 !.7%)35.' :52 02/$5+4Ä"%2'!"%    3%)4% 
/RIGINALBETRIEBSANLEITUNG
Ihre / Your / Votre • Masch.Nr. • Fgst.Ident.Nr.
.R99 8541.DE.80K.0
Drillmaschine
AEROSEM 300 Type 8541 (MaschNr + . . . 01001)
AEROSEM 400 Type 8559 (MaschNr + . . . 01001)
AEROSEM 3000 Type 8542 (MaschNr + . . . 01001)
AEROSEM 4000 Type 8543 (MaschNr + . . . 01001)
AEROSEM 4500 Type 8544 (MaschNr + . . . 01001)
AEROSEM 6000 Type 8545 (MaschNr + . . . 01001)
ALLG./BA SEITE 2 / 9300-D
Produkthaftung, Informationspicht
Die Produkthaftpflicht verpflichtet Hersteller und Händler beim Verkauf von Geräten die Betriebsanleitung
zu übergeben und den Kunden an der Maschine unter Hinweis auf die Bedienungs-, Sicherheits-und
Wartungsvorschriften einzuschulen.
Für den Nachweis, dass die Maschine und die Betriebsanleitung ordnungsgemäß übergeben worden
sind, ist eine Bestätigung notwendig.
Zu diesem Zweck ist das
- Dokument A unterschrieben an die Firma Pöttinger einzusenden
- Dokument B bleibt beim Fachbetrieb, welcher die Maschine übergibt.
- Dokument C erhält der Kunde.
Im Sinne des Produkthaftungsgesetzes ist jeder Landwirt Unternehmer.
Ein Sachschaden im Sinne des Produkthaftungsgesetzes ist ein Schaden, der durch eine Maschine
entsteht, nicht aber an dieser entsteht; für die Haftung ist ein Selbstbehalt vorgesehen (Euro 500,-).
Unternehmerische Sachschäden im Sinne des Produkthaftungsgesetzes sind von der Haftung
ausgeschlossen.
Achtung! Auch bei späterer Weitergabe der Maschine durch den Kunden muss die Betriebsanleitung
mitgegeben werden und der Übernehmer der Maschine muss unter Hinweis auf die genannten Vorschriften
eingeschult werden.
D
Sehr geehrter Kunde!
Sie haben eine gute Wahl getroffen, wir freuen uns darüber und
gratulieren Ihnen zur Entscheidung für Pöttinger und Landsberg. Als Ihr
Landtechnischer Partner bieten wir Ihnen Qualität und Leistung, verbunden
mit sicherem Service.
Um die Einsatzbedingungen unserer Landmaschinen abzuschätzen und
diese Erfordernisse immer wieder bei der Entwicklung neuer Geräte
berücksichtigen zu können, bitten wir Sie um einige Angaben.
Außerdem ist es uns damit auch möglich, Sie gezielt über neue
Entwicklungen zu informieren.
Pöttinger-Newsletter
www.poettinger.at/landtechnik/index_news.htm
Aktuelle Fachinfos, nützliche Links und Unterhaltung
Dokument D
D-0600 Dokum D Anbaugeräte
PÖTTINGER Landtechnik GmbH
Industriegelände 1
A-4710 Grieskirchen
Tel. 07248 / 600 -0
Telefax 07248 / 600-2511
A\[YLɈLUKLZIP[[LHURYL\aLU ?
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Für den Nachweis, dass die Maschine und die Betriebsanleitung ordnungsgemäß übergeben worden ist, ist eine Bestätigung notwendig.
Zu diesem Zweck ist das
- +VR\TLU[( unterschrieben an die Firma Pöttinger einzusenden oder via Internet (www.poettinger.at) zu übermitteln.
- +VR\TLU[) bleibt beim Fachbetrieb, welcher die Maschine übergibt.
- +VR\TLU[* erhält der Kunde.
T Maschine gemäß Lieferschein überprüft. Alle beigepackten Teile entfernt. Sämtliche sicherheitstechnischen Einrichtungen,
Gelenkwelle und Bedienungseinrichtungen vorhanden.
T Bedienung, Inbetriebnahme und Wartung der Maschine bzw. des Gerätes anhand der Betriebsanleitung mit dem Kunden
durchbesprochen und erklärt.
T Reifen auf richtigen Luftdruck überprüft.
T Radmuttern auf festen Sitz überprüft.
T Auf richtige Zapfwellendrehzahl hingewiesen.
T Anpassung an den Schlepper durchgeführt: Dreipunkteinstellung
T Gelenkwelle richtig abgelängt.
T Probelauf durchgeführt und keine Mängel festgestellt.
T Funktionserklärung bei Probelauf.
T Schwenken in Transport- und Arbeitsstellung erklärt.
T Information über Wunsch- bzw. Zusatzausrüstungen gegeben.
T Hinweis auf unbedingtes Lesen der Betriebsanleitung gegeben.
D
D
INHALT
- 4 -
0801_D-INHALT_8541
Inhaltsverzeichnis
SICHERHEIT
Sicherheitshinweise ............................................................................... 5
CE-Zeichen ............................................................................................ 6
Warnbildzeichen (Pictogramme) ............................................................ 6
Bedeutung der Warnbildzeichen ............................................................ 6
Geräte-Kurzbeschreibung ...................................................................... 8
Technische Daten ................................................................................... 8
Ausrüstung ............................................................................................. 9
Ausrüstungsvarianten bzw. Zusatzausrüstung ...................................... 9
Verladehinweise ................................................................................... 10
Aufbau .................................................................................................. 10
Keilriemenantrieb ................................................................................. 11
Einsatzhinweise .................................................................................... 12
Einstellen der Sämenge ....................................................................... 15
Dosierradstellung ................................................................................. 15
Getriebestellung ................................................................................... 15
Bodenklappe ........................................................................................ 16
Abdrehklappe ....................................................................................... 16
Drosselklappe ...................................................................................... 16
Rührwelle ............................................................................................. 16
Hydrauliche Saatmengenverstellung .................................................. 20
Elektrische Saatmengenverstellung 1) ................................................. 20
Schardruck ........................................................................................... 21
Hydraulische Schardruckverstellung ................................................... 21
SCHARWECHSELSYSTEM
Scharwechselsystem ........................................................................... 22
Spuranreißer ......................................................................................... 23
Striegelarten ......................................................................................... 25
Perfektstriegel (+2005 Modell) ............................................................. 26
Einstellen der Zinkenneigung ............................................................... 26
Straßentransport .................................................................................. 26
MULTITRONIC
"MULTI tronic" Sämonitor .................................................................... 31
Inbetriebnahme des Sämonitors .......................................................... 31
Die Bedienoberäche des Multitronic II – Sämonitors ......................... 32
Hauptmenü........................................................................................... 33
Achtung / Transport ............................................................................. 35
Transportstellung ................................................................................. 35
WARTUNG
Sicherheitshinweise ............................................................................. 36
Allgemeine Wartungshinweise ............................................................. 36
Reinigung von Maschinenteilen ........................................................... 36
Abstellen im Freien ............................................................................... 36
Einwinterung ........................................................................................ 36
Gelenkwellen ........................................................................................ 36
Hydraulikanlage.................................................................................... 36
Wartung ................................................................................................ 37
Keilriemen für diverse Anbausätze ....................................................... 38
Grundeinstellung .................................................................................. 39
Prüfen vor Einstellung! ......................................................................... 39
Standard Hydraulik Gebläseantrieb ..................................................... 40
Hydraulischer Gebläseantrieb mit Load Sensing Steuerung 1) .......... 41
Anbauvarianten .................................................................................... 42
MULTITRONIC
POWER CONTROL - STEUERUNG
Schaltpult ............................................................................................. 59
Inbetriebnahme der Steuerung ............................................................ 59
Bedeutung der Tasten .......................................................................... 59
Bedienteil einschalten .......................................................................... 60
System-Neustart .................................................................................. 60
Vorprogramierte Standardwerte ........................................................... 60
Menü-Grundeinstellung........................................................................ 61
Hauptmenü........................................................................................... 62
Saatmenü ............................................................................................. 63
Abdrehmenü (Kalibrierung)................................................................... 64
Bildhinweis: (13/1) bedeutet Fig.13, Position 1.
Hektarzähler ......................................................................................... 66
Elektronische Saatmengenverstellung ................................................. 67
Fahrgassenschaltung ........................................................................... 68
Fahrgassenzähler ................................................................................. 69
Stotterschaltung ................................................................................... 69
Überwachungsfunktionen .................................................................... 70
Alarmierung .......................................................................................... 71
Sensortest ............................................................................................ 72
ANHANG
Sicherheitshinweise ............................................................................. 75
Kombination von Traktor und Anbaugerät ........................................... 76
Gesetzesvorschriften für Anbaugeräte ................................................. 78
- 7 -
D
0600-D-SICHERHEIT_8521
SICHERHEIT
Sicherheitshinweise
Die Schlepper-Hubhydraulik vor dem An- und Abkuppeln auf “Lageregelung” stellen!
Beim An- und Abkuppeln darf keine Person zwischen Schlepper und Gerät stehen; auch bei Betätigung der Hydraulik-
Außenbedienung nicht “dazwischen” treten! Verletzungsgefahr!
Prüfen, daß die Drillmaschine (mit eingeklappten Spuranreißern) ausgehoben nirgends anstößt – z.B. an ausgestellter
Heckscheibe!
Auf ausreichende Lenksicherheit achten – bei gefülltem Saatkasten und besonders als Bestellkombination; entsprechend
Frontgewichte am Schlepper anbringen!
Vor jeder Inbetriebnahme Schlepper und Gerät auf Betriebs- und Verkehrssicherheit überprüfen! Vorhandene Schutzvorrichtungen
müssen angebracht sein!
Der Benutzer ist für die "Sicherheit" verantwortlich!
Nicht mit vollem Saatkasten transportieren!
Aufsteigen und Mitfahren auf dem Gerät (auch Ladesteg) und der Aufenthalt im Gefahrenbereich (Schwenkbereich) sind
verboten!
Vor Verlassen des Schleppers das Gerät absenken, Motor abstellen und Zündschlüssel abziehen!
Einstell- und Wartungsarbeiten nur ausführen, wenn das Gerät abgesenkt ist!
Nicht mit der Hand in den Saatkasten greifen und keine Gegenstände in den leeren Kasten legen, da bei Getriebestellung >
“0” schon beim Verschieben der Maschine eine vorhandene Rührwelle sich dreht; Verletzungs- bzw. Bruchgefahr!
Beim Befüllen von gebeiztem Saatgut und Reinigen mit Druckluft beachten, daß Beize reizt bzw. giftig ist; Körperteile
entsprechend schützen!
Beim Anfahren bzw. vor einer Gerätebedienung darauf achten, daß sich niemand im Bereich des Gerätes befindet!
In starker Hanglage (in Schichtlinie) Schwerpunktlage bei hydraulisch “vorgeholter” Drillmaschine berücksichtigen
(Bestellkombination)!
Vor dem Ersteinsatz – und nach langem Nichtgebrauch – Ölstand im Getriebe und alle Lagerungen auf ausreichende Schmierung
kontrollieren; festen Sitz sämtlicher Schrauben, (Dichtheit der Hydraulikanlage) und Reifenluftdruck überprüfen!
Vor Inbetriebnahme der Drillmaschine sollten Sie diese Betriebsanleitung und die Sicherheitshinweise (“Für Ihre Sicherheit”) sorgfältig lesen
– und beachten; auch die Anleitung eines Kombinations-Bodenbearbeitungsgerätes.
Die Bedienungsperson muß durch Unterweisung für den Einsatz, die Wartung und über Sicherheits-erfordernisse qualifiziert und über die
Gefahren unterrichtet sein. Geben Sie alle Sicherheitsanweisungen auch an andere Benutzer weiter.
Die einschlägigen Unfallverhütungs-Vorschriften sowie die sonstigen allgemein anerkannten sicherheitstechnischen, arbeitsmedizinischen und
straßenverkehrsrechtlichen Regeln sind einzuhalten.
Beachten Sie die „Warnzeichen“!
Hinweise in dieser Anleitung mit diesem Zeichen und Warnbildzeichen am Gerät warnen vor Gefahr!
(Erklärungen der Warnbildzeichen siehe Anhang “Pictogrammsymbole”.)
Verlust der Garantie
Die Drillmaschine ist ausschließlich für den üblichen landwirtschaftlichen Einsatz gebaut.
Ein anderer Gebrauch gilt als nicht bestimmungsgemäß und für hieraus resultierende Schäden wird nicht gehaftet.
Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungsbedingungen
sowie die ausschließliche Verwendung von Original-Ersatzteilen.
Bei Verwendung von Fremdzubehör und/oder Fremdteilen (Verschleiß- und Ersatzteile), die nicht von PÖTTINGER freigegeben wurden, erlischt
jegliche Garantie.
Eigenmächtige Reparaturen bzw. Veränderungen an dem Gerät sowie unterlassene Überwachung beim Einsatz (... auf Aussaatmenge und daß
alle Schare säen!) schließen eine Haftung für daraus resultierende Schäden aus.
Eventuelle Beanstandungen bei Anlieferung (Transportschaden, Vollständigkeit) sind schriftlich sofort zu melden.
Garantieansprüche sowie einzuhaltende Garantiebedingungen bzw. Haftungsausschluß gemäß unseren Lieferbedingungen.
- 6 -
0600_D-Warnbildzeichen_8521
D
WARNBILDZEICHEN
Vor Inbetriebnahme Betriebsanleitung
lesen,
Sicherheitshinweise beachten,
Transport- und Montagehinweise
beachten!
CE-Zeichen
Das vom Hersteller anzubringende CE-Zeichen dokumentiert nach außen hin die Konformität
der Maschine mit den Bestimmungen der Maschinenrichtlinie und mit anderen einschlägigen
EG-Richtlinien.
EG-Konformitätserklärung (siehe Anhang)
Mit Unterzeichnung der EG-Konformitätserklärung erklärt der Hersteller, daß die in den
Verkehr gebrachte Maschine allen einschlägigen grundlegenden Sicherheits- und Gesundheits-
anforderungen entspricht.
Hinweise für die
Arbeitssicherheit
In dieser Betriebs-
anleitung sind alle
Stellen, die die
Sicherheit betref-
fen mit diesem
Zeichen versehen.
Bedeutung der Warnbildzeichen
Warnbildzeichen (Pictogramme)
Warnbildzeichen weisen auf mögliche Gefahrenstellen
hin; sie dienen der Sicherheit aller Personen, die mit der
Drillmaschine “zu tun” haben.
Die Erläuterung dieser Bildzeichen siehe Anhang “Erklärung
der Pictogrammsymbole”, ihre Plazierung siehe Fig.1 (3
u.a. = lfd. Nr. in der "Erklärung").
Fehlende Warnbildzeichen ersetzen.
Diese können bei PÖTTINGER unter der im Anhang
angegebenen Artikelnummer bezogen werden.
Nach Ersteinsatz alle Schrauben
nachziehen; weiterhin regelmäßig
auf festen Sitz kontrollieren.
Spezielle Anzugsdrehmomente siehe
Betriebsanleitung bzw. Ersatzteilliste.
Drehmomentschlüssel benutzen.
Das Mitfahren auf dem Gerät während
der Arbeit und im Transport ist nicht
gestattet. Ladesteg bzw. Plattform nur
bei ruhender - angebaut oder sicher
abgestützt - Maschine betreten.
Ausklappbare Seitenteile. Abstand
halten. Nicht in den Klappbereich
treten. Beim Ausklappen auf genügend
Freiraum achten.
Quetschgefahr. Abstand halten.
Umlaufende Werkzeuge. Abstand
halten.
Nicht hinter Schutzvorrichtungen,
Abdeckbleche usw. greifen.
- 7 -
0600_D-Warnbildzeichen_8521
D
WARNBILDZEICHEN
Lebensgefahr durch Last von
oben. "Aerosem" nur an den
Transportösen aufnehmen. Dabei
niemals Drillmaschine gemeinsam mit
Bodenbearbeitungsgerät anheben.
Lebensgefahr durch Last von oben. "Vitasem" in
Schottwand des Saatkastens aufnehmen.
Nur Textilgurte, keine Ketten verwenden.
Lebensgefahr durch Last von oben.
"Vitasem A" nur an Transportöse
aufnehmen. Dabei niemals
Drillmaschine gemeinsam mit
Bodenbearbeitunsgerät anheben.
Anschlagmittel hier anschlagen.
Nicht im Bereich der angehobenen
Last aufhalten.
Bei laufendem Antrieb niemals
Schutzeinrichtungen öffnen bzw.
entfernen.
Abstand halten.
Lebensgefahr durch Last von oben. "Vitasem A" in
Saatkasten-Schottwand und Transportöse aufnehmen.
Gurte verwenden. Niemals Drillmaschine gemeinsam mit
Bodenbearbeitungsgerät anheben.
Beine können durch plötzlich
ausschwenkende oder
herausgeschleuderte Elemente
getroffen werden.
Abstand halten.
- 8 -
TECHNISCHE DATEN
D
0900-D TECHN. DATEN_8541
Geräte-Kurzbeschreibung
Die pneumatische Drillmaschine “AEROSEM” wird aufgebaut (mit Schnellkuppeldreieck)
auf Bodenbearbeitungsgeräten eingesetzt.
Das Saatgut aus dem großen regenwasser- geschützten Behälter wird für die gesamte
Arbeitsbreite zentral dosiert und dann gleichmäßig verteilt zu den Säscharen geleitet.
Die Dosierung erfolgt wegabhängig über ein Spornrad, die Luft für den Transport des
Saatgutes – über Verteilerkopf zu den Säscharen – erzeugt ein zapfwellengetriebenes,
geräuscharmes Schaufelradgebläse (auf Wunsch hydraulischer Gebläseantrieb).
Durch einfache, zentrale Umschaltung von Grobsaat auf Feinsaat und durch ein stufenlos
verstellbares Ölbadgetriebe können alle gewünschten Aussaatmengen der verschiedenen
Saatgutarten ausgebracht werden. Mit einer hydraulischen Saatmengenverstellung
kann auch während der Fahrt die Saatmenge unterschiedlichen Bodenverhältnissen
angepaßt werden.
Schleppschare und Breitsaatschare sind werkzeuglos gegeneinander austauschbar.
Wahlweise sind Einscheibensäschare lieferbar.
Der Schardruck ist einzeln am Schar und zentral mit einer Spindel – oder auch hydraulisch während der Fahrt – zu verstellen.
Die Spuranreißer sind bis auf Schleppermitte einstellbar, sie werden hydraulisch geschaltet; dabei erfolgt automatisch die Steuerung der
elektronischen Fahrgassenschaltung und Fahrgassenmarkierung.
Die vielseitigen Ausrüstungsmöglichkeiten, die einfache bequeme Bedienung und die kurzen Rüstzeiten durch leichtes, schnelles Abdrehen
und einfache Restmengenentleerung machen die AEROSEM in Kombination mit dem Bodenbearbeitungsgerät zu einer schlagkräftigen
Bestelleinheit.
Technische Daten
(Änderungen vorbehalten)
AEROSEM 300 / 3000 400 / 4000 4500 6000
Arbeitsbreite 3,00 m 4,00 m 4,50 m 6,00 m
Reihenzahl 30 24 20 40 34 32 30 26 40 36 30 40
Reihenabstand cm 10 12,5 15 10 11,8 12,5 13,3 15,4 11,3 12,5 15 15
Gewicht ca. kg***
.. mit Schleppscharen 625 614 579 695 657 648 639 621 725 707 672 805
.. mit Breitsaatscharen 642 628 590 707 676 666 656 635 747 727 689 827
.. mit Einscheibenscharen 696 675 626 779 737 724 710 682 819 792 743 899
Befüllhöhe cm
(aufgebaut auf Kreiselegge) ca. 175 / 200 ca. 200
Gesamthöhe cm
(aufgebaut auf Kreiselegge)
ca. 215 / 220 ca. 220
Saatgutbehälter - Nutzinhalt 1000 l / 1400 l 1400 l
Transportbreite 3,00 m** 4,00 m* 4,50 m* 6,00 m*
Geräuscherhöhung**** bei
geschlossener Kabine
geöffneter Heckscheibe
1,5 dB (A)
7 dB (A)
* Transportbreite über 3m: Seite 24 beachten!
** Transportbreite des Bodenbearbeitungsgerätes beachten!
*** Gewicht in Grundausrüstung: Mehrgewicht für Zusatzausrüstung siehe Seite 9
**** am Ohr des Schlepperfahrers bei Zapfwellen-Normdrehzahl
- 9 -
TECHNISCHE DATEN
D
0900-D TECHN. DATEN_8541
Warnbildzeichen (Pictogramme)
Warnbildzeichen weisen auf mögliche Gefahrenstellen hin; sie
dienen der Sicherheit aller Personen, die mit der Drillmaschine “zu
tun” haben.
Die Erläuterung dieser Bildzeichen siehe Anhang “Erklärung der
Pictogrammsymbole”,
ihre Plazierung siehe Fig.2. (3 u.a. = lfd. Nr. in der "Erklärung",
r = rechte Geräteseite,
l = linke Geräteseite.)
Fehlende Warnbildzeichen ersetzen.
Sie sind unter der im Anhang genannten Bestell-
nummer bei unseren Vertragshändlern oder direkt
bei PÖTTINGER zu beziehen.
Ausrüstung
Schnellkuppelvorrichtung: Gerätedreieck – sowie Anbausatz für
Bodenbearbeitungsgerät (z.B. Satteldreieck, Riemenscheibe,
Keilriemen; ca. 30 kg),
Saatgutbehälter mit Inhaltsanzeige und Blechabdeckung, 2
Befüllklappen,
Gebläse mit Keilriemenantrieb (a.W. hydraulisch),
• Antriebsspornrad,
stufenlos verstellbares Ölbadgetriebe,
Dosiergehäuse mit Grob- und Feinsaateinrichtung und
Entleerungsschieber,
Rührwelle mit herausnehmbaren Rührelementen,
• Abdrehvorrichtung,
Verteilerkopf mit 2-Wege-Ausläufen (zum Säschar oder in den
Behälter zurück),
Schlepp- oder Breitsaatschare mit Verstopfungsschutz – oder
Einscheibenschare (Scharwechselsystem),
Zentral- und Einzelschardruckverstellung,
Scheibenspuranreißer (Scheiben-ø 400 mm) mit Abschersicherung
und hydraulischem Schaltautomat (AEROSEM 300),
AEROSEM 3000 - 6000 mit hydraulischem Schaltwechselventil
und hydraulisch aushebbar,
• Abstellstützen,
Leuchtenträger (für AEROSEM 300 und 3000).
Ausrüstungsvarianten bzw. Zusatzausrüstung
Scharstriegel; ca. 0,6 kg/Scharpaar,
Saatstriegel, zweiteilig, zweireihig, mit nachlaufenden Zinken; ca.
16 kg/m,
Perfektstriegel, einzeln gefederte Elemente;
ca. 22 kg/m,
Zinkenschutz für Perfektstriegel 3 m, ca. 10 kg,
elektronische Fahrgassenschaltung mit Hektarzähler und
Abdrehhilfefunktion,
Fahrgassenmarkierung, Scheiben-ø 320 mm; ca. 35 kg,
Überwachungseinrichtung für Gebläse, Dosierung, Abdrehklappe
und Restmenge,
• hydraulische Schardruckverstellung,
• hydraulische Saatmengenverstellung,
• Hektarzähler mechanisch,
Beladeplattform; ca. 30 kg,
Ladebrücke – 1,5 m, für Sackbefüllung vom Anhänger; ca. 33
kg,
Staubschutzeinrichtung; ca. 11 kg,
Fliehkraftkupplung für Gebläseantrieb,
• hydraulischer Gebläseantrieb
• Batterieanschlußkabel
• Adapterkabel für 7-polige Steckdose
• Steuerkabel 2m, 4m, 7m als Verlängerung bei
Gerätekombinationen
Andruckrolle für Einscheibenschar,
• Erbsendosiereinrichtung
4 (r, l)
3
6
1
2
8 (r, l) 14 (4/1)
Fig. 2
- 10 -
0500_D-ANBAU_8541
AUF- UND ABBAU
D
Verladehinweise
Zum Verladen (Anheben) die Drillmaschine immer an 4 Punkten
einhängen;
2 x Ösen am vorderen Querrohr (3/2),
2 x Ösen an Scharschienenanbauböcken (5/2).
Eine Traverse und Textilgurte verwenden; deren Tragfähigkeit
beachten!
Nicht unter angehobene Last treten!
Die Drillmaschine nur solo – ohne Bodenbearbeitungsgerät – und
nur mit leerem Behälter anheben.
Aufbau
Satteldreieck und Riemenscheibe nach spezieller Montageskizze am
Bodenbearbeitungsgerät montieren (siehe Anhang. Satteldreieck
senkrecht zum Zapfwellendurchtrieb. Maß “115” mm einhalten.
Antrieb 1000 U/min.).
Mit dem Kombinationsgerät die auf Stützen (3/1) stehende
Drillmaschine unterfahren – und anheben.
Kuppeldreieck mit Spannvorrichtung fest verbinden (4/2).
Ösenschraube entsprechend einstellen.
Abstellstützen abnehmen (3/1).
Kombination absenken.
Das Parallel-Anbaugestänge auf kurzen Abstand von Scharschiene
zu “Packerwalze” anpassen – (5/B1, B2, B3).
z.B. B2 – bei MKE (Wechselgetr.), PKE, VKE, HKE,
B3 – bei MKE-Schaltgetriebe.
Abstand Unterkante Scharschiene zum Boden einstellen – mit
Spindeln (5/1);
während der Arbeit ca. 38 - 40 cm (siehe Fig.5).
Hydraulikschläuche kuppeln (Schutzkappenfarbe):
Spuranreißer (3 - 4,5 m) – einfachwirkendes Steuergerät (rot),
Einklappen AEROSEM 6000 – doppeltw. Steuergerät –
auf richtiges Anschließen achten:
“Heben” / Einklappen (rot),
“Senken” / Ausklappen (gelb),
hydraul. Aushebung der Spuranreißer bei AEROSEM 300
- zusätzlich einfachwirkendes Steuergerät (grün).
Hydraulische Schardruckverstellung
- einfachwirkendes Steuergerät (blau).
4
5
1
2
3
3
12
2
1
- 11 -
0500_D-ANBAU_8541
AUF- UND ABBAU
D
Keilriemenantrieb
zum Auflegen und Abnehmen der Keilriemen die Spannvorrichtung
bis zum Anschlag lösen – mit Spindel (7/1; zuvor Feststellschraube
7/2 lösen, nach dem Spannen wieder anziehen).
Riemenspannung siehe Fig.8:
Prüfkraft ca. 25 N, Durchbiegung ca. 15 mm.
Bei Ersteinsatz nach ca. 20 min. nachspannen.
Riemenspannung täglich prüfen.
13
4
21
7
8
9
Am Antrieb besonders zu beachten: die Antriebseinheit muß genau
fluchten; evtl. Gebläse ausrichten
Schrauben (7/3 und 7/4) .
Bei einem Riemendefekt beide Keilriemen wechseln
– XPZ Riemen;
nur längengleiche Keilriemen verwenden (L = L)!
Immer die Schutzvorrichtung anbringen:
am Gebläse (4/3) und Riemenschutz (9/1)
den daran befestigten Schutzwinkel (9/2) nah zur Riemenscheibe
montieren.
Bei hydraulischem Gebläseantrieb spezielle Hinweise im Anhang
beachten!
Hinweis: Bei Gelenkwellen mit Nockenschaltkupplungen und bei hart
schaltenden elektrohydraulischen Zapfwellenkupplungen empfehlen
wir zur Vermeidung von übermässigem Keilriemenverschleiß die
Verwendung einer Fliehkraftkupplung für den Gebläseantrieb.
(Zusatzausrüstung)
6
1
Stromversorgung für elektronische
Fahrgassenschaltung:
12 V von 3-poliger Dauerstromsteckdose (DIN 9680).
Ist keine Dauerstromsteckdose vorhanden, sind als Zusatzausrüstung
ein Batterieanschlußkabel mit Steckdose
oder
ein Adapter für 7-polige Anhängersteckdose von PÖTTINGER zu
beziehen. Zur Stromversorgung das Standlicht einschalten.
Drillmaschinenseitig das Kabel im Haken einhängen um die
Steckverbindung zu entlasten – siehe (6/1).
- 12 -
EINSATZ
D
0000-D Einsatz_8541
Einsatzhinweise
Schlepper-Unterlenker auf wenig seitliches Spiel begrenzen,
Schlepper-Oberlenker so anbringen, daß er im Einsatz nur leicht zum Zapfwellengerät ansteigt; Länge so einstellen,
daß Eingangswelle/Zapfwellendurchtrieb waagerecht liegt,
Schlepperhydraulik im Einsatz auf Schwimmstellung: Hubhydraulik und für Spuranreißer,
auf richtige Zapfwellendrehzahl achten; Keilriemenspannung prüfen,
Zapfwelle nur bei Motor-Leerlaufdrehzahl einschalten; hydr. oder pneumat. schaltbare Zapfwelle mit ruckartigem
Anlauf kann zu schnellerem Keilriemenverschleiß beitragen (Fliehkraftkupplung verwenden),
am Vorgewende Zapfwelle abschalten, Gerät hoch genug ausheben,
beim Anfahren schon vor dem Einsetzen mindestens 3/4 Gas geben – dann ca. Normdrehzahl einhalten.
(Gebläsedrehzahl:
ca. 3000 U/min bei AEROSEM 3000;
3500 U/min ab AEROSEM 4000),
starkes Unterschreiten der Zapfwellen-Normdrehzahl (Gebläsedrehzahl) kann zu Verteilungsungenauigkeit bzw. bei
sehr hohen Saatmengen zu Verstopfungen führen,
Einsetzen und Saatablagebeginn beachten
je nach Fahrgeschwindigkeit ca. 1 - 2 m. Saatgut braucht eine bestimmte Zeit vom Dosierrad bis zu den
Säscharen. Daher bei einem Anhalten die Maschine anheben und etwas zurücksetzen – um Fehl-stellen im Feld
zu vermeiden,
Fahrgeschwindigkeit den Gegebenheiten anpassen, damit das Saatgut gleichmäßig tief abgelegt wird; bei guten
Bedingungen bis ca. 12 km/h (Kompaktegge),
Einstellungen überprüfen – wie Abdrehprobe (aber Abdrehklappenhebel unten): Dosierradstellung – bei Feinsaat
Grobdosierrad arretiert, Getriebestellung, Drosselklappe, Bodenklappe – sollte Körnerbruch vorkommen, Bodenklappe
eine Raste höher als in Sätabelle angegeben,
bei Saatbeginn
und danach in regelmäßigen Abständen
kontrollieren, daß alle Schare säen; keine Verstopfungen vorliegen. (Beim Anhalten muß bei etwas angehobenem
Gerät unter jedem Schar Saatgut liegen.)
für Folgeschäden durch Verstopfungen oder Saatmengenabweichungen wird keine Haftung übernommen,
Saatleitungen dürfen nicht durchhängen – mit Gefälle verlegen,
Abstand Unterkante Scharschiene zum Boden ca. 38 - 40 cm,
Spornrad genügend Bodendruck geben – Federspannung,
Spuranreißer kontrollieren – Einstellung und korrektes Umschalten,
elektronische Fahrgassenschaltung – Rhythmus prüfen und ob die “Auslaufklappen” richtig umschalten,
Füllstand an Inhaltsanzeige beobachten,
bei gebeiztem Raps max. 10 kg Saatgut einfüllen; bei stark spelzigem Saatgut, oder wenn Bohnen mit doppeltem
bzw. mehrfachem Reihenabstand “gelegt” werden, wenig Saatgut einfüllen,
beim Befüllen aufpassen, daß keine Fremdkörper (Papierreste, Sackanhänger) in den Behälter gelangen,
untere Stufe der Beladeplattform hochstellen,
Befüllklappen schließen,
aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften des Saatgutes (einschl. Beize) vor längerer Arbeitsunterbrechung den
Saatgutbehälter (einschl. Dosierräder) entleeren. Beachten Sie, daß Beize reizt bzw. giftig ist!
Achtung!
Maximalen Tank-Füllstand nicht überschreiten!
Der maximale Tank-Füllstand ist bei Unterkante
Verteilerkopf und wird mit einem Aufkleber innen
am Tank gekennzeichnet.
Wird der maximale Tank-Füllstand überschritten,
können Saatfehler in der Fahrgassenschaltung
auftreten!
4xx.xxx
max.
123-08-06
- 13 -
EINSATZ
D
0000-D Einsatz_8541
Beladeplattform
Bei der Arbeit die untere Stufe (43/1) hochklappen.
Zum “Abdrehen” das rechte Plattformteil (43/2) "einklappen".
Aufsteigen während der Fahrt bzw. Mitfahren auf der Plattform sind
verboten!
Trittflächen sauber halten!
Vorm Befüllen Gerät absetzen, Zapfwelle ausschalten!
Beim Befüllen beachten, daß Beize reizt bzw. giftig ist! Körperteile
entsprechend schützen!
Ladebrücke
Zum Befüllen mit Sackware vom Anhänger.
Ladebrücke an “AEROSEM” einhängen.
Auf sichere Auflage achten!
Nach dem Befüllen Ladebrücke auf dem Anhänger belassen.
43
12
44
Restentleerung
Kombination absenken.
Auffanggefäß unter Auslauftrichter.
Entleerungsschieber (60/1) öffnen.
Nach “Leerung” Abdrehklappe auf “Abdrehen”, Bodenklappe auf
“6”; alle Dosierräder etwas drehen – mit Sterngriff (60/2).
Um alle Saatreste zu entfernen, Gebläse kurz laufen lassen (damit
keine Nagetiere angelockt werden).
Abbau / Abstellen
Die Aufbau-Drillmaschine “AEROSEM” wird abgebaut auf Stützen
abgestellt – mit leerem Saatgutbehälter.
Alle Stützen (61/1) einstecken (die Stützenlänge/vorn so abstecken,
daß bei abgestellter Maschine das Kuppeldreieck leicht nach vorn
neigt).
Riemenantrieb ganz entspannen (siehe Seite 7) und Keilriemen
abnehmen.
Hydraulik- und Stromverbindung lösen.
Verriegelung lösen (61/2).
Bodenbearbeitungsgerät absenken.
Die “AEROSEM” (gereinigt, Schare und Spurscheiben
korrosionsgeschützt) in trockenem Raum abstellen; auf sicheren
Stand achten!
Elektronikkasten “extra trocken” lagern.
60
12
61
1
2
- 14 -
EINSATZ
D
0000-D Einsatz_8541
Staubschutzeinrichtung (Fig.55)
Hiermit wird die Gebläse-Ansaugluft weiter oben angesaugt und im
Saatgutbehälter wird ein leichter Überdruck erzeugt.
Die Befüllklappen daher im Einsatz schließen.
Hektarzähler (nur wenn keine Multitronic vorhanden)
Sobald das Spornrad sich dreht, wird gezählt.
Es werden a und ha angezeigt.
Mit Hebel (56/1) auf “0” stellen.
Fliehkraftkupplung
Ruckartiger Zapfwellen-Anlauf bzw. Stop im Antrieb führen zu starkem
Keilriemenverschleiß bzw. zu Schäden an Keilriemen und Gebläse;
daher Fliehkraftkupplung einsetzen:
a) unbedingt bei Gelenkwellen mit Abschaltkupplung
(Nockenschaltkupplung),
b) vorteilhaft bei Schleppern mit elektrohydraulisch geschalteter
Zapfwelle.
Die Fliehkraftkupplung – einschl. Keilriemenscheibe – ist/wird auf
der Gebläsewelle montiert (auch nachträglich montierbar, wenn z.B.
Antriebsgegebenheiten wie a/b eintreten).
Die Einschaltdrehzahl der Kupplung ist auf ca. 600
U/min eingestellt. Nach einer längeren Stillstandszeit
der “AEROSEM” sollte vor dem Einsatz die Kupplung
kurzzeitig im Einschaltdrehbereich mit ca. 500-600
U/min betrieben werden (um sie zu “reinigen”).
55
56 1
- 15 -
0000-D DOSIERVERFAHREN_8541
DOSIERVERFAHREN D
11
10
1
23
1
Einstellen der Sämenge
Ein Grob- (10/3) und zwei Feindosierräder (10/1+2) mit drei
Stellmöglichkeiten und die stufenlose Drehzahlverstellung variieren
die Aussaatmenge.
(Zusatz-Ausrüstung für Erbsen lieferbar).
Der Antrieb erfolgt von einem Spornrad, das auf der bearbeiteten
Fläche läuft – am Spannschloß (11/1) den Bodendruck des Spornrades
einstellen.
Zu beachtende Schaltstellungen (in Sätabelle angegeben):
1. Dosierradstellung
2. Getriebestellung – nach Skala
3. Bodenklappe
4. Drosselklappe
5. Abdrehklappe (nur zum Abdrehen umlegen)
6. Rührwelle (Rührstecker bei Raps entfernen)
Dosierradstellung
mit Hilfe des Sterngriffs (12/1) die Welle verschieben
unter leichtem Drehen
und mit Federvorstecker (12/2) arretieren. (Beim Umstellen
Bodenklappe auf “1”.)
Stellung I – Feindosierrad (10/1)
Stellung II – Feindosierrad (10/1+2)
Stellung III – Grobdosierrad (10/3)
In Stellung I und II (Feinsaat) muß das Grobdosierrad arretiert werden
– mit Hebel (14/6, 12/6).
Hebel hinten einrasten 14/a – Grobdosierrad arretiert,
Hebel vorn einrasten 14/b – bei Dosierradstellung III.
Läßt sich (in Dosierradstellung I und II) der Hebel (14/6) nicht in die
Arretierstellung (14/a) umschalten, dann das Grobdosierrad etwas
verdrehen (hierfür Entleerungsschieber öffnen).
Getriebestellung
das Ölbadgetriebe ist von 0 - 100 stufenlos verstellbar (0 =
Stillstand).
Wird in Dosierradstellung III (Grobdosierrad) eine Getriebeeinstellung
unter 15 erforderlich, dann ist auf Dosierradstellung II (Feindosierrad
1+2) umzustellen und mit entsprechend höherer Getriebestellung die
Abdrehprobe durchzuführen.
Den Stellhebel (13/1) mit Sterngriff feststellen.
(Hydraulische Saatmengenverstellung: siehe entsprechenden
Textabschnitt.)
ll llll
1
12
2
13 14
6
ab
1
3
5
4
6
- 16 -
0000-D DOSIERVERFAHREN_8541
DOSIERVERFAHREN D
ll llll
1
12
23
5
4
6
Bodenklappe
mit dem Stellhebel (12/3) laut Sätabelle einstellen; 1 - 6.
Die Bodenklappe bildet unter den Dosierrädern den Abschluß des
Dosiergehäuses; sie ist abgefedert, kann ausweichen. (Beim Umstellen
der Dosierräder immer die Bodenklappe auf “1”.)
Wird beim Abdrehen Bruchkorn festgestellt,
Bodenklappe eine Raste höher als in Sätabelle.
Abdrehklappe
nur zum Abdrehen den Hebel (12/4) in oberer Stellung einrasten
– bei (12/5).
Arbeitsstellung: Hebel “runter”.
Drosselklappe
Auf- (für Normalsaat; Fig.16) und Zu-Stellung (für Feinsaat; Fig.17).
Die Drosselklappe regelt die Luftmenge für den Transport des
Saatgutes. (Bei hydraulischem Gebläseantrieb die Drosselklappe
immer “offen”; siehe Hydraulischer Gebläseantrieb.)
Rührwelle
die Rührwelle sichert gleichmäßigen Nachlauf des Saatgutes.
Die äußeren Rührstecker mit dem Bügel nach innen weisend
einsetzen.
Bei Raps die Rührstecker (18/1) aus der Rührwelle herausziehen;
ebenso bei gut rollenden “nachfließenden” Erbsen, evtl. auch
Bohnen.
Reinigungsfedern: Die Reinigungsfedern (18/2) halten die
Feindosierräder frei von Ablagerungen, z.B. Beize. Sie sind umdrehbar
und sollten bei Verschleiss rechtzeitig erneuert werden.
16 17
18
1
- 17 -
AUSSAATMENGE EINSTELLEN
(KALIBRIEREN)
0900-D ABDREHEN_8541
D
Saatgutmengen-Probe (Kalibrieren)
Sätabellenwerte
Das Saatgut ist sehr unterschiedlich, durch spezifisches Gewicht,
Korngröße, Kornform und Beizmittel. Deshalb können Sätabellenwerte
nur Richtwerte sein.
Vor Arbeitsbeginn ist daher immer eine Saatgutmengen-Probe
(Kalibrieren) durchzuführen, um die richtige Getriebestellung zu
ermitteln.
Bei Abweichungen zur gewünschten Aussaatmenge erneut
mit veränderter Getriebestellung eine Saatgutmengen-Probe
durchführen.
- mit beliebiger Getriebestellung eine erste Saatgutmengen-Probe
durchführen
- die neue “richtige” Getriebestellung ermitteln (mitgelieferte
“Säscheibe” zu Hilfe nehmen).
- dann erneut eine Saatgutmengen-Probe durchführen
Auch ohne Richtwerte aus der Sätabelle kann die neue “richtige
Getriebestellung ermittelt werden:
Beispiel:
Soll-Aussaatmenge: 160 kg/ha
Saatgutmengen-Probe ergibt 120 kg/ha, mit Getriebestellung 30
120 kg/ha = 30 Getriebestellung
160 kg/ha = ? Getriebestellung
Getriebestellung (30) x Soll-Aussaatmenge (160)
Saatgutmengen-Probe-Aussaatmenge (120)
Ergebnis: die neue “richtige” Getriebestellung = 40
= 40
Saatgutmenge pro Hektar einstellen
Das Kalibrieren
* Anmerkung: Im deutschen Sprachgebrauch sind anstatt
"Saatgutmengen-Probe" die Begriffe "Abdrehen" oder
"Abdrehprobe" üblich. Wir verwenden aber in dieser
Anleitung den Begriff "Saatgutmengen-Probe", um Fehler bei
Textübersetzungen zu vermeiden.
Bei der sogenannten Saatgutmengen-Probe (Kalibrieren) wird
festgestellt, welche Menge (kg) an Saatgut pro Hektar ausgebracht
wird, bei der aktuellen Einstellung der Dosiereinrichtung. Die
Dosiereinrichtung der Drillmaschine kann dadurch genau an die
gewünschte Aussaatmenge angepasst werden.
- 18 -
AUSSAATMENGE EINSTELLEN
(KALIBRIEREN)
0900-D ABDREHEN_8541
D
Saatgutmengen-Probe (Abdrehen)
Die Geräte-Kombination bis zum Boden absenken.
Entleerungsschieber schließen (19/1).
Dosierräder
Getriebestellung
Bodenklappe
Drosselklappe
Saatgut einfüllen (evtl. vorher Rührstecker aus Rührwelle herausziehen;
bei Raps).
Hebel (19/4) oben einrasten.
Auffanggefäß unter Auslauftrichter stellen.
Handkurbel aufstecken (19/2);
- mehrere Umdrehungen (linksherum) ausführen, um alle Zellen
zu füllen.
Auffanggefäß noch mal entleeren.
In der Tabelle-1 die Anzahl der erforderlichen Kurbelumdrehungen
feststellen.
je nach Arbeitsbreite und Reihenzahl
für 1/40 ha oder 1/10 ha.
Kurbelumdrehungen linksherum durchführen
Danach das Saatgut im Auffanggefäß genau wiegen.
Dieses Gewicht (G) mit dem “Flächenfaktor” multipliziert, ergibt die
Aussaatmenge kg/ha:
G x 40 (bei 1/40 ha; 250 m2)
G x 10 (bei 1/10 ha; 1000 m2)
Richtige Getriebestellung ermitteln
- mitgelieferte “Säscheibe” zu Hilfe nehmen
oder
- berechnen mit Formel (siehe vorherige Seite)
1) 20 Verteilerausläufe,
2) 24 Verteilerausläufe,
3) 30 Verteilerausläufe,
4) Radumdrehungen.
Beenden der Saatgutmengen-Probe
- Handkurbel abnehmen und auf der Schardruck-Verstellspindel
oder Keilriemen-Spannvorrichtung feststecken.
- Hebel (19/4) aus der Arretierung lösen und nach unten
schwenken.
Hinweis: Der elektronische Sämonitor Multitronic II verfügt über
eine Funktion "Abdrehhilfe". Diese Funktion errechnet die notwendige
Anzahl der Kurbelumdrehungen für eine gewählte Fläche und zählt
während des Kurbelns mit.
Weitere Funktionen siehe Bedienanleitung Multitronic II im
Anhang.
}
nach Sätabelle einstellen
1
2
19
4
21
Tabelle-1
Arbeits-
breite
(m)
Reihen-
Abstand
(cm)
Reihen-
Anzahl
Kurbelumdrehungen
1/40 ha
(250 m2)1/10 ha
(1000 m2)
3,0
10,0 30 42,3 169
11,5 26 36,6 146
12,5 2) 24 42,3 169
15,0 1) 20 42,3 169
4,0
10,0 40 31,7 127
11,8 34 27,0 108
12,5 3) 32 31,7 127
13,3 3) 30 31,7 127
15,4 3) 26 27,5 110
4,5
11,3 40 28,2 113
12,5 36 25,4 102
15,0 3) 30 28,2 113
6,0 15,0 40 21,1 85
6,0
(T 600)
10,0 60 16,0 4) 64,0 4)
11,5 52 13,9 4) 55,6 4)
15,0 40 16,0 4) 64,0 4)
- 19 -
AUSSAATMENGE EINSTELLEN
(KALIBRIEREN)
0900-D ABDREHEN_8541
D
Säen mit doppeltem Reihenabstand
Soll ausnahmsweise nur mit halber Scharanzahl (doppeltem
Reihenabstand) gesät werden, müssen an den “nichtsäenden” 2-
Wege-Ausläufen die Klappen umgestellt werden
- obere Klappenhebel arretieren (22/1).
- die Getriebeeinstellung erfolgt für die doppelte Saatmenge kg/
ha;
- zur Saatgutmengen-Probe die Einstellwerte der doppelten
“gewünschten Aussaatmenge” nehmen.
- Anzahl der Kurbelumdrehungen nach Tabelle.
- bei doppeltem bzw. mehrfachem Reihenabstand (z.B. Bohnen)
nur wenig Saatgut einfüllen!
Die beiden Spuranreißer richtig einstellen!
1
22
Dosierräder wechseln:
1. Schrauben (S) demontieren (4x)
2. Vorstecker (V) an der Rückseite entfernen
3. Hebel (H) auf Pos 6 stellen
4. Federn (F) im Tank demontieren
5. Dosiereinheit herausziehen
6. Dosierrad wechseln
- 20 -
SAATMENGENVERSTELLUNG
0600-D Saatmengenverstellung_8541
D
Hydrauliche Saatmengenverstellung
In Verbindung mit der hydraulischen Schardruckverstellung kann eine
hydraulische “Mehrmengenverstellung” sinnvoll sein.
Zur Bedienung das Wegeventil (Fig.31) entsprechend
umschalten.
Einstellen der “Normal-” und “Maximal-Menge”:
“Normalmenge” - wie gewohnt abdrehen; Sterngriff (32/1) aber als
Anschlag unter den Stellhebel setzen – fest anziehen
(Stellzylinder ist dabei eingefahren.)
“Maximalmenge” – Zylinder ganz ausfahren und gewünschte “Max.-
Menge” wählen durch Verschieben des Stellzylinders – bei (32/2, mit
Sterngriff 32/3 festsetzen).
Erneut abdrehen.
Achtung: Getriebe-Stellhebel nicht festklemmen!
Höchste Getriebestellung für “Normalmenge” = “100” minus
gewünschte Mehrmenge (Zylinderweg).
Elektrische Saatmengenverstellung 1)
Notbedienung:
Bei Ausfall der Elektronik kann die Saatmenge manuell eingestellt
werden.
Folgende Arbeitsschritte sind dabei vorzunehmen:
- Verbindung zwischen Stellzylinder und Verstellhebel durch
Entfernen der Schraube (60) lösen.
- Sterngriff (61) abschrauben
- Sechskanntmutter an Rückseite des Stellhebels entfernen
- Sterngriff (61) an der Rückseite aufschrauben
- Saatmenge einstellen und mit Sterngriff festklemmen
1) Wunschausrüstung
32
1
23
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Pottinger AEROSEM 400 Bedienungsanleitung

Typ
Bedienungsanleitung