Etac Act Benutzerhandbuch

Typ
Benutzerhandbuch
74067F 2014-06-09
Act
Handbuch deutsch
2
Abschnitt Seite
1. Allgemeines ...................................................................................................... 3
2. Handhabung/Transport ................................................................................... 4-5
3. Produktbeschreibung Act ................................................................................. 6
4. Ausführung ....................................................................................................... 7
5. Zubehör ............................................................................................................ 8-9
6. Einstellungen Sitz ................................................................................. 10-13
7. Rücken ............................................................................ 14
8. Fußplatte ........................................................................ 15
9. Fahrtechnik/Fahreigenschaften ...................................... 16-22
10. Montageanweisungen Zubehör ........................................................................ 23-26
11. Pflegehinweise .................................................................................................. 27-28
12. Tests und Garantien ......................................................................................... 29
13. Andere Sitzhöhen und -winkel ......................................................................... 30
14. Maße und Gewichte Standardausführung ........................................................ 31
Inhaltsverzeichnis
3
1 Allgemeines
Zur Vorbeugung von Verletzungen/Schäden beim Auf-/Zusammenklappen und Benutzen eines Act-Rollstuhls sollte das
Handbuch gründlich durchgelesen werden.
Ein Warndreieck für Situationen, die besondere Aufmerksamkeit erfordern.
(!) Sinnvolle Tips und Ratschläge
Kippschutz Ist als Zubehör erhältlich. Bei vorschriftsmäßiger Einstellung hindert er den Rollstuhl am Zurück-
kippen. Wir empfehlen allen Anwendern die Benutzung des Kippschutzes. Ausgenommen sind er
fahrene Anwender, die ihren Rollstuhl komplett beherrschen.
Der Werkzeugsatz enthält: 5 Inbusschlüssel: 2, 3, 4, 5 und 6 mm
2 Ringschlüssel: 10 und 8 mm
1 Steckschlüssel: 24/19 mm
Act ist ein leichter, manueller Starrahmenrollstuhl aus Titan, mit vielen individuellen Einstellmöglichkeiten für
aktive Benutzer. Der Rahmen ist so konstruiert, dass er vom Benutzer selbst einfach im Fahrzeug verladen und
wieder herausgeholt werden kann. Der Act ist für ein Benutzergewicht von 100 kg geprüft und zugelassen. Er
ist sowohl für den Außen- wie auch für den Inneneinsatz geeignet. Der Sitz ist in Höhe, Winkel und Tiefe rein-
stellar. Die Rückenlehne kann in Winkel und Form verstellt werden und auf die gewünschte Höhe angepasst
werden.
Der Act kann auf wechselnde Anforderungen angepasst und ergänzt werden. Verschiedene Optionen und Zu-
behör stehen als ergänzende Komponenten zur Verfügung: Verschiedene Seitenschutz, Kippschutz, verschie-
dene Greifreifenvarianten und Vieles mehr. Act bietet optimale Voraussetzungen für Komfort und Funktion
und beste Fahreigenschaften.
Tests
Alle Rollstühle von Etac sind gemäß ISO 7176-19 och 10542 geprüft. Diese ISO-Normen enthalten Auflagen,
wie die Befestigungspunkte aussehen sollen und wie Rollstuhl und Benutzer im Fahrzeug angeschnallt werden.
Sie beschreiben außerdem, wie die Tests durchzuführen und die Testergebnisse auszulegen sind. Alle Rollstühle
von Etac sind bei der Staatlichen Schwedischen Materialprüfungsanstalt crashgetestet. Die Tests wurden bei
normaler Rollstuhleinstellung durchgeführt (siehe jeweiliges Rollstuhlhandbuch), mit Anschnallvorrichtung
UNWIN_WWR/ATF/K/R und Dreipunktgurt UNWIN_WWR/HD/ATF/K/R.
Sitsbreiten: 35 cm bis 45 cm
Sitztiefen: Kurzer Rahmen: 33-39 cm. Langer Rahmen: 39-46 cm
Max Benutzer gewicht: 100kg
Act wird einschließlich Antriebsräder geliefert.
Nutzdauer: Das Produkt wurde geprüft und erfüllt die Anforderungen aus EN 12183. Die Lebensdauer des
Hauptprodukts beträgt mindestens fünf (5) Jahre bei ordnungsgemäßer Verwendung gemäß Verwendungs-
zweck, Sicherheitsvorschriften, Anweisungen zur Überholung und Bedienungsanleitung. Das Hauptprodukt
besteht aus dem Basisgestell mit Sitz und Rückenstütze. Weitere Komponenten bzw. Zubehörteile sind gemäß
Bedienungsanleitung und den Anweisungen zur Überholung zu verwenden. Die tatsächliche Produktlebens-
dauer kann je nach Nutzungshäufigkeit und -intensität variieren, beträgt jedoch maximal zehn (10) Jahre.
Danach muss das Produkt außer Betrieb genommen werden!
Die folgenden Oberflächenbehandlungen wurden angewandt.
Lackierte Flächen: Polyester Pulverbeschichtung,
Nicht lackierte Aluminiumteile =Eloxalschicht
Nicht lackierte Stahlflächen = Galvanisiert
4
2 Handhabung/Transport
2:1 Zusammenklappen
- Armlehnen oder Seitens-
chutz, falls vorhanden, ab-
montieren.
- Antriebsräder abnehmen.
- Bügel hochziehen und Rück-
enlehne herunterklappen.
2:2 Aufklappen
- Antriebsräder anbringen.
- Rückenlehne hochklappen.
- Ggf. Armlehnen oder Seitens-
chutz montieren.
2:3 Hochheben des Rollstuhls
- An Schiebegriffen und vor-
derem Rahmenteil hoch-
heben.
2:4 Transport im Fahrzeug
PKW/Taxi: Der Rollstuhl
ist im Koferraum unter-
zubringen. Ist das nicht
möglich, muß er im
Fond so sicher verstaut
2:5 Verankerung
Der Rollstuhl ist zu verankern,
ohne dass die Riemen durch
die Räder oder um die Rü-
ckenstangen gezogen
werden.
Bei der Montage immer
Überprüfen, ob die
Antriebsräder ordnungs-
gemäß sitzen. Der Knopf
in der Nabe muß
ordentlich herausfedern.
Vor dem Hochheben
prüfen, ob die höhe
verstellbaren Schiebegriffe
vorschriftsmäßig ange-
zogen sind.
werden, daß er nicht umkip-
pen oder rollen kann. Den
Rollstuhl sichern, nach Mögli-
chkeit mit einem der Sicher-
heitsgurte des Fahrzeugs.
5
2 Handhabung/Transport
2:6 Gurt
Falls der Rollstuhl während der
Fahrt als Sitz dient, empfiehlt Etac,
dass der Benutzer den im Fahrzeug
montierten Dreipunktgurt benutzt.
Es ist wichtig, dass der Dreipunkt-
gurt korrekt angebracht wird (siehe
Abbildungen):
2:7 Empfehlungen
2:8 Warnung
- Der Gurt des Sicherheitsgurt
Rollstuhls reicht nicht aus, um
zu verhindern, dass der Benutzer
bei starkem Bremsen aus dem
Rollstuhl geworfen wird.
- Die Verankerungsvorrichtung
darf nicht durch die Räder oder
um die Lehnenstangen gezogen
werden.
- Zubehörteile, die sich ohne
Werkzeug entfernen lassen, sind
abzunehmen und so zu
verwahren bzw. festzuspannen,
wdass sie bei einem Aufprall nicht
durch die Luft geschleudert
werden können (z. B. Tische).
- Nach einem Aufprall während
eines Transports sollte der
Rollstuhl vor erneuter Benutzung
durch einen Fachmann oder
durch Etac kontrolliert
werden.
Etac empfiehlt folgende Maßnah-
men in der aufgeführten Reihen-
folge:
1) Der Rollstuhlbenutzer sollte nach
Möglichkeit in einen Fahrzeugsitz
sitzen und mit dem Dreipunktgurt
des Fahrzeugs angeschnallt werden.
Der Rollstuhl wird im Kofferraum
oder auf dem Rücksitz verstaut. Er
muss dazu so gesichert werden,
dass er weder umkippen noch um-
herrollen kann.
2) Bei der Beförderung des Be-
nutzers im Rollstuhl ist der Rollstuhl
in vorwärtsgerichteter Position und
entsprechend den Anweisungen
dieses Handbuchs zu verankern.
Der Benutzer wird mit einem sep-
araten Dreipunktgurt angeschnallt,
der im Fahrzeug verankert ist. Bei
den Crashtests gemäß ISO-Norm
für Rollstühle in Fahrzeugen wurde
von dieser Art der Beförderung
ausgegangen.
3) Gemäß Richtlinie 2001/85/EG,
Anhang VII, Punkt 3.8.3. gibt es
eigens markierte Rollstuhlstell-
plätze, die die Beförderung im
Rollstuhl entgegen der Fahrtri-
chtung zulassen. Für diese Art
des Transports müssen Benutzer/
Betreuer aktiv genug sein, um
auf abrupte Bewegungen reagie-
ren und während der gesamten
Fahrt eine sichere Sitzstellung einnehmen/
gewährleisten zu können. Die Behinderung
des Benutzers muss es zulassen, dass er
sich und den Rollstuhl an dem im Fahrzeug
montierten Haltegriff festhalten kann, um
auf Geschwindigkeits- oder Fahrtrichtung-
sänderungen reagieren zu können.
Bei Punkt 2 und 3:
- ist ein Hüftgurt anzulegen.
- sollte eine korrekt eingestellte
Nackenstütze verwendet werden.
- sollte die Rückenlehne mindestens bis zu
den Schultern des Benutzers reichen.
- sollte die Feststellbremse angezogen
werden.
- sollte der Kippschutz nach unten geklappt
werden.
- ist das Fersenband anzulegen.
6
3 Produktbeschreibung Act
3
6
8
17
16
7
11
5
15
4
12
14
9
10
13
1
2
1 Schiebegriff
2 Rückenlehnen Überzug
3 Rückenlehnenbezug
4 Sitzbezug
5 Rahmen
6 Fußbogen
7 Wadenband
8 Lenkrad
9 Vordergabel
10 Vordergabelbefestigung
11 Abdeckkappe
12 Bremse
13 Steckachse
14 Radbefestigung
15 Greifreifen
16 Rückenwinkelplatte
17 Antriebsrad
7
4 Ausführung Act
Standard Ausführung
Höhen- und winkelverstellbarer Sitz
Vordere Sitzhöhe 48 cm
5" allround Lenkrad
Kurze Vordergabel mit 3 Höheneinstellungen
für das Lenkrad
Hintere Sitzhöhe 41 cm
Sitztiefe um 5 cm regulierbart (Bezug einge-
schlagen)
24" Antriebsräder mit Steckachsen
1" Hochdruckreifen (mit Schlauch)
Greifreifen: Titan
Radsturz 3°
Höhen- und winkelverstellbare Rückenlehne,
faltbar
Rückenlehnenhöhe serienmäßig 40 cm
Rückenlehnenwinkel -8°
Verstellbarer Rückenlehnenbezug aus Velours
und Kunststoffgewebe
Fußstütze
Fußbogen stufenlos höhenverstellbar
Wadenband, Länge regulierbar
Erhöht angebrachte Bremse
Sonderausführung/Sonderausstattung
Höhen- und winkelverstellbarer Sitz
Vordere Sitzhöhe 44-54 cm
Vordergabel Medium oder lang mit 3 alternativen
Höheneinstellungen für das Lenkrad
Hintere Sitzhöhe 41-45 cm
24" Antriebsräder mit Steckachsen
1" Niederdruckreifen (mit Schlauch), 24"
Greifreifen: Rostfrei, Aluminium, Vollgummi oder
Kunststoffbeschichtet
Radsturz 0° oder 6°
Spiderwheel
Höhen- und winkelverstellbare Rückenlehne
Rückenlehne reduziert auf 38, 36, 34, 32, 30 cm
Rückenlehnenwinkel wahlweise 0°, -3°, -5°, -8°,
-10°, -12° und -15°
Fußstütze
Bremse mit langem Hebel und kurzem Hub
8
Satz Schiebegriffe abnehmbar
Rückenverlängerung 4 cm oder 8 cm
Armlehne seitlich schwenkbar und höhenverstellbar. Nicht in Kombination mit höhen-
verstellbarem Schiebegriff
Seitenschutz hart, Plexiglas
Spritzschutz mit Rückenlehne klappbar
Seitenschutz weich, schwarz
Bremshebelverlängerung für Standardbremse
Sitskissen dunkelgraues beschichtetes Kunststoffgewebe und schwarzes Velours, 56 cm lang,
wird auf Sitzlänge zugeschnitten, waschbar
Hüftgurt zweiteilig mit Schnappverschluss
Schaumstoffkeil Länge 15 oder 30 cm, zu befestigen mit Klettband
Fußplatte wird auf dem Fußbogen montiert
Polsterung für Wadenband
Kippschutz höhenverstellbar, Länge regulierbar, abnehmbar
Transitrollen
Verstellbar = mit Werkzeug verstellbar
Regulierbar = ohne Werkzeug verstellbar
5 Zubehör
9
Speichenschutz mit grauem oder gelbem Farbdruck
Tetra Quick release Adapter für Personen mit eingeschränkter Fingerfunktion
Vordergabelschloß
Werkzeugsatz
Taschen
Fronttasche
Rückentasche
Mobiltelefonhalter
Regencape
Informationen auf der Website www.etacbutiken.se
Fußsack
Informationen auf der Website www.etacbutiken.se
Beinwärmer
Informationen auf der Website www.etacbutiken.se
Handschuhe
Informationen auf der Website www.etacbutiken.se
Taschen Case logic
Informationen auf der Website www.etacbutiken.se
Verstellbar = mit Werkzeug verstellbar
Regulierbar = ohne Werkzeug verstellbar
5 Zubehör
10
6 Einstellungen Sitz
6:1 Vordere Sitzhöhe
Die vordere Sitzhöhe (zwischen 44
und 54 cm verstellbar) ist ab-hängig
von:
Lenkrad: 5"
Vordergabelbefestigung: Winkelver-
stellbar
Vordergabel: Kurz, medium oder
lang mit 3 Höheneinstellungen für
das Lenkrad
6:2 Lenkrad
Die Höhe kann durch Austausch des
Lenkrades oder durch Änderung der
Radposition in der Gabel eingestellt
werden. Radachse lösen und in
einem der drei Löcher der Gabel
anbringen.
6:3 Wechsel der Vordergabel
Die Abdeckkappe (1) an der Vor-
dergabelbefestigung losschrauben,
dadurch wird die Sicherungsmutter
(2)zugänglich. Sicherungsmutter
lösen und Vordergabel herauszie-
hen. Unterlegscheibe von der
Gabelachse auf die neue Gabel
aufschieben (abgeschrägte Seite (A)
zur Gabel hin) und in die Gabelbe-
festigung einführen. Darauf achten,
daß die Scheiben in der Befestigung
(unter der Sicherungsmutter) in der
richtigen Reihenfolge mit der Feder-
scheibe (B) oben liegen. Sicherungs-
mutter bis zum Anschlag anziehen.
1/2-1 Umdrehung lösen, dann hat
die Scheibe die richtige Spannung.
So ist das Risiko, daß das Rad wack-
elt, geringer.
Werkzeug: 19 mm Steck-
schlüssel
(!) Auch Winkel der Vor-
dergabelbefestigungen
einstellen, siehe Pkt. 6:4.
Werkzeug: 5 mm In-
busschlüssel und 10 mm
Schraubenschlüssel
(!) Auch Winkeleinstel-
lung der Vordergabelbe-
festigung Überprüfen,
siehe Pkt. 6:4.
Kippgefahr: Immer die
Einstellung des Kippschut-
zes Überprüfen.
(!) Siehe auch Pkt. 13:
Andere Sitzhöhen/-winkel.
2
B
1
A
Lager
11
6 Einstellungen Sitz
C 41 cm
B 45 cm
Lage
6:4 Winkeleinstellung der Vordergabelbefestigung
Die richtige Winkeleinstellung ist für
die Fahreigenschaften
des Rollstuhls ganz wichtig.
- Untere Befestigungsschraube
(A) 1/2 bis 1 Umdrehung und
obere Schraube (B) 1/2
Umdrehung lösen.
- Exzentermutter (C) drehen,
bis die Befestigung senkrecht
zum Boden steht.
- Exzentermutter mit dem
Steckschlüssel festhalten,
während die Befestigungss-
chrauben angezogen werden.
6:5 Hintere Sitzhöhe
Die hintere Sitzhöhe ist abhängig
von:
Größe des Antriebsrades: 24"
Höheneinstellung des Antriebsrades
2 verschiedene Höhen: B-C
6:6 Antriebsrad mit Steckachse
Die Nabenachse ist beweglich und
kann auch in der Länge verstellt
werden. Mutter an der Nabenachse
nach innen/außen drehen, dabei die
Achse mit einem Schraubenschlüssel
festhalten.
Werkzeug: 6 mm In-
busschlüssel und 19
mm Steckschlüssel (ggf.
Wasserwaage)
(!) Zum Einstellen wird
empfohlen, sich an et-
was Senkrechtem, z. B.
einem Türrahmen oder
Tischbein, zu orientieren.
Diese Einstellung ist
auszuführen, wenn die
Sitzhöhe vorn oder hinten
verändert wird, damit sich
die Fahreigenschaften
nicht verschlechtern.
Kippgefahr: Immer Ein-
stellung des Kippschutzes
prüfen.
(!) Siehe auch Pkt. 13:
Andere Sitzhöhen/-winkel.
Bei der Montage immer
darauf achten, daß das
Antriebsrad richtig sitzt.
Der Knopf in der Nabe
muß ordentlich heraus-
federn.
12
6 Einstellungen Sitz
Der Bremshebelver-längerer ist
als Zubehör erhältlich,
siehe Pkt. 10:8.
Lage 1 Lage 2
6:7 Höheneinstellung der Antriebsräder
Nabenhülsen mit Unterlegscheiben
lösen, Hinterachse abnehmen und
in gewünschter Höhe montieren.
Hinterachse mit der größeren
Aussparung zur rechten Radbefes-
tigung hin montieren. Gleichzeitig
auch den richtigen Schwerpunkt
ermitteln, siehe Pkt. 9:8.
Werkzeug: 21 mm
Steckschlüssel
6:8 Einstellung der Bremse
Die Bremse ist stufenlos verstellbar.
- Schrauben leicht lösen und
Bremse so verschieben, das
sich der Bremsbolzen bei
nicht gezogener Bremse ca.
20 mm vom Reifen entfernt
befindet.
- Wenn die Verriegelung mitten
vor der Querstange sitzt,
erstere von Position 1 in
Position 2 bringen.
- Zur Probe bremsen.
Werkzeug: 5 mm In-
busschlüssel
Die Bremswirkung hängt
vom Reifendruck ab. Die
Bremse ist nur als Feststell-
bremse und nicht als Fahr-
bremse zu verwenden.
Prüfen, ob die Antrieb-
sräder vorschriftsmäßig
montiert sind, siehe Pkt.
6:6. Immer die Einstellung
des Kippschutzes Über-
prüfen. Bei Änderung der
Antriebsradposition immer
Bremsen testen.
(!) Auch Winkel der Vor-
dergabelbefestigungen
einstellen.
13
Lage 1 Lage 2
Der Sitzwinkel wird durch das
Verhältnis zwischen vorderer und
hinterer Sitzhöhe gebildet. Er ist
zwischen -5° und -15° nach hinten
einstellbar (0-5 cm).
Kippgefahr: Immer die
Einstellung des Kippschutzes
prüfen.
6 Einstellungen Sitz
Sitzhöhe
vorne
Sitzhöhe
hinten
6:9 Sitzwinkel
6:10 Sitztiefe
Die Sitztiefe kann durch Umschla-
gen der Vorderkante des Sitzbezugs
um 6 cm reguliert werden.
Kurzer Rahmen: 33-39 cm (vom
Rückenlehnenrohr aus gemessen)
Langer Rahmen: 39-45 cm (vom
Rückenlehnenrohr aus gemessen)
(!) Änderung des Sitzwinkels:
- Winkel der Vordergabelbe-
festigungen einstellen.
- Auch Winkel der
Rückenlehne prüfen.
Die funktionelle Sitztiefe ist 6-7 cm
länger, je nach Einstellung des Rück-
enlehnenbezugs, siehe Pkt. 7:4.
14
Die Rückenlehnenhöhe wird du-
rch Abschneiden der Lehnenrohre
angepaßt. Bei der Benutzung von
Schiebegriffen werden die Rohre
10 mm oberhalb des obersten Be-
festigungslochs abgetrennt. Es gibt
folgende Rückenlehnenhöhen: 40,
38, 36, 34, 32 und 30 cm.
Werkzeug: Bogenfeile
Der Rückenlehnenwinkel kann
auf -3°, -5°, -8° ,-10°, -12°, -15°
eingestellt werden. Dazu Schraube
(A) ganz herausschrauben,
Schrauben (B) eine Umdrehung
lösen. Gewünschten Winkel durch
Einschrauben von Schraube (A) bei
der entsprechenden Winkelmarki-
erung einstellen und Schrauben
wieder anziehen.
Werkzeug: 4 mm
Inbusschlüssel
7 Einstellungen: Rücken
A
B
C
10 mm
7:1 Rückenlehne
Die Rückenlehne ist höhen- und win-
kelverstellbar und hat einen reguli-
erbaren Bezug.
7:2 Rückenlehnenhöhe
7:3 Rückenlehnenwinkel
7:4 Rückenlehnenbezug
Der Rückenlehnenbezug ist mit Hilfe
der vier Klettbänder und des Über-
zugs individuell regulierbar.
- Der Überzug muß einen
angemessenen Abstand
zwischen Sitz und Rücken-
lehne haben, damit sich der
Benutzer bequem anlehnen
kann.
- Alle Bänder durchhängen
lassen und darauf achten,
daß der Benutzer möglichst
weit hinten auf dem Sitz sitzt.
- Die Bänder so spannen, daß sie
am Rücken anliegen und den
oberen Hüftbereich stützen.
Beim Einstellen des Rückenlehnen-
winkels die Rückenlehne auf den
Sitz klappen. Der Rückenlehnen
Überzug sollte zwischen Sitz und
Rückenlehne genügend Platz haben.
Mit Schiebegriff versehen sind die
Rückenlehnenrohre 3 cm länger.
Wenn bereits verkörzte Rücken-
lehnen verlängert werden sollen,
werden Lehnen-verlängerer mit
Halterungen für die Schiebegriffe
aufgesetzt. Die maximale Höhe der
Rückenlehne einschl. Verlängerung
beträgt 40 cm.
Kippgefahr: Beim Einstel-
len der Rückenlehne immer
den Kippschutz Über-
prüfen.
Kippgefahr: Beim Einstel-
len des Rückenlehnenwin-
kels immer den Kippschutz
Überprüfen.
Kippgefahr: Beim Einstellen
des Rückenlehnenbezugs
immer den Kippschutz
überprüfen.
15
Act wird mit einem höhenverstell-
baren Fußbogen geliefert.
Höhe Schraube (A) hinten links
und rechts an der Fußbogen-
halterung losschrauben. Fußbogen
auf gewünschte Höhe einstellen.
Schrauben ordentlich festziehen.
Max. Höhe: 9 cm Über Boden.
Mindesthöhe: 4 cm Über Boden.
Werkzeug: 6 mm
Inbusschlüssel
8 Einstellungen: Fußstütze
A
8:1 Höhe des Fußbogens
(!) Wird ein höherer als
der Standard-Fußbogen
gewünscht, ist ein er-
höhter Fußbogen lieferbar.
Bei Fahrten im Freien
sollte der Fußbogen einen
Abstand von 5 cm zum
Boden haben. Nicht auf
den Fußbogen stehen!
Kippgefahr!
16
9 Fahrtechnik, Einstellungen Fahreigenschaften
9:1 Fahreigenschaften
Die Gewichtsverteilung im Rollstuhl
ist für die Fahreigenschaften entsc-
heidend. Sie ist teils von Gewicht,
Größe und Sitzposition des Fahrers
und teils von der Montageposition
der Antriebsräder in der Längsrich-
tung abhängig. Je mehr Gewicht
auf den Antriebsrädern liegt, desto
wendiger wird der Rollstuhl. Je mehr
Gewicht auf den Lenkrädern liegt,
desto schwerer lößt sich der Roll-
stuhl bewegen.
Act wird in der Standardausführung
mit einem Radsturz von 3° geliefert.
Das bedeutet, daß die Räder oben
etwas näher an den Sitz bzw. an
die Rückenlehne reichen und unten
weiter ausgestellt sind. Daraus erge-
ben sich folgende Vorteile:
- Der Rollstuhl lößt sich leichter
drehen.
- Der Geradeauslauf verbessert
sich.
- Der Rollstuhl hat eine größere
Auflagefläche.
9:2 Fahrtechnik Bordsteinkante, höhere Schwelle: hoch
Rollstuhlfahrer, vorwärts hochfahren:
Diese Technik wird nur erfahrenen
Rollstuhlfahrern empfohlen.
- Darauf achten, daß der
Kippschutz hochgeklappt ist.
- Bis an die Bordsteinkante/
Schwelle heranfahren.
- Rollstuhl auf den Hinter
rädern so balancieren, daß
die Lenkräder hoch genug
angehoben sind, um auf den
Bordstein zu kommen.
Greifreifen mit Schwung
betätigen, dabei den
Oberkörper nach vorn beugen.
Kippschutz herunterklappen.
Bei der Fortbewegung kann der
Rollstuhlfahrer mit den Armen näher
am Körper arbeiten, wodurch sich
die Kraftübertragung verbessert.
Wird eine geringere Gesamtbreite
gewünscht, kann der Act mit gerad-
er Hinterachse (Radsturz 0°) bestellt
werden. Act ist auch mit doppelten
Hinterachsen mit 0° und 3° Sturz
lieferbar.
Helfer: Wird der Fahrer allein im
Rollstuhl gelassen, die Bremsen
betätigen und darauf achten, daß
der Kippschutz heruntergeklappt ist.
Parken: Die Auflagefläche des
Rollstuhls vergrößern, dazu den Roll-
stuhl 10 cm zurückfahren, damit die
Lenkräder sich nach vorn drehen.
17
Helfer, vorwärts herunterfahren:
- Darauf achten, daß der
Kippschutz hochgeklappt ist.
- Rollstuhl so hochwinkeln,
ggf. mit Hilfe des Fußrohres,
daß die Lenkräder
angehoben sind.
- Vorsichtig über die Kante
herunterfahren und die
Lenkräder auf dem Boden
aufsetzen.
Kippschutz herunterklappen.
Rollstuhlfahrer, vorwärts herunter-
fahren:
Diese Technik wird nur erfahrenen
Rollstuhlfahrern empfohlen.
- Darauf achten, daß der
Kippschutz hochgeklappt ist.
- Bis an die Bordsteinkante
heranfahren.
- Greifreifen mit Schwung
betätigen und geradeaus
fahren, so daß der Rollstuhlz
mit allen 4 Rädern
gleichzeitig aufsetzt.
Kippschutz herunterklappen.
Helfer, rückwärts hochfahren:
- Rollstuhl rückwärts an die
Bordsteinkante/Schwelle
überanfahren.
- Rollstuhl so hochwinkeln, ggf.
mit Hilfe des Fußrohres, daß die
Lenkräder auf den Bordstein
gelangen.
- Rollstuhl hochziehen und
zurückfahren, bis die Lenkräder
über die Kante gelangt sind.
Rollstuhl auf alle 4 Räder
herunterlassen.
Kippschutz herunterklappen.
Helfer, vorwärts hochfahren:
- Darauf achten, daß der
Kippschutz hochgeklappt ist.
- Rollstuhl so hochwinkeln, ggf.
mit Hilfe des Fußrohres, daß
die Lenkräder auf den Bordstein
gelangen.
- Schiebegriffe hochheben, damit
die Antriebsräder hochkommen.
Kippschutz herunterklappen.
Rollstuhlfahrer, rückwärts hochfahren:
Diese Technik eignet sich nur für nie-
drige Kanten/Schwellen, je nachdem
wie hoch die Fußplatten eingestellt
sind.
- Darauf achten, daß der
Kippschutz hochgeklappt ist.
- Rückwärts an die Bord
steinkante/Schwelle heranfahren.
- Greifreifen mit Schwung
betätigen, dabei den Oberkörper
nach vorn beugen.
Kippschutz herunterklappen.
9 Fahrtechnik, Einstellungen Fahreigenschaften
9:3 Fahrtechnik Bordsteinkante: herunter
18
Rollstuhlfahrer, rückwärts herunter-
fahren:
Diese Technik eignet sich nur für
Höhenunterschiede von bis zu 10
cm.
- Darauf achten, daß der
Kippschutz hochgeklappt ist.
- Rückwärts an die Bord-
steinkante heranfahren.
- Vorsichtig rückwärts
herunterfahren, dabei den
Oberkörper nach vorn
beugen.
Bei diesem Fahrmanšver ist
die Kippgefahr groß!
Kippschutz herunterklappen.
Helfer, rückwärts herunterfahren:
- Darauf achten, daß der
Kippschutz hochgeklappt ist.
- Rückwärts an die Bord-
steinkante heranfahren.
- Vorsichtig über die Kante
herunterfahren und den
Rollstuhl so weit auf den
Hinterrädern zurückfahren,
bis die Lenkräder das
Hindernis überwunden
haben. Rollstuhl auf alle 4
Räder herunterlassen.
Kippschutz herunterklappen.
9 Fahrtechnik, Einstellungen Fahreigenschaften
9:4 Fahrtechnik Steigungen/Gefälle
Hier einige wichtige Tips für das
Befahren von Steigungen/Gefälle,
damit keine Kippgefahr entsteht.
Nach Mšglichkeit nicht mitten
auf einer Steigung wenden. Im-
mer möglichst gerade hoch- bzw.
herunterfahren. Lieber jemanden
um Hilfe bitten, als selbst zuviel
riskieren.
Hochfahren: Körper zur Ver-
lagerung des Schwerpunktes nach
vorn beugen.
Herunterfahren: Körper zur
Verlagerung des Schwerpunktes an
die Rückenlehne drücken. Fahrge-
schwindigkeit mit dem Greifreifen,
nicht mit den Bremsen steuern!
19
Grundsätzlich um Hilfe
bitten. Niemals auf Roll-
treppen fahren, selbst wenn
Hilfe vorhanden ist. Wir
empfehlen, dass immer
zwei Pflegekräfte diesen
Transfer zusammen
durchführen. Eine Person
sollte hinten sein und die
Schiebegriffe halten;
die andere Person sollte
vorne sein und den Rahmen
halten (oder die Beinstützen,
wenn diese arretierbar sind).
Mit Helfer, vorwärts:
- Kippschutz hochklappen und
darauf achten, daß die
höhenverstellbaren Schibegriffe
richtig angezogen sind.
- Rollstuhl an die erste Stufe
heranfahren und auf den
Hinterrädern hochstellen.
- Rollstuhl langsam Stufe für
Stufe herunterfahren, dabei
mit den Hinterrädern ausbalan
cieren.
- Nach der letzten Stufe den
Rollstuhl auf alle 4 Räder
herunterlassen.
Nach dem Umzug
Kippschutz herunter-
klappen.
(!) Die Helfer sollten daran
denken, ihre Kraft in den Beinen zu
nutzen, und den Rollstuhl nicht mit
gebeugtem Rücken transportieren.
Grundsätzlich um Hilfe
bitten. Niemals auf Roll-
treppen fahren, selbst wenn
Hilfe vorhanden ist.
Wir empfehlen, dass
immer zwei Pflegekräfte
diesen Transfer zusammen
durchführen. Eine Person
sollte hinten sein und die
Schiebegriffe halten;
die andere Person sollte
vorne sein und den Rahmen
halten (oder die Beinstützen,
wenn diese arretierbar sind).
Mit Helfer, rückwärts:
- Kippschutz hochklappen und
darauf achten, daß die
höhenverstellbaren Schibegriffe
richtig angezogen sind.
- Rollstuhl rückwärts an die erste
Stufe heranfahren.
- Rollstuhl auf den Hinterrädern
hochstellen.
- Rollstuhl langsam Stufe für
Stufe hochziehen, dabei mit
den Hinterrädern ausbalan
cieren.
- Nach der letzten Stufe den
Rollstuhl noch so weit ziehen,
bis die Lenkräder sich über dem
Boden befinden, dann auf
alle 4 Räder herunterlassen.
Nach dem Umzug
Kippschutz herunter-
klappen.
(!) Die Helfer sollten daran
denken, ihre Kraft in den Beinen zu
nutzen, und den Rollstuhl nicht mit
gebeugtem Rücken transportieren.
9 Fahrtechnik, Einstellungen Fahreigenschaften
9:5 Fahrtechnik Treppen: hoch
9:6 Fahrtechnik Treppen: herunter
20
Nicht auf den Fußbogen
stellen! Kippgefahr!
(!) Die Helfer sollten daran
denken, ihre Kraft in den Beinen zu
nutzen, und den Rollstuhl nicht mit
gebeugtem Rücken transportieren.
9 Fahrtechnik, Einstellungen Fahreigenschaften
9:7 Fahrtechnik Überführen aus dem/in den Rollstuhl
Die Überführungstechnik muß mit
dem zuständigen Personal geübt
werden. Hier nur einige wichtige
Punkte, die beim Überführen zu
bedenken sind.
Mit oder ohne Helfer, seitlich.
Vor dem Überführen:
- Rollstuhl vor dem Stoppen 5-10
cm zurücksetzen, damit sich die
Lenkräder nach vorn drehen.
Der Rollstuhl sollte möglichst
nahe der Überführungsstelle
stehen.
- Bremsen ansetzen, Armlehne/
Seitenstütze an der über
führungs-seite abnehmen.
Mit oder ohne Helfer, von vorn.
Vor dem Überführen:
- Rollstuhl vor dem Stoppen 5-10
cm zurücksetzen, damit sich die
Lenkräder nach vorn drehen.
Der Rollstuhl sollte möglichst
nahe der Überführungsstelle
stehen.
- Bremsen ansetzen.
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