PRESONUS RC 500 Bedienungsanleitung

Kategorie
Audiomischer
Typ
Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial Anschlüsse
RC 500
Channel Strip mit Solid State Vorverstärker,
Kompressor und EQ
Bedienungsanleitung
www.presonus.com
®
Deutsch
Inhaltsverzeichnis
1 Übersicht1
1.1 Vorwort1
1.2 Merkmale des RC 5001
1.3 Lieferumfang2
2 Anschlüsse3
2.1 Eingangsseitige Bedienelemente3
2.2 Bedienelemente Kompressor4
2.3 Bedienelemente EQ5
2.4 VU-Meter und Bedienelemente6
2.5 Master-Regler6
2.6 Anschlüsse6
2.7 Anschlussbeispiele8
2.7.1 Anschlussbeispiel für grundlegende
Aufnahmefunktionen8
2.7.2 Anschlussbeispiel für erweitere
Aufnahmefunktionen8
3 Tutorial9
3.1 Eine kurze Anleitung zur
Dynamikbearbeitung9
3.1.1 Häufige Fragen zur
Dynamikbearbeitung9
3.2 Equalizer10
3.2.1 Was ist ein EQ?10
3.2.2 Equalizer-Einstellungen: Wie findet man die
entscheidenden Frequenzen?12
3.2.3 EQ Frequenztabellen12
4 Ressourcen15
4.1 Audio-Spezifikationen15
4.2 RC 500 Blockschaltbild16
4.3 RC 500 Merkblatt17
4.4 Fehlerbehebung18
4.5 Garantie19
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial Anschlüsse Übersicht
1
1 Übersicht
1.1 Vorwort
Vielen Dank, dass Sie sich für den PreSonus® RC 500 entschieden haben.
PreSonus Audio Electronics hat für die Herstellung des RC 500 ausschließlich
hochwertige Bauteile verwendet, sodass Ihnen dieses Gerät über Jahre hinaus
treue Dienste leisten wird. Der RC 500 ist ein professioneller Channel Strip mit
Class A Solid State Vorverstärker, dessen einzigartige Hybrid-Schaltung auf
modernsten verzerrungsarmen Operationsverstärkern und rauscharmen diskreten
Transistoren basiert. Dank dieses einzigartigen Schaltungsdesigns vereint der
RC500 die für Operationsverstärker charakteristische konstante Leistungsabgabe
und die Klangeigenschaften einer Class A Schaltung in einem Gerät.
Der RC 500 enthält neben dem Class A Vorverstärker den halbparametrischen
EQ und FET-Kompressor des PreSonus ADL 700 und eignet sich damit
hervorragend für den Einsatz in professionellen Studioumgebungen.
Der Channel Strip ist für alle Mikrofon- und Instrumententypen
geeignet und liefert als flexibler Allrounder sinnliche Vocals, kristallklare
Akustikgitarren, satte Bässe, dynamische Pianos und knackige Snares.
Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Produkt haben, freuen wir
uns über Ihre Rückmeldung. Sie erreichen uns per E-Mail unter support@
presonus.com oder per Telefon unter (+001) 225-216-7887 (zwischen
9:00 und 17:00 Uhr, US Central Time). Wir bei PreSonus Audio Electronics
bemühen uns um eine stetige Weiterentwicklung unserer Produkte und
freuen uns daher sehr über Ihre Anregungen. Denn schließlich wissen
Sie als Anwender am besten, was Sie von Ihrem Equipment erwarten.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen und viel Erfolg mit Ihrem RC 500!
ÜBER DIESES HANDBUCH: Bitte lesen Sie sich diese Bedienungsanleitung
vollständig durch, damit Sie Ihren RC 500 nicht nur fehlerfrei, sondern
auch effektiv einsetzen zu können. Schließen Sie ihn daher bitte erst
nach der Lektüre an Ihr Studioequipment an. Auf diese Weise können
Sie Probleme bei der Installation und Inbetriebnahme vermeiden.
In dieser Bedienungsanleitung finden Sie immer wieder Profi-Tipps, die
Ihnen helfen werden, schnell zu einem RC 500 Experten zu werden. In
Kapitel 3 dieses Handbuchs finden Sie außerdem Tutorials, die Ihnen die
Grundlagen der Dynamik- und EQ-Bearbeitung näherbringen.
1.2 Merkmale des RC 500
Transformatorgekoppelter Mikrofonvorverstärker mit großem Gain-Bereich
Class A Hybrid-Design mit extrem kurzem Signalweg
Unsymmetrischer 6,35 mm Klinkeneingang (TS) an der Vorderseite
Symmetrische XLR-Mikrofon- und Line-Eingänge an der Rückseite
Eingangswahlschalter
FET-Kompressor mit zwei Betriebsarten und Relais-basierter Bypass-Schaltung
Halbparametrischer 3-Band-EQ mit Bypass-Relais
+48 V Phantomspeisung, Schalter für 80 Hz Absenkung und Pad (-20 dB)
1.3 Lieferumfang
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
Übersicht
2
Hochwertige Komponenten
Folienkondensatoren
Widerstände mit 1% Toleranz
Verzerrungsarme OP-Verstärker
VU-Meter mit umschaltbarer Anzeige (Ausgangspegel/Pegelabsenkung)
Master-Fader für Lautstärkeregelung
Symmetrische Send- und Return-Signale
Symmetrische Line-Ausgänge mit XLR- und 6,35 mm TRS-Klinkenbuchsen
Internes Netzteil mit Ringkerntrafo
Stahlgehäuse
1.3 Lieferumfang
Neben diesem Handbuch enthält die Verpackung des RC 500 folgendes:
PreSonus RC 500 Channel Strip
IEC Netzkabel
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseAnschlüsse
3
2 Anschlüsse
2.1 Eingangsseitige Bedienelemente
Eingangswahlschalter. Mit dem Eingangswahlschalter schalten Sie zwischen den
Signalquellen an den RC 500 Eingängen um. Das am ausgewählten Eingang
anliegende Signal wird auf die Signalkette geroutet, die beiden anderen Eingänge
werden deaktiviert.
Profi-Tipp: Das Signal des Instrumenteneigangs wird auf den
Mikrofoneingang normalisiert und hat bei gleichzeitiger Belegung
beider Eingänge Vorrang. Somit können Sie Ihr bevorzugtes Mikrofon
und eine Line-Quelle dauerhaft angeschlossen lassen und bei Bedarf ein
zusätzliches Instrument an der frontseitigen Buchse anschließen.
Phasenschalter. Über diesen Schalter lässt sich die Signalphase umkehren.
Profi-Tipp: Die Phasendrehung benötigen Sie nur, wenn bei der Aufnahme mit
mehreren Mikrofonen Phasenauslöschungen auftreten.
+48V. Über die 48 V-Phantomspeisung des rückseitigen XLR-Eingangs lassen sich
Kondensatormikrofone und andere Geräten bei Bedarf mit Strom versorgen. Diese
Spannung wird konstant gehalten, um Qualitätsverluste zu vermeiden.
ACHTUNG: Phantomspeisung wird nur für Kondensatormikrofone benötigt.
Dynamische Mikrofone, insbesondere Bändchenmikrofone können dadurch
irreparabel beschädigt werden. Schalten Sie die Phantomspeisung also immer aus,
wenn das am XLR-Eingang angeschlossene Gerät keine Stromversorgung benötigt.
Überprüfen Sie anhand der Dokumentation Ihres Mikrofons, ob es für
Phantomspeisung geeignet ist.
80 Hz Absenkung. Ihr RC 500 bietet einen zuschaltbaren Hochpassfilter. Aktivieren
Sie den Filter über den 80 Hz Schalter, um alle Frequenzen unterhalb von 80 Hz mit
einer Flankensteilheit von 12 dB/Oktave abzusenken.
Profi-Tipp: Ein Hochpassfilter dämpft alle Frequenzen unterhalb der
gewählten Einsatzfrequenz (80 Hz). Verwenden Sie diesen Filter, um auch
ohne EQ störende tiefe Frequenzen zu unterdrücken. Beispielsweise können
Sie mit dem 80 Hz Filter „Dröhn-“ und „Mulm-“Anteile eines Gesangssignals
reduzieren und die Klarheit des Gesamtsignals verbessern.
-20 dB Pad. Über den Pad-Schalter können Sie den Eingangspegel des
Mikrofonvorverstärkers um 20 dB abschwächen (gilt nur für den Mikrofoneingang).
Profi-Tipp: Mit Hilfe des Schalters -20 dB können Sie ein Verzerren bzw. Übersteuern
des RC 500 bei hohen Signalpegeln verhindern. Durch das Absenken des
Eingangspegels können Sie zudem die Aussteuerungsreserve (Headroom) erweitern.
Gain. Ihr RC500 bietet einen Gain-Bereich von +20 dB bis +70 dB
(Mikrofonverstärker) bzw. von -20 dB bis +15 dB (Line-Eingang).
2.2 Bedienelemente Kompressor
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
Anschlüsse
4
2.2 Bedienelemente Kompressor
Threshold. Steuert den Schwellwert des Kompressors. Der Kompressor arbeitet,
sobald die Amplitude (Pegel) des Signals den eingestellten Schwellwert
überschreitet. Drehen Sie den Regler im Uhrzeigersinn, um den Schwellwert zu
reduzieren, sodass die Kompression bereits bei einer geringeren Amplitude
einsetzt, der Anteil des komprimierten Signals also steigt. Der Wertebereich für den
Schwellwert liegt zwischen -25 und +20 dBu.
Profi-Tipp: Der Kompressor Ihres RC 500 ist fest auf das Kompressionsverhältnis
von 3:1 eingestellt. Damit lassen sich für die meisten Instrumente gute
Ergebnisse erzielen. Um die Kompression zu erhöhen, senken Sie den
Schwellwert und erhöhen Sie gleichzeitig den Eingangspegel. Für eine
geringere Kompression erhöhen Sie einfach den Schwellwert.
Attack. Der Attack-Wert bestimmt, wie schnell der Kompressor mit der
Bearbeitung des Eingangssignals beginnt. Bei langsamem Attack (Regler ganz nach
rechts gedreht) passiert der Anfang des Eingangssignals (der Transient) den
Kompressor unkomprimiert, bei schnellem Attack (Regler ganz nach links gedreht)
setzt der Kompressor unmittelbar nach Überschreiten des Schwellwerts ein. Der
Attack-Wert ist im Bereich zwischen 0,5 ms (Schnell) und 10 ms (Langsam)
einstellbar.
Release. Dieser Regler steuert den Release-Wert, also die Verzögerung, mit der der
Kompressor das Eingangssignal nach Unterschreiten des Schwellwerts wieder
unbearbeitet hindurch lässt. Der Release-Wert ist im Bereich zwischen 40 ms
(Schnell) und 500 ms (Langsam) einstellbar.
Profi-Tipp: Beachten Sie, dass bei sehr niedrigen Release-Werten das
Signal oft zu „flattern“ beginnt: Besonders gefährdet sind niederfrequente
Instrumente wie z. B. E-Bässe. Lange Release-Zeiten können dagegen
zu übermäßiger Kompression und einem „gequetschten“ Klang führen.
Um die klanglichen Möglichkeiten des Kompressors kennenzulernen,
sollten Sie ruhig mit verschiedenen Einstellungen experimentieren.
Compressor In/Out. Über diesen Schalter entfernen Sie den Kompressor aus dem
Signalweg.
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseAnschlüsse
5
2.3 Bedienelemente EQ
Frequenz unteres Frequenzband. Über diesen Regler stellen Sie die
Scheitelfrequenz für das untere Frequenzband des EQ ein. Der Wertebereich für die
Scheitelfrequenz liegt zwischen 20 und 400 Hz.
Gain-Regler unteres Frequenzband. Über diesen Regler stellen Sie die Gain-
Anhebung bzw. -Absenkung für das untere Frequenzband des EQ ein. Der
Wertebereich für das Gain liegt zwischen -16 und +16 dB.
Shelf-Schalter unteres Frequenzband. In der Voreinstellung ist das untere
Frequenzband des EQ als herkömmlicher Peak-Filter mit einer Filtergüte (Q) von 0,6
konfiguriert. Über den Shelf-Schalter können Sie das untere EQ-Band als Shelving/
Kuhschwanz-Filter konfigurieren.
Profi-Tipp: Mit einem Shelving-EQ werden die Frequenzen entweder ober- oder
unterhalb einer definierten Einsatzfrequenz angehoben bzw. abgesenkt. Diese
Art von EQ ähnelt in der Funktionsweise damit den Höhen-/Tiefenreglern
eines Autoradios. Wie beim Tiefenregler lassen sich mit dem unteren Low-
Shelving-Filter alle Frequenzen unterhalb der Einsatzfrequenz anheben
bzw. absenken. Mit dem High-Shelving-Filter werden entsprechend, wie bei
einem Höhenregler, alle Frequenzen oberhalb der jeweiligen Einsatzfrequenz
angehoben bzw. abgesenkt. Shelving-EQs können den Klangeindruck schnell
und massiv verändern, da sich auf einen ganzen Frequenzbereich auswirken.
Bei einem Peak-EQ steuern Sie dagegen sowohl die Einsatzfrequenz
als auch das Maß der Anhebung/Absenkung im Frequenzband
und können damit genauere Anpassungen vornehmen.
Frequenz mittleres Frequenzband. Über diesen Regler stellen Sie die
Scheitelfrequenz für das mittlere Frequenzband des EQ ein. Der Wertebereich für
die Scheitelfrequenz liegt zwischen 400 Hz und 5 kHz.
Gain-Regler mittleres Frequenzband. Über diesen Regler stellen Sie die Gain-
Anhebung bzw. -Absenkung für das mittlere Frequenzband des EQ ein. Der
Wertebereich für das Gain liegt zwischen -16 und +16 dB.
Frequenz oberes Frequenzband. Über diesen Regler stellen Sie die
Scheitelfrequenz für das obere Frequenzband des EQ ein. Der Wertebereich für die
Scheitelfrequenz liegt zwischen 2 und 20 kHz.
2.4 VU-Meter und Bedienelemente
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
Anschlüsse
6
Gain-Regler oberes Frequenzband. Über diesen Regler stellen Sie die Gain-
Anhebung bzw. -Absenkung für das obere Frequenzband des EQ ein. Der
Wertebereich für das Gain liegt zwischen -16 und +16 dB.
Shelf-Schalter oberes Frequenzband. In der Voreinstellung ist das obere
Frequenzband des EQ als herkömmlicher Peak-Filter mit einer Filtergüte (Q) von 0,6
konfiguriert. Über den Shelf-Schalter können Sie das obere EQ-Band als Shelving/
Kuhschwanz-Filter konfigurieren.
EQ In/Out. Über diesen Schalter entfernen Sie den EQ aus dem Signalweg.
2.4 VU-Meter und Bedienelemente
VU Meter. In der Voreinstellung zeigt das VU Meter den Ausgangspegel des
RC 500 an.
Meter – GR. Betätigen Sie diesen Schalter, um über das VU Meter statt des
Ausgangspegels des RC 500 die Pegelabsenkung des Kompressors anzuzeigen.
2.5 Master-Regler
Pegelregler Master. Über diesen Regler stellen Sie die Gesamtlautstärke des RC
500 im Bereich zwischen -80 dB und +10 dB ein.
2.6 Anschlüsse
Instrumenteneingang. Diese frontseitige 6,35 mm Klinkenbuchse ist für den
Anschluss passiver Instrumente wie E-Gitarren- oder -Bässe vorgesehen. Um den
Eingang zu verwenden, stellen Sie den Eingangswahlschalter auf „Mic/Inst“.
Profi-Tipp: Passive Instrumente ohne integrierte Vorverstärkung sollten immer
an einen Instrumenten-Eingang angeschlossen werden. Aktive Instrumente mit
integriertem Vorverstärker werden an Line-Eingängen angeschlossen. Wenn Sie
eine Line-Quelle an einem der frontseitigen Instrumenten-Eingänge anschließen,
kann der extreme Pegel zu einem sehr lauten, verzerrten Klang und sogar zu
Beschädigungen am RC 500 führen. Das sollten Sie also auf keinen Fall tun!
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseAnschlüsse
7
Mikrofoneingang (Mic Input). Der Mikrofonvorverstärker des RC 500 eignet sich
für nahezu jeden Mikrofontyp wie Dynamische, Bändchen- und
Kondensatormikrofone. Um den Eingang zu verwenden, stellen Sie den
Eingangswahlschalter auf „Mic/Inst“. Wie in Abschnitt 2.1 erwähnt, wird bei
gleichzeitiger Belegung der beiden Eingänge Mic und Instrument der
Mikrofoneingang aus dem Signalweg genommen und der Instrumenteneingang
auf den Signalweg geroutet.
Profi-Tipp: Dynamische und Bändchenmikrofone (letztere sind ebenfalls
dynamisch) benötigen in der Regel keine externe Stromversorgung.
Bedenken Sie ferner, dass ein nicht dafür vorgesehenes Bändchenmikrofon
durch Aktivieren der Phantomspeisung irreparabel beschädigt werden
kann. Kondensatormikrofone sind viel empfindlicher als Dynamische und
Bändchenmikrofone und benötigen in der Regel eine Phantomspeisung von +48
V. Bitte folgen Sie den Angaben in der Bedienungsanleitung Ihres Mikrofons.
Line-Eingang (Line Input). Diese symmetrische XLR-Buchse ist zum Anschluss von
Line-Quellen wie Keyboards, Drumcomputern oder Expandern vorgesehen. Um
das dort anliegende Signal zu hören, müssen Sie den Eingangswahlschalter auf
„Line“ stellen.
Symmetrische Send-Buchse. Über diese symmetrische 6,35 mm Send-Buchse
wird das vor dem Kompressor, dem EQ und der Master-Gain-Stufe abgegriffene
Quellsignal ausgegeben. Sie können den Ausgang verwenden, um ein externes
Effektgerät in den Signalweg Ihres RC 500 einzuschleifen.
Profi-Tipp: Sie können die symmetrische Send-Buchse verwenden, um zusätzlich
zu dem mit dem Kompressor/EQ bearbeiteten Signal ein unbearbeitetes
Signal aufzunehmen. Auf diese Weise haben Sie neben der Aufnahme des
klanglich und dynamisch bearbeiteten Signals die Möglichkeit, das (zusätzlich
aufgenommene) unbearbeitete Signal zu einem späteren Zeitpunkt zu
bearbeiten. Verbinden Sie dazu einfach den Main- und den symmetrischen
Send-Ausgang Ihres RC 500 mit jeweils einem Eingang Ihres Audio-Interface.
Symmetrische Return-Buchse. Diese symmetrische 6,35 mm Klinkenbuchse ist
direkt mit der Kompressor-Stufe des RC 500 verbunden. Wenn Sie über diesen
Eingang einen externen Dynamikprozessor einschleifen, können Sie den internen
Kompressor, EQ oder beide deaktivieren.
Profi-Tipp: Wenn Sie einen anderen externen Vorverstärker mit dem Kompressor/EQ
Ihres RC 500 verwenden möchten, schließen Sie ihn anstatt über den Line-Eingang über
die symmetrische Return-Buchse an, um die erste Gain-Stufe des RC 500 zu umgehen.
Ausgänge. Der RC 500 verfügt ausgangsseitig über eine
symmetrische XLR- und eine 6,35 mm Klinkenbuchse. Beide
Ausgänge sind jederzeit aktiv.
Profi-Tipp: Alle Ein- und Ausgangsbuchsen sind Trafo-
symmetrierte XLR-Anschlüsse mit folgender Belegung:
Pin 1: GND
Pin 2: High (+)
Pin 3: Low (-)
12
3
Ground
XLR
[-]
[+]
2.7 Anschlussbeispiele
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
Anschlüsse
8
Netzschalter (Power). In der Position [|] ist der RC 500 eingeschaltet. In der
Position [O] ist das Gerät ausgeschaltet.
IEC Netzbuchse. Ihr RC 500 wird mit einem herkömmlichen
Kaltgerätekabel mit dem Stromnetz verbunden.
Anmerkung: Ab Werk wurde der RC 500 bereits auf die Netzspannung des
Auslieferungslandes eingestellt..
2.7 Anschlussbeispiele
2.7.1 Anschlussbeispiel für grundlegende Aufnahmefunktionen
2.7.2 Anschlussbeispiel für erweitere Aufnahmefunktionen
MIC INPUTLINE INPUTINSERTLINE OUTPUT (+4dBu)
Keyboard/DI Mikrofon
MIC INPUTLINE INPUTINSERTLINE OUTPUT (+4dBu)
Vorverstärker-
Signal
Bearbeitetes
Signal
Akustikgitarre StudioLive 16.0.2
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseAnschlüsseTutorial
9
3 Tutorial
3.1 Eine kurze Anleitung zur Dynamikbearbeitung
Der RC 500 integriert einen eigens entwickelten FET-Kompressor. Die
folgenden Ausführungen stammen aus einer von PreSonus Firmengründer
Jim Odom verfassten Kurzeinführung zur Dynamikbearbeitung. Sie
sollen Ihnen helfen, Ihren RC 500 optimal einzusetzen, und Ihnen
die Grundlagen der Dynamikbearbeitung näherbringen.
3.1.1 Häufige Fragen zur Dynamikbearbeitung
Was versteht man unter Dynamikbereich?
Der Dynamikbereich eines Effektprozessors entspricht der Spanne
zwischen dem größtmöglichen Pegelwert und dem Grundrauschen
des Geräts. Ein Prozessor mit einem maximalen Eingangspegel vor
Übersteuerung von +24 dBu und einem Grundrauschen von -92 dBu
besitzt demnach einen Dynamikumfang von 24 + 92= 116 dB.
Der Dynamikbereich eines Orchesters liegt in der Regel zwischen –50 und
10 dBu, also insgesamt 60 dB. Dieser Wert mag auf den ersten Blick nicht
besonders hoch erscheinen, wenn man aber nachrechnet, stellt man fest,
dass ein Signal bei +10 dBu immerhin 1000 Mal lauter ist als bei –50 dBu!
Der Dynamikumfang von Rockmusik ist mit Pegeln zwischen -10
dBu und +10 dBu, also 20 dB, deutlich geringer. Die Mischung von
Rockmusik ist daher mitunter weniger abwechslungsreich.
Wozu wird ein Kompressor benötigt?
Bleiben wir beim obigen Beispiel und nehmen an, Sie mischen einen Rocksong
mit einem durchschnittlichen Dynamikbereich von 20 dB. Nun möchten Sie
der Mischung ein unkomprimiertes Gesangssignal hinzufügen. Eine nicht
komprimierte Gesangsstimme hat einen Dynamikumfang von etwa 40 dB, d.
h. die Pegel liegen im Bereich von –30 dBu bis +10 dBu. Die Stellen, an denen
der Pegel +10 dBu oder mehr beträgt, sind im Mix gut zu hören. Passagen
mit –30 dBu oder weniger gehen im Mix dagegen schlichtweg unter. Mit
einem Kompressor können Sie nun den Dynamikumfang der Stimme auf
etwa 10 dB reduzieren (komprimieren). Wenn Sie die Gesangsspur nun auf
+5 dBu aussteuern, liegt der Dynamikbereich zwischen 0 dBu und +10 dBu.
Der Gesang ist nun auch bei leiseren Passagen immer noch hörbar, wirkt aber
auch bei lauteren Stellen niemals unverhältnismäßig und fügt sich insgesamt
gut in den Mix ein. Das gilt natürlich auch für die übrigen Instrumente und
Spuren der Mischung. Jedes Instrument hat seinen Platz im Mix, und ein guter
Kompressor kann helfen, einen ausgewogenen Gesamtklang zu erreichen.
Muss jedes Instrument mit einem Kompressor bearbeitet werden?
Viele Leute antworten instinktiv: „Auf keinen Fall! Zu viel Kompression ist
fürchterlich.“ Das hängt nun natürlich davon ab, wie man zu viel Kompression“
definiert. Wenn damit ein deutlich hörbarer Kompressionseffekt gemeint ist, trifft
diese Aussage sicherlich zu. Ein hochwertiger und gut eingestellter Kompressor
sollte jedoch gar nicht hörbar sein! Folglich ist ein Zuviel“ an Kompression
meist auf fehlerhafte Einstellungen für das jeweilige Instrument zurückzuführen
– es sei denn, der Kompressor wurde hier absichtlich als Effekt eingesetzt.
Bei Mischpulten der Oberklasse ist jeder Kanal mit einen eigenen Kompressor
ausgestattet, da fast jedes Instrument zumindest ein wenig Kompression
benötigt, damit es sich im Mix gut abhebt. Punch, gefühlte Lautheit, Präsenz
– das sind nur drei Begriffe, die mit einem Kompressor assoziiert werden. Ein
Kompressor kann helfen, die Dynamik d. h. die Pegelschwankungen eines
Signals zu kontrollieren. Bei Audiosignalen ist der Unterschied zwischen den
Pegelspitzen und dem Durchschnittspegel (auch als Dynamikbereich, also dem
3.2 Equalizer
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
AnschlüsseTutorial
10
Abstand zwischen größtem und geringstem Pegel bezeichnet) erstaunlich
groß. Pegelspitzen können zu einer Überlastung des Eingangsverstärkers
bzw. der Boxen und in der Folge zu Übersteuerungen führen.
Ein Kompressor ist eine Art Verstärker, der die Verstärkung des Signalpegels
abhängig vom anliegenden Signalpegel steuert. Sie stellen den Maximalpegel
ein, den der Kompressor unbearbeitet durchschleift, und definieren so einen
Signalpegel oder Schwellwert, ab dem die automatische Pegelabsenkung
einsetzt. Kompression bedeutet grundsätzlich, dass der Ausgangspegel eines
Signals in einem festen Verhältnis (der Ratio) in Bezug auf das Eingangssignal
zurückgeregelt wird. Diese Bearbeitung empfiehlt sich daher zur Einschränkung
der Dynamik eines Instruments oder einer Stimme und hilft, Übersteuerungen
bei der Aufnahme zu vermeiden. Auch in der Mischung ist der Kompressor
hilfreich, da bei komprimierten Signalen weniger Pegelkorrekturen nötig sind.
Schon wenn sich ein Sänger vor dem Mikrofon hin und her bewegt,
treten merkliche unnatürliche Pegelschwankungen auf. In solch einem
Fall kann man einen Kompressor einsetzen, um die lauten Passagen
abzusenken und einen ausgewogenen Pegel zu erreichen.
Das Maß der Pegelreduktion wird durch die beiden Kompressor-Parameter Ratio
(Verhältnis) und Threshold (Schwellwert) vorgegeben. Eine Ratio von 2:1 oder
weniger gilt gemeinhin als leichte Komprimierung. Der Pegel von Signalanteilen,
die über dem Schwellwert liegen, wird hier um die Hälfte abgesenkt.
Je weiter man die Pegelschwelle herabsetzt, desto größer wird der
komprimierte Signalanteil (wenn das Signal ursprünglich den Nennpegel
hat). Hier ist darauf zu achten, dass das Signal nicht zu stark komprimiert wird,
da sonst die natürliche Dynamik verloren geht. (Richtig eingesetzt lassen
sich mit Überkompression allerdings auch fantastische Effekte erzielen!)
Kompressoren werden im Audiobereich vielfältig eingesetzt. Beispiele:
Eine Bassdrum kann in einer Wand von Gitarren durchaus
untergehen, ganz gleich wie weit man den Fader aufzieht. Mit ein
wenig Kompression lässt sich die Bassdrum soweit verdichten,
dass sich auch bei geringerem Pegel durchsetzen kann.
Ein Gesangspart hat in der Regel einen großen Dynamikumfang. Transienten (die
lautesten Signalanteile) können dabei weit über dem Durchschnittspegel des
Gesangs liegen. Die Pegel sind hier ständig starken Schwankungen unterworfen,
die sich über die Fader kaum ausgleichen lassen. Mit einem Kompressor lassen sich
die Pegel ausgleichen, ohne die feinen Nuancen des Audiosignals zu verändern.
Bisweilen wird eine Sologitarre von den Rhythmusgitarren überdeckt.
Mit dem Kompressor können Sie die Sologitarre herausarbeiten,
ohne den Fader bis zum Anschlag „aufzureißen“.
Die Aufnahme von Bassgitarren kann eine Herausforderung sein: Ein Kompressor
sorgt hier für gleichmäßige Pegel und definierten Attack. Auf diese Weise läuft der
Bass nicht Gefahr, im unteren Frequenzbereich verloren zu gehen. Der Kompressor
sorgt für den entsprechenden Punch und verleiht dem Mix das nötige Fundament.
3.2 Equalizer
Ihr RC 500 ist mit einem halbparametrischen 3-Band-EQ ausgestattet. Im
Folgenden wird kurz die Funktionsweise eines EQ erklärt. Die beigefügten
Tabellen verschaffen Ihnen einen Überblick über die Frequenzbereiche
verschiedener Instrumente, damit Sie schnell die passenden EQ-Werte
für Ihre Aufnahmen und Live-Mischungen einstellen können.
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseAnschlüsseTutorial
11
3.2.1 Was ist ein EQ?
Ein Equalizer ist ein Filter, mit dem man den Pegel einer bestimmten
Frequenz bzw. eines Frequenzbands in einem Audiosignal anpassen kann.
In vereinfachter Form finden Sie einen solchen EQ beispielsweise in der
Klangregelung (Bass- und Höhenregler) Ihres Autoradios oder iPods®.
Im Studio ist die Klangbearbeitung mit dem EQ eine Kunst für sich. Die
Klangregelung hat einen entscheidenden Einfluss auf den finalen Mix.
Mit einem gut eingestellten Equalizer lässt sich ein räumliches Klangbild
oder ein dichterer bzw. transparenterer Klang erzeugen. Ähnliche
Sounds können durch unterschiedliche Parametereinstellungen so
herausgearbeitet werden, dass sie im Mix eigenständig zu hören sind.
Parametrischer EQ
Parametrische und halbparametrische EQs sind im Studio und Live die am
häufigsten verwendeten Equalizer-Typen, da sie eine umfassende Kontrolle über
sämtliche Parameter bieten. Mit einem parametrischen EQ lassen sich mehrere
Frequenzbereiche (meist zwischen 3 und 7) eines Signals stufenlos bearbeiten.
Vollparametrische EQs wie die der Mischpulte StudioLive 32.4.2AI und 24.4.2AI
erlauben die Einstellung ihrer Bandbreite (d. h. des Frequenzumfangs) sowie die
Auswahl der Scheitelfrequenz des Frequenzbands und die Einstellung des Grads
der Anhebung/Absenkung. Außerdem lässt sich hier mit der Filtergüte Q auch
das Verhältnis zwischen Scheitelfrequenz und Bandbreite einstellen. Die meisten
dieser Parameter sind auch bei halbparametrischen EQs einstellbar, der Q-Wert ist
allerdings fest vorgegeben. Eine weitere Variante bieten die Mischpulte StudioLive
16.4.2AI und 16.0.2: Sie bieten bietet einen halbparametrischen EQ mit einem
zwischen drei Werten umschaltbaren Q-Wert („typically, „High Q“ und „Low Q“).
Q
Die Filtergüte Q beschreibt das Verhältnis zwischen Scheitelfrequenz und
Bandbreite. Bei konstanter Scheitelfrequenz verhält sich die Bandbreite
umgekehrt proportional zur Filtergüte Q: Wenn Sie Q anheben, nimmt die
Bandbreite also ab. In einem vollparametrischen EQ können Sie entweder die
Bandbreite oder den Q-Wert stufenlos einstellen, sodass Sie je nach Bedarf
einen sehr engen oder breiten Frequenzbereich anheben/absenken können.
Ein schmales Frequenzband (hoher Q-Wert) eignet sich also gut, um störende
Frequenzen ausblenden. Nehmen wir beispielsweise an, die Snare weist in
Ihrem Mix ein unangenehmes „Klingeln“ auf. Dank der schmalen Bandbreite
kann man die störende Frequenz (meist um 1 kHz) nun gezielt abschwächen
oder sogar ganz ausblenden. Solche schmalen Filter werden auch Notch-
Filter genannt. Mit Notch-Filtern können Sie störende Frequenzen entfernen
und damit das Problem beheben, ohne das ganze Instrument aus dem Mix
nehmen zu müssen. Ebenso können Sie Filter mit schmalen Bandbreiten auch
verwenden, um einen bestimmten Klangaspekt (beispielsweise den Attack) eines
Instruments hervorzuheben. Betrachten wir zum Beispiel eine Bassdrum: Der
Hauptklanganteil einer Bassdrum liegt im Frequenzbereich zwischen 60 und 125
Hz, der „Anschlag“ liegt dagegen mit 2 bis 5 kHz weit darüber. Wählen Sie also eine
schmale Bandbreite, um den Attack ein wenig anzuheben und einen druckvollen
Bassdrum-Sound zu erreichen, ohne dabei die anderen Instrumente zu übertönen.
Mit einer größeren Bandbreite können Sie einen breiteren Frequenzbereich
bearbeiten. Meistens muss man breite und schmale Frequenzbereiche (hohe
und niedrige Q-Werte) miteinander kombinieren, um den gewünschten Effekt zu
erzielen. Kehren wir noch einmal zu unserer Bassdrum zurück: Sie klingt im Bass (im
Bereich um 100 Hz) herrlich voll und rund mit einem Attack von fast genau 4 kHz.
Hier würden Sie also für das untere Frequenzband einen breiteren Frequenzbereich
mit einer Scheitelfrequenz von 100 Hz einstellen sowie einen weiteren, schmalen
Frequenzbereich bei 4 kHz. Auf diese Weise können Sie die bevorzugten
Klangaspekte betonen und alle anderen in den Hintergrund treten lassen.
3.2 Equalizer
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
AnschlüsseTutorial
12
Shelving EQ
Mit einem Shelving-EQ (auch als Kuhschwanz-EQ bezeichnet) werden die
Frequenzen entweder ober- oder unterhalb einer definierten Einsatzfrequenz
angehoben bzw. abgesenkt. Es gibt zwei Sorten von Shelving-EQs:
Hochpass und Tiefpass. Ein Tiefpass-Shelving-Filter lässt die Frequenzen
unterhalb des gewählten Wertes passieren und senkt alle darüber liegenden
Frequenzen ab. Ein Hochpassfilter funktioniert entgegengesetzt und
lässt nur die Frequenzen oberhalb des gewählten Wertes durch.
3.2.2 Equalizer-Einstellungen: Wie findet man die entscheidenden Frequenzen?
Wie findet man die Signalbestandteile, die sich für eine Frequenz-
Bearbeitung anbieten? Hier eine kleine Anleitung:
Schalten Sie das betreffende Instrument solo. Die meisten Toningenieure
beginnen mit dem Schlagzeug und arbeiten sich von der Bassdrum
über Snare, Toms, HiHat und Overheads von unten nach oben durch.
Jedes Instrument hat seinen Schwerpunkt dabei in einem anderen
Frequenzband, wenn Sie also das Bassdrum-Mikrofon bearbeiten, fangen
Sie mit dem untersten EQ-Bereich an. Stellen Sie zunächst den Bassbereich
ein und wenden Sie sich dann dem Attack zu. Oftmals enthält der untere
Frequenzbereich neben einem kräftigen Bassbereich und einem harten
Attack noch ein störendes „Klingeln“ oder Dröhnen. Diese Frequenz müssen
Sie nun finden und mit einem Notch-Filter ausblenden. Wenn Sie mit der
Bassdrum zufrieden sind, wenden Sie sich dem nächsten Instrument zu.
Lassen Sie sich bei der EQ-Einstellung genügend Zeit – als Belohnung
erhalten Sie eine Mischung mit mehr Transparenz und Klarheit.
Noch ein Tipp:
Übertreiben Sie es nicht. Längst nicht alle Instrumente haben oder benötigen
ausgeprägte Bassbereiche und Attackphasen. Wenn Sie die gleichen EQ-
Einstellungen auf alle Instrumente anwenden, wird Ihr Mix undurchsichtig.
Bedenken Sie, dass bei der Mischung vor allem das große Ganze zählt.
Gönnen Sie sich ab und zu eine Pause. Wie Ihr Körper zeigen auch
Ihre Ohren Ermüdungserscheinungen. Wenn Sie sich längere
Zeit auf ein Instrument konzentrieren, sind Sie nach einiger
Zeit buchstäblich taub für dessen Frequenzbereich.
Trauen Sie Ihre Erinnerung nicht zu sehr. Hören Sie den Mix zum Vergleich
einmal mit und einmal ohne EQ, um die Auswirkungen Ihrer EQ-Einstellungen
zu beurteilen. Seien Sie ehrlich mit sich: Wenn sich eine in 15 Minuten
erarbeitete EQ-Einstellung als unpassend erweist, verwerfen Sie sie.
Seien Sie mutig! Die besten EQ-Tricks wurden beim
Ausprobieren unorthodoxer Einstellungen entdeckt.
3.2.3 EQ Frequenztabellen
Bei jedem Instrument lassen sich bestimmte Frequenzbereiche anheben
bzw. absenken, um dem Klang mehr Fülle oder Klarheit zu verleihen. Werden
die falschen Frequenzen bearbeitet, kann ein schriller, dumpfer oder einfach
unangenehmer Klang die Folge sein. Die folgenden beiden Tabellen enthalten
die zur Anhebung/Absenkung empfohlenen Frequenzbereiche für die
wichtigsten Instrumente. Dies sind nur Empfehlungen, die je nach Instrument,
Raumbedingungen und Mikrofon eventuell angepasst werden müssen.
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseAnschlüsseTutorial
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Tabelle 1
Instrument Was wird abgesenkt Warum wird es
abgesenkt
Was wird angehoben Warum wird es
angehoben
Menschliche Stimme
7 kHz Zischlaute 8 kHz Mächtiger Sound
2 kHz Schriller Klang 3 kHz und darüber Transparenz
1 kHz Nasaler Klang 200 – 400 Hz Fundament
80 Hz und darunter Popp-Laute
Piano
1 – 2 kHz Blecherner Klang 5 kHz Mehr Präsenzen
300 Hz Topfiger Klang 100 Hz Fundament
Elektrische Gitarre
1 – 2 kHz Schriller Klang 3 kHz Transparenz
80 Hz und darunter Schwammiger Klang 125 Hz Fundament
Akustische Gitarre
2 – 3 kHz Blecherner Klang 5 kHz und darüber Luftigkeit
200 Hz Topfiger Klang 125 Hz Druck
Elektrischer Bass
1 kHz Dünner Sound 600 Hz Knurren
125 Hz Topfiger Klang 80 Hz und darunter Fundament
Streicherbässe
600 Hz Hohler Klang 2 – 5 kHz Betonte Attackphase
200 Hz Topfiger Klang 125 Hz und darunter Fundament
Snaredrum
1 kHz Störender Klang 2 kHz Obertöne
150 – 200 Hz Druck
80 Hz Druck
Bassdrum
400 Hz Schwammiger Klang 2 – 5 kHz Betonte Attackphase
80 Hz und darunter Topfiger Klang 60 – 125 Hz Fundament
Toms
300 Hz Topfiger Klang 2 – 5 kHz Betonte Attackphase
80 – 200 Hz Fundament
Becken
1 kHz Störender Klang 7 – 8 kHz Zischeln
8 – 12 kHz Offenheit
15 kHz Luftigkeit
Bläser
1 kHz Aufdringlicher Sound 8 – 12 kHz Mächtiger Sound
120 Hz und darunter Schwammiger Klang 2 kHz Transparenz
Streicher
3 kHz Schriller Klang 2 kHz Transparenz
120 Hz und darunter Schwammiger Klang 400 – 600 Hz Druckvoll und fett
3.2 Equalizer
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
AnschlüsseTutorial
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Tabelle 2
Attack für Bass
Attack für
akustische/elekt
rische Gitarren
Attack für
unteres
Piano-Register
Verständlichkeit
Klarere Vocals
und Mitten-
betonte Instru*
mente
Reduziert
basslastiges
Nachklingen bei
Becken
“Hauchige”
Backing Vocals
Leicht verstimmte
Gitarren und
Vocals vertuschen
Begleitinstrumente
nach hinten
schieben
Dünne Gitarren
abmildern
“Hauchige”
Vocals
Hellere Becken,
Streicher und
Flöten
Realistischere
Samples und
Synths
Hellere Vocals,
Akustikgitarren
und Pianos
Härtere Becken
Präsenz für
Vocals
Attack für Kick
und Toms
Bass-“Finger”
Attack für Piano
und
Akustikgitarren
Hellere
Rock-Gitarren
Attack für Kick,
Toms und
Percussion
Weniger Dumpfe
Vocals
Mehr Bass-”Finger”
Kontur für Synths,
Rock- und
Akustikgitarren
piano
Denition
und Punch
für den Bass
Weniger
dumpfe Kick-
und Tom-
Sounds
Weniger
dumpfe
Gitarren
“S”-Laute bei
Vocals
entschärfen
“S”-Laute bei
Vocals
entschärfen
Denition
und Punch
für den Bass
Klare Basslinien
(besonders bei
niedrigeren
Pegeln)
Kräftige Vocals
Knackige
Snares und
Gitarren
Mehr Fülle für
Bass-Instru-
mente (Kick,
Tom, Bass)
Weniger Bass-
”Wummern” für
klareren
Sound im Mix
Dünne Gitarren
abmildern
Schrille Gitarren-
Obertöne
entschärfen
Klarere Gitarren
Reduziert
Gitarren-”Dröhnen“
Härtere Bässe
für Bass-Instru-
mente (Kick,
Tom, Bass)
Mehr Fülle für
Gitarre und
Snare
Wärmere Pianos
und Bläser
50 Hz 100 Hz 200 Hz 400 Hz 800 Hz 1.5 kHz
ANHEBEN
ABSENKEN
3 kHz 5 kHz 7 kHz 10 kHz 15 kHz
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseRessourcen
15
4 Ressourcen
4.1 Audio-Spezifikationen
Eingangsimpedanz
Mikrofon 1500 Ω
Line-Signal 1 kΩ
Instrument 1 MΩ
Maximaler Eingangspegel
Mikrofon (–20 dB Pad aus) 0 dBu
Mikrofon (–20 dB Pad ein) –20 dBu
Line-Signal +18 dBu
Instrument 0 dBu
Gain-Bereich
Mikrofon (–20 dB Pad aus) +20 bis +70 dB
Line-Signal –20 bis +15 dB
Line-Signal +5 bis +50 dB
Technische Daten
Grundrauschen (alle Eingänge, minimale Aussteuerung) –102 dBu (A-gew.)
Äquivalentes Eingangsrauschen Mikrofon (20 Hz - 20 kHz) –125 dBu (A-gew.)
Frequenzgang 10 Hz bis 25 kHz, ±1 dB
Maximaler Ausgangspegel +24 dBu
Ausgangsimpedanz 50 Ω
EQ
Typ Shelving-Filter zweiter Ordnung
Q 0,5
Low Band (20 Hz bis 400 Hz)
Mid Band 400 Hz bis 5 kHz
High Band (2 kHz bis 20 kHz)
Kompressor
Typ FET RMS-gesteuert mit VCA-Hüllkurve
Attack (einstellbar) Schnell (0,5 ms) bis Langsam (10 ms)
Release (einstellbar) Schnell (30 ms) bis Langsam (500 ms)
Threshold (einstellbar) –25 dB bis +20 dBu
Ratio (fest) 3:1
Gewicht und Abmessungen
Gewicht 3,26 kg
Abmessungen (B x H x T) 19” (482,6 mm x 43.6 mm x 195,3 mm)
4.2 RC 500 Blockschaltbild
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
Ressourcen
16
4.2 RC 500 Blockschaltbild
+48V
Compressor
Hochpass
Output Level
VU Meter
Ausgänge
Low
Mid High
Mikrofon-
eingang
Schalter
Phantomspeisung
Schalter
-20 dB Pad
-20 dB
-20 dB
FET-Puer
Instrumenteneingang
Line-
Eingang
Line Receiver
Mikrofon-
vorverstärker
Eingangs-
wahlschalter
Line-Stufe
Phasen
-schalter
0
Send
GAIN
Return
Schalter 80 Hz
Absenkung
80 Hz
Bypass-Schlter
Kompressor
Comp
Bypass
Bypass-Schalter
EQ
EQ
Bypass
RC 500 Bedienungsanleitung
ÜbersichtRessourcen Tutorial AnschlüsseRessourcen
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4.3 RC 500 Merkblatt
DATUM:
KÜNSTLER:
SONG:
MIC/INST:
NOTIZEN:
DATUM:
KÜNSTLER:
SONG:
MIC/INST:
NOTIZEN:
4.4 Fehlerbehebung
Übersicht RessourcenTutorialAnschlüsse
Ressourcen
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4.4 Fehlerbehebung
Kein Strom.
Überprüfen Sie zunächst, ob das Gerät ans Netz angeschlossen ist. Wenn
Sie es an einem Spannungsstabilisator angeschlossen haben, müssen Sie
sicherstellen, dass dieser eingeschaltet ist. Überprüfen Sie die Sicherung auf
der Rückseite des RC 500. (Vor dem Öffnen der Sicherungshalterung müssen
Sie den Netzanschluss des RC 500 abziehen.) Eine durchgebrannte Sicherung
ist innen häufig schwarz angelaufen und/oder der Draht ist gerissen bzw.
durchgebrannt. Eine komplett schwarz angelaufene Sicherung weist auf
einen Kurzschluss hin. Ersetzen Sie die durchgebrannte Sicherung durch eine
neue. Informationen zur Sicherung entnehmen Sie bitte der Beschriftung
auf der Rückseite Ihres RC 500. Wenn die Sicherung erneut durchbrennt,
wenden Sie sich bitte an PreSonus, um den RC 500 reparieren zu lassen.
Es wird kein Audiosignal ausgegeben.
Wenn der RC 500 zwar eingeschaltet ist, aber kein Signal ausgibt (das
Licht brennt, aber es ist niemand zuhause), überprüfen Sie zuerst die
Kabelverbindungen am RC 500 auf Verkabelungsfehler und defekte Kabel.
Überprüfen Sie, ob der Eingangswahlschalter auf den richtigen Eingang
eingestellt ist und ob der Gain-Regler eine ausreichende Verstärkung
für das Signal bietet. Wenn Sie den RC 500 über ein Patchfeld verkabelt
haben, liegt das Problem vielleicht dort: Schließen Sie diese Fehlerquelle
aus, indem Sie die Signalquelle direkt mit dem RC 500 verbinden.
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PRESONUS RC 500 Bedienungsanleitung

Kategorie
Audiomischer
Typ
Bedienungsanleitung