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Musik mit dem PC
Nebenbei: Die Wavetabletechnologie hat man in der Computerwelt so genannt, weil a) der
Begriff Wavetable toll und modern klingt, und b) man ein Sample auch als Wave be-
zeichnet. Viele hundert dieser Waves sind Chip-intern in einer Tabelle abgelegt und wer-
den ausgelesen und verarbeitet. Wer sich jedoch genauer mit der Materie befasst, wird
irgedwann ein weiteres mal mit Wavetables konfrontiert: In der Musikwelt nennt man die-
se Technologie in einem Atemzug mit Herstellen wie waldorf (http://www.waldorf-gmbh.de)
oder PPG - der Hintergrund, bzw. die Weiterbearbeitung im Synthesizer ist hier jedoch
anderer Natur. Und wo wir schon bei anderen Arten der (digitalen-) Klangsynthese sind:
Auch die Frequenzmodulation (kurz: FM) trug damals in bedeutendem Umfang zur Ablö-
sung der analogen Geräte bei. Bei der FM-Synthese werden, kurz gesagt, mehrere Schwin-
gungen gleichzeitig erzeugt und miteinander moduliert, was für damalige und heutige
Verhältnisse sehr komplexe Klangbilder hervorbrachte. Man sprach damals von einer Re-
volution und bescheinigte der FM-Synthese einen bis dato unnerreicht natürlichen
Klangcharakter. Die FM-Technologie findet man heute in jeder Soundkarte wieder, denn
sehr alte Computerspiele benötigen diese Klangerzeugung, die bei AdLib und Soundblaster-
Karten als erste eingesetzt wurde.
Durch den Einsatz von Samplern / (ROM-) Sample-Playern wurden die analogen Synthesi-
zer immer weiter in den Hintergrund gestellt. Erst mit musikalischen Stilen wie Techno
und dessen unzählige Varianten und Weiterentwicklungen in den letzten Jahren, fanden
viele Musiker wieder gefallen am (unnatürlichen, um nicht zu sagen abgefahrenen) Klang
dieser alten Geräte. Gebrauchtmarktpreise erreichten in diesem Zusammenhang übrigens
teilweise fantastische Dimensionen ... . Eine neue Technologie erfreut sich - sicher auch
aus diesem Grunde - seit kurzer Zeit immer größerer Beliebtheit: Die reinen Software-
synthesizer oder virtuell-analogen bieten meist Möglichkeiten, die in vielen Teilen ihren
Ahnen überlegen sind. Einfache, analoge Wellenformen werden dabei von einem lei-
stungsfähigen DSP im Gerät, oder von einem schnellem Prozessor in Ihrem PC in Echtzeit
errechnet und können musikalisch eingesetzt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Die Herstellung ist wesentlich kostengünstiger, Reglerbewegungen am Gerät - die viel
zum lebendigem Klangbild der Vorgänger beitrugen - können einfach und bequem über
MIDI aufgezeichnet werden und - banal aber war - Bauteiltoleranzen und sonstige Emp-
findlichkeiten (Temperatur, Feuchtigkeit) fallen ganz einfach weg. Auf dem PC werden in
Zukunft noch einige Entwicklungen in dieser Richtung zu erwarten sein. In einigen Berei-
chen gibt es bereits mehr oder minder einsetzbare Ergebnisse. So kann sicher die Ent-
wicklung des Programmes ReBirth 338. (Eine Demo finden Sie unter http://
www.propellerheads.se) als kleiner Meilenstein gewertet werden. Auch gibt es An-
sätze, reine Wavetablesoundkarten durch Bits und Bytes zu ersetzen. Einen Nachteil ha-
ben rein PC-basierte Synthesizer jedoch gegenüber Ihren Hardware-Kollegen: Sie lassen