Bestellnummer
8194
Profi-Home-Charger
13.
KLEINE AKKUKUNDE
13.1
NICKEL-CADMIUM-AKKUS (NC)
Im Bereich des Modellbaus haben Nickel-Cadmium-Akkus (im
Modellbau-Jargon "NC-Akkus"), für die Stromversorgung der
Fer
nsteuerung sowie als Antriebsakkus ihren festen Platz.
Diese Stromquellen sind leistungsfähig, pflegeleicht und
zuverlässig. Dennoch sollten einige Grundsätze im Umgang
mit den Akkus beachtet werden. Sie werden es Ihnen mit lan-
ger Lebensdauer und einem Höchstmaß an verfügbarer Kapa-
zität danken.
Laderate
Für die Größe der Lade - und Entladeströme hat sich der Be-
grif
f der Laderate (C) eingebürgert. Sie stellt den Zusammen-
hang zwischen dem Ladestrom und der Akkukapazität her.
Wenn beispielweise ein Akku mit einer Kapazität von 600 mAh
mit einer Rate von '1 C' geladen werden soll, muss ein Strom
von 600 mA fließen.
Formierung
Ein neuer oder über einen langen Zeitraum nicht benutzter
Akku muss vor dem Einsatz formiert werden. Auch ein Akku
der tiefentladen wurde, bei dem dadurch einige Zellen umge-
polt sein können, muss zunächst wieder formiert werden.
Das Formieren der Akkus erfolgt über 20-24 Stunden mit einer
Laderate von 0,1C. Beim Profi Home Charger steht hiezu der
Regenerationsmodus (D/C) zur Verfügung.
Laden
Bis zu einer Laderate von 0,1 - 0,2 C spricht man von einer
Normalladung. Da man in den Akku immer etwas mehr einla-
den muss als man entnehmen kann, ist die Ladezeit bei
Normalladung mit 0,1 C nicht 10 Stunden, sondern 14
Stunden. Das heißt bei Normalladung beträgt der Überlade-
faktor 40%.
Längeres Laden dieser Art schadet erst bei einer Überladung
von mehr als ca. 100 Stunden, sollte aber vermieden werden,
da die zugeführte elektrische Energie nicht mehr gespeichert
wird, sondern chemische Prozesse auslöst, die die Lebens-
dauer der Akkus verringer
n.
Eine
beschleunigte Ladung liegt vor, wenn ein Ladestrom in
Höhe von 0,3 - 0,5 C fließt.
Mit
Schnellladung bezeichnet man das Laden der Akkus mit
Raten von mehr als 1C.
Bei größeren Laderaten als 0,1 C, muss der Ladestrom unter-
brochen werden, sobald der Akku voll aufgeladen ist. Als
Abschaltkriterium eignet sich beispielsweise das 'Digitale-
Delta-Peak'-Verfahren. Dabei wird der Spannungsrückgang
ausgewertet, der entsteht wenn der Akku komplett aufgeladen
ist.
Ein Akku baut je nach Höhe der Laderate unterschiedliche
Kristallstrukturen auf. Bei den Hochstromentladungen der
Antriebsakkus muss aus diesem Grund eine Schnellladung er
-
folgen. Je höher der Ladestrom gewählt wird, um so geringer
ist der Spannungszusammenbruch während der Entladung.
Wir empfehlen folgende Laderaten für NC-Akkus:
Hochener
gieakkus, 1-2 C, beachten Sie bitte auch die
Angaben des Akkuherstellers.
Hochstromakkus, 2 -3 C, extrem bis zu 5 C. Beachten sie
eventuelle maximale Ladestromangaben des Akkuherstellers.
Prüfen sie auch, ob die Steckverbindung bzw
. die Ladekabel
für den gewählten Ladestrom geeignet sind.
Selbstentladung
Die Selbstentladung von NC-Zellen beträgt ca. 0,5...1% je Tag
(20°C). Das bedeutet, dass nach ca. 100...200 Tagen ein vor-
her vollgeladener Akku vollständig entladen ist, ohne jemals
belastet worden zu sein. Akkus müssen daher unbedingt vor
jedem Einsatz nachgeladen werden.
Lagerung
Soll ein NiCd-Akku auf absehbar
e Zeit nicht benutzt werden,
so ist es besser ihn vorher zu entladen und ihn dann kühl und
trocken zu lagern. Dann erhält der Akku schon nach einer
Formierung fast seine volle Kapazität. Wurde der Akku vorher
nicht entladen, so er
gibt die erste Ladung nur ca. 90 - 95 %
der Spannungslage und Kapazität und erst nach 2-3
Ladezyklen ist die volle Leistung wieder da.
Lebensdauer
NC-Akkus besitzen je nach Anwendung und Verwendung des
Ladeverfahrens eine Lebensdauer von ca. 500...1000 Zyklen.
Danach ist der Akku verbraucht und muss ordnungsgemäß
entsorgt werden.
Temperatur
Währ
end einer Hochstromentladung erwärmt sich ein NiCd-
Akku sehr stark. Vor der Aufladung sollten die Zellen daher
unbedingt abkühlen. Eine warme oder gar heiße Zelle nimmt
weniger Ladung auf und kann dementsprechend auch weniger
Energie abgeben.
Entladeschlussspannung, Tiefentladung
Die zulässige Entladeschlussspannung beträgt, gemessen
unter Last, ca. 0,85 Volt pro Zelle (wird beim Profi Home
Charger automatisch eingestellt).
Bei weiterer Entladung tritt eine Tiefentladung ein. Dadurch
kann es zur Umpolung einer oder mehrerer Zellen kommen.
Umgepolte Zellen wechseln ihre Polarität. Am Pluspol liegt
Minuspotential, am Minuspol liegt Pluspotential an (bei gerin-
ger Belastung mit Voltmeter prüfen).
Zellendefekte können durch eine sofortige 14 stündige
Normalladung verhindert werden.
NC-Akkus sind nicht so empfindlich gegen Tiefentladung wie
NIMH -Akkus.
Eine Lagerung über länger
e Zeit in tiefentladenem Zustand
kann jedoch auch bei NC-Akkus zu Zellendefekten führen.
Beim Umgang mit NC-Zellen müssen einige Vorsichts-
maßnahmen unbedingt beachtet wer
den, um Personen- und
Sachschäden zu vermeiden. Beim Einsatz dieser Akkus
übernehmen Sie die Verantwortung dafür.
• NC -Zellen dürfen niemals mit offenem Feuer in Berührung
kommen, es besteht Explosionsgefahr
.
• NC -Zellen niemals gewaltsam öffnen, es besteht Verät-
zungsgefahr
.
• NC -Zellen niemals kurzschließen, es besteht Verbren-
nungs- und Explosionsgefahr
.
• Ausgetr
etenes Elektr
olyt niemals mit der Haut oder den
Augen in Berührung bringen. Falls versehentlich doch
geschehen, sofort mit reichlich Wasser spülen und einen
Arzt aufsuchen. Zellen oder Akkus nicht in den Mund neh
-
men, es besteht Vergiftungsgefahr.
• Niemals mit dem Lötkolben auf dem Zellengehäuse löten.
Besonders empfindlich ist die Minusseite der Zelle.
• Ein geladener NC-Akku ist kein Kinderspielzeug. Akkus
sollten Kinder
n unzugänglich aufbewahrt wer
den.
• Berücksichtigen Sie beim Laden und Entladen unbedingt
die Hinweise des jeweiligen Akkuherstellers.
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