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Teleskop-Montierungen
Die technischen Hilfsmittel, die dafür sorgen, dass sich der optische Tubus eines Tele-
skops in verschiedene Richtungen bewegen lässt, werden unter dem Begriff „Fernrohr-
montierung“ oder „Montierung“ zusammengefasst. Diese Teleskopmontierungen lassen
sich in zwei grundlegende Bauformen einteilen:
Azimutale Montierungen erlauben eine Bewegung des Fernrohrtubus in vertikaler und
horizontaler Richtung. Das MCX verfügt über eine azimutale Montierung (Abb. 27). In
dieser azimutalen Kongurationeignet sich das Teleskop für sämtliche terrestrischen
Anwendungen und für gelegentliche astronomischen Beobachtungen ganz vorzüglich.
Sie dürfen hierzu das Teleskop ohne weiteres auf eine feste Tischplatte stellen. Natürlich
empehltsichdasserienmäßigmitgelieferteFeld-Dreibein-Stativalssicheres,höhenver-
stellbares,azimutalesBeobachtungsfundament.UmmitdeminderazimutalenKongu-
rationmontiertenTeleskopverschiedeneObjekteeinzustellenundmanuellnachzuführen
–seienesnunterrestrischeoderastronomischeObjekte–betätigtderBeobachterein-
fachdiePfeiltastendesHandcomputers(5,Abb.25;Seite34).
Eine automatische Nachführung in beiden Achsen ist erst nach einer erfolgreichen
1-Stern-,2-Sterne-oder3-Sterne-Ausrichtung(sieheSeiten24und25).
Äquatoriale (parallaktische) Montierungen sind außergewöhnlich vorteilhaft, sobald ein
Teleskop für umfassende astronomische Anwendungen verwendet werden soll, denn die
Himmelsobjekte bewegen sich weder in horizontalernoch in vertikaler Richtung, son-
dern folgen einer Kombination dieser beiden Be wegungsrichtungen. Wenn man eine der
mechanischenTeleskopachsen(sieheAbb.28)soweitneigt,bissieaufdenHimmels-
pol deutet (d.h. durch Ausrichtung dieser Teleskopachse auf den Polarstern), kann man
astronomischeObjekteverfolgenodernachführen,indemmannurdieseeineAchsedes
Teleskops bewegt. Bei der azimutalen Montierung muss man statt dessen beide Achsen
simultan bewegen. Eine äquatoriale Montierung, bei der die eine ihrer Achsen (die soge-
nannte Polachse) auf den Himmels pol weist, heisst „auf den Pol ausgerichtet“. Sie kön-
nen das MCX auf den Pol ausrichten. Verwenden Sie hierfür das mitgelieferte Feldstativ
mit Polhöhenwiege.
Sobald Sie das MCX auf den Pol ausgerichtet haben folgen Sie bitte den Anweisungen
aufSeite19(AusrichtungdesMCXaufdenHimmelspol).DiesermöglichtIhneneinebe-
sondersgleichmäßigeNachführungvonHimmelsobjekten.IndieserKongurationmuss
der Beobachter die Pfeiltasten des Handcomputers also nicht mehr betätigen, um die
Himmelsobjektenachzuführen. Unabhängig vonderautomatischenNachführung sind
diePfeiltastendesHandcontrollersindieserKongurationjedochüberaushilfreich,wenn
esumdasZentrierenvonObjektenindieMittedesFernrohrgesichtsfeldsgehtoderwenn
SiezumBeispielmitdemTeleskopüberdieMondoberächedahinwandernwollenoder
durch ein größeres Sternfeld schweifen.
Der Handcomputer: Der Handcomputer bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr MCX wahlweise
mit der azimutalen oder der äquatorialen Montierung zu betreiben. Die azimutale Montie-
rung ist der äquatorialen Montierung in Bezug auf Steifheit und Stabilität überlegen, hat
aberdenNachteil,dasshierdieNachführungastronomischerObjektewenigergenauist.
DerHandcomputerdesMCXgleichtdiesdurchdiecomputergesteuerteNachführungje-
doch wieder weitest gehend aus – dadurch werden die Vorteile beider Montierungsarten
vereint,aberdieNachteilevermieden!BeiderAstrofotograesolltemanaberaufGrund
der Bildfelddrehung die Äquatoriale Montierung vorziehen. Zusätzlich verfügt der Hand-
computerüberdieMöglichkeit,astronomischeObjekteautomatischanfahrenzulassen.
Terrestrische Beobachtungen
Dashochauösende MCXisteinebensoastronomischeswieterrestrischesTeleskop.
Wenn Sie das Teleskop wie in Abb. 27 aufstellen, dann können Sie es für ein äußerst
umfassendesSpektrumvonBeobachtungeneinsetzen.VergessenSiejedochnie,dass
dieterrestrischenBilderzwaraufrechtstehenjedochseitenverkehrtdargestelltwerden,
sobald Sie durch das Okular blicken. Normalerweise ist diese Bildorientierung nicht allzu
ärgerlich, es sei denn, Sie möchten z.B. ein entferntes Nummernschild o.ä. lesen.
DieBetrachtungterrestrischerObjekteerforderteineBlickrichtungentlangderErdober-
ächedurchWärmeschlierenhindurch.DieseWärmeschlierenverursachenhäuggra-
vierende Einbußen bei der Bildqualität. Schwach vergrößernde Okulare, wie zum Beispiel
Grundwissen
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Fig. 27
Fig. 28
Die azimutale Montierung bewegt das Teles-
kop in vertikaler und horizontaler Richtung.
(1 = Azimut; 2 = Höhe (Elevation))
Die äquatoriale Montierung ist auf den Him-
melspol ausgerichtet. (1 = Rektaszension; 2 =
Deklination; 3 = Polarstern)