Vincent
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LEXIKON/WISSENSWERTESLEXIKON/WISSENSWERTES
gesehen sind, werden auch als Line-Level-Eingänge oder
Hochpegel-Eingänge bezeichnet. Die Eingangsem-
pfindlichkeit beträgt hierbei 100 bis 500 mV (Millivolt).
Eingangsempfindlichkeit
Begriff für die kleinste Eingangsspannung, die bei maxi-
maler Lautstärkeeinstellung die maximale Ausgangs-
leistung bewirkt. Beispiele: 100 bis 500 mV (Millivolt)
bei Hochpegeleingängen, 2 bis 5 mV am Phono-MM-
Eingang oder 0,1 bis 0,5 mV am Phono-MC-Eingang.
Composite Video, FBAS
Videosignal, das dem PAL Fernsehstandard sehr ähn-
lich ist. Es enthält eigentlich drei Signale, die durch
technische Kniffe über ein einziges Kabel übertragen
werden können. Diese drei Signalkomponenten sind
die aus den Rot/Grün/Blau-Anteilen (RGB) einer
Videoaufnahme abgeleiteten YUV-Signale. Es werden
75Ω Koaxialkabel zur Übertragung verwendet, meist
ist die Anschlussbuchse eine mit „Video“ beschriftete
Cinchkupplung. Stecker und Buchse werden meist gelb
markiert. Die Bildqualität ist bei Verwendung anderer
Signalstandards (Component Video, S-Video, DVI,
HDMI,...) fast immer besser.
S-Video
Analoger Videosignalstandard, der ein so genanntes
Y/C-Signal überträgt. Das Helligkeitssignal Y (Luminan-
ce) und das Farbsignal C (Chrominance) werden über
zwei Leitungen getrennt übertragen. Die meisten Heim-
kinokomponenten unterstützen diese Signalart. Sie bietet
höhere Bildqualität als das Composite-Signal, wird aber
von RGB und Component-Signal übertroffen. Die entspre-
chende Anschlussbuchse an AV-Geräten ist oft mit „S-
VIDEO“ oder „Y/C“ beschriftet. Das S-Video Y/C Signal
kann entweder über eine Mini-DIN- (Hosiden-) Buchse
oder über die SCART Verbindung geführt werden. Das
S-Video-Signal wird stets im Modus „Interlaced Scan“
ausgegeben, „Progressive Scan“ ist nicht möglich (in
dieser Einstellung ist der Ausgang abgeschaltet). Die er-
zielte Bildqualität hängt von der Qualität des verwende-
ten Kabels ab. Dieses Übertragssystem wird oftmals
fälschlicherweise auch als S-VHS Übertragung bezeichnet.
Komponenten (Component) Video
Aus dem RGB-format berechnete alternative Signal-
Darstellungsform für Farb-Videosignale. Auch hier wer-
den drei Einzelsignale gemeinsam verwendet, nur eben
nicht „Rot“, „Grün“ und „Blau“ getrennt als In-
tensitätssignale, sondern ein Helligkeitssignal Y sowie
zwei Farbdifferenzsignale. Dabei unterscheidet man je
nach Berechnungsformeln bezüglich RGB die Formate
YUV (für das PAL Signal, Composite Videosignal und S-
Video verwendet), YIQ (für NTSC Signale verwendet),
YPbPr (für das analoge Videokomponentensignal in
HiFi-Elektronik verwendet) und YCbCr (digitale Variante
von YPbPr, auf DVD gespeichert). Mit der Bezeichnung
„Component Video“ ist allerdings meistens der
Standard „YPbPr“ gemeint.
YUV
Ein analoger Standard für die Darstellung eines Video-
Farbsignals, für verschiedene analoge Video-
übertragungs-Standards verwendet. Er beschreibt die
Aufteilung des Videosignals in drei Komponenten, sehr
ähnlich der Komponentenzerlegung von YPbPr
(Component Video). Dieser Standard wird beim PAL-TV,
Composite Video und S-Video angewendet. Hierbei
können die Einzelsignale über eine Leitung (auf
Trägerfrequenzen moduliert, wie bei Composite Video)
oder getrennt über zwei Leitungen (wie bei S-Video)
übertragen werden. Für die Komponentenzerlegung
bei Übertragung über drei Leitungen wird hauptsäch-
lich der sehr ähnliche Standard YPbPr verwendet. Die
drei Komponenten sind zum einen das Helligkeitssignal
(Y), ein Differenzsignal zwischen dem Helligkeitssignal
und dem Signal des Blau-Anteils (U) sowie ein
Differenzsignal zwischen dem Helligkeitssignal und
dem Signal des Rot-Anteils (V). Vorteil: Helligkeits- und
Farbinformation werden getrennt übertragen. Die
Standards YUV und RGB lassen sich leicht ineinander
überführen (umrechnen).
YPbPr, Component Video
Das analoge Video-Farbmodell, das für Komponenten-
Video (Component Video) verwendet wird. Es ähnelt
dem für das Composite Video verwendeten Farbmodell
YUV, es werden lediglich andere Vorfaktoren bei der
Berechnung der Farbdifferenzsignale aus der RGB-
Darstellung verwendet. Die drei Komponenten sind zum
einen das Helligkeitssignal (Y), ein Differenzsignal zwi-
schen dem Helligkeitssignal und dem Signal des Blau-
Anteils (Pb) sowie ein Differenzsignal zwischen dem
Helligkeitssignal und dem Signal des Rot-Anteils (Pr).
Vorteil: Helligkeits- und Farbinformation werden
getrennt übertragen. Die Standards YPbPr und RGB las-
sen sich leicht ineinander überführen (umrechnen).
Meist werden die drei Einzelsignale über drei Cinch-
Verbindungen übertragen. YPbPr-Signale können die
Bildinformation entweder in zeilenweise in Vollbildern
(Progressive Scan) oder zeilenweise in Halbbildern
(Interlaced Scan) enthalten.
YCbCr, Digital Component Video
Das digitale Video-Farbmodell, das für Komponenten-
Video (Component Video) verwendet wird. Gegenstück
zu YPbPr. Es ähnelt dem für das Composite Video ver-
wendeten Farbmodell YUV. Die Zusammensetzung des
Signals ist die gleiche wie für YPbPr. Es wird in einem
digitalen Datenstrom über ein Kabel oder eine Leitung
in einem Kabelstrang (DVI, HDMI) übertragen. MPEG-
Videos (wie sie auf der DVD Verwendung finden) wer-
den in der digitalen Komponentenform (YCbCr) gespei-
chert, bei der Wiedergabe können diese ins Analoge
gewandelt und über YPbPr-Ausgänge ausgegeben oder
ohne Wandlung über digitale Schnittstellen (DVI,
HDMI) ausgegeben werden.
Raumklang, Surround
Im Gegensatz zur herkömmlichen Stereotechnik erzeugt
eine Surround-Anlage Raumklang-Effekte, die dem Hörer
den Eindruck vermitteln, sich mitten im Geschehen zu
befinden. Wenn der Schall aus der gleichen Richtung
zu kommen scheint, wie es in der Filmszene vermittelt
wird, stellt sich das Live-Erlebnis ein. Raumklangsysteme
lösen diese Aufgabe durch mehrkanalige Tonüber-
tragung, es werden also nicht wie bei Stereo zwei
(rechts, links), sondern vier oder mehr Tonsignale ge-
speichert und wiedergegeben. Diese werden dann von
vier oder mehr Lautsprechern, die um den Hörer herum
(Surround) angeordnet sind, abgespielt. Es muss jedoch
zwischen analogen und digitalen Raumklangverfahren
unterschieden werden. Wie oben schon angesprochen
besitzt die klanglich überlegene digitale Variante nicht
nur mehr Kanäle, sondern die für den Raumklang nöti-
gen Daten werden auch im digitalen Format gespei-
chert. Deshalb verbreiten sich die digitalen Format meist
auf DVDs, CDs oder im digitalen Fernsehen. Die analo-
gen Formate finden sich auf Videokassetten
oder in
analogen Fernseh-Signalen. Jeder Standard im Heim-
kinobereich benötigt einen bestimmten Decoder, ob-
wohl auch einige Formate miteinander kompatibel sind.
Dolby
Ein in der Bay Area um San Francisco angesiedeltes
Unternehmen (Dolby Laboratories, Inc.), benannt nach
dem Gründer und Präsidenten Ray Dolby. In den letzten
Jahrzehnten entwickelte diese Firma viele Technologien
und Verfahren zur Verbesserung von Aufnahme- und
Wiedergabetechnik im Audiobereich und in der profes-
sionellen Kinowelt. Die bekanntesten Produkte sind
Dolby NR (Rauschunterdrückung bei Audiokassetten-
Wiedergabe), Dolby Digital (digitaler Mehrkanal-
Audio-Standard) und Dolby Prologic (analoger
Mehrkanal-Audio-Standard).
Dolby Surround Prologic
Dolby Surround Prologic ist ein in den 80er Jahren von
den Dolby Laboratories für den Ton von Kinofilmen ent-
wickeltes analoges Vierkanal-Tonsystem, das zwei Front-
kanäle, einen Centerkanal und einen Surroundkanal
nutzt. Dabei bezeichnet „Dolby Surround“ das Signal-
format, „Dolby Prologic“ die rein analoge Dekodier-
technologie. Die Signale der beiden zusätzlichen Kanäle
sind so geschickt ins Stereosignal (von VHS-Kassetten,
LDs und DVDs, aber auch diverser Fernsehsendungen)
integriert, dass auch Geräte, die nur den Stereo-Ton und
kein Surroundformat verarbeiten können, den enthalte-
nen Ton ebenfalls nutzen können. Mittels Decoder wer-
den die vier Kanäle wieder getrennt. Dolby Surround
birgt auch Unvollkommenheiten in sich: der
Surroundkanal ist monophon und hat einen beschnittenen
Übertragungsbereich von 100 Hz – 7000 Hz. Außerdem
gibt es im Gegensatz zu den digitalen Surroundformaten
beachtliches Übersprechen auf die beiden Zusatzkanäle.
Dolby Prologic II (5.1)
Prologic II beschreibt eine erweiterte, teils digitale Art
der Signalbearbeitung von Stereo-Tonmaterial wie digi-
talem PCM, analogem Stereo sowie Dolby-Surround-
Signalen. Aus jedem dieser Formate werden 5.1
Kanäle errechnet. Der Dekoder arbeitet mit dem gesam-
ten HiFi-Frequenzbereich und bietet die rückwärtigen
(Surround) Kanäle in Stereo.