Angaben zum Produkt | 3
6 720 819 669 (2016/05)MC 400
Elektroarbeiten
Elektroarbeiten dürfen nur Fachleute für Elektroinstallationen ausführen.
▶ Vor Elektroarbeiten:
– Netzspannung (allpolig) spannungsfrei schalten und gegen Wie-
dereinschalten sichern.
– Spannungsfreiheit feststellen.
▶ Produkt benötigt unterschiedliche Spannungen.
Kleinspannungsseite nicht an Netzspannung anschließen und umge-
kehrt.
▶ Anschlusspläne weiterer Anlagenteile ebenfalls beachten.
Übergabe an den Betreiber
Weisen Sie den Betreiber bei der Übergabe in die Bedienung und die Be-
triebsbedingungen der Heizungsanlage ein.
▶ Bedienung erklären – dabei besonders auf alle sicherheitsrelevanten
Handlungen eingehen.
▶ Darauf hinweisen, dass Umbau oder Instandsetzungen nur von ei-
nem zugelassenen Fachbetrieb ausgeführt werden dürfen.
▶ Auf die Notwendigkeit von Inspektion und Wartung für den sicheren
und umweltverträglichen Betrieb hinweisen.
▶ Installations- und Bedienungsanleitungen zur Aufbewahrung an den
Betreiber übergeben.
Schäden durch Frost
Wenn die Anlage nicht in Betrieb ist, kann sie einfrieren:
▶ Hinweise zum Frostschutz beachten.
▶ Anlage immer eingeschaltet lassen, wegen zusätzlicher Funktionen,
z. B. Warmwasserbereitung oder Blockierschutz.
▶ Auftretende Störung umgehend beseitigen.
2 Angaben zum Produkt
Das Modul dient zum Regeln von Kaskadensystemen. Ein Kaskadensys-
tem ist ein Heizungssystem, in dem mehrere Wärmeerzeuger genutzt
werden, um eine größere Wärmeleistung zu erhalten. Siehe dazu z. B.
Schaltplan auf Seite 90.
• Das Modul dient zur Ansteuerung der Wärmeerzeuger.
• Das Modul dient zur Erfassung der Außen-, Vorlauf und Rücklauftem-
peratur.
• Konfiguration des Kaskadensystems mit einer Bedieneinheit mit
BUS-Schnittstelle EMS 2 / EMS plus (nicht mit allen Bedieneinheiten
möglich).
Die Kombinationsmöglichkeiten der Module sind aus den Anschlussplä-
nen ersichtlich.
2.1 Wichtige Hinweise zur Verwendung
Das Modul kommuniziert über eine EMS 2 / EMS plus Schnittstelle mit
anderen EMS 2 / EMS plus-fähigen BUS-Teilnehmern.
• Das Modul kann an Bedieneinheiten mit BUS-Schnittstelle EMS 2 /
EMS plus (Energie-Management-System) angeschlossen werden.
Alternativ kann über die 0-10V-Schnittstelle am Modul eine externe
Leistungs- oder Temperaturanforderung angeschlossen werden.
• Das Modul kommuniziert nur mit Wärmeerzeugern mit EMS, EMS 2,
EMS plus und 2-Draht-BUS (HTIII) (außer Wärmeerzeuger der
Produktserien GB112, GB132, GB135, GB142, GB152).
• Nur Wärmeerzeuger eines Herstellers in der Anlage anschließen.
• Nur Wärmeerzeuger mit Energieträger Gas oder nur Wärmeerzeuger
mit Energieträger Öl in einer Anlage verwenden (keine Wärmepum-
pen mit BUS-Schnittstelle EMS 2 / EMS plus erlaubt).
• Der Installationsraum muss für die Schutzart gemäß den technischen
Daten des Moduls geeignet sein.
• Wenn ein Warmwasserspeicher direkt an einem Wärmeerzeuger an-
geschlossen ist:
– Der Systemregler oder 0-10 V Regler zeigt keine Informationen
zum Warmwassersystem an und hat keinen Einfluss auf die
Warmwasserbereitung.
– Es wird empfohlen, bei direkter Warmwasserbereitung einen
Speicher kleiner 400 Liter zu verwenden.
– Warmwasser einschließlich thermischer Desinfektion wird direkt
vom Wärmeerzeuger gesteuert.
– Thermische Desinfektion muss ggf. manuell überwacht werden.
Anleitung des Wärmeerzeugers beachten.
– Wenn die Überwachung der thermischen Desinfektion am Gerät
nicht möglich ist, keinen Warmwasserspeicher direkt an einem
Wärmeerzeuger anschließen.
2.2 Funktionsbeschreibung
2.2.1 Grundprinzip
Das Modul moduliert die Gesamtleistung der Kaskade abhängig von der
Temperaturdifferenz zwischen Vorlauftemperatur (an der hydraulischen
Weiche) und Systemsolltemperatur. Dazu werden Geräte nacheinander
zu- oder abgeschaltet. Die Geräte werden immer über Leistungsvorgabe
moduliert und erhalten als Temperatursollwert jeweils die maximal mög-
liche Solltemperatur. Bevor ein Gerät zugeschaltet wird, aktiviert das
Modul für 2 Minuten die Heizungspumpe, um das Gerät auf Betriebstem-
peratur zu bringen.
Jedes Gerät verursacht beim zu- oder abschalten einen erheblichen
Leistungssprung. Das Modul verwendet das vorher eingeschaltete Ge-
rät, um den Leistungssprung zu verringern.
Dazu moduliert das Modul das erste Gerät zunächst bis zur Maximalleis-
tung. Wenn dann ein weiteres Gerät eingeschaltet wird, senkt es gleich-
zeitig die Leistung des ersten Gerätes ab. Dadurch verursacht das
Zweite keinen Sprung in der Gesamtleistung. Bei weiterem Leistungsbe-
darf erhöht das Modul dann wieder die Leistung des ersten Gerätes. Das
Zweite bleibt bei Minimalleistung. Erst, wenn das erste Gerät wieder die
Maximalleistung erreicht, erfolgt die Modulation am zweiten Gerät. Bei
entsprechendem Leistungsbedarf wird dies fortgesetzt, bis alle Geräte
mit Maximalleistung laufen.
Wenn die gelieferte Leistung zu groß ist, verringert das Modul die Leis-
tung des zuletzt zugeschalteten Gerätes bis zur Minimalleistung. Danach
wird das davor gestartete Gerät (das noch mit Maximalleistung läuft)
moduliert, bis es um die verbliebene Leistung des letzten Gerätes redu-
ziert wurde. Erst dann wird das letzte Gerät abgeschaltet und gleichzei-
tig das Vorletzte wieder auf Maximalleistung gesetzt. Damit wird ein
sprunghaftes Absenken der Gesamtleistung vermieden. Wenn die Be-
triebstemperatur zu hoch bleibt, wird dies fortgesetzt, bis alle Geräte
abgeschaltet sind. Wenn die Wärmeanforderung endet, werden alle Ge-
räte gleichzeitig abgeschaltet.
2.2.2 Zeitliche Begrenzungen
Wenn mehr Leistung benötigt wird als ein Wärmeerzeuger liefern kann
oder die Temperatur unter der Solltemperatur
1)
ist, wird der nächste
verfügbare Wärmeerzeuger erst nach einer definierten Zeit
2)
vom Modul
zugeschaltet.
Wenn bei Wärmeerzeugern mit drehzahlgeregelter Pumpe
beim Brennerstart die Drehzahl zu gering ist, können hohe
Temperaturen und häufiges Brennertakten auftreten.
▶ Wenn möglich, Pumpe auf Ein/Aus-Betrieb mit
100 % Leistung konfigurieren, sonst minimale Pum-
penleistung auf höchstmöglichen Wert einstellen.
1) Tolerierte Untertemperatur, Einstellbereich 0-10 K, Werkseinstellung 5 K
(wird bei Leistungsregelung nicht verwendet)
2) Anlaufverzögerung Folgegerät, Einstellbereich 0-15 Minuten, Werkseinstellung
6 Minuten