d&b audiotechnik Transformer Flugsystem – Benutzer Bedienungsanleitung

Typ
Bedienungsanleitung

Dieses Handbuch ist auch geeignet für

d&b 402/702/F2/B1
Fliegesystem
Handbuch
Allgemeine Informationen
Handbuch Fliegesystem (402/702/F2/B1)
November 1997, Bestell-Nr. D2904.D.02
© by d&b audiotechnik AG 1997; alle Rechte vorbehalten.
Alle Angaben in diesem Handbuch wurden nach bestem Wis-
sen gemacht. Die d&b audiotechnik AG übernimmt keine Haf-
tung für Schäden, die durch fehlerhafte oder fehlende Informa-
tionen entstanden sind.
Technische Spezifikationen, Maße und Gewichte stellen keine
zugesicherten Eigenschaften dar und bedürfen vor Übernahme
in jegliche Dokumentation der ausdrücklichen Bestätigung sei-
tens der d&b audiotechnik AG.
Die d&b audiotechnik AG behält sich Änderungen im Sinne
der Weiterentwicklung vor, die den jeweils neuesten Stand der
Entwicklung berücksichtigen.
Die d&b audiotechnik AG ist bemüht, soweit sinnvoll möglich,
eine Aufwärtskompatibilität der Produkte zu gewährleisten.
d&b audiotechnik AG Eugen-Adolff-Str. 134, D-71522 Backnang
Tel.: +49-7191-9669-0, Fax: +49-7191-950000
Fliegesystem - 2 Handbuch
Inhalt
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1. Sicherheit von Flugsystemen . . . . . . 6
2. Das System-Design . . . . . . . . . . . . 9
2.1 Einleitung und allgemeine Beschreibung . . . . . 9
2.2 Die Komponenten . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.2.1 Der Sub-Bar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.2.2 Der Main-Bar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.2.3 Der Spreader-Bar . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.2.4 Studs, Gehäusebefestigungen, Ketten,
Gurte und Sicherungsstahlseile . . . . . . . . . 14
2.3 Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
3. Planung und Aufbau eines Arrays . . . 17
3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.1 Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.2 Lastgrenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.3 Aufhängepunkte, Gesamtlast und Motorzüge . . 17
3.2 Montage des Flugsystems . . . . . . . . . . . . 18
3.2.1 Auspacken, Sicherheitsprüfungen und Voreinstellung 18
3.2.2 Behängen und Verkabeln der Arrays . . . . . . 19
3.2.3 Verzurren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.2.4 Endgültige Abnahme des Arrays . . . . . . . . . 20
3.2.5 Hochfahren und Sichern des Arrays . . . . . . . 21
3.3 Ablassen, Entzurren und Abbau des Arrays . . . 21
3.4 Sicherheitsaspekte und Sicherheitsprozeduren . . 22
4. Grundkonfigurationen . . . . . . . . 25
5. 402-TOPs und -SUBs
anschließen und verkabeln . . . . . 35
5.1 Beispiel - P1200A
mit einem TOP- und einem SUB-Modul. . . . . . 35
5.2 Beispiel - ein mit ein oder zwei
402-SUB Modulen bestückter Controller. . . . . 35
6. Pflege und Wartung . . . . . . . . . . 37
(2.0 D) Fliegesystem - 3
Anhänge
Anhang 1
Einstellung der Sub-Bar-Rasten, Main-Bar Balance
und Längenausgleichseinstellung
der Spreader-Bars für 4-wide 402-Systeme . . . . . . . 42
Anhang 2
Horizontale Winkeleinstellung des Sub-Bars . . . . . . 49
Anhang 3
Einstellung des horizontalen Winkels
zwischen Spreader-Bar und Main-Bars . . . . . . . . . 50
Anhang 4
Verkürzbare Ketten und vertikaler Neigungswinkel . . . 51
Anhang 5
Berechnung der Spreader-Bar Länge für 402-Arrays . . 52
Anhang 6
Two-wide Flying-Bar, jährliche Prüfung . . . . . . . . . 53
Anziehdrehmomente . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Spezifikationen . . . . . . . . . . . . . . . 56
Fliegesystem - 4 Handbuch
Einleitung
Die Entwicklung eines Flugssystems für Lautsprecher, welches
sicher, preisgünstig und einfach zu handhaben ist, stellt die
Konstrukteure vor eine Reihe schwieriger und nicht selten
widersprüchlicher technischer Herausforderungen.
Zwar muß das ideale Flugsystem wohl erst noch gebaut
werden, doch müßte es theoretisch folgende Merkmale auf-
weisen:
Leicht und einfach zu transportieren
Winziges Transportvolumen
Einfachster Aufbau, schnell zu hängen und zu fliegen
Uneingeschränkt in jeder Ebene und Richtung einstellbar
Einfach zu justieren, auch unter Last
Ausrichtung bleibt nach der Voreinstellung konstant
Mit verschiedensten Lautsprechertypen einsetzbar
Enorme Stabilität
Enorme Belastbarkeit
Unbegrenzte Sicherheit
Obwohl das ideale Flugsystem wohl kaum jemals entwickelt
wird, können die oben genannten Kriterien doch als
Maßstab dienen, an dem sich die Effektivität einer realisier-
ten Konstruktion messen lassen muß, um dergestalt Verbes-
serungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Mit der Entwicklung des 402 Systems als das wichtigste d&b
System für Konzertanwendungen bestand der Bedarf nach
einem effektiven, durchdachten Flugsystem. Einem System,
mit dem sich Lautsprechergruppen schnell, sicher und präzi-
se an den dafür vorgesehenen Punkten anordnen lassen.
Das in diesem Handbuch beschriebene Flugsystem für die
d&b 402, 702-TOP und F2/B1 Lautsprecher wurde ent-
wickelt nach detailliertem Studium der verschiedenen Mög-
lichkeiten, Bars, Ketten und Zurrgurten zum Fliegen von Be-
schallungssystemen mit mehreren Lautsprechern zu verwen-
den. Das so entstandene Flugsystem wird für d&b durch die
in England ansäßigen MAN Flying Systems konstruiert und
gefertigt. Dabei kommen auch die bestens bewährten Flying
Studs von MAN zum Einsatz.
(2.0 D) Fliegesystem - 5
1. Sicherheit von Flugsystemen
Bei der Konstruktion und Anwendung von Flugsystemen hat
Sicherheit allerhöchste Priorität, und zwar die Sicherheit des
Publikums, der Akteure und all derer, die mit dem System
arbeiten.
In Verbindung mit dem Einsatz von geflogenen Systemen bei
öffentlichen Veranstaltungen gibt es gerade in Bezug auf die
Sicherheitsaspekte eine Reihe von Unklarheiten. Aus Furcht
vor den Produkthaftungsfolgen lassen es Hersteller oft an
Basisinformationen über die Montage und den Einsatz Ihrer
Systeme fehlen. Die Anwender sind dann mehr oder weniger
sich selbst überlassen, wenn es darum geht, die einschlägi-
gen gesetzlichen Auflagen in der Praxis zu erfüllen.
Nehmen wir nur die einfache Frage: Was gilt noch als
annehmbarer Sicherheitsfaktor oder Grenzwert für die Bela-
stung von Flugkomponenten über ihren Nennwert hinaus?
Die Antwort hängt vom jeweiligen Standpunkt der Sicher-
heitsbehörden ab. Betrachtet man in einigen Staaten der
USA ein Belastungssicherheitsverhältnis von 2:1 als durch-
aus akzeptabel, wird in Deutschland ein Sicherheitsfaktor
von 12:1 verlangt. Selbstredend orientiert man sich bei d&b
an der strengeren deutschen Vorschrift BGV C1.
Als Lieferanten und Hersteller sicherheitskritischer Ausrüstun-
gen nehmen d&b sowie MAN ihre Verantwortung für die
Sicherheit der von ihnen angebotenen Systeme sehr ernst.
Materialauswahl, Fertigungsprozesse und Konstruktionstech-
niken zeugen von größter Sorgfalt, um sicherzustellen, daß
die Komponenten des Flugsystems mit einem konservativen
Lastfaktor ausgelegt sind, damit die Eignung der Konstrukti-
on des Flugsystems für den vorgesehenen Zweck ohne den
leisesten Zweifel gewährleistet ist. Nach der Fertigung wer-
den die Flugsystemkomponenten sorgfältig geprüft und vor-
montiert an eine unabhängige Prüfinstitution überführt. Nach
Abschluß der externen Tests, zu denen auch ein Belastung-
stest bei doppelter Nennbelastung zählt (2-fach SWL / Safe
Working Load), kehren die Systeme in das MAN Werk zu-
rück, wo sämtliche sicherheitsrelevanten Komponenten und
Baugruppen gestempelt oder graviert und mit einem Typen-
schild versehen werden.
Jede Version des Flugsystems wird übrigens als komplette
Einheit verkauft. Jede Hauptkomponente oder jede Unterbau-
gruppe kann auch noch nachträglich als Teil eines bestimm-
ten Flugsystems eindeutig identifiziert werden. Jedes System
ist stets als komplettes System zu behandeln. Aus Sicherheits-
gründen dürfen Komponenten oder Unterbaugruppen zwi-
schen den einzelnen Systemen niemals vertauscht werden.
Aufgrund der im praktischen Einsatz nicht immer ganz ein-
deutigen Zuständigkeitsverhältnisse ist es für d&b sowie für
jeden anderen Hersteller von Flugsystemen unmöglich, eine
Fehlbedienung völlig auszuschließen. Dieses Handbuch soll
also nicht als allumfassende Anleitung für den richtigen Ein-
Fliegesystem - 6 Handbuch
satz von Flugsystemen dienen. Vielmehr ist es gedacht, das
Sicherheitsbewußtsein durch eindeutige Informationen über
die Merkmale, Einstellungen und den sicheren Einsatz der
d&b Flugsysteme zu fördern. Die gegebenen Hinweise und
Informationen entbinden die Anwender nicht von der Pflicht,
die etwaigen Sicherheitsauflagen und gesetzlichen Bestim-
mungen beim Einsatz der Systeme zu befolgen.
Das Rigging der Flugsysteme in öffentlichen Räumen oder in
Arbeitsbereichen sollte nur Spezialfirmen oder erfahrenen
Mitgliedern einer technischen Crew überlassen werden, die
ihre Qualifikation als bewährte Rigger nachweisen kann.
Das technische Personal, das ein System vor Ort zusammen-
baut, hat für den sicheren Aufbau, die korrekte Einstellung
und den sicheren Einsatz des Flugsystems Sorge zu tragen.
Die Sicherheitsauflagen für Anwender von Flugsystemen va-
riieren von Land zu Land oder sogar innerhalb eines Landes
erheblich. Es ist daher in diesem Handbuch nicht möglich,
die Betreiber über alle Sicherheitsaspekte des Systems in
jeder denkbaren Situation zu informieren. Es sollen aber
einige Gesichtspunkte besonders herausgestellt werden. Bei
öffentlichen Veranstaltungen ist es möglich, daß ein Sicher-
heitsbeamter im Namen einer örtlichen Behörde tätig wird,
die für die öffentliche Gesundheit und die Umsetzung der für
diesen Bereich geltenden gesetzlichen Bestimmungen zustän-
dig ist. Wie streng die gesetzlichen Bestimmungen in die
Praxis umgesetzt werden, hängt nicht unerheblich von der
Interpretation der zuständigen Personen in der jeweiligen
Situation ab. Oft sind die Kriterien, nach denen die Behör-
den die Sicherheitsrisiken beurteilen, nicht allgemein zu-
gänglich. Es empfiehlt sich daher keinesfalls, den Beamten
zu ignorieren oder sich in eine Diskussion einzulassen,
schon gar nicht kurz vor Showbeginn. Internationale Tour-
neefirmen, welche Flugsysteme einsetzen, berichten im all-
gemeinen nur selten von Problemen mit Sicherheitsbehörden,
da die Unternehmen in der Mehrzahl ausgebildetes Personal
und professionelle, hochwertige Ausrüstung einsetzen und
eigene strenge Sicherheitsauflagen zu Grunde legen.
Es ist allgemein üblich, die Sicherheitszuständigkeit vor Ort
aufzuteilen. Oft wird beispielsweise beim Rigging und Flie-
gen der Systeme eine Unterscheidung zwischen dem vorge-
nommen, was über dem Haken (der Befestigungspunkt zum
Hochziehen eines Systems, ober- und unterhalb des Lastmo-
tors, Ketten- oder Bühnenzugs) und dem, was darunter ge-
schieht. Diese selbstgeschaffene Unterteilung bietet sich oft
als zufriedenstellende Basis für die gute Zusammenarbeit vor
Ort an. Diese Aufteilung der Sicherheitsaspekte ist aber
dennoch eine künstliche Zuweisung, die keine der beteilig-
ten Personen von ihrer Verantwortung entbindet. Es gibt
Beispiele aus der jüngsten einschlägigen Gesetzgebung,
nach denen die Verantwortung für die Sicherheit nicht teilbar
ist, so daß es für den Einzelnen schwieriger geworden ist,
sich der Verantwortung für die Sicherheit am Arbeitsplatz zu
entziehen. Daraus leitet sich die nüchterne Erkenntnis ab,
daß im äußersten Fall ein Gericht darüber entscheidet, ob
eine konkrete Maßnahme richtig oder falsch war.
(2.0 D) Fliegesystem - 7
Abschließend zu dieser Sicherheitsbetrachtung weisen d&b
und MAN mit Nachdruck darauf hin, wie wichtig ein kom-
petentes Sicherheitstraining für Anwender und deren Perso-
nal ist, die das d&b Flugsystem 402/702-TOP/F2/B1 ein-
setzen. Es empfiehlt sich daher, als ersten Schritt zur Verbes-
serung der Kenntnisse über sichere Arbeitsbedingungen das
vorliegende Handbuch an alle Benutzer des Systems zu ver-
teilen. Ohne dieses Handbuch sorgfältig gelesen zu haben,
darf das System weder aufgebaut noch eingesetzt werden.
Fliegesystem - 8 Handbuch
2. Das System-Design
2.1 Einleitung und allgemeine Beschreibung
Angesichts der Gefahren, die durch eine nachlässige Konstruk-
tion gegeben sind, hat MAN ein Flugsystem entwickelt, das
nicht nur den strengen Belastungsfaktor von 12:1 der deut-
schen BGV C1 Vorschrift erfüllt, sondern auch dafür sorgt, daß
man mit dem Einsatz des Systems problemlos vertraut wird.
Das Funktionsprinzip des Systems wird nach einer Grundein-
führung schnell verständlich, und es ist schon konstruktiv
schwer möglich, das System versehentlich falsch zusammen-
zubauen.
Das Flugsystem ermöglicht es, Gruppen von 402, 702-TOP
oder F2/B1 LautsprecherLautsprecher vertikal von einem ge-
eigneten Punkt der Deckenkonstruktion eines Theaters, einer
Halle, einer Arena oder einem sonstigen Veranstaltungsort
aufzuhängen oder zu "fliegen". Das d&b Flugsystem ist nur
für den Einsatz mit den Lautsprechersystemen 402, 702-TOP,
F2/B1 und MAX zugelassen und die Benutzung für andere
Lautsprechersysteme ist verboten.
Jede Lautsprecher wird mit D-Ring-Fliege-Studs versehen.
Mehrere Lautsprecher können jeweils untereinander ange-
ordnet werden, indem man die einzelnen Lautsprecher vom
Sub-Bar aus durch zwei Lastketten mit Sicherheitshaken ver-
bindet. Ein Zurrgurt wird durch die Gehäuserückseite ge-
führt, um das Array zu stabilisieren und den vertikalen Win-
kel der Lautsprecherreihe zu bestimmen. Zwei dieser vertika-
len Reihen werden nebeneinander unter einen Main-Bar ge-
hängt, der seinerseits mittels Lastmotor, Kettenzug oder Haus-
zug an der jeweiligen Deckenkonstruktion hängt. Der hori-
zontale Winkel jeder Lautsprecherreihe sowie die Gewichts-
balance des Main-Bars sind einstellbar. Zwei oder mehr
Main-Bars können miteinander in einem einstellbaren Ab-
stand und horizontalen Winkel durch Spreader-Bars verbun-
den werden.
Spreader-Bar
Main-Bar
Stellschraube
Sub-Bar
Zurrgurt
11-gliedrige Kette
D-Ring-Stud
(2.0 D) Fliegesystem - 9
2.2 Die Komponenten
Das Flugsystem besteht aus folgenden Komponenten: Sub-
Bar, Main-Bar, Spreader-Bar, Sicherungsstahlseile (Safeties),
D-Ring-Studs, Ketten und Zurrgurt.
Ein typisches Grundsystem mit zwei nebeneinander angeord-
neten Lautsprecherreihen (2-wide) besteht aus einem Main-
Bar, zwei Sub-Bars und den erforderlichen Ketten, Studs,
Gurten und Sicherungsstahlseilen, um zwei vertikale Reihen
mit 402, 702-TOP oder F2/B1 Lautsprecher nebeneinander
zu fliegen.
Die nächste Konfiguration besteht aus zwei der zuvor be-
schriebenen 2-wide Grundkonfigurationen, die miteinander
über einen dritten Bar, den Spreader-Bar verbunden sind. So
entsteht ein System mit 4 Lautsprecherreihen (4-wide). Zwei
mit einem Spreader-Bar verbundene Main-Bars erlauben es,
maximal 24 x 402/702-TOP-Lautsprecher oder maximal 16
x F2/B1-Lautsprecher in einem Array zu fliegen.
2.2.1 Der Sub-Bar
Mit dem Sub-Bar kann eine einzelne vertikale Lautsprecher-
reihe geflogen werden. Bei dem Sub-Bar handelt es sich um
ein Vierkantstahlprofil mit einem angeschweißten Flachstahl.
An jeder Seite des Sub-Bars befinden sich Bohrungen zur
Aufnahme der mit Sicherheitshaken versehenen Ketten. In
der Mitte befindet sich ein Langloch für den Zurrgurt sowie
ein Kabelankerpunkt. Das äußere Bohrungspaar wird für
Lautsprecher des Typs 402, 702-TOP, MAX benutzt, das
innere Paar für Lautsprecher des Typs F2/B1.
Bei den 402 und 702-TOP Lautsprecher werden die MAN
Flying Studs an den Seiten jedes Lautsprechers in die
Lautsprecherplatte eingerastet. Die oberste Lautsprecher
wird dann an den äußeren Aufhängungspunkten des Sub-
Bars mit kurzen, 11-gliedrigen Sicherheitsketten eingehängt.
Die anderen Lautsprecher werden unter der obersten Laut-
sprecher mit Hilfe von 23-gliedrigen Sicherheitsketten zwi-
schen den Flying Studs jeder Lautsprecher untergehängt. Der
mitgelieferte Zurrgurt mit Ratsche wird durch das Langloch
in der Mitte des Sub-Bars geführt und weiter durch die obere
und untere Gurtführung an der Rückseite jedes Lautspre-
chers. Beim Spannen des Zurrgurtes stellt sich der Winkel
zwischen der obersten und der zweitobersten Lautsprecher
in jeder vertikalen Reihe des Typs 402 oder 702-TOP auf
einen Winkel von 4° ein. Der Winkel zwischen allen weite-
ren Lautsprecher stellt sich auf 5° ein. Bei weiterem Spannen
des Zurrgurtes bleiben diese Winkel zwischen den Lautspre-
Fliegesystem - 10 Handbuch
cher erhalten und die gesamte Reihe neigt sich in der fest-
gelegten Krümmung weiter nach unten.
Falls der Neigungswinkel des oberen Lautsprechers in der
vertikalen Reihe mehr als ca. –5° betragen soll, kann der
Zurrgurt nicht durch die obere Gurtführung des oberen Laut-
sprechers geführt werden. Wenn die oberste Gurtführung
nicht benutzt wird, beträgt der größtmögliche nach unten
gerichtete Winkel des oberen Lautsprechers maximal –15°.
Der Gurt darf niemals so stark gespannt werden, daß die
kurzen 11-gliedrigen Ketten vom Sub-Bar zum ersten oberen
Gehäuse Spannung verlieren, durchhängen und dadurch kei-
ne Last mehr aufnehmen!
Für vertikale Lautsprecherreihen aus F2/B1 werden die inne-
ren Bohrungen des Sub-Bars und die 11-gliedrigen Sicher-
heitsketten für das erste Gehäuse benutzt. Für die übrigen
Lautsprecher werden Kettenpaare mit 47 Gliedern und Si-
cherheitshaken verwendet. Der Winkel zwischen den Laut-
sprechern beträgt dann ca. 13°.
Der oben beschriebene Sub-Bar wird als Bestandteil eines
kompletten Flugsystems geliefert und darf niemals separat
ohne einen Main-Bar zur Aufhängung von Lautsprecher ver-
wendet werden. Um eine einzelne vertikale Lautsprecherrei-
he zu fliegen, kann eine spezielle Version des Sub-Bars mit
eigenem Hängeadapter bestellt werden (1-wide).
2.2.2 Der Main-Bar
Der aus einem Stahlprofil hergestellte Main-Bar ist mit einer
Schiene mit vier integrierten Schiebeblöcken an deren Unter-
seite versehen. Um einen Block zu verschieben, muß der
Federbügel an den Block gedrückt werden. Nach Loslassen
des Federbügels rastet der Block wieder auf einer Rastposti-
on der Schiene ein und ist damit verriegelt.
Unter einem Main-Bar können zwei vertikale Lautsprecherrei-
hen nebeneinander an Sub-Bars gehängt werden. Das äuße-
re Paar Schiebeblöcke nimmt die Last der Verbindung zwi-
schen dem Main-Bar und jedem Sub-Bar über einen
Kugelgelenkarm auf. Das innere Schiebeblockpaar wird mit
der Oberseite jedes Sub-Bars über einen Kugelgelenkarm mit
einer integrierten Stellschraube verbunden.
Für Reihen mit mehreren untergehängten Lautsprecher und
größere vertikale Gesamtwinkel muß der horizontale Ab-
WICHTIG!
(2.0 D) Fliegesystem - 11
stand von Reihe zu Reihe vergrößert werden. Hierzu werden
die äußeren Schiebeblöcke in Richtung der Enden des Main-
Bars verschoben, wobei die inneren Blöcke natürlich mitver-
schoben werden müssen.
Die Grobeinstellung des horizontalen Winkels zwischen
zwei vertikalen Lautsprecherreihen erfolgt durch eine Ab-
standsänderung der inneren Schiebeblöcke für jedes Sub-
Bar. Die Stellschraube des Sub-Bar-Kugelgelenkarms ermög-
licht zusätzlich eine Feineinstellung des horizontalen Win-
kels.
Der Main-Bar ist an seiner Oberseite mit einer kalibrierten
Balance-Skala (balance adjuster) versehen, um eine un-
gleichmäßige Gewichtsverteilung zu kompensieren, falls an
den Sub-Bars eine unterschiedliche Anzahl von Lautsprecher
und/oder unterschiedliche Lautsprechertypen (TOP/SUB) hän-
gen. Um den Balance-Block auf dem Main-Bar zu verschieben,
wird dessen Position mit einer Stellschraube unter dem Aufhän-
gepunkt über dem Main-Bar auf einer Zahnstange in Richtung
der schwereren Last verschoben. Die Balancekorrektur
des Main-Bars muß ohne Last durchgeführt wer-
den!
Den Aufhängepunkt des Main-Bars bildet ein Schäkel, der
fest über einen Kugelgelenkarm mit dem Balanceblock ver-
bunden ist. Dieser Arm ist mit einer Doppelgelenkhalterung
ausgestattet, an der ein oder zwei Spreader-Bars befestigt
werden können.
Das Hauptkugelgelenk ist in seiner Halterung frei beweglich und
der Arm somit gegen Scherkräfte geschützt. Äußerste Vorsicht ist
allerdings geboten, da ein ungenügend ausbalanciertes Main-
Bar mit mehr als 15° Schräglage bewirkt, daß der Stift gegen
die abgeschrägte Kante des Sockelgehäuses drückt und ihn
somit einer gefährlichen Scherkraft aussetzt. Es ist darauf zu
achten, daß der Main-Bar niemals schlecht ausbalanciert ist!
Damit die Balanceskalen in einem 4-wide System von derselben
Seite aus abgelesen werden können, gibt es zwei Arten von
Main-Bars, einen linken und einen rechten Bar.
WICHTIG!
WICHTIG!
Schäkel
Doppelgelenkhalterung
Hauptkugelgelenk
Verbindungsarm
Balance-Block
Stellschraube
Balance-Skala
Fliegesystem - 12 Handbuch
WICHTIG!
2.2.3 Der Spreader-Bar
Der Spreader-Bar verbindet und stabilisiert zwei Main-Bars
in einem definierten Abstand und horizontalen Winkel zuein-
ander. Die genaue Länge hängt von der erwünschten Ge-
samtgröße des Arrays ab. Die Länge des Spreader-Bars kann
durch Drehen des Mittelstücks mit dem eingebauten Hebel
eingestellt werden. Zur exakten Einstellung befindet sich auf
jeder Seite des Spreader-Bars eine Skala von 140 bis 185
cm in Einteilungen zu 2,5 cm. Der auf dieser Skala angege-
bene Abstand bezieht sich auf den Abstand zwischen den
Hängepunkten.
An jedem Ende des Spreader-Bars befindet sich eine einge-
fräste Nut und ein mit einem kurzen Stahlseil gesicherter
Befestigungsbolzen, um den Bar am Gelenk an der Obersei-
te jedes Main-Bars zu befestigen. Das System ist selbstver-
riegelnd und es ist bei der Montage darauf zu achten, daß
der Bolzen in die Verriegelungsmechanik einrastet.
Der Bolzen kann durch Verschieben der Verriegelungsmecha-
nik nach vorne gelöst werden.
Der Gewindeteil an jedem Ende des Spreader-Bars ist mit
einem drehbaren Ring versehen, der über einen beweglichen
Arm mit dem Balanceblock an der Oberseite des jeweiligen
Main-Bars verbunden wird. Der horizontale Winkel der
Main-Bars zum Spreader-Bar wird über die Position der Dreh-
ringe auf dem Spreader-Bar festgelegt.
Als Einstellhilfe sind in die Gewindeteile des Spreader-Bars
kalibrierte Skalen von 0° bis 60° in Schritten zu 5° einge-
lassen. Der Vorteil dieses Mechanismus zur Einstellung des
horizontalen Winkels besteht darin, daß er unabhängig von
der Balanceinstellung der Main-Bars arbeitet.
Hinweis: Der kleine Federknopf (A) des Main-Bar-Verbin-
dungsarms muß gedrückt werden, bevor der Befestigungsbol-
zen des Spreader-Bar-Verbindungsarms hineingesteckt oder
gelöst wird. Wenn für den Ausbau eines 4-wide Systems auf
ein 6-wide System ein weiterer Main- und Spreader-Bar be-
festigt wird, muß der Aufhängepunkt für den zusätzlichen
Main-Bar unbedingt genau positioniert werden. Einzel-
heiten hierzu werden in Verbindung mit dem unten beschrie-
benen 6-wide System genannt (siehe Anhang 3).
A
WICHTIG!
(2.0 D) Fliegesystem - 13
2.2.4 Studs, Gehäusebefestigungen, Ketten,
Gurte und Sicherungsseile
An den Seiten der 402 und 702-TOP sowie der F2/B1
Lautsprecher, die nach 1993 produziert wurden, befinden sich
Stud-Platten, die zur Aufnahme der D-förmigen Flying Studs von
MAN dienen. Die Studs sind ein zentrales Element des
Flugsystems.
Das Einklinken der Studs erfolgt problemlos, wenn der Laut-
sprecher aufrecht steht und der schmale Teil des Öffnungs-
schlitzes der Stud-Platte nach oben zeigt. Wenn dann der
Knopf innerhalb des D-Rings leicht zurückgezogen wird, läßt
sich der Stud in die größere Öffnung der Platte einführen.
Anschließend zieht man den Stud nach oben und läßt den
Knopf los, wobei der Verriegelungsstift dann in die Stud-Plat-
te einrastet und beide Bauteile fest miteinander verbunden
sind. Um den D-Ring wieder zu lösen, geht man in der
umgekehrten Reihenfolge vor.
D-Ringe und Stud-Platten sind die Punkte, an denen die Last
der Lautsprecher bei der Befestigung an den Sub-Bars des
Flugsystems hängt. Für 402 wie für 702-TOP Lautsprecher
gilt, daß an jedem Sub-Bar mit einem 11-gliedrigen Ketten-
paar für das obere Gehäuse und 23-gliedrigen Kettenpaaren
für die folgenden Lautsprecher bis zu acht Lautsprecher un-
tereinander gehängt werden dürfen. Von Lautsprechern des
Typs F2/B1 dürfen maximal 4 Stück untereinander gehängt
werden.
Der mitgelieferte 12 m lange Zurrgurt dient dazu, die Laut-
sprecher in einem bestimmten vertikalen Winkel miteinander
zu verbinden, auszurichten und zu stabilisieren. Der Gurt
wird zuerst durch das mittlere Langloch des Sub-Bars geführt,
dann durch die Gurtführung auf der Rückseite jedes Lautspre-
chers und anschließend straff durch den Schlitz in der Spin-
del des Ratschenmechanismus. Der Gurt wird durch Betäti-
gen des Ratschengriffes gespannt. Ab einer bestimmten Gurt-
spannung ändert sich der Neigungswinkel der gesamten
Lautsprecherreihe. Der Zurrgurt soll nur dazu dienen, die
vertikale Krümmung und den Neigungswinkel einer vertika-
len Reihe einzustellen und zu fixieren. Er ist kein tragendes
Element der Konstruktion, diese Aufgabe übernehmen die
Ketten.
Aus Sicherheitsgründen muss stets eine zusätzliche, zweite
Aufhängung vorgesehen werden. Mit jedem Main-Bar wer-
den zwei Sicherungsstahlseile (Abbildung S. 15 unten) mit
unverlierbaren Schäkeln geliefert, die an einem Ende mit
einem stählernen O-Ring verbunden sind. Die Schäkel wer-
den an den Sicherungsösen oben auf den Main-Bars befe-
stigt. Der O-Ring muß an einem dafür vorgesehenen Si-
cherungs-Aufhängepunkt befestigt werden, der unabhängig
vom Hauptaufhängepunkt des Systems ist. Dieses geschieht
nachdem das Gesamtarray in der Endposition hängt. Wir
empfehlen die Sicherungsstahlseile (Safeties) und deren
Schäkel immer am Main-Bar montiert zu lassen.
D-Ring und Stud-Boxenplatte
Von links nach rechts (oben): 11-glied-
rige Kette, 23-gliedrige Kette, linke
Verkürzungskette, rechte Verkürzungs-
kette, (unten) Zurrgurt
Fliegesystem - 14 Handbuch
Wenn ein größerer oder kleinerer vertikaler Winkel als der
Standardwinkel von 5° zwischen den Lautsprecher des Typs
402 oder 702-TOP erforderlich ist, können längere, verkürz-
bare Ketten verwendet werden. Die Ketten lassen sich in
Stufen von 1,8 cm verlängern oder verkürzen. Die 1,8 cm
entsprechen einem Kettenglied und verändern den Nei-
gungswinkel um 5°. Es wird zwischen linken und rechten
einstellbaren Ketten unterschieden. Aus vorderer Draufsicht
müssen die Öffnungen der Kettenhaken alle nach vorne zei-
gen, wobei der Verkürzungshaken stets innen am Lautspre-
cher anliegen muß. Aus akustischen Gründen sollte der Win-
kel zwischen den TOPs eines vertikalen Lautsprecherpaars
des Typs 402 niemals größer als 30° sein.
2.3 Zubehör
d&b bietet ein Transportcase an (Case für Flugsystem 402),
in welches ein komplettes 4-wide System mit zwei Main-Bars,
vier Sub-Bars und einem Spreader-Bar plus Sicherungsstahl-
seil paßt und das über zusätzliche Fächer für Lautsprecher-
kabel und Zubehörteile verfügt.
Die Cases können jeweils unter die Aufhängepunkte gerollt
werden. So kann ein Main-Bar direkt mit dem Motorzug aus
dem Case gehoben werden.
Komplettes 2-wide System mit Sicherungsstahlseilen
Korrekte Anbringung der
verkürzbaren Ketten
Safety Sicherungsseil
E7421 Touringcase
für Flugsystem 4-wide
(2.0 D) Fliegesystem - 15
Fliegesystem - 16 Handbuch
3. Planung und Aufbau eines Arrays
3.1 Allgemeines
3.1.1 Planung
Vor jedem Aufbau sollte man sich bereits mit den Verhältnis-
sen vor Ort vertraut gemacht und einen Rigging-Plan erstellt
haben. Der Rigging-Plan sollte Angaben über die Anzahl
und die Art der zu fliegenden LautsprecherLautsprecher ent-
halten, ihre Position im Array sowie die erforderlichen Win-
kel zur korrekten Beschallung des Zuhörerbereichs. Um die
notwendigen Systemeinstellungen zu ermitteln, kann man
sich auf die Tabellen in den Anhängen sowie auf die Muster-
konfigurationen in Kapitel 4 beziehen. Im Plan nicht verges-
sen werden sollten das Gewicht, die vorgesehene Höhe und
die Position der Hängepunkte, damit sich die Rigger ein Bild
davon machen können, wie das komplette Flugsystem an der
jeweiligen Oberkonstruktion aufzuhängen ist.
3.1.2 Lastgrenzen
Wenn die örtlichen Sicherheitsbestimmungen die Einhaltung
des 12:1 Sicherheitsfaktors des Flugsystems fordern, müssen
die Decke oder sonstige Strukturen, die Rigging-Ausrüstung
und die Motorzüge in der Lage sein, die zwölffache Last
eines vollbeladenen Systems zu tragen. Die volle angegebe-
ne Lastkapazität und die Sicherheitsspanne des Flugsystems
gelten nur für ein vertikal aufgehängtes System. Alle Abwei-
chungen von der Vertikalen führen zur Verringerung der
Belastungskapazität.
3.1.3 Aufhängepunkte, Gesamtlast und
Motorzüge
Anhand der Tabellen in Kapitel 4 kann der Anwender die
exakte Position der Hängepunkte für die verschiedenen Kon-
figurationen ermitteln. Ketten und Träger müssen bei ange-
hängter Last senkrecht an den Hängepunkten hängen, da die
Belastungskapazität des Flugsystems ansonsten durch die
horizontalen Scherkräfte verringert wird, die durch Abwei-
chung von der Vertikalen entstehen. Aufgrund dieser Fakto-
ren ist seitens der Anwender besondere Sorgfalt auf die
genaue Positionierung und Ausrichtung der Hängepunkte zu
achten.
Normalerweise wird ein 4-wide System von zwei Hänge-
punkten aus geflogen. Es ist allerdings möglich, ein Array
mit einer Höhe von drei bis vier Lautsprecher mit einem
großen Bridle über dem Spreader-Bar zu benutzen und somit
das System von einem einzigen Punkt aus aufzuhängen. Im
Falle der Einzelpunktaufhängung muß die Nennlast für Mo-
torzug und Deckenbefestigung natürlich verdoppelt werden
(vgl. Anhang 3).
(2.0 D) Fliegesystem - 17
Das Gesamtgewicht eines mit 12 x 402-TOPs behängten
Flugsystems einschließlich Rigging und Sicherungsstahlseilen
beträgt ca. 800 kg. Es wird daher ein Kettenzug mit einer
Mindestbelastbarkeit von 1 Tonne empfohlen. Zur Berech-
nung der Gesamtbelastung jedes Hängepunktes ist das Ge-
wicht des Motors, der Kabel und aller zusätzlichen Rigging-
Vorrichtungen zu berücksichtigen. Auf jeden Fall sollte es
aber möglich sein, die Gesamtlast an jedem Hängepunkt
unter 1 Tonne zu halten.
3.2 Montage des Fliegesystems
Die Montage eines Flugsystems kann in fünf Schritten durch-
geführt werden:
Auspacken, Sicherheitsprüfungen und Vorausrichtung
Behängen und Verkabeln des Arrays
Verzurren
Endgültige Abnahme des Arrays
Hochfahren und Sichern des Arrays
Durch durchdachte Planung läßt sich viel unnötiger Arbeits-
aufwand vermeiden, indem man beispielsweise darauf ach-
tet, daß die Lautsprecher bereits in der richtigen Reihenfolge
auf dem Boden aufgestellt werden, damit man das gesamte
Array Reihe für Reihe zusammensetzen kann. Die schweren
Hebevorgänge sollte man mit Motorkettenzügen erledigen.
3.2.1 Auspacken, Sicherheitsprüfungen und
Voreinstellung
Für die nachfolgende Beschreibung wird vorausgesetzt, daß
alle Vorarbeiten bis zum Kettenzug/Motor samt Sicherungs-
punkte bereits durchgeführt wurden, und daß die Züge sich
bereits in Arbeitshöhe befinden um ein 4-wide Flugsystem
aus dem Transportcase anzuhängen.
Es empfiehlt sich, für genügend freie Arbeitsfläche zu sorgen,
um das Flugsystem auspacken und ausrichten zu können.
Zu Beginn ist zu überprüfen, daß die Ketten der Motorzüge
gerade hängen, nicht in sich verdreht sind und sich die
Motoren an der im Rigging-Plan vorgesehenen Position be-
finden. Der Kettensack sollte hinter dem Main-Bar plaziert
werden (aus Sicht zur Bühne hin), die Sicherungsstahlseile
läßt man am Besten vor den Main-Bars hängen.
Noch bevor die Main-Bars aus dem Transportgehäuse geho-
ben werden, ist die Gewichtsbalance am unbelasteten Main-
Bar einzustellen. Die genaue Einstellung für jeden Main-Bar
hängt von der jeweiligen Anordnung der Lautsprecher im
Array ab. (Näheres hierzu im Anhang.) Wenn Lautspre-
cher bereits an die Sub-Bars gehängt sind, kann
die Balance-Einstellung nicht mehr durchgeführt
werden. Jeder Main-Bar kann dann am Motorhaken einge-
hängt und angehoben werden, so daß die später im Kapitel
"Pflege und Wartung" beschriebenen Sicherheitsprüfungen
WICHTIG!
Fliegesystem - 18 Handbuch
vor der Voreinstellung des Systems durchgeführt werden kön-
nen.
Zur Voreinstellung gehört auch die Rastposition der Sub-Bar-
Schiebeblöcke auf der Main-Bar-Schiene, entsprechend der
Gesamtgröße des Arrays. Den Standardkonfigurationen aus
Kapitel 4 sowie den Tabellen aus Anhang 1 können geeig-
nete Einstellungen entnommen werden. Der grobe horizonta-
le Winkel zwischen den Lautsprecherreihen wird von dem
Abstand zwischen jedem Paar der Sub-Bar-Schiebeblöcke
auf der Main-Bar-Schiene bestimmt. Bei 402 verbleiben zwi-
schen den Schiebeblöcken normalerweise 11 sichtbare freie
Rasten. Die kalibrierte Stellschraube auf dem Verbindungs-
arm zwischen Sub- und Main-Bar kann dann zur Feineinstel-
lung des horizontalen Winkels benutzt werden.
Nach Befestigung an den beiden Main-Bars wird dann die
Länge des Spreader-Bars eingestellt (siehe entsprechende
Tabelle in Anhang 1). Hierbei ist darauf zu achten, daß die
Einstellung der Kalibrierungsmarken an jeder Seite des Bars
gleich und die Schiebearretierung zugänglich ist. Mit dem
Drehring des Spreder-Bar-Verbindungsarms wird dann der
gewünschte horizontale Winkel eingestellt. Unbedingt soll-
ten auch die Schrauben auf festen Sitz hin kontrolliert wer-
den.
3.2.2 Behängen und Verkabeln des Arrays
Es empfiehlt sich, das Array anfänglich Reihe für Reihe
aufzubauen. Nachdem die Cradles in Arbeitshöhe hängen
und voreingestellt sind, kann jetzt mit dem eigentlichen Ein-
hängen der Lautsprecher begonnen werden. Die erste, ober-
ste Lautsprecherreihe wird in der richtigen Reihenfolge auf
dem Boden unter den Sub-Bars des Flugsystems aufgestellt.
Hierbei ist darauf zu achten, daß die TOP- und SUB-Lautspre-
cher in der im Konfigurationsplan bezeichneten Reihenfolge
angeordnet sind. Jedes Gehäuse in der ersten Reihe wird mit
einem Paar D-Ringen und kurzen 11-gliedrigen Ketten an
seinem Sub-Bar befestigt. Das System wird dann soweit an-
gehoben, um die nächste Lautsprecherreihe unterzustellen
und so auszurichten, daß die erste Reihe wieder genau auf
die Oberseite der zweiten Reihe abgesenkt werden kann.
Anschließend werden die D-Ringe montiert und mit den
standardmäßigen 23-gliedrigen Ketten an den D-Ringen der
ersten Lautsprecherreihe befestigt. Beim Aufbau des Arrays
ist weiterhin darauf zu achten, daß die offenen Enden aller
Sicherheitshaken von hinten eingehängt werden und nach
vorne zeigen, daß die Clips geschlossen sind und daß die
Ketten nicht in sich verdreht sind. Dieser Vorgang wird so
lange wiederholt, bis alle Lautsprecherreihen am Flugsystem
befestigt sind.
Spätestens an der Stelle, wo zwei Lautsprecher frei unterein-
ander hängen, muß die Feinjustierung aller horizontalen
Winkel überprüft, die Zurrgurte am Sub-Bar und in die ober-
sten Lautsprecher eingefädelt werden (siehe 3.2.3 Verzur-
ren), Lastpunkte für die Lautsprecherkabel angebracht und
die obersten Lautsprecher nach Plan verkabelt werden.
WICHTIG!
(2.0 D) Fliegesystem - 19
Sobald die letzte Reihe befestigt ist und das komplette Array
angehoben wird, sind alle Fehler in der Vorausrichtung der
horizontalen Balance der Main-Bars zu sehen. Alle erforder-
lichen Einstellungen des horizontalen Gleichgewichts der
Main-Bars sind stets so durchzuführen, daß das Array zu-
nächst abgesenkt wird und sicher auf dem Boden steht. Zu
diesem Zeitpunkt können neben der Überprüfung des Gleich-
gewichts und der Winkel kleinere Einstellungen an der
Spreader-Bar-Länge aufgrund von Abweichungen zu den ge-
planten Positionen der Hängepunkte durchgeführt werden.
Anschließend ist zu überprüfen, ob die Motoren einwandfrei
arbeiten, ob sie mit gleicher Geschwindigkeit laufen, damit
das System gleichmäßig angehoben wird und ob die Ketten
nicht verdreht sind und sicher in die Kettensäcke laufen. Die
Kettensäcke dürfen die Sub-Bars nicht berühren. Beim Hoch-
fahren ist schließlich auf verdrehte Ketten oder verkantete
Haken zu achten!
3.2.3 Verzurren
Sind die genannten Einstellungen und Prüfungen durchge-
führt, können die Zurrgurte durch das Langloch jedes Sub-
Bars gezogen werden. Auf einer Seite des Zurrgurtes ist das
d&b Logo aufgedruckt. Um die richtige Ausrichtung der Rat-
sche sicherzustellen, muß der Aufdruck auf dem Gurt sicht-
bar sein, wenn er von der Rückseite des Arrays aus gesehen
durch das Langloch gezogen wird. Das freie Ende des Zurr-
gurts wird dann beginnend mit dem obersten Lautsprecher
durch alle Gurtführungen auf den Lautsprecherrückseiten der
vertikale Reihe gezogen. Der mitgelieferte Gurt ist lang ge-
nug, um eine Reihe mit bis zu sechs 402-Lautsprecher zu
verzurren. Um allerdings das Ende des Gurts in den Rat-
schenmechanismus einführen zu können, braucht man dann
Helfer, die die gesamte Reihe an der Unterseite nach hinten
ziehen und somit dem Gurt ausreichend Vorspannung verlei-
hen. Die Spindel des Ratschenmechanismus kann nur eine
begrenzte Gurtlänge aufwickeln, so daß der Gurt vor dem
endgültigen Festzurren maximal durchgezogen und vorge-
spannt werden muß. Am besten sollte die Ratsche an der
Oberkante des zweituntersten Lautsprechers positioniert wer-
den, um später bequem damit arbeiten zu können.
Der Zurrgurt wird mit Hilfe des Ratschengriffes gespannt.
Eine Bedienungsskizze für die Ratsche ist an jedem von d&b
geliefertem Zurrgurt an der Ratsche befestigt. Mit steigender
Gurtspannung bildet sich in der Lautsprecherreihe eine Krüm-
mung aus, bis die gesamte Reihe einen vertikalen Winkel
nach unten beschreibt. Es ist darauf zu achten, daß die
Gurte nicht zu fest gezurrt werden und die oberste Lastkette
niemals erschlafft.
3.2.4 Endgültige Abnahme des Arrays
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um eine Sichtprü-
fung der gesamten Anordnung durchzuführen. Die richtige
Balance-Einstellung der Main-Bars läßt sich überprüfen, in-
Fliegesystem - 20 Handbuch
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d&b audiotechnik Transformer Flugsystem – Benutzer Bedienungsanleitung

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